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Beispiel 'Erste Schritte'

Im Beispiel "Erste Schritte" wird gezeigt, wie mithilfe von Windows Communication Foundation (WCF) ein typischer Dienst und ein typischer Client implementiert werden. Es dient als Grundlage für alle anderen grundlegenden Technologiebeispiele.

ms751519.note(de-de,VS.100).gifHinweis:
Die Setupprozedur und die Buildanweisungen für dieses Beispiel befinden sich am Ende dieses Themas.

ms751519.Important(de-de,VS.100).gif Hinweis:
Die Beispiele sind möglicherweise bereits auf dem Computer installiert. Suchen Sie nach dem folgenden Verzeichnis (Standardverzeichnis), bevor Sie fortfahren.

<Installationslaufwerk>:\WF_WCF_Samples

Wenn dieses Verzeichnis nicht vorhanden ist, rufen Sie Windows Communication Foundation (WCF) and Windows Workflow Foundation (WF) Samples for .NET Framework 4 auf, um alle Windows Communication Foundation (WCF)- und WF-Beispiele herunterzuladen. Dieses Beispiel befindet sich im folgenden Verzeichnis.

<Installationslaufwerk>:\WF_WCF_Samples\WCF\GettingStarted\GettingStarted

Der Dienst beschreibt die Vorgänge, die er in einem Dienstvertrag ausführt, den er öffentlich als Metadaten verfügbar macht. Der Dienst enthält auch den Code, um die Vorgänge zu implementieren.

Der Client enthält eine Definition des Dienstvertrags und eine Proxyklasse zum Zugreifen auf den Dienst. Der Proxycode wird mit dem ServiceModel Metadata Utility-Tool (Svcutil.exe) aus den Dienstmetadaten generiert.

Unter Windows Vista wird der Dienst im Windows Activation Service (WAS) gehostet. Unter Windows XP und Windows Server 2003 wird er von Internetinformationsdiensten (IIS) und ASP.NET gehostet. Durch das Hosten eines Diensts in IIS oder WAS kann der Dienst beim ersten Zugriff automatisch aktiviert werden.

ms751519.note(de-de,VS.100).gifHinweis:
Wenn Sie lieber mit einem Beispiel beginnen möchten, in dem der Dienst in einer Konsolenanwendung und nicht in IIS gehostet wird, finden Sie Informationen im Selbst gehostete Dienste-Beispiel.

Der Dienst und der Client legen in den Einstellungen der Konfigurationsdatei Zugriffsdetails fest, die zum Zeitpunkt der Bereitstellung Flexibilität bieten. Dazu gehört eine Endpunktdefinition, die eine Adresse, eine Bindung und einen Vertrag angibt. Die Bindung gibt Transport- und Sicherheitsdetails für den Zugriff auf den Dienst an.

Der Dienst konfiguriert ein Laufzeitverhalten, um seine Metadaten zu veröffentlichen.

Der Dienst implementiert einen Vertrag, der ein Anforderungs-Antwort-Kommunikationsmuster definiert. Der Vertrag wird von der ICalculator-Schnittstelle definiert, die mathematische Operationen (Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren) verfügbar macht. Der Client stellt Anforderungen an eine angegebene mathematische Operation, und der Dienst antwortet mit dem Ergebnis. Der Dienst implementiert einen ICalculator-Vertrag, der im folgenden Code definiert wird.

' Define a service contract.
    <ServiceContract(Namespace:="http://Microsoft.Samples.GettingStarted")>
     Public Interface ICalculator
        <OperationContract()>
        Function Add(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double
        <OperationContract()>
        Function Subtract(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double
        <OperationContract()>
        Function Multiply(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double
        <OperationContract()>
        Function Divide(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double
    End Interface
// Define a service contract.
[ServiceContract(Namespace="http://Microsoft.ServiceModel.Samples")]
public interface ICalculator
{
    [OperationContract]
    double Add(double n1, double n2);
    [OperationContract]
    double Subtract(double n1, double n2);
    [OperationContract]
    double Multiply(double n1, double n2);
    [OperationContract]
    double Divide(double n1, double n2);
}

Die Dienstimplementierung berechnet das entsprechende Ergebnis und gibt es zurück, wie im folgenden Beispielcode dargestellt.

