Konnektivitätserweiterungen in Internet Explorer 8

Neu für Windows Internet Explorer 8

Internet Explorer 8 enthält mehrere Wichtige Konnektivitätserweiterungen, die sowohl die Leistung als auch die Funktionalität von Asynchronous JavaScript and XML (AJAX) und anderen Webanwendungen verbessern können. Zu diesen Erweiterungen gehört die Erhöhung der maximalen Anzahl von gleichzeitigen Verbindungen von einem einzelnen Host und das Hinzufügen von Konnektivitätsereignissen.

In diesem Thema sind die folgenden Abschnitte enthalten.

  • Gleichzeitige Verbindungen
    • Hintergrundinformationen
    • Neue skriptfähige Verbindungseigenschaft
    • Ändern der maximalen Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen
  • Konnektivitätsstatusverbesserungen
    • Neue onLine-Eigenschaftenfunktionalität
    • Neue einfache Ereignisse
    • Neue Rückrufhandler
  • Verwandte Themen

Gleichzeitige Verbindungen

Bei Internet Explorer 8 wurde die maximale Anzahl der gleichzeitigen, über Breitband hergestellten, Verbindungen von einem einzelnen Hostprozess mit einem einzelnen Server auf 6 erhöht. In Internet Explorer 7 und frühereren Versionen liegt die maximale Anzahl gleichzeitiger Verbindungen pro Hostprozess mit einem einzelnen Server über HTTP 1.1 bei 2. Für HTTP 1.0 beträgt die Grenze 4, dennoch sind HTTP 1.1-Verbindungen heute wesentlich gebräuchlicher. Beachten Sie, dass die maximale Anzahl von gleichzeitigen Verbindungen von einem einzelnen Hostprozess, bei dem die Verbindung mit einem einzelnen Server durch DFÜ (z. B. mit einem Modem über eine Telefonleitung) hergestellt wird, die gleiche ist wie bei Internet Explorer 7 und früheren Versionen.

Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der maximalen Anzahl gleichzeitiger Verbindungen auf Grundlage der auf dem Host ausgeführten Version von Internet Explorer, der Verbindungsgeschwindigkeit des Hosts und der unterstützten Protokollversion des Servers.

Version HTTP 1.0-Server (Breitbandverbindung) HTTP 1.1-Server (Breitbandverbindung) HTTP 1.0-Server (DFÜ-Verbindung) HTTP 1.1-Server (DFÜ-Verbindung)
Internet Explorer 7 und frühere Versionen 4 2 4 2
Internet Explorer 8 6 6 4 2

Hintergrundinformationen

Während die Beschränkung auf vier Verbindungen für HTTP 1.0 festgelegt wurde, um dem Verhalten der meisten anderen damaligen Browser zu entsprechen, erfolgte die Beschränkung auf zwei Verbindungen für HTTP 1.1 aufgrund eines Auftrags, der in der HTTP 1.1-Spezifikation (Request for Comment 2616) festgelegt wurde. Als der Standard im Januar 1997 zum ersten Mal entworfen wurde, war die Beschränkung auf zwei Verbindungen angesichts der Vorherrschaft von DFÜ-Internetverbindungen und der geringen Verbreitung von Breitbandverbindungen angemessen.

Seit der HTTP 1.1-Standard entworfen wurde, sind Verbindungen mit hoher Bandbreite jedoch alltäglicher geworden. Dadurch entfällt die clientseitige Bandbreite als Hinderungsgrund bei der Verbindungsgeschwindigkeit. In der Regel erfordert die Einrichtung einer Verbindung und das Senden einer Anforderung den größten Teil der Zeit, die beim Abrufen einzelner Objekte aufgewendet wird. Außerdem wird das Risiko, die Netzwerkinfrastruktur mit einer Erhöhung der Verbindungen pro Host zu überfluten, durch die verbesserten Funktionen des heutigen Internets und der modernen Proxyserver gesenkt. Der Bedarf an weiteren Verbindungen pro Host ist in Anbetracht der gestiegenen Popularität von AJAX-Anwendungen und Seiten, von denen viele große Datenmengen asynchron senden, besonders hoch.

