Überwachen und Verwalten von SharePoint Server 2010

 

Gilt für: SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2015-03-09

Dieser Artikel enthält Informationen zur Überwachung sowie zu Leistungsindikatoren für Microsoft SharePoint Server 2010-Farmen. Für die Verwaltung der Systemleistung von SharePoint Server 2010 müssen Sie den Server überwachen, um mögliche Engpässe erkennen zu können. Eine leistungsfähige Überwachung ist erst dann möglich, wenn Sie die wichtigsten Indikatoren kennen, die Ihnen Aufschluss darüber geben, ob bestimmte Teile der Farm Aufmerksamkeit erfordern, und wissen, wie diese Indikatoren ausgewertet werden müssen. Wenn Sie feststellen, dass sich Ihre Farm außerhalb der von Ihnen definierten Ziele bewegt, können Sie durch Hinzufügen oder Entfernen von Hardwareressourcen, Ändern der Topologie oder Ändern der Speicherung von Daten entsprechende Anpassungen der Farm vornehmen.

Die Informationen in diesem Abschnitt sollen Administratoren bei der manuellen Konfiguration von Leistungsindikatoren und anderen Einstellungen unterstützen. Weitere Informationen zur Systemüberwachung mithilfe der Systemüberwachungstools auf der Oberfläche der SharePoint-Zentraladministration finden Sie in den folgenden Artikeln:

Vor dem Lesen dieses Artikels sollten Sie sich mit dem Inhalt von Kapazitätsverwaltung und Größengestaltung für SharePoint Server 2010 (Übersicht) vertraut machen.

Inhalt dieses Artikels

  • Konfigurieren der Überwachung

  • Beseitigen von Engpässen

Konfigurieren der Überwachung

Es folgt eine Liste der Einstellungen, die Sie zur Überwachung Ihrer Umgebung in den Anfangsphasen ändern können, sodass Sie rechtzeitig erkennen, ob Änderungen erforderlich sind. Die Ausweitung Ihrer Überwachungsfunktionen wirkt sich auf den Speicherplatz aus, der von der Verwendungsdatenbank beansprucht wird. Wenn ein stabiler Zustand der Umgebung erreicht ist und eine detaillierte Überwachung nicht mehr erforderlich ist, sollten Sie die nachfolgenden Einstellungen eventuell wieder auf ihre Standardwerte zurücksetzen.

Einstellung Wert Hinweise

Ereignisprotokoll-Flutschutz

Deaktiviert

Der Standardwert ist Aktiviert. Die Einstellung kann deaktiviert werden, um so viele Überwachungsdaten wie möglich zu sammeln. Bei Normalbetrieb sollte die Einstellung aktiviert sein.

Zeitplan für den Zeitgeberauftrag

   

Import der Microsoft SharePoint Foundation-Verwendungsdaten

5 Minuten

Der Standardwert beträgt 30 Minuten. Durch Senken dieser Einstellung werden die Daten häufiger in die Verwendungsdatenbank importiert, was vor allem für die Problembehandlung hilfreich ist. Bei Normalbetrieb sollte die Einstellung 30 Minuten lauten.

Diagnoseanbieter

   

Alle Diagnoseanbieter aktivieren

Aktiviert

Der Standardwert lautet Deaktiviert mit Ausnahme des Anbieters "Suchintegritätsüberwachung - Ablaufverfolgung der Ereignisse". Diese Anbieter sammeln Integritätsdaten für verschiedene Features und Komponenten. Bei Normalbetrieb sollten Sie die Standardeinstellung zurücksetzen.

Zeitplanintervalle "job-diagnostics-performance-counter-wfe-provider" und "job-diagnostics-performance-counter-sql-provider" festlegen

1 Minute

Der Standardwert beträgt 5 Minuten. Durch Senken dieser Einstellung werden die Daten häufiger abgerufen, was vor allem für die Problembehandlung hilfreich ist. Bei Normalbetrieb sollte die Einstellung 5 Minuten lauten.

