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Ausführung des Upgradevorgangs (Windows SharePoint Services)

Inhalt dieses Artikels:

  • Direktes Upgrade

  • Schrittweises Upgrade

  • Behandlung von URL-Umleitungen bei schrittweisen Upgrades

Es stehen drei Aktualisierungsmethoden zur Verfügung: die direkte Aktualisierung, die schrittweise Aktualisierung und die Datenbankmigration. Bei einer direkten Aktualisierung werden alle Microsoft® SharePoint®-Websites gleichzeitig aktualisiert. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich insbesondere für einzelne Server und kleine Bereitstellungen. Bei einer schrittweisen Aktualisierung ist eine bessere Steuerung des Aktualisierungsvorgangs möglich, da jeweils eine oder mehrere Websitesammlungen gleichzeitig aktualisiert werden können. Sowohl die direkte als auch die schrittweise Aktualisierung finden auf derselben Hardware statt, auf der auch die frühere Version installiert ist. Mit einer Datenbankmigration können Sie die Inhalte in eine neue Serverfarm oder auf neue Hardware verschieben.

Tipp

Bei größeren Bereitstellungen empfiehlt sich anstelle der direkten Aktualisierung eher die schrittweise Aktualisierung, da der zuständige Administrator festlegen kann, wie viele Websitesammlungen jeweils gleichzeitig aktualisiert werden sollen. Auf diese Weise können große Bereitstellungen schrittweise über mehrere Wochenenden aktualisiert werden, während die früheren Versionen der Websites auch weiterhin gehostet werden. Dies ist möglich, da Sie die noch nicht aktualisierten Website auf demselben Server wie die bereits aktualisierten Websites hosten können.

Direktes Upgrade:

  • Die frühere Version wird mit der neuen Version überschrieben, und die Inhaltsdatenbanken werden geändert. Daher ist die direkte Aktualisierung kein umkehrbarer Prozess – d. h., ein Rollback auf die frühere Version kann nicht ausgeführt werden.

  • Die ursprünglichen Websites werden direkt aktualisiert, und die früheren Versionen der Websites können nach dem Upgrade nicht mehr angezeigt werden.

  • Während des Aktualisierungsprozesses sind sämtliche Websites für Besucher nicht verfügbar. Der Zeitraum, über den die Websites nicht verfügbar sind, entspricht dem Zeitraum, der für die Aktualisierung des gesamten Servers bzw. der gesamten Serverfarm erforderlich ist.

  • Besucher der Website verwenden nach dem Upgrade dieselben URLs.

Schrittweises Upgrade:

  • Da die einzelnen Gruppen von Websitesammlungen aktualisiert werden, werden die in ihnen enthaltenen Daten vor ihrer Aktualisierung aus der ursprünglichen Datenbank in eine neue Datenbank kopiert. Die ursprünglichen Daten werden in der ursprünglichen Datenbank beibehalten, bis sie vom Serveradministrator explizit gelöscht werden. Deshalb ist ggf. ein einfaches Rollback der aktualisierten Websites auf die frühere Version möglich.

  • Die meisten Websites sind während der Aktualisierung für Websitebesucher verfügbar, und nur die zum gegebenen Zeitpunkt aktualisierten Websitesammlungen befinden sich im Offlinemodus. (Beachten Sie, dass die Websites der früheren Versionen erst dann als Updates markiert werden, nachdem sie in Vorbereitung auf die Aktualisierung kopiert wurden.)

  • Der Upgradeprozess hat nur Auswirkungen auf die Benutzer, die die zum jeweiligen Zeitpunkt aktualisierten Websites benötigen.

  • Nach der Aktualisierung zeigen die ursprünglichen URLs auf die aktualisierte Version der Websites. Auf diese Weise können Benutzer auch weiterhin dieselben URLs wie vor der Aktualisierung verwenden.

Eine Datenbankmigration ist im Wesentlichen eine direkte Aktualisierung, die für eine Kopie der Inhalte ausgeführt wird. Bei einer Datenbankmigration werden folgende Vorgänge ausgeführt:

  • Sie kopieren alle Datenbanken mit Ausnahme der Konfigurationsdatenbank und fügen die Datenbanken einer neuen eigenständigen Serverinstallation oder einer Serverfarminstallation hinzu.

