Eseutil /C-Wiederherstellungsmodus

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-09-05

Der Wiederherstellungsmodus der Exchange Server Database Utilities (Eseutil.exe) kann nur für Postfach- und Öffentliche Ordner-Datenbanken ausgeführt werden, die von Legacy-Streamingsicherungen wiederhergestellt werden. Dieses Thema betrifft nicht die Transport-Warteschlangendatenbanken der Serverfunktionen Edge-Transport und Hub-Transport, da Warteschlangendatenbanken nicht gesichert werden. Der Wiederherstellungsmodus von Eseutil ermöglicht Ihnen zudem das Anzeigen der Datei Restore.env. Die Datei Restore.env wird erstellt, wenn eine Onlinesicherung der Datenbank wiederhergestellt wird; sie steuert den Hard Recovery-Vorgang.

Bei Hard Recovery-Vorgängen wird eine wiederhergestellte Datenbank in den Status "Clean Shutdown" überführt, indem Transaktionen aus Transaktionsprotokolldateien in die Datenbank eingespielt werden. Der Hard Recovery-Vorgang steuert die Wiedergabe von Transaktionsprotokolldateien in eine Datenbank, die mit der API (Application Programming Interface, Anwendungsprogrammierschnittstelle) für Legacy-Streamingsicherungen wiederhergestellt wurde. Dieser Vorgang unterscheidet sich von einem Soft Recovery-Vorgang, der nach der Wiederherstellung einer Datenbank unter Verwendung der VSS-Sicherungs-API (Volume Shadow Copy Service, Volumeschattenkopie-Dienst) oder nach der Wiederherstellung nach einem Ausfall ausgeführt wird.

Die Benutzeroberfläche von Sicherungsanwendungen, die die Exchange-API für Legacy-Streamingsicherungen implementieren, weist eine Einstellung auf, über die der Hard Recovery-Vorgang gestartet werden kann, nachdem der letzte Sicherungssatz wiederhergestellt wurde. Im Sicherungsprogramm von Microsoft Windows NT heißt diese Einstellung Letzter Sicherungssatz.

Wenn es nicht möglich ist, den Hard Recovery-Vorgang von der Sicherungsanwendung aus zu starten, müssen Sie den Vorgang manuell mittels Eseutil von der Eingabeaufforderung ausführen, bevor eine wiederhergestellte Datenbank bereitgestellt werden kann. Zum Starten eines Hard Recovery-Vorgangs können Sie beim Wiederherstellen der letzten Datenbank in der Sicherungs-API das Kontrollkästchen Letzter Sicherungssatz aktivieren oder den Befehl Eseutil /CC verwenden. In diesem Befehl kennzeichnet das erste /C den Wiederherstellungsmodus; das zweite C ist der Modifizierer zum Starten des Hard Recovery-Vorgangs. Beim Hard Recovery-Vorgang wird die während der Wiederherstellung generierte Datei Restore.env verwendet, um zu bestimmen, wie die Datenbankdateien wiederhergestellt werden sollen und welche Transaktionsprotokolldateien aus dem temporären Verzeichnis, in dem die Sicherung wiederhergestellt wurde, wiedergeben werden müssen. Nachdem die Datenbanken an den Zielspeicherort kopiert und die Transaktionsprotokolldateien aus dem temporären Verzeichnis wiedergegeben wurden, werden weitere Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben, die vom Hard Recovery-Vorgang an dem Pfad für Transaktionsprotokolldateien gefunden werden, der für die Speichergruppe der wiederhergestellten Datenbank angegeben wurde.

Anweisungen und Syntaxinformationen zum Ausführen von Eseutil /C finden Sie unter Ausführen von Eseutil /C (Wiederherstellung).

Steuern der Wiedergabe von Transaktionsprotokolldateien

Wie Transaktionsprotokolldateien mittels Eseutil /CC wiedergegeben werden, hängt davon ab, ob es sich um eine heruntergestufte Datenbank handelt. Wenn die Wiederherstellung auf einem anderen Server erfolgt oder wenn die ursprüngliche Datenbank gelöscht und erneut erstellt wurde, werden nur Transaktionsprotokolle im temporären Ordner wiedergegeben. Transaktionsprotokolle im regulären Datenbankordner werden nicht wiedergegeben. Durch diese Unterscheidung werden Konflikte bei der Transaktionsprotokollwiedergabe in den Fällen vermieden, in denen Exchange Server weiß, dass die Datenbank, in der die Wiederherstellung erfolgt, nicht mit der Datenbank identisch ist, die zum Erstellen der Sicherung verwendet wurde. Eine unter diesen Bedingungen wiederhergestellte Datenbank wird heruntergestufte Datenbank genannt.