Verschiedenes

   

Stapelablaufverfolgung für Inhaltsanforderungen aktivieren

Aktiviert

Der Standardwert ist Deaktiviert. Durch Aktivieren dieser Einstellung ist die Diagnose von Inhaltsanforderungsfehlern mithilfe der Prozessstapelablaufverfolgung möglich. Bei Normalbetrieb sollte die Einstellung deaktiviert sein.

Entwicklerdashboard aktivieren

Aktiviert

Der Standardwert ist Deaktiviert. Das Aktivieren dieser Einstellung ermöglicht die Diagnose von langsamen Seiten oder sonstigen Problemen mithilfe des Entwicklerdashboards. Bei Normalbetrieb und sobald keine Problembehandlung mehr erforderlich ist, sollte die Einstellung deaktiviert werden.

Verwendungsdatenerfassung

   

Inhaltsimportverwendung

Inhaltsexportverwendung

Seitenanforderungen

Featureverwendung

Suchvorgangsverwendung

Websiteinventarverwendung

Zeitgeberaufträge

Bewertungsverwendung

Aktiviert

Das Aktivieren der Protokollierung dieser Leistungsindikatoren ermöglicht es Ihnen, mehr Verwendungsdaten innerhalb der Umgebung zu sammeln und die Muster im Datenverkehr in der Umgebung besser zu verstehen.

Leistungsindikatoren

Wenn Sie die Verwendungsdatenbank einsetzen, können Sie die Leistungsindikatoren hinzufügen, um die Leistung der Farm besser in der Verwendungsdatenbank zu überwachen und zu beurteilen, indem diese automatisch in bestimmten Intervallen (Standardeinstellung beträgt 30 Minuten) protokolliert werden. So können Sie die Verwendungsdatenbank nach diesen Indikatoren abfragen und die Ergebnisse über längere Zeit in einem Diagramm darstellen. Es folgt ein Beispiel für die Verwendung des PowerShell-Cmdlets Add-SPDiagnosticsPerformanceCounter, um den Indikator Prozessorzeit (%) zur Verwendungsdatenbank hinzuzufügen. Es genügt die Ausführung auf einem Webserver:

Add-SPDiagnosticsPerformanceCounter -Category "Processor" -Counter "% Processor Time" -Instance "_Total" -WebFrontEnd

Es existiert eine Reihe von allgemeinen Leistungsindikatoren, die Sie für jedes Serversystem überwachen sollten. Diese Leistungsindikatoren werden in der folgenden Tabelle beschrieben.

Leistungsindikator Beschreibung

Prozessor

Sie sollten die Prozessorleistung überwachen, um sicherzustellen, dass die gesamte Prozessorauslastung nicht konstant hoch (über 80 Prozent) bleibt. Dies ist ein Hinweis, dass das System nicht in der Lage ist, plötzliche Aktivitätssteigerungen zu verarbeiten. Im Normalbetrieb sollte darauf geachtet werden, dass im Falle des Ausfalls einer Komponente kein Dominoeffekt eintritt und die verbleibenden Komponenten in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn Sie beispielsweise über drei Webserver verfügen, sollten Sie sicherstellen, dass die durchschnittliche CPU-Auslastung aller Server bei unter 60% liegt, damit bei einem Ausfall eines Servers ausreichend verbleibende Kapazität der anderen beiden Server vorhanden ist, um die zusätzliche Last zu übernehmen.

Netzwerkschnittstelle

Überwachen Sie die Geschwindigkeit, mit der Daten mittels Netzwerkkarte gesendet und empfangen werden. Diese sollte weniger als 50 Prozent der Netzwerkkapazität betragen.

Datenträger und Cache

Es existiert eine Vielzahl von logischen Datenträgeroptionen, die regelmäßig überwacht werden sollten. Der verfügbare Speicherplatz ist in jeder Kapazitätsstudie wichtig, doch sollte auch der Zeitraum überwacht werden, in der der Datenträger im Leerlauf ist. Abhängig von den Typen von Anwendungen oder Diensten, die Sie auf den Servern ausführen, sollten Sie auch die Lese und Schreibzeiten des Datenträgers überwachen. Verlängerte Warteschlangenzeiten für Lese- oder Schreibfunktionen wirken sich auf die Leistung aus. Der Cache hat deutliche Auswirkungen auf Lese- und Schreibvorgänge. Überwachen Sie auf vermehrte Cachefehler.