  • Wenn die Datenbanken an die neue Serverfarm angefügt werden, wird der Upgradeprozess ausgeführt, und die Daten werden direkt aktualisiert.

    Wichtig

    Aufgrund der Ausfallzeiten und des Risikos, dass für diese Aktualisierung mehr Zeit als erwartet benötigt wird bzw. bei einigen Websites möglicherweise nach der Aktualisierung Überarbeitungen erforderlich sind, ist es unerlässlich, dass der Serveradministrator den Besitzer und die Benutzer der Website über die zu erwartenden Auswirkungen des Prozesses informiert. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen des Kommunikationsplans (Windows SharePoint Services).

Direktes Upgrade

Eine direkte Aktualisierung findet auf der Hardware statt, auf der auch die ursprüngliche Version installiert wurde. Beim Ausführen einer direkten Aktualisierung wird die gesamte Installation in einer vordefinierten Prozesssequenz aktualisiert. In den folgenden Schritten werden die Ereignisse beim Ausführen einer direkten Aktualisierung beschrieben:

  1. Nach dem Ausführen aller vorbereitenden Schritte installiert der Serveradministrator Windows SharePoint Services 3.0 auf dem Server, auf dem die frühere Version von Windows SharePoint Services ausgeführt wird, und wählt die Option Direktes Upgrade aus.

  2. Der Upgradeprozess wird ausgeführt, und die Konfigurationsdatenbank und die Website für die Zentraladministration werden aktualisiert.

  3. Der Upgradeprozess wird auf jedem einzelnen virtuellen Server ausgeführt, wobei die einzelnen Websitesammlungen auf den virtuellen Servern aktualisiert werden.

  4. Nachdem alle Websites aktualisiert wurden, wird der Upgradeprozess abgeschlossen.

  5. Wiederholen Sie den Upgradevorgang auf jedem Server in der Serverfarmumgebung.

  6. Der Administrator vergewissert sich, dass der Upgradevorgang abgeschlossen wurde, und deinstalliert anschließend die frühere Version von Windows SharePoint Services.

Schrittweises Upgrade

Ähnlich wie eine direkte Aktualisierung findet eine schrittweise Aktualisierung auf derselben Hardware statt, auf der auch die ursprüngliche Version installiert wurde. Bei einer schrittweisen Aktualisierung können Sie jedoch festlegen, wann die Aktualisierung der einzelnen Websitesammlungen ausgeführt wird. Außerdem können auch die frühere Version und die neue Version parallel nebeneinander auf der Hardware ausgeführt werden. Wenn Sie eine schrittweise Aktualisierung ausführen, weisen wie bei einer direkten Aktualisierung die Anfangs- und die Endtopologie dieselbe Konfiguration auf, jedoch mit den folgenden Unterschieden:

  • Während des und nach dem Aktualisierungsvorgang wird auf den Front-End-Webservern sowohl Windows SharePoint Services 2.0 als auch Windows SharePoint Services 3.0 ausgeführt. Alle aktualisierten Websitesammlungen werden unter Windows SharePoint Services 3.0 ausgeführt, während Websitesammlungen, die nicht aktualisiert werden konnten oder von der Aktualisierung ausgeschlossen wurden, weiterhin unter Windows SharePoint Services 2.0 ausgeführt werden.

    Hinweis

    In den folgenden Szenarien empfiehlt es sich möglicherweise, Websites von der Aktualisierung auszuschließen: Einige Websites müssen in der früheren Version beibehalten werden, bis ein erforderliches Language Pack für Windows SharePoint Services 3.0 verfügbar wird, oder Sie müssen abwarten, bis eine neue benutzerdefinierte Websitedefinition erstellt wurde.