Neue skriptfähige Verbindungseigenschaft

Falls Hilfslösungen zur Umgehung der vorherigen Einschränkungen implementiert wurden, bestehen möglicherweise Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität mit dem neuen Verhalten. In diesem Fall möchten Sie möglicherweise, um eine Überflutung des Webservers zu vermeiden, die Lieferung von Inhalten auf Grundlage der Anzahl der Verbindungen anpassen, die auf jedem Clientcomputer gleichzeitig geöffnet sein können. Zu diesem Zweck enthält Internet Explorer 8 das window-maxConnectionsPerServer-Objekt, mit dem der Server die Anzahl der verfügbaren Verbindungen auf dem Clientcomputer bestimmen kann.

In Internet Explorer 8 gibt maxConnectionsPerServer 6 auf einer Breitbandverbindung zurück, wenn die Standards nicht durch einen Benutzer oder Administrator außer Kraft gesetzt wurden. Wenn der Clientcomputer über einen DFÜ-Anschluss verfügt, dann gibt maxConnectionsPerServer 2 zurück, wenn eine Verbindung mit einem HTTP 1.1-Server vorliegt, oder 4, wenn eine Verbindung mit einem HTTP 1.0-Server vorliegt.

Ändern der maximalen Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen

Benutzer oder Administratoren, die Probleme mit Seitenladezeiten haben, können die maximale Anzahl von gleichzeitigen Verbindungen zu einem einzelnen Server ändern. Mit der ersten Methode können die Grenzwerte auf einen selbst gewählten Wert umgestellt werden. Bei der zweiten Methode werden die Grenzwerte mit Gruppenrichtlinien verändert.

Wichtig Dieser Abschnitt enthält Informationen zur Änderung der Registrierung. Erstellen Sie unbedingt eine Sicherungskopie der Registrierung, bevor Sie sie ändern. Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass Sie sie wiederherstellen können, falls ein Problem auftritt. Weitere Informationen zum Sichern, Wiederherstellen und Ändern der Registrierung finden Sie unter Erstellen einer Sicherungskopie und Wiederherstellung der Registrierung in Windows in der Microsoft Knowledge Base.

Methode 1: Ändern von Werten mit einem Featuresteuerungsschlüssel

  1. Starten Sie Regedit.

  2. Navigieren Sie für HTTP 1.1-Verbindungen zum folgenden Featuresteuerungsschlüssel. Wenn er noch nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn.

    HKEY_LOCAL_MACHINE (or HKEY_CURRENT_USER)
         SOFTWARE
              Microsoft
                   Internet Explorer
                        MAIN
                             FeatureControl
                                  FEATURE_MAXCONNECTIONSPERSERVER

    Hinweis  Das Ändern oder Hinzufügen von FEATURE_MAXCONNECTIONSPERSERVER kann am gleichen Ort entweder in HKEY_LOCAL_MACHINE oder in HKEY_CURRENT_USER erfolgen. Der Effekt ist der gleiche.

  3. Erstellen Sie ein neues DWORD mit der Bezeichnung iexplore.exe, und legen Sie die dazugehörigen Wertdaten auf den gewünschten Verbindungsgrenzwert für HTTP 1.1-Verbindungen fest. Die Festlegung des Werts auf 0000002 entspricht z. B. dem Grenzwert von Internet Explorer 7 und früheren Versionen.

  4. Navigieren Sie für HTTP 1.0-Verbindungen zum folgenden Featuresteuerungsschlüssel. Wenn er noch nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn.

    HKEY_LOCAL_MACHINE (or HKEY_CURRENT_USER)
         SOFTWARE
              Microsoft
                   Internet Explorer
                        MAIN
                             FeatureControl
                                  FEATURE_MAXCONNECTIONSPER1_0SERVER

    Hinweis  Das Ändern oder Hinzufügen von FEATURE_MAXCONNECTIONSPER1_0SERVER kann am gleichen Ort entweder in HKEY_LOCAL_MACHINE oder in HKEY_CURRENT_USER erfolgen. Der Effekt ist der gleiche.

