Importieren einer BizTalk-Anwendung
In diesem Thema wird beschrieben, wie Sie mithilfe der BizTalk Server-Verwaltungskonsole oder der Befehlszeile eine BizTalk-Anwendung in eine BizTalk-Gruppe importieren. Beim Importieren einer BizTalk-Anwendung werden die Elemente in der BizTalk-Verwaltungsdatenbank registriert. Außerdem werden die Daten der Elemente in die entsprechenden BizTalk-Datenbanken geschrieben. Ausführliche Informationen finden Sie unter Was geschieht, wenn Artefakte importiert werden. Beim Importieren einer Anwendung wird die Anwendung nicht installiert. Um eine Anwendung mit dateibasierten Elementen ausführen zu können, müssen Sie diese zunächst installieren.
Wenn Sie eine Anwendung mithilfe der BizTalk Server-Verwaltungskonsole importieren, bestimmt der Ort, von dem aus der MSI-Import-Assistent gestartet wird, ob Sie gleichzeitig mit dem Import der Elemente eine neue Anwendung erstellen können. Wenn Sie den Assistenten durch Klicken mit der rechten Maustaste auf die BizTalk-Gruppe starten, müssen Sie einen Anwendungsnamen angeben. Wenn in der BizTalk-Gruppe eine Anwendung mit dem angegebenen Namen vorhanden ist, werden die Elemente in der Datei in diese Anwendung importiert. Andernfalls wird eine neue Anwendung mit dem angegebenen Namen erstellt, in die die Elemente importiert werden. Wenn Sie den Assistenten durch Klicken mit der rechten Maustaste auf eine Anwendung starten, können Sie keinen Anwendungsnamen angeben, und die Elemente werden in die aktuelle Anwendung importiert.
Wenn Sie das Befehlszeilenprogramm "BTSTask" zum Importieren einer MSI-Datei verwenden, ist die Angabe eines Anwendungsnamens optional. Wenn Sie keinen Namen angeben, werden die Elemente in die Standardanwendung importiert.
Nach dem Importieren der Elemente können Sie diese im entsprechenden Ordner unter dem Anwendungsordner in der BizTalk Server-Verwaltungskonsole anzeigen. Sie können auch eine Liste von Artefakten in der Anwendung anzeigen, indem Sie BTSTask verwenden, wie unter ListApp-Befehl beschrieben.
Voraussetzungen
Zum Importieren einer BizTalk-Anwendung müssen Sie mit einem Konto angemeldet sein, das Mitglied der BizTalk Server-Administratorengruppe ist. Zum Installieren einer BizTalk-Anwendung müssen Sie außerdem über Schreibberechtigungen im lokalen Dateisystem verfügen. Ausführlichere Informationen zu Berechtigungen finden Sie unter Erforderliche Berechtigungen für das Bereitstellen und Verwalten einer BizTalk-Anwendung.
Überlegungen zum Importieren von Anwendungen
Beim Importieren einer Anwendung sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:
Importieren von Anwendungen aus früheren Versionen von BizTalk Server. Wenn Sie Anwendungen aus BizTalk Server 2006 R2 oder BizTalk Server 2009 importieren und die Anwendungen EDI/AS2-Daten enthalten, schlägt der Anwendungsimport möglicherweise fehl, da sich das Handelspartnerverwaltungsmodell in BizTalk Server erheblich geändert hat. Sie müssen die Parteidaten aus früheren BizTalk Server-Versionen stattdessen mit dem Parteienmigrationstool migrieren. Weitere Informationen zum Tool finden Sie unter EDI-Migrationsprogramme.
Vorhandene Bindungen werden immer durch importierte Bindungen überschrieben. Wenn Sie eine MSI-Datei mit Bindungen in eine vorhandene Anwendung importieren, werden die vorhandenen Bindungen von den importierten Bindungen mit demselben Namen überschrieben. Dies ist auch der Fall, wenn Sie die Option zum Überschreiben vorhandener Elemente beim Importieren der MSI-Datei nicht aktiviert haben. Wenn Sie nicht möchten, dass die Bindungen in der von Ihnen exportierten Anwendung die Bindungen in einer Anwendung, in die Sie die MSI-Datei importieren, überschreiben, sollten Sie nicht die Bindungsdatei als Ressource auswählen, die während des Exportvorgangs exportiert werden soll. Weitere Informationen finden Sie unter Exportieren einer BizTalk-Anwendung.
