Planen von Datenträgerspeicher

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-10-22

Bei der Auswahl von Hardware für die Verwendung mit Microsoft Exchange Server 2007 ist eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen. Drei der wichtigsten zu berücksichtigenden Faktoren sind die Wahl des Prozessors, die Größe des Arbeitsspeichers und die Auswahl der Speicherlösung. Dieses Thema enthält Richtlinien für Speicherkonfigurationen, die gute Leistung für Exchange Server bieten. Ausführliche Anleitungen und empfohlene Konfigurationen für Prozessorkonfigurationen finden Sie unter Planen von Prozessorkonfigurationen. Ausführliche Anleitungen und empfohlene Konfigurationen für Arbeitsspeicher finden Sie unter Planen von Speicherkonfigurationen.

Dieses Thema enthält Richtlinien für die Auswahl einer Speicherkonfiguration, die eine gute Leistung und eine leistungsfähige Plattform für Exchange 2007 bietet. Kapazität und Leistung stehen bei der Wahl einer Speicherlösung häufig in Konflikt, weshalb beide Elemente vor einer Kaufentscheidung berücksichtigt werden müssen. Im Allgemeinen umfasst die Entscheidung die folgenden Faktoren:

  • Sicherstellen, dass für die Speicherung aller Daten genügend Speicherplatz vorhanden ist. Das Bestimmen der benötigten Kapazität ist ein relativ einfacher Prozess.

  • Sicherstellen, dass die Lösung eine akzeptable Datenträgerlatenz und reaktionsschnelle Benutzerumgebung bereitstellt. Grundlage hierfür ist die Messung oder Prognose der von der Lösung gebotenen transaktionellen E/A (Eingabe/Ausgabe).

  • Gewährleisten, dass die nicht transaktionelle E/A schnell genug abgeschlossen wird und der Datenträgerdurchsatz zum Erfüllen der Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements, SLAs) ausreicht.

Ziel ist ein Gleichgewicht dieser Faktoren, damit Sie eine geeignete Hardwarelösung für Ihre Server entwerfen können.

Planen des Datenträgerspeichers für Exchange

Leistungsprobleme werden häufiger durch Engpässe im Datenträgersubsystem verursacht als durch eine unzureichende CPU oder einen zu gering bemessenen Arbeitsspeicher. Wenn das Datenträgersubsystem schlecht konzipiert ist, können Hardwarefehler in der Organisation auftreten. Eine schwache Leistung des Datenträgersubsystems kann sich folgendermaßen bemerkbar machen:

  • Die durchschnittliche Latenz bei Lese- und Schreibvorgängen beträgt über 20 Millisekunden.

  • Latenzspitzenwerte über 50 Millisekunden treten innerhalb eines Zeitraums von mehreren Sekunden auf.

Eine hohe Datenträgerlatenz ist gleichbedeutend mit geringer Leistung. Zur Reduzierung kostenintensiver Datenträgerlatenzprobleme sollten Sie mindestens folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Investieren Sie in Hochleistungsdatenträger und -spindles   Es ist besser, Datenträger mit geringerer Kapazität zu verwenden, sodass die Leistung der einzelnen Spindles ausgeschöpft werden kann, als wenige Spindles mit großer Kapazität zu verwenden. Ein schnelles Speichersystem mit einer ausreichenden Anzahl von Spindles ist eine der wichtigsten Investitionen in die Messaginginfrastruktur.

  • Legen Sie mehr Wert auf Leistung als auf Kapazität   Wenn Sie die Kapazität zum wichtigsten Maßstab für die Skalierung des Speichersystems erklären, führt dies häufig zu einer schlechten Leistung des Datenträgersubsystems. Die meisten Administratoren entscheiden sich z. B. für eine RAID-5-Lösung, um die Auslastung des Speichersystems zu optimieren. Für eine angemessene Skalierung der Spindleleistung müssen Sie bei RAID-5 allerdings in der Regel mehr physische Datenträger verwenden als bei einer RAID-0+1-Konfiguration.

  • Richten Sie die Datenträger aus   Verwenden Sie das Tool Diskpart.exe, um zu überprüfen, ob die Sektoren der Datenträgerspuren ausgerichtet sind. Wenn Sie mit Diskpart ausgerichtete Partitionen erstellen (im Unterschied zu nicht ausgerichteten Partitionen, die mit dem Datenträgerverwaltung-Snap-In oder mit Windows Explorer erstellt werden), können Sie die Datenträgerleistung um 20 Prozent erhöhen. Diskpart kann nur mit Basisfestplatten verwendet werden. Mit dynamischen Festplatten kann Diskpart nicht verwendet werden. Diskpart ist ein in Windows Server 2003 Service Pack 1 enthaltenes Supporttool. Diskpart ersetzt die Funktionen, die von Diskpart ausgeführt wurden, einem Tool aus dem Windows 2000 Server Resource Kit.

Zur Optimierung des Speichersystems und zur Vermeidung von Problemen aufgrund einer hohen Datenträgerlatenz müssen Sie mit folgenden Aspekten vertraut sein:

  • Die Ursachen von Exchange 2007-Datenträger-E/A. Es ist erforderlich, alle Quellen von Datenträger-E/A-Aktivitäten zu verstehen, um eine Speicherlösung zu entwerfen, die die erwartete Arbeitslast verarbeiten kann. Weitere Informationen über die verschiedenen Ursachen von Exchange 2007-Datenträger-E/A für die verschiedenen Serverfunktionen finden Sie unter Gründe für Exchange-Datenträger-E/A.

  • Berechnen der Datenträger-E/A und Anforderungen an die Datenträgerkapazität Unterdimensionierte Speicherlösungen können zu einem schwachen Anwendungsverhalten führen und nicht ausreichender Datenträgerspeicher kann unerwartete und unerwünschte Ausfälle bedeuten. Es ist wichtig, dass Ihre Speicherlösung unter Berücksichtigung von Leistung und Kapazität entworfen wird. Ausführliche Anleitungen zum Berechnen der Datenträger-E/A-Anforderungen für die Exchange 2007-Server und zum Entwerfen einer entsprechenden Speicherlösung finden Sie unter Speicherentwurf für Postfachserver und Speicherentwurf für Transport-Server.

  • Verwenden von Partitionen. Es wird empfohlen, dass Sie die Partitionen für Exchange 2007 optimieren. Anleitungen zum empfohlenen Partitionsentwurf für die Exchange 2007-Server finden Sie unter Partitionsentwurf.

  • Auswahl der zu verwendenden Speichertechnologie. Eine Übersicht über die unterstützten Speichertechnologien für Exchange 2007 und einen Vergleich von RAID-Typen finden Sie unter Speichertechnologie.

  • Überprüfen der Leistung des Speichersystems. Bevor Sie Ihre Speicherlösung in die Produktionsumgebung überführen, müssen Sie prüfen, ob sie exakt gemäß dem Bereitstellungsplan konfiguriert ist. Details zum Überprüfen der Leistung einer Speicherlösung finden Sie unter Speicherüberprüfung.