Konfigurieren des Exchange-Cache-Modus in Outlook 2010

Letzte Aktualisierung: Oktober 2012

 

Gilt für: Office 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2015-03-09

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie den Exchange-Cache-Modus für Microsoft Exchange Server-E-Mail-Konten in Microsoft Outlook 2010 konfigurieren.

Inhalt dieses Artikels:

  • Übersicht

  • Bevor Sie beginnen

  • Konfigurieren des Exchange-Cache-Modus

    • So konfigurieren Sie die Einstellungen für den Exchange-Cache-Modus mithilfe des Office-Anpassungstools

    • So konfigurieren Sie die Einstellungen für den Exchange-Cache-Modus mithilfe von Gruppenrichtlinien

    • So konfigurieren Sie einen Standardspeicherort für OST-Dateien mithilfe von Gruppenrichtlinien

    • So erzwingen Sie ein Upgrade für OST-Dateien im Nicht-Unicode-ANSI-Format auf Unicode

Übersicht

Wenn ein Outlook 2010-Konto für die Verwendung des Exchange-Cache-Modus konfiguriert ist, verwendet Outlook 2010 eine lokale Kopie des Exchange-Postfachs eines Benutzers, die in einem Offlineordner (OST-Datei) auf dem Benutzercomputer gespeichert ist, und das Offlineadressbuch (OAB). Das zwischengespeicherte Postfach und das OAB werden regelmäßig anhand der Informationen auf dem Computer mit Exchange Server aktualisiert.

Der Exchange-Cache-Modus kann nur für Exchange Server-E-Mail-Konten konfiguriert werden. Der Exchange-Cache-Modus wird von allen Versionen von Exchange Server unterstützt, mit denen Outlook 2010 eine Verbindung herstellen kann, d. h. von Exchange Server 2003 oder höheren Versionen.

Wenn Sie keine Optionen für den Exchange-Cache-Modus konfigurieren, wird beim Upgrade von Microsoft Outlook auf eine neue Version der aktuelle Status des Exchange-Cache-Modus für vorhandene Profile nicht geändert. Wenn ein Benutzerkonto in Office Outlook 2003 oder Microsoft Office Outlook 2007 für die Verwendung des Exchange-Cache-Modus konfiguriert wurde, bleibt der Exchange-Cache-Modus weiterhin aktiviert, wenn der Benutzer ein Upgrade auf Outlook 2010 vornimmt. Als Speicherort für neue OST- oder OAB-Dateien wird der Standardspeicherort verwendet: Für Windows XP ist dies %USERPROFILE%\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Microsoft\Outlook, und für Windows Vista und Windows 7 ist dies %USERPROFILE%\AppData\Local\Microsoft\Outlook.

Sie können eine Reihe von Optionen für den Exchange-Cache-Modus konfigurieren, einschließlich des Standardspeicherorts für OST-Dateien für Benutzer in Ihrer Organisation, die noch keine OST-Dateien für den Exchange-Cache-Modus besitzen. Wenn Sie keinen anderen Speicherort für OST-Dateien angeben, erstellt Outlook eine OST-Datei am Standardspeicherort, wenn die Benutzer Outlook im Exchange-Cache-Modus starten.

Sie können die Einstellungen zum Anpassen des Exchange-Cache-Modus mithilfe der administrativen Gruppenrichtlinienvorlage (Outlk14.adm) sperren oder mithilfe des Office-Anpassungstools (OAT) Standardeinstellungen konfigurieren. In diesem Fall können Benutzer die Einstellungen ändern.

Bevor Sie beginnen

Bevor Sie mit einer Bereitstellung beginnen, sollten Sie Planen einer Bereitstellung im Exchange-Cache-Modus in Outlook 2010 und Office-Anpassungstool in Office 2010 lesen, um die Einstellungen zu bestimmen, die Sie möglicherweise für den Exchange-Cache-Modus konfigurieren müssen.

Die administrativen Vorlagen für Outlook 2010 können Sie unter Administrative Vorlagendateien für Office 2010 (ADM, ADMX/ADML) und das Office-Anpassungstool (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=189316\&clcid=0x407 herunterladen). Weitere Informationen zu Gruppenrichtlinien finden Sie unter Übersicht über Gruppenrichtlinien für Office 2010 und Erzwingen von Einstellungen mithilfe von Gruppenrichtlinien in Office 2010.

