SMTP-Transportarchitektur

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-05-23

Das Transportsubsystem von Microsoft Exchange Server 2003 besteht aus einer Reihe von COM-basierten Modulen (Component Object Model), die sich nahtlos in den SMTP-Dienst (Simple Mail Transfer Protocol) von Microsoft Windows 2000 Server und Microsoft Windows Server 2003 einfügen. Da Exchange Server 2003 den Windows SMTP-Dienst mit eigenen Komponenten erweitern muss, können Sie das Setupprogramm von Exchange Server 2003 nur auf einem Computer unter Windows Server 2003 ausführen, auf dem auch der SMTP-Dienst installiert ist. Beachten Sie, dass Exchange-Komponenten, wie das erweiterte Warteschlangenmodul, das Kategorisierungsmodul oder das Routingmodul, nicht nur eine Erweiterung des SMTP-Diensts darstellen, sondern auch SMTP-Komponenten durch Exchange-spezifische Komponenten ersetzen. Die erweiterte Version des SMTP-Diensts unterstützt folgende Funktionen:

  • Erweiterte SMTP-Befehle zur effizienten Kommunikation zwischen Exchange-Servern
  • Integration mit dem Microsoft Active Directory-Verzeichnisdienst für das Kategorisieren und Routing von Nachrichten
  • Integration mit dem Exchange-Informationsspeicher für die lokale Übermittlung
  • Nachrichtenverfolgung zur Analyse von Nachrichtenpfaden in Ihrer Exchange-Organisation

Folgende Themen werden in diesem Abschnitt behandelt:

  • Entwurf des SMTP-Diensts   Der SMTP-Dienst wird im Inetinfo-Prozess ausgeführt. Wenn er durch Exchange-Ereignissenken erweitert wird, verarbeitet er alle ein- und ausgehenden Nachrichten. Wenn Nachrichten durch das Transportsubsystem übermittelt werden, greift SMTP stark auf IIS-Ressourcen (Internet Information Services) zurück. Für das vollständige Verständnis des Exchange 2003-Transportsubsystems ist es wichtig, dass Sie den Entwurf des SMTP-Diensts verstehen.
  • Erweitertes Warteschlangenmodul   Das erweiterte Warteschlangenmodul ist eine zentrale Komponente des SMTP-Transportsubsystems und der wichtigste Verteiler für Transportereignisse. Zum Verständnis der Interaktion zwischen den zentralen SMTP-Transportkomponenten und den Erweiterungen für Exchange-Ereignissenken ist es wichtig, die Funktionen des erweiterten Warteschlangenmoduls zu verstehen.
  • Transportkomponenten   Diese Komponenten verarbeiten jede Nachricht, die von einem Remotehost oder Messagingclient empfangen wurde. In Exchange Server 2003 müssen alle Nachrichten durch das SMTP-Transportsubsystem übermittelt werden. Dies gilt auch für Nachrichten, die über MAPI-Clients, wie Microsoft Office Outlook 2003, Microsoft Office Outlook Web Access, das DAV-Protokoll (Distributed Authoring and Versioning), X.400 oder jeden EDK-basierten Connector (Exchange Development Kit), gesendet werden – selbst wenn dies ohne SMTP geschieht oder sich die Postfächer von Empfängern und Sender in demselben Postfachspeicher befinden. Wenn Sie den SMTP-Dienst auf einem Server anhalten, auf dem Exchange Server 2003 ausgeführt wird, werden alle Übertragungen und Zustellungen von Nachrichten auf diesem Server beendet. Für das Verständnis der Verarbeitung von Nachrichten durch Transportereignissenken ist es wichtig, die Nachrichtenverarbeitung in Exchange Server 2003 zu verstehen.
  • Informationsspeichertreiber   Exchange Server 2003 implementiert einen Exchange-Informationsspeichertreiber, damit der SMTP-Dienst ausgehende Nachrichten vom Exchange-Informationsspeicher erhalten und eingehende Nachrichten an Exchange-Empfänger übermitteln kann. Es ist wichtig, die Implementierung des Informationsspeichertreibers zu verstehen, um den physischen Ort von Nachrichten auf ihrem Weg durch das Transportsubsystem ermitteln zu können.
  • Protokollerweiterungen   Protokollerweiterungen implementieren Exchange-spezifische SMTP-Protokollbefehle, die auch erweiterte SMTP-Verben genannt werden. Sie müssen die Implementierung der Protokollerweiterungen verstanden haben, um die Funktionsweise Exchange-spezifischer SMTP-Protokollfunktionen zu verstehen.
  • Protokollierung und Nachrichtenverfolgung   Protokollaufzeichnung, Ereignisprotokollierung und Nachrichtenverfolgung sind Funktionen, die zur Analyse der Einzelheiten bei der Nachrichtenübertragung dienen. Die Kenntnis der Implementierung dieser Funktionen ist besonders für die Problembehandlung wichtig.

In diesem Abschnitt wird davon ausgegangen, dass Sie mit den Grundbegriffen der Nachrichtenverarbeitung in Exchange Server 2003 vertraut sind. Weitere Informationen zur Nachrichtenverarbeitung finden Sie unter Nachrichtenroutingarchitektur. In diesem Abschnitt wird außerdem davon ausgegangen, dass Sie mit den Grundprinzipien der Konfiguration virtueller SMTP-Server, SMTP-Connectors und Routinggruppenconnectors vertraut sind. Weitere Informationen zu diesen Begriffen finden Sie unter Exchange Server 2003 Transport and Routing Guide.