Beim Anwenden von Bindungen während des Imports werden bereits angewendete Bindungen durch gleichnamige neue Bindungen überschrieben. Mit anderen Worten: Die letzte anzuwendende Bindung eines bestimmten Namens wird gültig. Beim Importieren einer Anwendung werden Bindungen in der folgenden Reihenfolge angewendet:
Von BizTalk Server generierte Anwendungsbindungen, die der Anwendung nicht explizit über eine Bindungsdatei hinzugefügt, jedoch vom Benutzer explizit für den Export in die MSI-Datei der Anwendung ausgewählt wurden.
Bindungsdateien, die explizit hinzugefügt wurden und für die keine Zielbereitstellungsumgebung festgelegt ist. Für die Anwendung der Bindungen in dieser Gruppe gilt keine bestimmte Reihenfolge.
Bindungen, die explizit hinzugefügt wurden und für die eine Zielbereitstellungsumgebung festgelegt ist, die mit der für den Anwendungsimport ausgewählten Bereitstellungsumgebung übereinstimmt. Für die Anwendung der Bindungen in dieser Gruppe gilt keine bestimmte Reihenfolge.
Der Host muss in der Gruppe vorhanden sein. In der BizTalk-Gruppe muss bereits ein Host existieren, der dem Host entspricht, der in den Anwendungsbindungen in der MSI-Datei angegeben wurde. Andernfalls tritt ein Fehler beim Importvorgang auf. Außerdem muss die Vertrauenswürdigkeitsstufe des Hosts übereinstimmen.
Sie müssen möglicherweise einen Verweis auf eine andere Anwendung einfügen. Wenn die zu importierende Anwendung von einem Element in einer anderen Anwendung abhängig ist, müssen Sie einen entsprechenden Verweis zu dieser Anwendung hinzufügen. Die Anwendung und das erforderliche Element müssen bereits in der Gruppe vorhanden sein. Diese Option wird vom Import-Assistenten zur Verfügung gestellt. Wenn Sie jedoch den ImportApp-Befehl von BTSTask verwenden, müssen Sie den Verweis auf die Anwendung nach dem Import hinzufügen, wie unter Hinzufügen eines Verweises zu einer anderen Anwendung beschrieben. Hintergrundinformationen finden Sie unter Abhängigkeiten und Anwendungsbereitstellung. Der Import-Assistent gleicht die Verweise auf die vorhandenen Anwendungen in der Gruppe ab und gibt Ihnen die Möglichkeit, einen neuen Verweis hinzuzufügen oder einen bestehenden Verweis zu ändern. In einem zusätzlichen Schritt sollten Sie überprüfen, ob die Anwendung, auf die verwiesen wird, das erforderliche Element enthält.
Wenn für einen Importvorgang ein Timeout auftritt, sollten Sie die Anwendung in zusätzliche MSI-Dateien aufteilen. Bei Importvorgängen tritt ein Timeout ein, wenn das Zeitlimit von 3.600 Sekunden überschritten wird. Wenn beim Importieren einer MSI-Datei ein Timeout auftritt, müssen Sie den Inhalt der Anwendung in mehrere MSI-Dateien aufteilen. Hierzu müssen Sie die Anwendung erneut exportieren und eine Untergruppe von Elementen für den Export auswählen. Weitere Informationen finden Sie unter Exportieren einer BizTalk-Anwendung.
Wichtig
Aus Sicherheitsgründen werden Kennwörter beim Anwendungsexport aus Anwendungsbindungen entfernt. Aus Bindungsdateien, die der Anwendung hinzugefügt wurden, werden sie jedoch nicht entfernt. Nach dem Importieren der Anwendung müssen Sie die Kennwörter neu konfigurieren, damit die Anwendung ordnungsgemäß funktioniert. Bearbeiten Sie hierzu die Bindungsdatei, oder verwenden Sie die Verwaltungskonsole. Weitere Informationen zum Bearbeiten einer Bindungsdatei finden Sie unter Anpassen von Bindungsdateien. Weitere Informationen zum Konfigurieren der Sicherheit für Adapter finden Sie unter Verwenden von Adaptern.
Hinweis
Wenn ein Import fehlschlägt, führt BizTalk Server für alle Importvorgänge ein Rollback durch. Davon ausgenommen sind Aktionen, die von benutzerdefinierten Skripts ausgeführt werden.
Hinweis
Wenn Sie einen Filter für einen Sendeport in einer Anwendung erstellen, die ein Eigenschaftsschema aus einer anderen Anwendung verwendet, und dann die erste Anwendung in eine neue BizTalk-Gruppe importieren, erhalten Sie keine Benachrichtigung bezüglich des fehlenden Schemas, und das Filtern würde nach dem Installieren und Starten der Anwendung nicht ordnungsgemäß funktionieren. Sie können dieses Problem beheben, indem Sie die Anwendung, die das Schema enthält, importieren, bevor Sie die Anwendung installieren, die das Schema nicht enthält.
