Umstellen von ExpressRoute-Verbindungen vom klassischen Bereitstellungsmodell auf das Resource Manager-Bereitstellungsmodell

Dieser Artikel enthält eine Übersicht über die Vorgänge beim Umstellen einer Azure ExpressRoute-Verbindung vom klassischen Bereitstellungsmodell auf das Azure Resource Manager-Bereitstellungsmodell.

Über eine einzelne ExpressRoute-Verbindung können Sie eine Verbindung mit virtuellen Netzwerken herstellen, die mit dem klassischen Bereitstellungsmodell oder mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell bereitgestellt wurden.

Eine ExpressRoute-Verbindung, die mit virtuellen Netzwerken beider Bereitstellungsmodelle verknüpft ist.

Mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellte ExpressRoute-Verbindungen

Mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellte ExpressRoute-Verbindungen müssen zuerst zum Resource Manager-Bereitstellungsmodell migriert werden. Nur dann wird die Konnektivität sowohl mit dem klassischen als auch Resource Manager-Bereitstellungsmodell unterstützt. Die Konnektivität wird bei der Umstellung nicht getrennt oder unterbrochen. Alle Verknüpfungen zwischen Verbindung und virtuellem Netzwerk im klassischen Bereitstellungsmodell innerhalb eines Abonnements und abonnementübergreifend bleiben erhalten.

Nach erfolgreicher Umstellung entspricht die ExpressRoute-Verbindung im Verhalten exakt einer ExpressRoute-Verbindung, die mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellt wurde. Nun können Sie Verbindungen mit virtuellen Netzwerken im Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellen.

Nachdem Sie die ExpressRoute-Verbindung in das Resource Manager-Bereitstellungsmodell verschoben haben, können Sie sie nur im Resource Manager-Bereitstellungsmodell verwalten. Vorgänge zum Verwalten von Peerings, Aktualisieren von Verbindungseigenschaften und Löschen von Verbindungen stehen nur über das Resource Manager-Bereitstellungsmodell zur Verfügung.

Sie müssen ihren Konnektivitätsanbieter nicht einbeziehen, um die Verbindung zum Resource Manager-Bereitstellungsmodell zu verlagern.

Mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellte ExpressRoute-Verbindungen

Mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellte ExpressRoute-Verbindungen können über beide Bereitstellungsmodelle zugänglich gemacht werden. Der Zugang über beide Bereitstellungsmodelle kann für alle ExpressRoute-Verbindungen Ihres Abonnements konfiguriert werden.

  • ExpressRoute-Verbindungen, die mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellt wurden, haben standardmäßig keinen Zugriff auf das klassische Bereitstellungsmodell.
  • ExpressRoute-Verbindungen, die vom klassischen Bereitstellungsmodell auf das Resource Manager-Bereitstellungsmodell umgestellt wurden, sind standardmäßig über beide Bereitstellungsmodelle zugänglich.
  • Eine ExpressRoute-Verbindung hat immer Zugriff auf das Resource Manager-Bereitstellungsmodell, und zwar unabhängig davon, ob sie mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell oder mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellt wurde. Um Verbindungen mit virtuellen Netzwerken zu erstellen, beachten Sie die Anweisungen unter Tutorial: Verbinden eines virtuellen Netzwerks mit einer ExpressRoute-Verbindung.
  • Der Zugriff auf das klassische Bereitstellungsmodell wird in der ExpressRoute-Verbindung durch den Parameter allowClassicOperations gesteuert.

Wichtig

Es gelten alle Kontingente, die auf der Seite Diensteinschränkungen dokumentiert sind. Beispiel: Eine Standardverbindung kann insgesamt maximal zehn Verknüpfungen/Verbindungen mit virtuellen Netzwerken für das klassische Bereitstellungsmodell und das Resource Manager-Bereitstellungsmodell umfassen.

Steuern des Zugriffs auf das klassische Bereitstellungsmodell

Sie können in beiden Bereitstellungsmodellen die Verknüpfung einer ExpressRoute-Verbindung mit virtuellen Netzwerken ermöglichen. Legen Sie hierzu den allowClassicOperations-Parameter in der ExpressRoute-Verbindung fest.

Wenn Sie allowClassicOperations auf „TRUE“ festlegen, können Sie Verknüpfungen mit virtuellen Netzwerken aus beiden Bereitstellungsmodellen mit der ExpressRoute-Verbindung einrichten.

Wenn Sie allowClassicOperations auf „FALSE“ festlegen, wird der Zugriff auf die Verbindung über das klassische Bereitstellungsmodell blockiert. Alle Verknüpfungen mit virtuellen Netzwerken im klassischen Bereitstellungsmodell werden jedoch beibehalten. In diesem Fall wird die ExpressRoute-Verbindung im klassischen Bereitstellungsmodell nicht angezeigt.