  • Während des und nach dem Aktualisierungsvorgang sind sowohl die Windows SharePoint Services 2.0-Datenbanken als auch die Windows SharePoint Services 3.0-Datenbanken verfügbar. Inhalte für die aktualisierten Websites werden in den Windows SharePoint Services 3.0-Datenbanken gespeichert, und Inhalte für Websites, die nicht aktualisiert werden konnten oder beibehalten werden müssen, werden bleiben in den Windows SharePoint Services 2.0-Datenbanken gespeichert. Konfigurationsdatenbanken sind für Windows SharePoint Services 3.0 und für Windows SharePoint Services 2.0 vorhanden.

In der folgenden Abbildung wird der schrittweise Upgradeprozess veranschaulicht:

Eine Topologie, die sich während des Upgrades im Übergang befindet

Die folgenden Schritte entsprechen den Legenden in der obigen Abbildung. In ihnen werden die Ereignisse während des schrittweisen Upgrades erläutert.

  1. Nach dem Ausführen aller vorbereitenden Schritte installiert der Serveradministrator Windows SharePoint Services 3.0 auf dem ersten Front-End-Webserver in der Serverfarm und wählt dann Schrittweises Upgrade aus.

    Hinweis

    Es empfiehlt sich, die Umgebung vor dem Ausführen des Aktualisierungsprozesses zu sichern. Weitere Informationen finden Sie unter Ausführen und Testen einer vollständigen Sicherung in SQL Server (Windows SharePoint Services).

  2. Durch den Upgradeprozess wird eine Windows SharePoint Services 3.0-Webanwendung erstellt, die die SharePoint-Zentraladministration hostet, und die Website für die Zentraladministration wird erstellt.

  3. Der Aktualisierungsprozess erstellt eine neue Konfigurationsdatenbank, in der Konfigurationsdaten für Windows SharePoint Services 3.0 gespeichert werden. Konfigurationsdaten aus der Windows SharePoint Services 2.0-Konfigurationsdatenbank werden in die neue Datenbank kopiert.

  4. Der Administrator wählt einen zu aktualisierenden virtuellen Server aus und gibt die Zielwebanwendung an. Während des Aktualisierungsprozesses werden die Zielwebanwendung erstellt und alle bereitgestellten Webparts auf dem virtuellen Windows SharePoint Services 2.0-Server der neuen Webanwendung hinzugefügt.

  5. Während des Aktualisierungsprozesses wird für jede in der früheren Version vorhandene Inhaltsdatenbank eine temporäre Inhaltsdatenbank erstellt. Die Websiteliste wird aus Windows SharePoint Services 2.0 in die neue Umgebung kopiert. Der Administrator wählt die zu aktualisierenden Websitesammlungen aus. Anschließend werden die Daten für diese Websites in die temporäre Inhaltsdatenbank kopiert, und dann werden die betreffenden Websites in der temporären Inhaltsdatenbank aktualisiert. Jede Website ist während des Kopierens in die temporäre Inhaltsdatenbank vorübergehend nicht verfügbar.

  6. Nach dem Aktualisieren der Inhalte werden die Daten in die Windows SharePoint Services 3.0-Inhaltsdatenbank verschoben, und anschließend wird die temporäre Inhaltsdatenbank gelöscht.

  7. Bei Abschluss des Aktualisierungsprozesses werden sowohl Windows SharePoint Services 2.0 als auch Windows SharePoint Services 3.0 ausgeführt und sind verfügbar. Nachdem alle Websites aktualisiert wurden, bestätigt der Administrator, dass der Aktualisierungsprozess abgeschlossen wurde. Wenn Windows SharePoint Services 2.0 nicht mehr benötigt wird, deinstalliert der Administrator Windows SharePoint Services 2.0.

