Speicherüberprüfung

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-03-19

Vor dem Implementieren einer Speicherlösung in einer Produktionsumgebung ist es wichtig, zu überprüfen, dass die Lösung ordnungsgemäß konfiguriert ist. Dieses Thema umfasst eine Anleitung für einen erfolgreichen Test einer Speicherlösung für Microsoft Exchange beginnend mit einem Programm, das bereits getestete Lösungen berücksichtigt. Zusätzlich werden Informationen über verschiedene Tools bereitgestellt, die Ihnen beim Verwalten, Testen und Überwachen der Speicherlösung helfen können.

Exchange Solution Reviewed Program (ESRP)

Sie sollten sich für eine Speicherlösung entscheiden, die vom Microsoft Exchange Solution Reviewed Program (ESRP) 2.0 für Speicherlösungen, auch ESRP-Storage genannt, geprüft wurde. ESRP-Storage ist ein Exchange-spezifischer Test, ein Framework zur Veröffentlichung bewährter Methoden sowie eine Überprüfungsmöglichkeit für die Entwicklung bekannter und ausgereifter Speicherlösungen für Exchange. Folgende Ziele werden verfolgt:

  • Bereitstellung von Anleitungen für Speichertests und Veröffentlichungen bewährter Methoden zur Verwendung von Exchange für Anbieter von Speicherlösungen.

  • Entwicklung eines Mechanismus zur Überprüfung von Speicherlösungen, um sicherzustellen, dass diese den bewährten Methoden für Exchange entsprechen.

  • Bereitstellung ausführlich getesteter, hochwertiger Speicherlösungen, die für Exchange-Bereitstellungen konzipiert sind.

Weitere Informationen über ESRP-Speicher finden Sie unter Microsoft Exchange Solution Reviewed Program (ESRP) – Speicher.

Hinweis

ESRP-Storage ist kein Microsoft-Zertifizierungs-, -Qualifizierungs- oder -Logoprogramm.

Da eine Speicherlösung auf viele Weisen konfiguriert werden kann, können durch das Bewerten getesteter Konfigurationen und Befolgen optimaler Methoden die Kosten gesenkt und die Bereitstellungszeit verkürzt werden.

Speichertests

Bevor Sie eine Lösung testen, müssen Sie sich bewusst machen, was durch den Test erreicht werden soll. Zu den Schlüsseln eines erfolgreichen Speicherlösungstest zählen u. a.:

  • Bestimmen Sie die Testziele. Berücksichtigen Sie z. B. die erforderlichen Leistungs-, Durchsatz- und Kapazitätswerte.

  • Führen Sie eine Test mit der Anzahl der an die Speicherlösung angeschlossenen Server durch, die in der Produktsumgebung vorhanden sein sollen. Dazu gehören Server ohne Exchange und andere Verarbeitungslasten.

  • Testen Sie mit Datenbanken mit Produktionsgröße sowie physikalischen Datenträgerkapazitäten, die mit vollständigen Produktionsdaten belegt sind. Die meisten Leistungsmerkmale physikalischer Datenträger ändern sich abhängig von der Größe der Datenmenge.

  • Bestimmen Sie, ob die Speicherlösung die Anforderungen an die transaktionelle E/A (Eingabe/Ausgabe) erfüllt, sowie die Maximalleistung der Lösung im Rahmen akzeptabler Latenzzeiten.

  • Bestimmen Sie, ob die Speicherlösung den Sicherungsdurchsatz und die Leistungsanforderungen Ihrer Servicevereinbarung zur Sicherung und Wiederherstellung erfüllt.

Speicherbezogene Tools

Das Microsoft-Tool Exchange Server Jetstress dient zur präzisen Simulation von Exchange-E/A-Merkmalen. Das Programm bietet sowohl eine Belastungs- als auch einen Leistungstest, der die maximale Leistung einer LUN innerhalb akzeptabler Latenzzeiten anzeigt. Zur Unterstützung von Exchange 2007 wurde eine neue Version von Jetstress entwickelt. Darüber hinaus wurde ein Ersatzprogramm für Load Simulator zur Simulation von Microsoft Office Outlook-Clients entwickelt. Das Ersetzungstool wird als Exchange Load Generator bezeichnet.