  5. Erstellen Sie ein neues DWORD mit der Bezeichnung iexplore.exe, und legen Sie die dazugehörigen Wertdaten auf den gewünschten Verbindungsgrenzwert für HTTP 1.0-Verbindungen fest. Eine Festlegung des Werts auf 0000004 entspricht z. B. dem Grenzwert von Internet Explorer 7 und früheren Versionen.

Methode 2: Ändern von Werten mit Gruppenrichtlinien

Sie können die maximale Anzahl von gleichzeitigen Verbindungen zu einem einzelnen Server mit Gruppenrichtlinien ändern, wie in diesem Abschnitt beschrieben. Die Verwendung des Gruppenrichtlinien-Editors ist die einfachste Methode und wird zuerst aufgeführt. Die als zweites aufgeführte Bearbeitung eines Featuresteuerungsschlüssels ist ebenfalls möglich.

Gruppenrichtlinien-Editor-Methode

  1. Führen Sie gpedit.msc aus.
  2. Erweitern Sie die Benutzerkonfiguration (oder die Computerkonfiguration), administrative Vorlagen, Windows-Komponenten, Internet Explorer, Sicherheitsfeatures und anschließend AJAX.
  3. Legen Sie die jeweils gewünschte maximale Anzahl an Verbindungen pro Server (HTTP 1.0) und die maximale Anzahl an Verbindungen pro Server (HTTP 1.1) fest. Zur Übernahme der Änderungen ist eine Aktualisierung der Richtlinien oder der Neustart des Computers erforderlich.

Featuresteuerungsschlüssel-Methode

  1. Starten Sie Regedit.

  2. Navigieren Sie für HTTP 1.1-Verbindungen zum folgenden Featuresteuerungsschlüssel. Wenn er noch nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn.

    HKEY_LOCAL_MACHINE (or HKEY_CURRENT_USER)
         SOFTWARE
              Policies
                   Microsoft
                        Internet Explorer
                             MAIN
                                  FeatureControl
                                       FEATURE_MAXCONNECTIONSPERSERVER

    Hinweis  Das Ändern oder Hinzufügen von FEATURE_MAXCONNECTIONSPERSERVER kann am gleichen Ort entweder in HKEY_LOCAL_MACHINE oder in HKEY_CURRENT_USER erfolgen. Der Effekt ist der gleiche.

  3. Erstellen Sie ein neues DWORD mit der Bezeichnung iexplore.exe, und legen Sie die dazugehörigen Wertdaten auf den gewünschten Verbindungsgrenzwert für HTTP 1.1-Verbindungen fest. Die Festlegung des Werts auf 0000002 entspricht z. B. dem Grenzwert von Internet Explorer 7 und früheren Versionen.

  4. Navigieren Sie für HTTP 1.0-Verbindungen zum folgenden Featuresteuerungsschlüssel. Wenn er noch nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn.

    HKEY_LOCAL_MACHINE (or HKEY_CURRENT_USER)
         SOFTWARE
              Policies
                   Microsoft
                        Internet Explorer
                             MAIN
                                  FeatureControl
                                       FEATURE_MAXCONNECTIONSPER1_0SERVER

    Hinweis  Das Ändern oder Hinzufügen von FEATURE_MAXCONNECTIONSPER1_0SERVER kann am gleichen Ort entweder in HKEY_LOCAL_MACHINE oder in HKEY_CURRENT_USER erfolgen. Der Effekt ist der gleiche.

  5. Erstellen Sie ein neues DWORD mit der Bezeichnung iexplore.exe, und legen Sie die dazugehörigen Wertdaten auf den gewünschten Verbindungsgrenzwert für HTTP 1.0-Verbindungen fest. Eine Festlegung des Werts auf 0000004 entspricht z. B. dem Grenzwert von Internet Explorer 7 und früheren Versionen.

Konnektivitätsstatusverbesserungen

Durch Internet Explorer 8 können die Seite oder die Anwendung abfragen, ob der Browser eine Netzwerkverbindung hat. In Internet Explorer 7 und früheren Versionen gibt es diese Funktionalität nicht, was zu einer unerwünschten Auswirkung auf die Benutzerfreundlichkeit führen kann, falls der Computer des Benutzers die Konnektivität verliert.