Weitere Informationen zum Office-Anpassungstool finden Sie unter Office-Anpassungstool in Office 2010.

Wenn Sie eine Migration von einer früheren Version von Outlook mit aktiviertem Exchange-Cache-Modus durchführen, müssen Sie das Format ermitteln, das für die OST-Dateien der Benutzer verwendet wird (ANSI oder Unicode). Informationen hierzu finden Sie unter Vorgehensweise bei der Ermittlung des Outlook 2007- oder Outlook 2003-Modus für Offlineordnerdateien (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=159924\&clcid=0x407).

Konfigurieren des Exchange-Cache-Modus

Verwenden Sie das folgende Verfahren, um die Einstellungen für den Exchange-Cache-Modus zu konfigurieren.

So konfigurieren Sie die Einstellungen für den Exchange-Cache-Modus mithilfe des Office-Anpassungstools

  1. Navigieren Sie im Office-Anpassungstool in der Strukturansicht zu Outlook, und klicken Sie auf Konten hinzufügen. Klicken Sie in der Spalte Kontoname der Lesebereichsliste auf das Konto, das Sie konfigurieren möchten, und klicken Sie dann auf Ändern. Das Dialogfeld Exchange-Einstellungen wird geöffnet.

    Beachten Sie, dass Sie in der Strukturansicht des OAT auf Outlook-Profile klicken und dann Profil ändern oder Neues Profile auswählen müssen, um ein Exchange-Konto hinzuzufügen und Einstellungen für Exchange Server zu konfigurieren.

  2. Klicken Sie im Dialogfeld Exchange-Einstellungen auf Weitere Einstellungen, und wählen Sie dann Offlineverwendung aktivieren aus, um einen neuen Speicherort für die OST-Dateien der Benutzer anzugeben. Geben Sie einen Ordnerpfad und einen Dateinamen als Speicherort der OST-Datei ein. Sie können den Pfad auch im Textfeld Verzeichnispfad zum Speichern von Offlineadressbuch-Dateien eingeben.

  3. Zum Aktivieren oder Deaktivieren des Exchange-Cache-Modus oder zum Angeben des Standarddownloadverhaltens bei aktiviertem Exchange-Cache-Modus klicken Sie auf die Registerkarte Cache-Modus.

  4. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Exchange-Cache-Modus konfigurieren und dann das Kontrollkästchen Exchange-Cache-Modus verwenden, um den Exchange-Cache-Modus für Benutzer zu aktivieren. Wenn Sie das Kontrollkästchen Exchange-Cache-Modus verwenden nicht aktivieren, ist der Exchange-Cache-Modus standardmäßig deaktiviert.

  5. Wenn Sie in Schritt 4 den Exchange-Cache-Modus aktiviert haben, wählen Sie nun auf der Registerkarte Cache-Modus eine Standarddownloadoption aus:

    • Nur Kopfzeilen herunterladen   Benutzer sehen Kopfzeileninformationen und den Anfang des Nachrichten- oder Elementtexts (einen 256-KB-Nur-Text-Informationspuffer). Vollständige Elemente können später auf unterschiedliche Weise heruntergeladen werden, z. B. indem Sie auf die Nachricht doppelklicken, um diese zu öffnen, oder indem Sie im Lesebereich auf Den Rest der Nachricht jetzt herunterladen klicken.

    • Kopfzeilen zuerst herunterladen   Zunächst werden alle Kopfzeilen heruntergeladen, gefolgt von den vollständigen Elementen. Das Herunterladen erfolgt möglicherweise nicht in chronologischer Reihenfolge. In Outlook werden zunächst die Kopfzeilen und dann die vollständigen Elemente in dem Ordner heruntergeladen, auf den der Benutzer gerade zugreift. Anschließend werden zunächst die Kopfzeilen und dann die vollständigen Elemente in Ordnern heruntergeladen, die vom Benutzer zuletzt angezeigt wurden.

    • Elemente vollständig herunterladen   Die vollständigen Elemente werden heruntergeladen. Es empfiehlt sich, diese Option zu verwenden, es sei denn, die Netzwerkverbindung ist sehr langsam. Das Herunterladen erfolgt möglicherweise nicht in chronologischer Reihenfolge. In Outlook werden die vollständigen Elemente in dem Ordner heruntergeladen, auf den der Benutzer gerade zugreift. Anschließend werden die vollständigen Elemente in Ordnern heruntergeladen, die vom Benutzer zuletzt angezeigt wurden.