Behandlung von URL-Umleitungen bei schrittweisen Upgrades

Für zwei Websites kann nicht dieselbe URL verwendet werden. Daher benötigen Sie während einer schrittweisen Aktualisierung, wenn sowohl die alte als auch die neue Version der Website verwaltet werden, zwei verschiedene Domänen-URLs für jede Website (z. B. http://Name des Unternehmens/sites/WebsiteA und http://Name des Unternehmens_old/sites/WebsiteA). Während der Aktualisierung ist ein temporärer Domänen-URL erforderlich, um die frühere Version der ursprünglichen Websites zu hosten. Die neue Version übernimmt die Domänen-URL, die auf die Inhalte vor der Aktualisierung zeigt, und Benutzeranforderungen werden zu den entsprechenden Inhalten umgeleitet, wobei es keine Rolle spielt, ob diese aktualisiert wurden. Der folgende Prozess wird während der Aktualisierung ausgeführt und ermöglicht diese Umleitung:

  1. Erstellen Sie vor Beginn des Upgradevorgangs eine temporäre URL-Domäne für die Websites der früheren Version.

  2. Beim Ausführen der Aktualisierung werden Sie aufgefordert, die oben festgelegte Domäne anzugeben. Die Website der früheren Version wird in die temporäre URL-Domäne verschoben, und die Website der neuen Version übernimmt die ursprüngliche URL-Domäne.

  3. Eine Umleitung wird automatisch für jede Websitesammlung erstellt, sodass Anforderungen an die ursprüngliche URL an die alte Website umgeleitet werden, bis die Website aktualisiert wurde.

  4. Wenn alle Websites aktualisiert wurden, wird die Umleitung gelöscht.

  5. Nachdem alle Websites aktualisiert wurden, sämtliche alten Websites gelöscht wurden und der Aktualisierungsprozess abgeschlossen wurde, können Sie die temporäre URL-Domäne manuell aus dem DNS (Domain Name System) entfernen.

Während dieses Vorgang ist der Browserzugriff auf die ursprüngliche URL immer verfügbar. Gewisse Clientanwendungen (z. B. Microsoft Office-Clientanwendungen) können diese Art von Umleitungen jedoch nicht verwenden. Vor dem Aktualisieren einer Website zeigt die ursprüngliche URL auf die frühere Version, und nach dem Aktualisieren einer Website zeigt die ursprüngliche URL auf die neue Version.

In der folgenden Tabelle wird die Funktionsweise der URLs während des Upgrades veranschaulicht.

Phase URL der ursprünglichen Website URL der aktualisierten Website Hinweise

Vor dem Upgrade

http://*Name des Unternehmens*

/sites/WebsiteA

nicht verfügbar

Der Serveradministrator erstellt http://*Name des Unternehmens*_old für die Verwendung während des schrittweisen Upgrades.

Während des Upgrades

http://*Name des Unternehmens*_old

/sites/WebsiteA

http://*Name des Unternehmens*

/sites/WebsiteA

Anforderungen für http://*Name des Unternehmens*/sites

/WebsiteA werden umgeleitet an http://*Name des Unternehmens*_old

/sites/WebsiteA bis nach der Aktualisierung.

Nach dem Upgrade

http://*Name des Unternehmens*_old

/sites/WebsiteA (bis nach dem Löschen)

http://*Name des Unternehmens*

/sites/WebsiteA

Die Umleitung wird nach Abschluss des Upgrades entfernt, und die Ergebnisse werden validiert.

Beachten Sie, dass diese URL-Umleitung zur Beschädigung hartcodierter Links auf Websites oder in Dokumenten führen kann. Microsoft Office InfoPath®-Formulare enthalten gelegentlich hartcodierte Links zu einem Datenspeicherort (beispielsweise zu einer bestimmten SharePoint-Liste, zu einem Webdienst oder einer XML-Datei). Da der Link hartcodiert ist, kann er nicht automatisch so aktualisiert werden, dass er auf den temporären URL für die während der schrittweisen Aktualisierung noch nicht aktualisierten Websites zeigt. Führen Sie eine Testaktualisierung aus, um solche Probleme zu bestimmen, bevor Sie den tatsächlichen Aktualisierungsvorgang ausführen. Auf diese Weise ermitteln Sie sämtliche Websites, die schnell aktualisiert werden müssen, sodass für diese der ursprüngliche URL wieder verwendet werden kann, und Sie vermeiden die Supportanfragen wegen ausgefallener Funktionen in Formularen oder anderen Elementen, die hartcodierte Links enthalten.

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