' Service class which implements the service contract.
Public Class CalculatorService
Implements ICalculator
Public Function Add(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double Implements ICalculator.Add
Return n1 + n2
End Function

Public Function Subtract(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double Implements ICalculator.Subtract
Return n1 - n2
End Function

Public Function Multiply(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double Implements ICalculator.Multiply
Return n1 * n2
End Function

Public Function Divide(ByVal n1 As Double, ByVal n2 As Double) As Double Implements ICalculator.Divide
Return n1 / n2
End Function
End Class
// Service class that implements the service contract.
public class CalculatorService : ICalculator
{
    public double Add(double n1, double n2)
    {
        return n1 + n2;
    }
    public double Subtract(double n1, double n2)
    {
        return n1 - n2;
    }
    public double Multiply(double n1, double n2)
    {
        return n1 * n2;
    }
    public double Divide(double n1, double n2)
    {
        return n1 / n2;
    }
}

Der Dienst macht einen Endpunkt zur Kommunikation mit dem Dienst verfügbar. Dieser Endpunkt wird mit einer Konfigurationsdatei (Web.config) definiert, wie in der folgenden Beispielkonfiguration gezeigt.

<services>
    <service 
        name="Microsoft.ServiceModel.Samples.CalculatorService"
        behaviorConfiguration="CalculatorServiceBehavior">
        <!-- ICalculator is exposed at the base address provided by
         host: https://localhost/servicemodelsamples/service.svc.  -->
       <endpoint address=""
              binding="wsHttpBinding"
              contract="Microsoft.ServiceModel.Samples.ICalculator" />
       ...
    </service>
</services>

Der Dienst macht den Endpunkt bei der vom IIS-Host oder WAS-Host bereitgestellten Basisadresse verfügbar. Die Bindung ist mit einer standardmäßigen WSHttpBinding konfiguriert, die HTTP-Kommunikation und standardmäßige Webdienstprotokolle für die Adressierung und Sicherheit bietet. Bei dem Vertrag handelt es sich um den vom Dienst implementierten ICalculator.

Wie in der Konfiguration angegeben, kann auf den Dienst unter https://localhost/servicemodelsamples/service.svc von einem Client auf demselben Computer zugegriffen werden. Bei Clients auf Remotecomputern muss für den Dienstzugriff anstelle von localhost ein vollqualifizierter Domänenname angegeben werden.

Standardmäßig macht das Framework keine Metadaten verfügbar. Daher aktiviert der Dienst das ServiceMetadataBehavior und macht unter https://localhost/servicemodelsamples/service.svc/mex. einen Metadatenaustausch-Endpunkt (MEX-Endpunkt) verfügbar Dies wird in der folgenden Konfiguration veranschaulicht.

  <system.serviceModel>
    <services>
      <service 
          name="Microsoft.ServiceModel.Samples.CalculatorService"
          behaviorConfiguration="CalculatorServiceBehavior">
        ...
        <!-- the mex endpoint is explosed at
         https://localhost/servicemodelsamples/service.svc/mex -->
        <endpoint address="mex"
                  binding="mexHttpBinding"
                  contract="IMetadataExchange" />
      </service>
    </services>

    <!--For debugging purposes set the includeExceptionDetailInFaults
     attribute to true-->
    <behaviors>
      <serviceBehaviors>
        <behavior name="CalculatorServiceBehavior">
          <serviceMetadata httpGetEnabled="True"/>
          <serviceDebug includeExceptionDetailInFaults="False" />
        </behavior>
      </serviceBehaviors>
    </behaviors>
  </system.serviceModel>

Der Client kommuniziert mithilfe eines angegebenen Vertragstyps, indem er eine Clientklasse verwendet, die vom ServiceModel Metadata Utility-Tool (Svcutil.exe) generiert wird. Dieser generierte Client ist in der Datei "generatedClient.cs" oder der Datei "generatedClient.vb" enthalten. Dieses Hilfsprogramm ruft Metadaten für einen angegebenen Dienst ab und generiert einen Client, den die Clientanwendung zur Kommunikation mithilfe eines angegebenen Vertragstyps verwenden kann. Der gehostete Dienst muss zur Generierung des Clientcodes verfügbar sein, da der Dienst zum Abrufen der aktualisierten Metadaten verwendet wird.