  6. Zum Deaktivieren des Modus Nur Kopfzeilen herunterladen aktivieren Sie die Option Elemente vollständig herunterladen und deaktivieren das Kontrollkästchen Bei langsamer Verbindung nur Kopfzeilen herunterladen. Das ausschließliche Herunterladen von Kopfzeilen ist das Standardverhalten bei langsamen Verbindungen. In manchen Fällen wird in Outlook eine langsame Verbindung festgestellt, obwohl die Benutzer tatsächlich über einen schnellen Datendurchsatz verfügen, und umgekehrt. In diesen Situationen sollten Sie diese Option entsprechend aktivieren bzw. deaktivieren.

  7. Deaktivieren Sie das Herunterladen von freigegebenen Nichtnachrichtenordnern im Rahmen der im Exchange-Cache-Modus erfolgenden Synchronisierung der OST-Dateien der Benutzer. Standardmäßig werden freigegebene Nichtnachrichtenordner heruntergeladen. Durch das Herunterladen von freigegebenen Nichtnachrichtenordnern werden die OST-Dateien der Benutzer größer.

  8. Laden Sie Öffentliche Ordner-Favoriten im Rahmen der im Exchange-Cache-Modus erfolgenden Synchronisierung der OST-Dateien der Benutzer herunter. Standardmäßig werden Öffentliche Ordner-Favoriten nicht heruntergeladen. Wie bei freigegebenen Nichtnachrichtenordnern führt das Herunterladen von Öffentliche Ordner-Favoriten zu einer Vergrößerung der OST-Dateien der Benutzer. Darüber hinaus entsteht durch das Synchronisieren von Öffentliche Ordner-Favoriten zusätzlicher Netzwerkverkehr, der im Hinblick auf Benutzer mit langsamen Verbindungen unerwünscht sein kann.

  9. Führen Sie die folgenden Schritte aus, wenn Sie freigegebene Nachrichtenordner aktivieren müssen, die den Exchange-Cache-Modus verwenden:

    1. Navigieren Sie im OAT in der Strukturansicht zu Zusätzliche Inhalte, und klicken Sie dann auf Registrierungseinträge hinzufügen.

    2. Klicken Sie im Lesebereich auf Hinzufügen.

    3. Geben Sie die folgenden Informationen ein:

      Stamm Datentyp Schlüssel Wertname Wertdaten

      HKEY_Current_User

      REG_SZ

      Software\Microsoft\Office\14.0\Outlook\CachedMode

      CacheOthersMail

      1

    4. Klicken Sie auf OK.

So konfigurieren Sie die Einstellungen für den Exchange-Cache-Modus mithilfe von Gruppenrichtlinien

  1. Laden Sie die Outlook 2010-Vorlage (Outlk142.adm) in die Gruppenrichtlinien.

  2. Zum Anpassen der Optionen für den Exchange-Cache-Modus öffnen Sie die Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole. Erweitern Sie in der Strukturansicht zuerst Domänen und dann Gruppenrichtlinienobjekte.

  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Richtlinienobjekt, und klicken Sie dann auf Bearbeiten. Das Fenster Gruppenrichtlinienverwaltungs-Editor wird geöffnet.

  4. Erweitern Sie in der Strukturansicht nacheinander Benutzerkonfiguration, Richtlinien, Administrative Vorlagen, Klassische administrative Vorlage (ADM), Microsoft Outlook 2010 und Kontoeinstellungen, und klicken Sie dann auf Exchange. Sie können auch Exchange erweitern und dann auf Exchange-Cache-Modus klicken.

  5. Doppelklicken Sie im Lesebereich in der Spalte Einstellung auf die Richtlinie, die Sie festlegen möchten. Doppelklicken Sie beispielsweise im Lesebereich Exchange auf Exchange-Cache-Modus für neue und vorhandene Outlook-Profile verwenden.

  6. Wählen Sie Aktiviert aus, und wählen Sie ggf. eine Option aus.

  7. Klicken Sie auf OK.

So konfigurieren Sie einen Standardspeicherort für OST-Dateien mithilfe von Gruppenrichtlinien

  1. Laden Sie die Outlook 2010-Vorlage (Outlk142.adm) in die Gruppenrichtlinien.

  2. Zum Konfigurieren eines Standardspeicherorts für OST-Dateien müssen Sie die Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole öffnen und dann in der Strukturansicht nacheinander Domänen und Gruppenrichtlinienobjekte erweitern.

