Installieren und Bereitstellen einer Farmlösung

Letzte Änderung: Mittwoch, 3. August 2011

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Inhalt dieses Artikels
Wichtige Schritte bei der Installation einer Farmlösung
Farmlösungsspeicher
Details des Bereitstellungsschritt
Abbrechen eines Bereitstellungsauftrags
Installationsfehler

Die Installation von Farmlösungen in Microsoft SharePoint Foundation erfolgt in einem System, das Entwicklern das Packen benutzerdefinierter Farmlösungen und Administratoren eine unkomplizierte, sichere und einheitliche Bereitstellung dieser Farmlösungen ermöglicht. Installation bezieht sich in diesem Kontext insbesondere auf das Hochladen und Entpacken von Lösungspaketen (.wsp-Dateien) auf Front-End-Webservern und Bereitstellen des Inhalts.

Wichtige Schritte bei der Installation einer Farmlösung

Die Installation einer Farmlösung umfasst zwei bzw. drei wichtige Schritte:

  1. Hinzufügen: Ein Lösungspaket wird dem Lösungsspeicher der Farm, der sich in der Konfigurationsdatenbank der Farm befindet, von einem Farmadministrator hinzugefügt. Dies kann entweder mithilfe der SharePoint-Verwaltungsshell (oder des Objektmodells), nicht jedoch über die Zentraladministration erfolgen.

  2. Bereitstellen: Das Lösungspaket wird entpackt, und seine Elemente werden an die vorgesehenen Stellen kopiert.

    Dieser Schritt muss von einem Farmadministrator entweder über die Zentraladministration, die SharePoint-Verwaltungsshell oder das Objektmodell erfolgen. Es folgen Beispiele der Bereitstellung von Elementen: Benutzersteuerelement-Dateien (.ascx) werden in %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\ControlTemplates oder einen Unterordner davon kopiert. Assemblys werden im globalen Assemblycache oder im Ordner \bin der Webanwendung bereitgestellt. Wenn die FarmlösungFeatures enthält, werden diese in diesem Schritt in einen Unterordner von %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\FEATURES kopiert und je nach Geltungsbereich des Features im Featurekatalog der Farm, Webanwendung, Websitesammlung oder Website installiert.

    Administratoren müssen eine Lösung nicht unmittelbar nach ihrem Hinzufügen zum Lösungsspeicher bereitstellen, da Lösungen unbegrenzt lange mit einem nicht bereitgestellten Status gespeichert werden können.

  3. Featureaktivierung: Features müssen aktiviert werden, bevor sie eingesetzt werden können, sodass die Aktivierung den dritten Schritt bei der Installation von Lösungen mit Features darstellt. Features können Inhaltstypen, Steuerelemente, benutzerdefinierte Aktionen und Felder, Dateien, Workflows, Listeninstanzen, Listenvorlagen, Ereignisempfänger und Dokumentkonverter enthalten, wenngleich einige dieser Elemente bestimmten Bereichen nicht hinzugefügt werden können.

HinweisHinweis

SharePoint Foundation hat hinsichtlich der Installation und Deinstallation von Farmlösungen keine einheitliche Terminologie. Die Begriffe Hinzufügen, Bereitstellen und Aktivieren werden am häufigsten verwendet, um die drei Installationsschritte zu beschreiben. Doch je nach Tool, das für diesen Schritt verwendet wird, kann die Terminologie variieren. Der zweite Schritt wird beispielsweise in der Zentraladministration als Bereitstellen, in der SharePoint-Verwaltungsshell dagegen als Installieren bezeichnet. Für die Umkehrung dieser Schritte gibt es ebenfalls uneinheitliche Begriffe. Zumeist wird das Umkehren des zweiten Schritts als Zurückziehen, aber in der SharePoint-Verwaltungsshell als Deinstallieren bezeichnet. Das Umkehren des ersten Schritts wird Entfernen genannt. Der dritte Schritt, der nur für Features gilt, wird stets als Aktivieren und seine Umkehrung als Deaktivieren bezeichnet.

Farmlösungsspeicher

Der Farmlösungsspeicher ist eine Tabelle in der SharePoint Foundation-Konfigurationsdatenbank, in der Lösungspakete enthalten sind.

Administratoren haben zwei Möglichkeiten, dem Farmlösungsspeicher Farmlösungen hinzuzufügen:

  • Befehlszeile: Ein Administrator kann Lösungsdateien über die SharePoint-Verwaltungsshell dem Farmlösungsspeicher hinzufügen oder daraus entfernen. Weitere Informationen finden Sie unter Cmdlets für Features und Lösungen (SharePoint Server 2010).

  • Objektmodell: Wenn Sie dem Speicher eine Farmlösung hinzufügen, wird der Inhalt der Lösungsdatei im Abgleich mit einer XSD-Datei auf Gültigkeit überprüft, um zu bestätigen, dass enthaltene Dateien mit den SharePoint Foundation-Schemas übereinstimmen. Bei Misslingen der Überprüfung wird eine Fehlermeldung zurückgegeben. Bei erfolgreicher Überprüfung wird das Hinzufügen der Farmlösung fortgesetzt.