Führen Sie den folgenden Befehl an der SDK-Eingabeaufforderung im Clientverzeichnis aus, um den typisierten Proxy zu generieren:

svcutil.exe /n:"http://Microsoft.ServiceModel.Samples,Microsoft.ServiceModel.Samples" https://localhost/servicemodelsamples/service.svc/mex /out:generatedClient.cs

Geben Sie zum Generieren des Clients in Visual Basic die folgende Zeichenfolge an der SDK-Eingabeaufforderung ein:

Svcutil.exe /n:"http://Microsoft.ServiceModel.Samples,Microsoft.ServiceModel.Samples" https://localhost/servicemodelsamples/service.svc/mex /l:vb /out:generatedClient.vb

Wenn der generierte Client verwendet wird, kann der Client auf einen bestimmten Endpunkt zugreifen, indem er die entsprechende Adresse und Bindung konfiguriert. Wie auch der Dienst gibt der Client den Endpunkt, mit dem er kommunizieren möchte, mithilfe einer Konfigurationsdatei (App.config) an. Die Clientendpunktkonfiguration besteht aus einer absoluten Adresse für den Dienstendpunkt, der Bindung und dem Vertrag, wie im folgenden Beispiel gezeigt.

<client>
     <endpoint
         address="https://localhost/servicemodelsamples/service.svc" 
         binding="wsHttpBinding" 
         contract=" Microsoft.ServiceModel.Samples.ICalculator" />
</client>

Die Clientimplementierung instanziiert den Client und verwendet die typisierte Schnittstelle, um die Kommunikation mit dem Dienst zu beginnen, wie im folgenden Codebeispiel gezeigt.

' Create a client
Dim client As New CalculatorClient()

' Call the Add service operation.
            Dim value1 = 100.0R
            Dim value2 = 15.99R
            Dim result = client.Add(value1, value2)
Console.WriteLine("Add({0},{1}) = {2}", value1, value2, result)

' Call the Subtract service operation.
value1 = 145.00R
value2 = 76.54R
result = client.Subtract(value1, value2)
Console.WriteLine("Subtract({0},{1}) = {2}", value1, value2, result)

' Call the Multiply service operation.
value1 = 9.00R
value2 = 81.25R
result = client.Multiply(value1, value2)
Console.WriteLine("Multiply({0},{1}) = {2}", value1, value2, result)

' Call the Divide service operation.
value1 = 22.00R
value2 = 7.00R
result = client.Divide(value1, value2)
Console.WriteLine("Divide({0},{1}) = {2}", value1, value2, result)

'Closing the client gracefully closes the connection and cleans up resources
// Create a client.
CalculatorClient client = new CalculatorClient();

// Call the Add service operation.
double value1 = 100.00D;
double value2 = 15.99D;
double result = client.Add(value1, value2);
Console.WriteLine("Add({0},{1}) = {2}", value1, value2, result);

// Call the Subtract service operation.
value1 = 145.00D;
value2 = 76.54D;
result = client.Subtract(value1, value2);
Console.WriteLine("Subtract({0},{1}) = {2}", value1, value2, result);

// Call the Multiply service operation.
value1 = 9.00D;
value2 = 81.25D;
result = client.Multiply(value1, value2);
Console.WriteLine("Multiply({0},{1}) = {2}", value1, value2, result);

// Call the Divide service operation.
value1 = 22.00D;
value2 = 7.00D;
result = client.Divide(value1, value2);
Console.WriteLine("Divide({0},{1}) = {2}", value1, value2, result);

//Closing the client releases all communication resources.
client.Close();

Wenn Sie das Beispiel ausführen, werden die Anforderungen und Antworten für den Vorgang im Clientkonsolenfenster angezeigt. Drücken Sie im Clientfenster die EINGABETASTE, um den Client zu schließen.

Add(100,15.99) = 115.99
Subtract(145,76.54) = 68.46
Multiply(9,81.25) = 731.25
Divide(22,7) = 3.14285714285714

Press <ENTER> to terminate client.

Im Beispiel "Erste Schritte" wird der Standard zum Erstellen eines Diensts oder Clients veranschaulicht. Die anderen Basic Windows Communication Foundation Technology Samples bauen auf diesem Beispiel auf, um bestimmte Produktfunktionen zu veranschaulichen.

So richten Sie das Beispiel ein, erstellen es und führen es aus

  1. Stellen Sie sicher, dass Sie die Einmaliges Setupverfahren für Windows Communication Foundation-Beispiele ausgeführt haben.

  2. Folgen Sie zum Erstellen der C#- bzw. Visual Basic .NET-Version der Projektmappe den Anweisungen unter Erstellen der Windows Communication Foundation-Beispiele.

  3. Um das Beispiel in einer Konfiguration mit einem Computer oder computerübergreifend auszuführen, folgen Sie den Anweisungen unter Running the Windows Communication Foundation Samples.

Siehe auch

Aufgaben

Gewusst wie: Hosten eines WCF-Diensts in einer verwalteten Anwendung
Gewusst wie: Hosten eines WCF-Diensts in IIS