  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Richtlinienobjekt, und klicken Sie dann auf Bearbeiten. Das Fenster Gruppenrichtlinienverwaltungs-Editor wird geöffnet.

  4. Erweitern Sie in der Strukturansicht nacheinander Benutzerkonfiguration, Richtlinien, Administrative Vorlagen, Klassische administrative Vorlage (ADM), Microsoft Outlook 2010 und Verschiedenes, und klicken Sie dann auf PST-Einstellungen.

  5. Doppelklicken Sie auf Standardspeicherort für OST-Dateien.

  6. Wählen Sie Aktiviert aus, um die Richtlinieneinstellung zu aktivieren.

  7. Geben Sie im Textfeld Standardspeicherort für OST-Dateien den Standardspeicherort für OST-Dateien ein. Beispiel:

    %userprofile%\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Microsoft\neuerOrdner.

  8. Klicken Sie auf OK.

    Sie können sowohl für persönliche Outlook-Datendateien (PST) als auch für OST-Dateien einen neuen Standardspeicherort definieren. Klicken Sie, nachdem Sie in der Strukturansicht auf PST-Einstellungen geklickt haben, im Lesebereich auf die Einstellung Standardspeicherort für PST- und OST-Dateien.

So erzwingen Sie ein Upgrade für OST-Dateien im Nicht-Unicode-ANSI-Format auf Unicode

  1. Für Benutzer, die über vorhandene OST-Dateien im Nicht-Unicode-ANSi-Format verfügen, bewirkt das folgende Verfahren kein Upgrade der ANSI-OST-Dateien zu Unicode-OST-Dateien. Durch das Verfahren werden lediglich neue Unicode-OST-Dateien für das Profil des Benutzers erstellt. Die ursprünglichen ANSI-OST-Dateien werden nicht verändert.

  2. Informationen zum Bestimmen des Formats, das für die OST-Dateien der Benutzer verwendet wird (ANSI oder Unicode), finden Sie unter Vorgehensweise bei der Ermittlung des Outlook 2007- oder Outlook 2003-Modus für Offlineordnerdateien (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=159924\&clcid=0x407).

  3. Laden Sie die Outlook 2010-Vorlage (Outlk142.adm) in die Gruppenrichtlinien.

  4. Öffnen Sie die Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole. Erweitern Sie in der Strukturansicht zuerst Domänen und dann Gruppenrichtlinienobjekte.

  5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Richtlinienobjekt, und klicken Sie dann auf Bearbeiten. Das Fenster Gruppenrichtlinienverwaltungs-Editor wird geöffnet.

  6. Erweitern Sie in der Strukturansicht nacheinander Benutzerkonfiguration, Richtlinien, Administrative Vorlagen, Klassische administrative Vorlage (ADM), Microsoft Outlook 2010 und Kontoeinstellungen, und erweitern Sie dann Exchange.

  7. Doppelklicken Sie auf Exchange-Unicode-Modus - OST-Format ignorieren.

  8. Wählen Sie Aktiviert aus, um die Richtlinienkonfiguration zu aktivieren.

  9. Klicken Sie in der Dropdownliste Auswählen, ob der Postfachmodus vom vorhandenen OST-Format bestimmt wird auf den Eintrag Neue OST-Datei erstellen, falls das Format nicht dem Modus entspricht.

  10. Klicken Sie auf OK.

  11. Doppelklicken Sie auf Exchange-Unicode-Modus - OST-Format automatisch ändern.

  12. Wählen Sie Aktiviert aus, um die Richtlinienkonfiguration zu aktivieren, und klicken Sie dann auf OK.

  13. Doppelklicken Sie auf Exchange-Unicode-Modus - ANSI-Modus deaktivieren.

  14. Wählen Sie Aktiviert aus, um die Richtlinienkonfiguration zu aktivieren, und klicken Sie dann auf OK.

  15. Erweitern Sie in der Strukturansicht Verschiedenes, klicken Sie auf PST-Einstellungen, und doppelklicken Sie dann im Lesebereich auf Bevorzugter PST-Modus (Unicode/ANSI).

  16. Wählen Sie Aktiviert aus, klicken Sie in der Dropdownliste Standardformat für neue PST-Dateien auswählen auf Unicode-PST erzwingen, und klicken Sie dann auf OK.