Neue onLine-Eigenschaftenfunktionalität

Die onLine-Eigenschaft (sowohl des window. navigator als auch des window. clientInformation-Objekts) ist seit der Einführung von Microsoft Internet Explorer 4.0 verfügbar. Bei Internet Explorer 4.0 bis Internet Explorer 7 wird von der onLine-Eigenschaft jedoch nur angegeben, ob das System im " global offline mode" ist, den Benutzer durch die Auswahl von "Offline arbeiten" im Menü Datei starten können. In diesen Versionen wird von der onLine-Eigenschaft nicht angegeben, ob das System mit dem Netzwerk verbunden ist. In Internet Explorer 8 und neueren Versionen wird von der onLine-Eigenschaft jedoch angegeben, ob das System tatsächlich mit dem Netzwerk verbunden ist.

Zur Abfrage des Netzwerkverbindungsstatus rufen Sie window.navigator.onLine auf. Die Eigenschaft gibt "true" zurück, wenn das System mit dem Netzwerk verbunden ist, und "false" wenn nicht.

Neue einfache Ereignisse

Wenn sich die window.navigator.onLine-Eigenschaft ändert, nachdem eine Seite geladen wurde, wird ein einfaches Ereignis auf dem body-Element der Seite folgendermaßen ausgelöst.

  • Wenn die onLine-Eigenschaft von "true" auf "false" wechselt, wird das einfache offline-Ereignis auf dem body-Element ausgelöst.
  • Wenn die onLine-Eigenschaft von "false" auf "true" wechselt, wird das einfache online-Ereignis auf dem body-Element ausgelöst.

Weitere Informationen zum Auslösen von HTML-Elementen finden Sie im Arbeitsentwurf HTML 5 (Working Draft) World Wide Web-Link auf der Website des World Wide Web Consortium (W3C). Die online- und offline-Ereignisse entsprechen dem W3C-HTML 5-Arbeitsentwurf vom November 2008.

Die Konnektivitätsereignisse können mit einem Featuresteuerungsschlüssel deaktiviert werden. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:

  1. Starten Sie Regedit.

  2. Navigieren Sie zum folgenden Featuresteuerungsschlüssel. Wenn er noch nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn.

    HKEY_LOCAL_MACHINE (or HKEY_CURRENT_USER)
         SOFTWARE
              Microsoft
                   Internet Explorer
                        MAIN
                             FeatureControl
                                  FEATURE_AJAX_CONNECTIONEVENTS

    Hinweis  Das Ändern oder Hinzufügen von FEATURE_AJAX_CONNECTIONEVENTS kann am gleichen Ort entweder in HKEY_LOCAL_MACHINE oder in HKEY_CURRENT_USER erfolgen. Der Effekt ist der gleiche.

  3. Erstellen Sie ein neues DWORD mit der Bezeichnung iexplore.exe und legen Sie die dazugehörigen Wertdaten auf 0000000 fest.

Wenn Sie nach Erstellung des Registrierungsschlüssels wieder Konnektivitätsereignisse aktivieren wollen, können Sie den Wert für iexplore.exe auf 0000001 festlegen.

Neue Rückrufhandler

Zur Angabe einer Änderung beim Status einer Verbindung werden von Internet Explorer 8 die folgenden Rückrufhandler eingeführt:

  • Der onoffline-Handler wird ausgelöst, wenn die Netzwerkverbindung des Benutzercomputers unterbrochen wird, wenn z. B. das Netzwerkkabel nicht angeschlossen oder der Netzwerkadapter nicht aktiviert ist. Eine Auslösung erfolgt auch, wenn der Benutzer auf die Einstellung "Offline arbeiten" umschaltet.
  • Der ononline-Handler wird ausgelöst, wenn die Netzwerkverbindung des Computers wiederhergestellt wird. Eine Auslösung erfolgt auch, wenn der Benutzer die Einstellung "Offline arbeiten" wieder ausschaltet.

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