Importieren einer BizTalk-App mit BizTalk Server-Verwaltung
Klicken Sie auf Start, auf Alle Programme, auf Microsoft BizTalk Server 20xx und dann auf BizTalk Server Verwaltung.
Erweitern Sie in der Konsolenstruktur BizTalk Server Administration, erweitern Sie die BizTalk-Gruppe, und führen Sie eine der folgenden Aktionen aus:
Um die anwendung und artefakte in der .msi datei in die BizTalk-Gruppe zu importieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Anwendungen, zeigen Sie auf Importieren, und klicken Sie dann auf MSI-Datei.
Um die in der .msi-Datei enthaltenen Artefakte in eine vorhandene Anwendung zu importieren, erweitern Sie Anwendungen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Anwendung, zeigen Sie auf Importieren, und klicken Sie dann auf MSI-Datei.
Geben Sie auf der Seite Willkommen beim MSI-Import-Assistenten in zu importierende MSI-Datei den Pfad der .msi-Datei ein, und klicken Sie dann auf Weiter. Bei Bedarf können Sie nach der .msi Datei suchen, indem Sie auf die Schaltfläche ... klicken.
Wählen Sie auf der Seite Anwendungseinstellungen in der Dropdownliste Anwendungsname den Anwendungsnamen aus, sofern verfügbar. Die Liste ist verfügbar, wenn Sie die Anwendung in die BizTalk-Gruppe importieren.
Hinweis
Die Liste enthält die Namen aller gegenwärtig in der BizTalk-Gruppe vorhandenen Anwendungen sowie den Namen der Anwendung, aus der die MSI-Datei exportiert wurde. Wenn Sie den Namen der letzteren Anwendung auswählen, und die Anwendung ist noch nicht in dieser BizTalk-Gruppe vorhanden, erstellt der Import-Assistent eine neue Anwendung. Wenn Sie eine Anwendung auswählen, die bereits in der Gruppe vorhanden ist, importiert der Import-Assistent die Elemente aus der MSI-Datei in die vorhandene Anwendung.
Wählen Sie unter Verfügbare Anwendungen zum Hinzufügen von Verweisen die Anwendungen aus, denen Verweise hinzugefügt werden sollen, falls vorhanden, und klicken Sie dann auf Weiter.
Wenn Sie die .msi-Datei in eine vorhandene Anwendung importieren und Artefakte in der vorhandenen Anwendung überschreiben möchten, wählen Sie Ressourcen überschreiben aus.
Hinweis
Wenn Sie diese Option nicht auswählen, und die MSI-Datei enthält ein Element, das bereits in der Anwendung existiert, schlägt der Importvorgang fehl, und es wird ein Rollback durchgeführt. Bestimmte Elementtypen in einer BizTalk-Anwendung oder -Gruppe müssen eindeutig sein. Wenn Sie ein Element hinzufügen, das bereits in der BizTalk-Gruppe, nicht jedoch in der aktuellen Anwendung existiert, schlägt der Importvorgang fehl. Dies trifft auch dann zu, wenn Sie die Option zum Überschreiben angeben. Weitere Informationen dazu, welche Artefakte eindeutig sein müssen und auf welche Weise sie eindeutig sein müssen, finden Sie unter Artefakte, die in einer Anwendung oder Gruppe eindeutig sein müssen.
Wählen Sie auf der Seite Anwendungszielumgebungseinstellungen in der Dropdownliste Ziel-Stagingumgebung die Zielumgebung für diese Anwendung aus, und klicken Sie auf Weiter. Diese Liste enthält alle Umgebungen, die für Bindungsdateien, die dieser Anwendung hinzugefügt wurden, festgelegt wurden. Wählen Sie Standard> aus<, wenn Sie alle Bindungen in der Anwendung anwenden möchten, mit Ausnahme derjenigen, für die eine Zielumgebung angegeben ist. Wenn die .msi-Datei keine Bindungsdatei enthält, die Sie explizit anwenden möchten, können Sie Standard> ausgewählt lassen<.
Hinweis
Beim Hinzufügen einer Bindungsdatei zu einer Anwendung können Sie die Zielumgebung für Bindungen angeben. Hintergrundinformationen finden Sie unter Bindungsdateien und Anwendungsbereitstellung. Anweisungen zum Hinzufügen von Bindungsdateien finden Sie unter Hinzufügen einer Bindungsdatei zu einer Anwendung.
Vergewissern Sie sich auf der Seite Zusammenfassung importieren, dass die Zusammenfassungsinformationen richtig sind, und klicken Sie dann auf Importieren.