Beide Tools simulieren Outlook und erfordern für einen Test eine vollständig konfigurierte Exchange 2007-Umgebung. Das Simulieren von Outlook-Clients ist die einzige Möglichkeit zum Messen der tatsächlichen Clientlatenz (anstatt nur der Latenz von Serverdatenträgern).

Sie können beide Tools mithilfe der folgenden Links herunterladen:

Das Exchange Stress and Performance Tool (ESP) dient zum Simulieren von Internetprotokollen wie POP3, IMAP4 und SMTP. Es dient häufig zum Simulieren von aus dem Internet in eine Organisation eingehenden MIME-E-Mails (Multipurpose Internet Mail Extensions). Sie können dieses Tool mithilfe der folgenden Links herunterladen:

Weitere hilfreiche Tools finden Sie unter Tools für Exchange Server 2007.

Überwachen der Speicherlösung

Das Überwachen der Speicherlösung ist wichtig, um Hardware- und Softwarewarnungen sowie Fehlerbedingungen zu identifizieren, bevor diese zu Datenbeschädigungen oder Ausfallzeiten führen.

Folgende Tools können bei der Überwachung der Speicherlösung hilfreich sein. Sie stehen im Knoten Toolbox der Exchange-Verwaltungskonsole zur Verfügung:

  • Best Practices Analyzer Tool

  • Systemmonitor

  • Leistungsproblembehandlung

Zusätzlich können Microsoft System Center Operations Manager 2007 und Microsoft Operations Manager 2005 verwendet werden, um die Speicherlösung sowie verschiedene andere Aspekte der Exchange-Organisation zu überwachen.

Der Systemmonitor (perfmon.exe) ist das Leistungs-Snap-In von Microsoft Management Console (MMC) für Exchange 2007. Der Systemmonitor, der mithilfe des MSExchangeIS-Leistungsobjekts Leistungsindikatorinformationen abruft, bietet Informationen, die es erlauben, den Status der Speicherlösung einzuschätzen Sie können die vom Systemmonitor gelieferten Informationen zur durchschnittlichen Latenz von Remoteprozeduraufrufen (Remote Procedure Call, RPC) verwenden, um zu ermitteln, wie sich die Datenträgerlatenz auf die Clientleistung auf Benutzerseite auswirkt. Leistungsindikatoren für Datenträgerlatenz müssen die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Die durchschnittliche RPC-Latenz muss unter 50 Millisekunden liegen.

  • Die Anzahl von RPC-Anforderungen muss jederzeit unter 30 Anforderungen liegen.

  • Die Datenträgerlatenz muss bei Protokollschreibvorgängen unter 10 Millisekunden und bei Lese- und Schreibvorgängen in der Datenbank unter 20 Millisekunden liegen.

Zu überwachende Leistungsindikatoren

Bei den meisten Speicherlösungen gibt es eine Möglichkeit, um die Leistungskennzahlen anzuzeigen. Das Überwachen dieser Kennzahlen kann Leistungsprobleme aufdecken, bevor sich diese auf Exchange auswirken. Falls verfügbar, kann eine Integration mit Microsoft Operations Manager durch den Hersteller der Speicherlösung die Deutung systeminhärenter Kennzahlen erleichtern. Einige der allgemeinen zu überwachenden Kennzahlen umfassen:

  • Prozentwert der Datenträgerauslastung   Wie stark sind die physikalischen Datenträger belegt?

  • Trefferquote des Lesecaches   Wie gut wird der Cache des Speichercontrollers genutzt?

  • Anforderungen für anhängige Schreibvorgänge   Wie häufig muss der Controller auf den physikalischen Datenträger warten?

  • Prozentwert der Auslastung des Speicherprozessors   Wie hoch ist die Auslastung der Speicher-CPU?