Arbeitsspeicher und Auslagerungsdatei

Überwachen Sie die Menge des physikalischen Speichers, der für die Speicherreservierung zur Verfügung steht. Unzureichender Speicher hat die exzessive Nutzung der Auslagerungsdatei und eine Zunahme der Seitenfehler pro Sekunde zur Folge.

Systemindikatoren

Die folgende Tabelle enthält Informationen zu Systemobjekten und -indikatoren, die Sie der Gruppe von in der Verwendungsdatenbank überwachten Indikatoren mithilfe von SPDiagnosticPerformanceCounter auf einem Webserver hinzufügen können.

Objekte und Indikatoren Beschreibung

Prozessor

 

Prozessorzeit (%)

Gibt die Prozessorauslastung über einen Zeitraum an. Wenn der Wert dauerhaft zu hoch ist, kann sich dies negativ auf die Leistung auswirken. Bei Multiprozessorsystemen sollte der Gesamtwert berechnet werden. Sie können auch die Nutzung der einzelnen Prozessoren messen, um eine ausgeglichene Leistung zwischen den Prozessorkernen sicherzustellen.

Datenträger

 

Durchschnittl. Warteschlangenlänge des Datenträgers

Gibt die durchschnittliche Anzahl von Lese- und Schreibanforderungen in der Warteschlage für den gewählten Datenträger während des Abfragezeitraums an. Eine verlängerte Datenträgerwarteschlange ist unproblematisch, so lange keine Probleme bei den Datenträgerlese- und schreibvorgängen vorkommen und das System kontinuierlich ohne Erweiterung der Warteschlange ausgeführt wird.

Durchschnittl. Warteschlangenlänge der Datenträger-Lesevorgänge

Die durchschnittliche Anzahl der Leseanforderungen in der Warteschlange.

Durchschnittl. Warteschlangenlänge der Datenträger-Schreibvorgänge

Die durchschnittliche Anzahl der Schreibanforderungen in der Warteschlange.

Lesevorgänge/s

Die Anzahl der Lesevorgänge auf dem Datenträger pro Sekunde.

Schreibvorgänge/s

Die Anzahl der Schreibvorgänge auf dem Datenträger pro Sekunde.

Arbeitsspeicher

 

- Verfügbare MB

Gibt die Menge des physikalischen Speichers an, der für die Speicherreservierung zur Verfügung steht. Unzureichender Speicher hat die exzessive Nutzung der Auslagerungsdatei und eine Zunahme der Seitenfehler pro Sekunde zur Folge.

- Cachefehler/s

Dieser Indikator gibt die Rate an, mit der Fehler auftreten, wenn eine Seite im Dateisystemcache nicht gefunden wird und aus dem Arbeitsspeicher oder vom Datenträger abgerufen werden muss.

Die effektive Verwendung des Caches für Lese- und Schreibvorgänge kann sich deutlich auf die Serverleistung auswirken. Überwachen Sie, ob vermehrt Cachefehler auftreten; ein Hinweis darauf ist eine Reduzierung von Schnelle Lesevorgänge/s (async.) oder von Vorauslesevorgänge/s.

- Seiten/s

Dieser Leistungsindikator zeigt die Geschwindigkeit an, mit der Seiten vom Datenträger gelesen oder auf den Datenträger geschrieben werden, um Hardwareseitenfehler zu beheben. Ein Anstieg ist ein Hinweis auf systemweite Leistungsprobleme.

Auslagerungsdatei

 

- % belegt und Maximale Belegung %

In der Serverauslagerungsdatei werden "virtuelle" Speicheradressen auf dem Datenträger gespeichert. Seitenfehler treten auf, wenn ein Prozess angehalten wird und warten muss, während erforderliche "virtuelle" Ressourcen vom Datenträger in den Arbeitsspeicher abgerufen werden. Bei unzureichendem physikalischen Speicher treten diese häufiger auf.