Wenn Sie die Anwendung auf dem lokalen Computer installieren möchten, aktivieren Sie auf der Seite Erfolgreich importieren das Kontrollkästchen Anwendungsinstallations-Assistent ausführen, um die Anwendung auf dem lokalen Computer zu installieren .
Hinweis
Wenn Sie die Anwendung nicht in der gegenwärtigen Konfiguration auf dem lokalen Computer ausführen müssen, müssen Sie sie nicht installieren. Wenn die Anwendung jedoch dateibasierte Elemente enthält, müssen Sie sie auf allen Computern installieren, auf denen sie ausgeführt werden soll. Andernfalls ist sie nicht funktionsfähig. Dies ist deshalb erforderlich, weil die Anwendung beim Import lediglich der BizTalk-Verwaltungsdatenbank hinzugefügt wird.
Klicken Sie auf Fertig stellen.
Hinweis
Wenn die Installation fehlschlägt (z. B., weil Sie nicht über Schreibberechtigungen im lokalen Dateisystem verfügen), wird ein Rollback dafür ausgeführt, von dem der Importvorgang jedoch nicht betroffen ist.
Importieren einer BizTalk-App über die Befehlszeile
Öffnen Sie eine Eingabeaufforderung wie folgt: Klicken Sie auf Start, klicken Sie auf Ausführen, geben Sie ein
cmd, und klicken Sie dann auf OK.Geben Sie den folgenden Befehl ein, und ersetzen Sie die entsprechenden Werte, wie in der folgenden Tabelle beschrieben:
BTSTask ImportApp /Package:value [/Environment:value] [/ApplicationName:value] [/Overwrite] [/Server:value] [/Database:value]
Beispiel:
BTSTask ImportApp /Package:"C:\MSI Files\MyApplication.msi" /Environment:Test /ApplicationName:MyApplication /Overwrite
Parameter Wert /Paket Der vollständige Pfad der MSI-Datei. Wenn der Pfad Leerzeichen enthält, müssen Sie ihn in Anführungszeichen (") setzen. /Umgebung Die Zielbereitstellungsumgebung der anzuwendenden Bindungsdatei, z. B. Test. Dies ist der Wert, der für die Zielbereitstellungsumgebung festgelegt wurde, als Sie der Anwendung die Bindungsdatei hinzugefügt haben. /Applicationname Der Name der BizTalk-Anwendung, in die die Elemente in der MSI-Datei importiert werden. Wenn der Name nicht angegeben ist, wird der Anwendungsname verwendet, der beim Exportieren der MSI-Datei angegeben wurde. Wenn die angegebene Anwendung nicht vorhanden ist, wird sie erstellt. Anwendungsnamen, die Leerzeichen enthalten, müssen in doppelte Anführungszeichen (") gesetzt werden. /Überschreiben Option zum Überschreiben der Elemente in der Anwendung mit Elementen in der MSI-Datei, die denselben LUID (Locally Unique Identifier) haben. Wird diese Option nicht angegeben, und enthält die Anwendung mindestens ein Element, dessen LUID mit dem eines Elements in der MSI-Datei übereinstimmt, tritt ein Importfehler auf. Sie können die LUIDs der Artefakte in einer Anwendung anzeigen, indem Sie den ListApp-Befehl verwenden. /Server Der Name der SQL Server-Instanz, die als Host für die BizTalk-Verwaltungsdatenbank dient, im Format Servername\Instanzname,Port.
Der Instanzname ist nur erforderlich, wenn sich der Instanzname vom Servernamen unterscheidet. Der Port ist nur erforderlich, wenn in SQL Server eine andere Portnummer als der Standardwert 1433 verwendet wird.
Beispiele:
Server=MyServer
Server=MyServer\MySQLServer,1533
Bei fehlender Angabe wird der Name der SQL Server-Instanz verwendet, die auf dem lokalen Computer ausgeführt wird./Datenbank Der Name der BizTalk-Verwaltungsdatenbank. Bei fehlender Angabe wird die BizTalk-Verwaltungsdatenbank verwendet, die in der lokalen Instanz von SQL Server ausgeführt wird.
Weitere Informationen
Importieren von BizTalk-Anwendungen, -Bindungen und -Richtlinien
Befehl „ImportApp“
Feedback
Bald verfügbar: Im Laufe des Jahres 2024 werden wir GitHub-Issues stufenweise als Feedbackmechanismus für Inhalte abbauen und durch ein neues Feedbacksystem ersetzen. Weitere Informationen finden Sie unter https://aka.ms/ContentUserFeedback.
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