Nachkalkulationsbögen

Durch die Einrichtung des Nachkalkulationsbogens werden zwei Ziele verfolgt. Zum einen wird das Format definiert, das zum Anzeigen von Informationen zu Kosten der verkauften Waren für einen produzierten Artikel oder einen Produktionsauftrag verwendet wird. Die formatierte Anzeige wird als Nachkalkulationsbogen bezeichnet. Zum anderen wird die Grundlage für die Berechnung indirekter Kosten definiert. Die Einstellungen des Nachkalkulationsbogens basieren auf der Kostengruppenfunktion für die Informationsanzeige sowie für die Berechnungsformeln für indirekte Kosten. In diesem Artikel werden die beiden Ziele des Nachkalkulationsbogens beschrieben:

In der folgenden Tabelle sind die standardmäßigen Sicherheitsrollen aufgeführt, die auf Nachkalkulationstabellen zugreifen können, einschließlich der Zugriffsebene, die jeder Rolle durch die Standardeinstellungen gewährt wird.

Rolle Zugriff
Leiter Buchhaltung Bearbeiten
Sachbearbeiter Bestandsbuchhaltung Anzeigen
Bestandsbuchhalter Anzeigen

Ein Nachkalkulationsbogen ist die formatierte Anzeige von Informationen zu den Kosten von Waren, die für einen produzierten Artikel oder einen Produktionsauftrag verkauft werden. Beim Einrichten eines Nachkalkulationsbogens definieren Sie das Format für die Informationen und die Basis für die Berechnung indirekter Kosten. Die Einstellungen des Nachkalkulationsbogens basieren auf der Kostengruppenfeatures für die Informationsanzeige und die Berechnungsformeln für indirekte Kosten. Nachfolgend finden Sie weitere Informationen zu den beiden Zielen der Einrichtung des Nachkalkulationsbogens:

  • Definieren des Formats für den Nachkalkulationsbogen Mit dem benutzerdefinierten Format des Nachkalkulationsbogens wird die Segmentierung von Kosten identifiziert, die die Kosten der verkauften Waren eines produzierten Artikels enthalten. So können die Informationen zu den Kosten der verkauften Waren eines Artikels auf Basis von Kostengruppen in Material, Arbeit und Gemeinkosten segmentiert werden. Diese Kostengruppen werden Artikeln, Kostenkategorien für die Arbeitsplan-Arbeitsgänge und Formeln zur Berechnung indirekter Kosten zugewiesen. Das Format für den Nachkalkulationsbogen erfordert in der Regel die Verwendung von Zwischensummen, wenn mehrere Kostengruppen definiert wurden. So können mehrere, dem Material zugeordneten Kostengruppen zusammengefasst werden. Das Definieren eines Formats für den Nachkalkulationsbogen ist optional, zur Berechnung indirekter Kosten muss es jedoch definiert werden.
  • Definieren der Basis für die Berechnung indirekter Kosten Indirekte Kosten sind die materialbasierten Gemeinkosten, die der Produktion eines produzierten Artikels zugeordnet sind. Eine Berechnungsformel für indirekte Kosten kann als Zuschlag oder als Satz ausgedrückt werden. Bei einem Zuschlag handelt es sich um den prozentualen Anteil eines Werts, ein Satz ist hingegen ein stundenbasierter Betrag für einen Arbeitsgang des Arbeitsplans. Eine Kostengruppe bildet die Grundlage für die Berechnungsformel. Das kann beispielsweise ein Zuschlag von 100 Prozent für die Kostengruppe „Arbeit“ oder ein Stundensatz von EUR 50,00 für die Kostengruppe „Maschine“ sein. Zum Definieren einer Berechnungsformel und der entsprechenden Kostengruppengrundlage ist im Rahmen der Einrichtung des Nachkalkulationsbogens die Kennzeichnung der Kostengruppe für die Gemeinkosten erforderlich. Zudem muss ausgewählt werden, ob Zuschläge oder Sätze verwendet werden sollen.

Jede Berechnungsformel muss in Form eines Kostendatensatzes eingegeben werden. Der Kostendatensatz enthält eine angegebene Nachkalkulationsversion, einen Zuschlagsprozentsatz oder einen Satzbetrag, die Grundlage für die Kostengruppe, einen Status sowie ein Gültigkeitsdatum. Bei der Eingabe erhält ein Kostendatensatz zunächst den Status Ausstehend sowie ein Gültigkeitsdatum. Bei Aktivierung des Kostendatensatzes wird der Status aktualisiert, sodass der Datensatz der aktuell aktive Datensatz ist. Das Gültigkeitsdatum wird auf das Aktivierungsdatum aktualisiert. Der Kostendatensatz kann außerdem einen Standort für eine standortspezifische Berechnungsformel angeben. Alternativ können Sie das Feld Standort leer lassen, um anzugeben, dass die Berechnungsformel eine unternehmensweite Formel ist. Optional kann der Kostendatensatz aus einem angegebenen Artikel oder aus einer angegebenen Artikelgruppe bestehen, wenn die Berechnungsformel als „Pro Artikel“ gekennzeichnet ist.

Der zurzeit aktive Kostendatensatz der Berechnungsformeln für indirekte Kosten dient der Vorkalkulation der Kosten für Produktionsaufträge. Er dient außerdem zur Berechnung der Istkosten, die sich auf den Istverbrauch von Zeit und Material beziehen. Die Datensätze für ausstehende Kosten werden für die Stücklistenkalkulationen eines späteren Datums verwendet.

Anhand zweier Sperrrichtlinien für Nachkalkulationsversionen wird bestimmt, ob ausstehende Kosten verwaltet und ob die ausstehenden Kosten aktiviert werden können. Lassen Sie mithilfe der Sperrrichtlinien die Verwaltung von Daten zu, und sperren Sie anschließend die Datenverwaltung für die Kostendaten innerhalb einer Nachkalkulationsversion.

Nach dem Definieren des Formats für den Nachkalkulationsbogen sowie nach den Berechnungen für indirekte Kosten müssen die Informationen in einem separaten Schritt geprüft und gespeichert werden. Bei dem Nachkalkulationsbogen handelt es sich um ein unternehmensweites Format zur einheitlichen Anzeige der Informationen zu den Kosten der verkauften Waren.

Der Nachkalkulationsbogen wird als Teil der Seite Artikelkosten berechnen angezeigt. Dieses Formular wird für den Datensatz mit berechneten Kosten eines produzierten Artikels auf der Seite Artikelpreis oder für einen Datensatz mit auftragsspezifischen Berechnungen auf der Seite Ergebnisse der Herstellkostenkalkulation angezeigt. Der Nachkalkulationsbogen kann auch als Teil der der Seite Preisberechnung für einen Produktionsauftrag angezeigt.