NIC

 

- Gesamtanzahl Bytes/s

Dies ist die Geschwindigkeit, mit der Daten mittels Netzwerkkarte gesendet und empfangen werden. Wenn dieser Wert bei mehr als 40-50 Prozent der Netzwerkkapazität liegt, sollten Sie nach der Ursache suchen. Zur Optimierung Ihrer Suche überwachen Sie Empfangene Bytes/s und Bytes gesendet/s.

Prozess

 

- Arbeitssatz

Dieser Indikator gibt die aktuelle Größe (in Bytes) des Arbeitssatzes für einen bestimmten Prozess an. Dieser Arbeitsspeicher ist für den Prozess vorbehalten, selbst wenn er nicht verwendet wird.

- Prozessorzeit (%)

Dieser Indikator gibt die Prozessorzeit in Prozent an, die von einem bestimmten Prozess verwendet wird.

Threadanzahl (_Gesamt)

Die aktuelle Anzahl von Threads.

ASP.NET

 

Anforderungen gesamt

Die Gesamtanzahl von Anforderungen seit dem Start des Diensts.

Anforderungen in Warteschlange

In Microsoft SharePoint Foundation 2010 werden die Grundbausteine für HTML-Seiten bereitgestellt, die im Benutzerbrowser über HTTP gerendert werden. Dieser Indikator gibt die Anzahl der Anforderungen an, die auf die Verarbeitung warten.

Wartezeit der Anforderung

Die Anzahl von Millisekunden, die die letzte Anforderung in der Warteschlange auf die Verarbeitung warten musste. Mit steigender Anzahl von Warteereignissen sinkt die Leistung beim Rendern von Seiten für Benutzer.

Zurückgewiesene Anforderungen

Die Gesamtanzahl der Anforderungen, die aufgrund von unzureichenden Serverressourcen nicht ausgeführt wurden. Dieser Indikator stellt die Anzahl der Anforderungen dar, die den Statuscode 503 erhielten, als Hinweis, dass der Server überlastet ist.

Ausgeführte Anforderungen (_Gesamt)

Die Anzahl der derzeit ausgeführten Anforderungen.

Anforderungen/s (_Gesamt)

Die Anzahl der pro Sekunde ausgeführten Anforderungen. Dieser Indikator gibt den aktuellen Durchsatz der Anwendung an. Bei Dauerauslastung sollte der Wert innerhalb eines bestimmten Bereichs bleiben, wobei andere Serveraktionen (wie z. B. Garbage Collection, Cachebereinigungsthread, externe Servertools usw.) gesperrt sind.

.NET CLR-Speicher

 

Auflistungsanzahl der Generation 0

Zeigt die Anzahl der Garbage Collections von Objekten der Generation 0 (also der neuesten, zuletzt zugeordneten Objekte) seit dem Starten der Anwendung an. Beim Verhältnis von "Anzahl der Generation 0: Anzahl der Generation 1: Anzahl der Generation 2" sollte die Auflistungsanzahl der Generation 2 die Auflistungsanzahl der Generation 0 nicht deutlich übersteigen, optimal um den Faktor 2.

Auflistungsanzahl der Generation 1

Gibt die Anzahl der Garbage Collections von Objekten der Generation 1 seit dem Starten der Anwendung an.

Auflistungsanzahl der Generation 2

Gibt die Anzahl der Garbage Collections von Objekten der Generation 2 seit dem Starten der Anwendung an. Der Indikator wird am Ende einer Garbage Collection der Generation 2 (auch vollständige Garbage Collection genannt) erhöht.

GC-Zeitdauer in Prozent

Zeigt den Prozentsatz der Zeit für die Durchführung einer Garbage Collection an, die seit dem letzten Garbage Collection-Zyklus verstrichen ist. Dieser Indikator gibt in der Regel die Aufgaben des Garbage Collectors zur Sammlung und Komprimierung von Speicher im Auftrag der Anwendung an. Dieser Indikator wird erst am Ende einer Garbage Collection aktualisiert. Es handelt sich hierbei nicht um einen Durchschnitt; der Wert spiegelt den letzten gemessenen Wert wider. Bei Normalbetrieb sollte der Wert unter 5% liegen.