    HinweisHinweis

    Mithilfe der DeployLocal-Eigenschaft kann eine Lösung auch in einer Farm mit mehreren Servern auf nur einem Server bereitgestellt werden. Dies sollte allerdings nur vorübergehend als Problembehandlungsschritt erfolgen. Ansonsten müssen die Front-End-Webserver stets identisch konfiguriert sein.

Details des Bereitstellungsschritt

Im Bereitstellungsschritt einer Farmlösung wird ein Zeitgeberauftrag erstellt. Dieser Zeitgeberauftrag wird vom Zeitgeberdienst auf jedem Webserver in der Serverfarm verwendet. Der Zeitgeberdienst verwendet auch den administrativen Webdienst von SharePoint Foundation für den Zugriff auf entsprechende Berechtigungen zum Bereitstellen der Lösungsdateien auf allen Computern. Deshalb müssen beide Dienste auf allen Servern ausgeführt werden, damit die Bereitstellung Erfolg hat.

Einleitend wird die Paketmanifestdatei analysiert, um Assemblys, Anwendungsseiten, EMCAScript und andere Dateien zu bestimmen, die nicht zu einem Feature gehören. Diese Elemente werden an die in der Manifestdatei angegebenen Speicherorte kopiert. Alle in einem Feature enthaltenen Dateien werden in das Featureverzeichnis kopiert, ein Unterverzeichnis von %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\FEATURES. Nach dem Kopieren von Lösungsdateien auf die Zielcomputer wird eine Zurücksetzung der Konfiguration für alle Front-End-Webserver geplant, bei der die Dateien bereitgestellt werden und Microsoft Internetinformationsdienste (IIS) neu gestartet wird. Farmadministratoren können diesen Zeitpunkt festlegen.

Schließlich werden Farmlösungsfeatures registriert, und für Schema- und Definitionsdateien wird im Konfigurationsspeicher ein Commit ausgeführt.

Farmadministratoren können eine Lösung auch nur für einige Webanwendungen in der Farm bereitstellen.

Abbrechen eines Bereitstellungsauftrags

Wenn sich der Bereitstellungsschritt in der einleitenden Einrichtung befindet und der Zeitgeberauftrag für die Bereitstellung noch nicht auf einem der Bereitstellungsziele gestartet wurde, kann der Bereitstellungsauftrag abgebrochen werden. In diesen Fällen wird der Zeitgeberauftrag entfernt.

Sobald ein Zeitgeberauftrag für die Bereitstellung auf einem Zielcomputer gestartet wurde, kann dieser Auftrag nicht mehr abgebrochen werden.

Installationsfehler

Während der Installation auf den Front-End-Webservern können die folgenden Fehler auftreten:

  • Wenn der Zeitgeberdienst nicht auf einem Front-End-Webserver aktiviert wird, verbleibt der Bereitstellungsauftrag im angehaltenen Zustand. Auf der Seite mit den ausstehenden Aufträgen auf der Benutzeroberfläche wird der Auftrag als ausstehender, noch nicht erledigter Auftrag angezeigt. Der Administrator muss den Zeitgeberdienstfehler korrigieren oder den Bereitstellungsauftrag abbrechen.

  • Wenn der administrative Dienst von SharePoint Foundation auf einem bestimmten Computer nicht aktiviert ist, wird im SPRunningJob-Objekt ein Fehlercode festgelegt, der die Phase als fehlerhaft markiert und weitere Vorgänge verhindert. Die fehlerhafte Bereitstellung wird in eine administrative Warnung umgewandelt, die den Administrator benachrichtigt, dass der Auftrag nicht erfolgreich war, da ein administrativer Webdienst von SharePoint Foundation nicht ausgeführt wurde.

  • Wenn bei der Extraktion eines Lösungspakets (.wsp) auf einem bestimmten Server ein Fehler auftritt, wird die Phase als fehlerhaft markiert, woraufhin die Verarbeitung beendet wird. Im Feld Status der Lösung auf der Seite Lösungsverwaltung der Zentraladministration wird das Wort "Fehler" rot angezeigt.

  • Wenn eine oder mehrere Dateien nicht kopiert werden können, z. B. weil eine vorhandene Datei als schreibgeschützt markiert ist, wird die Phase als fehlerhaft markiert, woraufhin die Verarbeitung beendet wird.

  • Wenn der Code in der Bereitstellungsphase eine Ausnahme auslöst, wird eine Administratorbenachrichtigung mit der Ausnahme erstellt, woraufhin die Bereitstellung beendet wird. Die dazugehörigen Auftragsdefinitionen werden entfernt.

  • Bei Auftreten eines externen Fehlers (z. B. eines Stromausfalls) wird die endgültige Bereitstellung beendet, kann aber anschließend erneut ausgeführt werden.

Siehe auch

Konzepte

Deinstallieren und Zurückziehen einer Farmlösung

Upgraden einer Farmlösung