Unterstützte Vorgänge im klassischen Bereitstellungsmodell

Wenn allowClassicOperations auf „TRUE“ festgelegt ist, werden folgende klassische Vorgänge für eine ExpressRoute-Verbindung unterstützt:

  • Abrufen von Informationen zur ExpressRoute-Verbindung
  • Erstellen/Aktualisieren/Abrufen/Löschen von VNET-Verknüpfungen mit klassischen virtuellen Netzwerken
  • Erstellen/Aktualisieren/Abrufen/Löschen von VNET-Verknüpfungsautorisierungen für abonnementübergreifende Konnektivität

Wenn jedoch allowClassicOperations auf „TRUE“ festgelegt ist, sind folgende klassische Vorgänge nicht möglich:

  • Erstellen/Aktualisieren/Abrufen/Löschen von BGP-Peerings für private Azure-Peerings, öffentliche Azure-Peerings und Microsoft-Peerings
  • Löschen von ExpressRoute-Verbindungen

Kommunikation zwischen dem klassischen Bereitstellungsmodell und dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell

Die ExpressRoute-Verbindung fungiert als Brücke zwischen dem klassischen Bereitstellungsmodell und dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell. Der Datenverkehr zwischen virtuellen Netzwerken kann für beide Bereitstellungsmodelle die ExpressRoute-Verbindung passieren, wenn beide virtuellen Netzwerke mit derselben Verbindung verknüpft sind.

Der aggregierte Durchsatz wird durch die Durchsatzkapazität des Gateways des virtuellen Netzwerks beschränkt. In einem solchen Fall gelangt der Datenverkehr nicht in die Netzwerke des Konnektivitätsanbieters oder in Ihre Netzwerke. Der Datenverkehrsfluss zwischen den virtuellen Netzwerken wird vollständig innerhalb des Microsoft-Netzwerks abgewickelt.

Zugreifen auf öffentliche Azure- und Microsoft-Peeringressourcen

Sie können weiterhin unterbrechungsfrei auf Ressourcen zugreifen, die normalerweise per öffentlichem Azure-Peering und Microsoft-Peering verfügbar sind.

Unterstützte Funktionen

In diesem Abschnitt werden die unterstützten Funktionen für ExpressRoute-Verbindungen beschrieben:

  • Über eine einzelne ExpressRoute-Verbindung können Sie auf virtuelle Netzwerke zugreifen, die mit dem klassischen Bereitstellungsmodell oder mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell bereitgestellt wurden.
  • Sie können eine ExpressRoute-Verbindung vom klassischen Bereitstellungsmodell auf das Resource Manager-Bereitstellungsmodell umstellen. Nach der Umstellung funktioniert die ExpressRoute-Verbindung wie alle anderen ExpressRoute-Verbindungen, die mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell erstellt wurden.
  • Nur die ExpressRoute-Verbindung kann umgestellt werden. Eine Umstellung von Verbindungsverknüpfungen, virtuellen Netzwerken und VPN-Gateways ist mit diesem Vorgang nicht möglich.
  • Nach der Umstellung einer ExpressRoute-Verbindung auf das Resource Manager-Bereitstellungsmodell können Sie den Lebenszyklus der ExpressRoute-Verbindung nur noch mit dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell verwalten. Das Hinzufügen, Aktualisieren und Löschen von Peerings, das Aktualisieren von Verbindungseigenschaften wie Bandbreite, SKU und Abrechnungstyp und das Löschen von Verbindungen ist nur im Rahmen des Resource Manager-Bereitstellungsmodells möglich.
  • Die ExpressRoute-Verbindung fungiert als Brücke zwischen dem klassischen Bereitstellungsmodell und dem Resource Manager-Bereitstellungsmodell. Der Datenverkehr zwischen virtuellen Computern in klassischen virtuellen Netzwerken und virtuellen Computern in virtuellen Netzwerken unter Resource Manager kann über ExpressRoute abgewickelt werden, wenn beide virtuellen Netzwerke mit der gleichen ExpressRoute-Verbindung verknüpft sind.
  • Abonnementübergreifende Konnektivität wird sowohl im klassischen Bereitstellungsmodell als auch im Resource Manager-Bereitstellungsmodell unterstützt.
  • Nachdem Sie eine ExpressRoute-Verbindung vom klassischen Modell auf das Azure Resource Manager-Modell umgestellt haben, können Sie die mit der ExpressRoute-Verbindung verknüpften virtuellen Netzwerke migrieren.

Nicht unterstützte Funktionen

In diesem Abschnitt werden die nicht unterstützten Funktionen für ExpressRoute-Verbindungen beschrieben:

  • Verwalten des Lebenszyklus einer ExpressRoute-Verbindung über das klassische Bereitstellungsmodell.
  • Unterstützung der rollenbasierten Zugriffssteuerung in Azure (Azure Role-Based Access Control, Azure RBAC) für das klassische Bereitstellungsmodell. Für eine Verbindung unter dem klassischen Bereitstellungsmodell können keine Azure RBAC-Vorgänge ausgeführt werden. Jeder Administrator/Co-Administrator des Abonnements kann virtuelle Netzwerke mit der Verbindung verknüpfen oder die Verknüpfung aufheben.

Konfiguration

Folgen Sie den Anweisungen unter Verschieben von ExpressRoute-Verbindungen vom klassischen zum Resource Manager-Bereitstellungsmodell.

Nächste Schritte