SQL Server-Leistungsindikatoren

Die folgende Tabelle enthält Informationen zu SQL Server-Objekten und -Leistungsindikatoren.

Objekte und Indikatoren Beschreibung

Allgemeine Statistik

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren für die Überwachung der allgemeinen serverweiten Aktivität zur Verfügung, z. B. die Anzahl gleichzeitiger Verbindungen und die Anzahl der Benutzer, die pro Sekunde von Computern mit einer Instanz von SQL Server eine Verbindung herstellen oder trennen.

Benutzerverbindungen

Dieser Leistungsindikator zeigt den Umfang der Benutzerverbindungen auf dem Computer mit SQL Server an. Wenn dieser Wert um mehr als 500 % ausgehend von Ihrer Baseline ansteigt, kann sich dies in Leistungseinbußen niederschlagen.

Datenbanken

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren für die Überwachung von Massenkopiervorgängen, des Sicherungs- und Wiederherstellungsdurchsatzes und von Transaktionsprotokollaktivitäten zur Verfügung. Überwachen Sie Transaktionen und das Transaktionsprotokoll, um den Umfang der Benutzeraktivitäten in der Datenbank zu bestimmen und festzustellen, in welchem Umfang das Transaktionsprotokoll aufgefüllt wird. Der Umfang der Benutzeraktivitäten kann die Leistung der Datenbank bestimmen und sich auf die Protokollgröße, Sperren und die Replikation auswirken. Die Überwachung von Protokollaktivitäten auf niedriger Ebene zur Messung der Benutzeraktivität und der Ressourcennutzung kann Ihnen helfen, Leistungsengpässe zu identifizieren.

Transaktionen/s

Dieser Leistungsindikator zeigt den Umfang der Transaktionen für eine bestimmte Datenbank oder die gesamte SQL Server-Instanz pro Sekunde an. Dieser Wert hilft Ihnen beim Erstellen einer Baseline und bei der Problembehandlung.

Sperren

Dieses Objekt stellt Informationen zu SQL Server-Sperren für einzelne Ressourcentypen zur Verfügung.

Anzahl der Deadlocks/s

Dieser Leistungsindikator zeigt die Anzahl der Deadlocks pro Sekunde auf dem Computer mit SQL Server an. Dieser Wert sollte normalerweise 0 sein.

Durchschnittliche Wartezeit (ms)

Dieser Leistungsindikator zeigt die durchschnittliche Länge der Wartezeit für jede Sperranforderung an, die nicht sofort erfüllt werden konnte.

Sperrenwartezeit (ms)

Dieser Leistungsindikator zeigt die Wartezeit für Sperren in der vergangenen Sekunde an.

Sperrenwartezeit/s

Sperrenwartevorgänge/Sekunde   Dieser Leistungsindikator zeigt die Anzahl der Sperren pro Sekunde an, die nicht sofort erfüllt werden konnten, sodass auf Ressourcen gewartet werden musste.

Latches

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren für die Überwachung interner SQL Server-Ressourcensperren, so genannter Latches, zur Verfügung. Die Überwachung von Latches zum Bestimmen der Benutzeraktivität und der Ressourcennutzung kann Ihnen helfen, Leistungsengpässe zu identifizieren.

Durchschnittliche Latchwartezeit (ms)

Dieser Leistungsindikator zeigt die durchschnittliche Wartezeit für Latchanforderungen an, die nicht sofort erfüllt werden konnten.

Latchwartezeiten/s

Dieser Leistungsindikator zeigt die Anzahl der Latchanforderungen an, die nicht sofort erfüllt werden konnten.