Wichtig

Nach der erfolgreichen Durchführung des Hard Recovery-Vorgangs werden alle Dateien im temporären Ordner (in dem Restore.env erstellt wurde) gelöscht. Legen Sie nie die einzige verfügbare Kopie einer Protokolldatei in dem temporären Ordner ab, in dem sich Restore.env befindet.

Hinweis

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Datenbank eine heruntergestufte Datenbank ist, sollten Sie Protokolldateien in den temporären und in den aktiven Ordner kopieren. Hierdurch ist sichergestellt, dass eine der beiden Protokollkopien für die Wiedergabe herangezogen wird.

Wenn eine Datenbank nicht heruntergestuft wurde, werden Transaktionsprotokolle folgendermaßen wiedergegeben:

  • Die in der Datei Restore.env aufgelisteten Protokolldateien werden zuerst wiedergegeben.

  • Wenn sich am Speicherort von Restore.env weitere Protokolldateien befinden, werden diese nicht wiedergegeben.

  • Wenn sich im Protokollordner der aktiven Speichergruppe weitere übereinstimmende Protokolldateien befinden, die die Folge der in Restore.env aufgeführten Dateien fortsetzen, werden diese Dateien wiedergegeben.

  • Wenn sich im Protokollordner der aktiven Speichergruppe weitere Protokolldateien befinden, die jedoch nicht übereinstimmen oder die Folge der in Restore.env aufgeführten Dateien nicht fortsetzen, und die Umlaufprotokollierung deaktiviert wurde, wird ein Fehler ausgelöst, und der Hard Recovery-Vorgang wird mit einem Fehler abgebrochen. Um derartige Fehler zu beseitigen, müssen übereinstimmende und fortlaufende Protokolldateien identifiziert werden. Sie können jedoch auch Eseutil /CC /T verwenden, um Protokolldateien im aktiven Ordner zu ignorieren und nur die in Restore.env aufgeführten Protokolldateien wiederzugeben.

  • Wenn die Umlaufprotokollierung momentan aktiviert ist oder beim Erstellen der Sicherung aktiviert war, werden nur Protokolldateien wiedergegeben, die in Restore.env aufgeführt sind.

  • Wenn sich im Protokollordner der aktiven Speichergruppe keine Protokolldateien befinden, wird die Wiederherstellung erfolgreich beendet, wobei nur die in Restore.env aufgeführten Protokolldateien verwendet werden.

Wenn eine Datenbank heruntergestuft wurde, werden Transaktionsprotokolle folgendermaßen wiedergegeben:

  • Die in der Datei Restore.env aufgelisteten Protokolldateien werden zuerst wiedergegeben.

  • Wenn sich am Speicherort von Restore.env weitere Protokolldateien befinden, die übereinstimmen und die Folge der in Restore.env aufgeführten Protokolle fortsetzen, werden diese Dateien ebenfalls wiedergegeben.

  • Weitere Protokolldateien im Protokollordner der aktiven Speichergruppe werden nicht wiedergegeben.

Wenn eine Datenbank in einer Speichergruppe für die Wiederherstellung wiederhergestellt wurde, werden Transaktionsprotokolle folgendermaßen wiedergeben:

  • Bevor mit der Wiedergabe von Transaktionsprotokolldateien begonnen wird, muss die Bereitstellung aller weiteren Datenbanken in der Speichergruppe für die Wiederherstellung aufgehoben werden.

  • Die in der Datei Restore.env aufgelisteten Protokolldateien werden zuerst wiedergegeben.

  • Wenn sich im aktiven Protokollordner der Speichergruppe für die Wiederherstellung weitere übereinstimmende Protokolldateien befinden, die die Folge der in Restore.env aufgeführten Dateien fortsetzen, werden diese Dateien wiedergegeben.

  • Wenn sich am Speicherort von Restore.env weitere Protokolldateien befinden, werden diese nicht wiedergegeben.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Datenbankwiederherstellung finden Sie unter Strategien zur Wiederherstellung.

Weitere Informationen zu Eseutil finden Sie unter den folgenden Themen: