Vorbereiten der Netzwerkzuordnung für die Notfallwiederherstellung für Hyper-V-VMs in Azure
Dieser Artikel hilft Ihnen, die Netzwerkzuordnung bei der Replikation von Hyper-V-VMs in VMM-Clouds (System Center Virtual Machine Manager) in Azure oder an einem sekundären Standort mit dem Azure Site Recovery-Dienst zu verstehen und vorzubereiten.
Vorbereiten der Netzwerkzuordnung für die Replikation nach Azure
Wenn die Replikation nach Azure ausgeführt wird, erfolgt die Netzwerkzuordnung zwischen VM-Netzwerken auf einem VMM-Quellserver und virtuellen Azure-Zielnetzwerken. Die Zuordnung ermöglicht Folgendes:
- Netzwerkverbindung – Stellt sicher, dass replizierte Azure-VMs mit dem zugeordneten Netzwerk verbunden sind. Alle Computer, auf denen ein Failover im selben Netzwerk ausgeführt wird, können untereinander eine Verbindung herstellen, selbst wenn das Failover in verschiedenen Wiederherstellungsplänen stattgefunden hat.
- Netzwerkgateway – Wenn im Azure-Zielnetzwerk ein Netzwerkgateway eingerichtet ist, können die VMs eine Verbindung mit anderen lokalen virtuellen Computern herstellen.
Die Netzwerkzuordnung funktioniert wie folgt:
- Ein VMM-VM-Quellnetzwerk wird einem virtuellen Azure-Netzwerk zugeordnet.
- Nach einem Failover werden Azure-VMs im Quellnetzwerk mit dem zugeordneten virtuellen Zielnetzwerk verbunden.
- Neue VMs, die dem VM-Quellnetzwerk hinzugefügt werden, werden bei der Replikation mit dem zugeordneten Azure-Netzwerk verbunden.
- Fall das Zielnetzwerk mehrere Subnetze enthält und eines dieser Subnetze den gleichen Namen besitzt wie das Subnetz des virtuellen Quellcomputers, stellt der virtuelle Replikatcomputer nach dem Failover eine Verbindung mit diesem Zielsubnetz her.
- Ist kein Zielsubnetz mit einem übereinstimmenden Namen vorhanden, stellt der virtuelle Computer eine Verbindung mit dem ersten Subnetz im Netzwerk her.
Beispiel
Im Anschluss folgt ein Beispiel zur Veranschaulichung dieses Mechanismus. Für das Beispiel verwenden wir eine Organisation mit zwei Standorten in New York und Chicago.
| Location | VMM-Server | VM-Netzwerke | Zuordnungsziel |
|---|---|---|---|
| New York | VMM-NewYork | VMNetwork1-NewYork | Zugeordnet zu „VMNetwork1-Chicago“ |
| VMNetwork2-NewYork | Nicht zugeordnet | ||
| Chicago | VMM-Chicago | VMNetwork1-Chicago | Zugeordnet zu „VMNetwork1-NewYork“ |
| VMNetwork2-Chicago | Nicht zugeordnet |
In diesem Beispiel:
- Wenn für einen virtuellen, mit „VMNetwork1-NewYork“ verbundenen Computer ein virtueller Replikatcomputer erstellt wird, wird dieser mit „VMNetwork1-Chicago“ verbunden.
- Ein für „VMNetwork2-NewYork“ oder „VMNetwork2-Chicago“ erstellter virtueller Replikatcomputer wird mit keinem Netzwerk verbunden.
Im Anschluss finden Sie Informationen zur Einrichtung der VMM-Clouds für unser Beispielunternehmen sowie zu den logischen Netzwerken, die den Clouds zugeordnet sind.
Cloudschutzeinstellungen
| Geschützte Cloud | Schützende Cloud | Logisches Netzwerk (New York) |
|---|---|---|
| GoldCloud1 | GoldCloud2 | |
| SilverCloud1 | SilverCloud2 | |
| GoldCloud2 | Nicht verfügbar |
LogicalNetwork1-NewYork LogicalNetwork1-Chicago |
| SilverCloud2 | Nicht verfügbar |
LogicalNetwork1-NewYork LogicalNetwork1-Chicago |
Einstellungen für das logische und das VM-basierte Netzwerk
| Location | Logisches Netzwerk | Zugeordnetes VM-Netzwerk |
|---|---|---|
| New York | LogicalNetwork1-NewYork | VMNetwork1-NewYork |
| Chicago | LogicalNetwork1-Chicago | VMNetwork1-Chicago |
| LogicalNetwork2-Chicago | VMNetwork2-Chicago |
Zielnetzwerkeinstellungen
Die folgende Tabelle zeigt die Optionen, die zur Verfügung stehen, wenn Sie bei Verwendung dieser Einstellungen das VM-Zielnetzwerk auswählen:
| Auswählen | Geschützte Cloud | Schützende Cloud | Verfügbarkeit des Zielnetzwerks |
|---|---|---|---|
| VMNetwork1-Chicago | SilverCloud1 | SilverCloud2 | Verfügbar |
| GoldCloud1 | GoldCloud2 | Verfügbar | |
| VMNetwork2-Chicago | SilverCloud1 | SilverCloud2 | Nicht verfügbar |
| GoldCloud1 | GoldCloud2 | Verfügbar |
Wenn das Zielnetzwerk mehrere Subnetze enthält und eines dieser Subnetze den gleichen Namen besitzt wie das Subnetz des virtuellen Quellcomputers, wird der virtuelle Replikatcomputer nach dem Failover mit diesem Zielsubnetz verbunden. Gibt es kein Zielsubnetz mit einem übereinstimmenden Namen, wird der virtuelle Computer mit dem ersten Subnetz im Netzwerk verbunden.
Failbackverhalten
Zur Veranschaulichung der Vorgänge bei einem Failback (umgekehrte Replikation) nehmen wir an, dass zwischen „VMNetwork1-NewYork“ und „VMNetwork1-Chicago“ eine Zuordnung mit den folgenden Einstellungen besteht:
| VM | Verbundenes VM-Netzwerk |
|---|---|
| VM1 | VMNetwork1-NewYork |
| VM2 (Replikat von VM1) | VMNetwork1-Chicago |
Einige mögliche Szenarien mit diesen Einstellungen:
| Szenario | Ergebnis |
|---|---|
| Keine Änderung der Netzwerkeigenschaften von VM-2 nach dem Failover | VM-1 bleibt mit dem Quellnetzwerk verbunden. |
| Änderung der Netzwerkeigenschaften von VM-2 nach dem Failover und Trennung der Verbindung | VM-1 wird getrennt. |
| Änderung der Netzwerkeigenschaften von VM-2 nach dem Failover und Verbindung mit "VMNetwork2-Chicago" | Wenn "VMNetwork2-Chicago" nicht zugeordnet ist, wird VM-1 getrennt. |
| Änderung der Netzwerkzuordnung von "VMNetwork1-Chicago" | VM-1 wird mit dem Netzwerk verbunden, das jetzt "VMNetwork1-Chicago" zugeordnet ist. |
Nächste Schritte
- Informationen zu IP-Adressen nach einem Failover an einen sekundären VMM-Standort.
- Informationen zum Einrichten von IP-Adressen nach einem Failover auf Azure