SQL-Statistik

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren für die Überwachung der Kompilierung und des Typs der Anforderungen zur Verfügung, die an eine Instanz von SQL Server gesendet werden. Die Überwachung der Anzahl der Abfragekompilierungen und Neukompilierungen sowie der Anzahl der Batches, die von einer Instanz von SQL Server empfangen wurden, liefert Ihnen einen Hinweis darauf, wie schnell Benutzerabfragen von SQL Server verarbeitet werden und wie effektiv der Abfrageoptimierer die Abfragen verarbeitet.

SQL-Kompilierungen/s

Dieser Leistungsindikator zeigt an, wie oft der Pfad für den Kompilierungscode pro Sekunde eingegeben wurde.

SQL-Neukompilierungen/s

Dieser Leistungsindikator zeigt die Anzahl der erneuten Anweisungskompilierungen pro Sekunde an.

Plancache

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren zur Verfügung, mit denen Sie überwachen können, wie SQL Server den Arbeitsspeicher zum Speichern von Objekten wie gespeicherten Prozeduren, Ad-hoc-Anweisungen und vorbereiteten Transact-SQL-Anweisungen sowie Triggern verwendet.

Cachetrefferquote

Dieser Leistungsindikator zeigt das Verhältnis zwischen Cachetreffern und Plansuchvorgängen an.

Puffercache

Dieses Objekt stellt Leistungsindikatoren zur Verfügung, mit denen Sie überwachen können, wie SQL Server den Arbeitsspeicher zum Speichern von Datenseiten, internen Datenstrukturen und des Prozedurcaches verwendet. Es stellt darüber hinaus Leistungsindikatoren bereit, um die physikalische E/A zu überwachen, während SQL Server Datenbankseiten liest und schreibt.

Puffercache-Trefferquote

Dieser Leistungsindikator zeigt den Prozentsatz der Seiten an, die im Puffercache gefunden wurden, ohne dass ein Lesevorgang vom Datenträger erforderlich war. Die Quote entspricht der Gesamtzahl von Cachetreffern dividiert durch die Gesamtzahl der Cachesuchvorgänge seit dem Starten einer SQL Server-Instanz.

Beseitigen von Engpässen

Systemengpässe stellen Konflikte dar, die durch unzureichende Ressourcen bei der Ausführung von Transaktionsanforderungen von Benutzern entstehen. Sie können im Zusammenhang mit physikalischer Hardware, der Betriebsumgebung oder Anwendungen stehen. Häufig sind ineffizienter benutzerdefinierter Code oder unzureichende Drittanbieterlösungen die Ursache für den Engpass und ihre Optimierung könnte zu besseren Ergebnissen führen als Hardware hinzuzufügen. Eine weitere häufige Ursache für Engpässe ist die fehlerhafte Konfiguration der Farm oder eine ineffiziente Lösungsimplementierung, bei der Daten so strukturiert sind, dass zusätzliche Ressourcen notwendig werden. Für einen Systemadministrator ist die konstante Überwachung der Leistung zur Verwaltung von Engpässen unumgänglich. Wird ein Leistungsproblem erkannt, muss die beste Lösung zur Beseitigung des Engpasses erwägt werden. Die Leistungsindikatoren und sonstigen Anwendungen zur Überwachung der Leistung, wie z. B. System Center Operations Manager (SCOM), sind die wichtigsten Tools bei der Nachverfolgung und Analyse von Problemen und helfen Ihnen dabei, Lösungen zu entwickeln.

Beseitigung physikalischer Engpässe

Physikalische Engpässe entstehen aufgrund von Konflikten von Prozessoren, Datenträgern, Speichern und Netzwerk: es stehen zu viele Anforderungen im Wettbewerb nach zu wenigen physikalischen Ressourcen. Die innerhalb des Themas "Leistungsüberwachung" beschriebenen Objekte und Leistungsindikatoren geben Aufschluss über die Ursache des Leistungsproblems, wie z. B. Hardwareprozessor oder ASP.NET. Für die Beseitigung des Engpasses ist es notwendig, dass Sie das Problem identifizieren und dann Änderungen vornehmen, die das Leistungsproblem entschärfen.

Probleme treten selten überraschend auf; wenn Sie die Leistung regelmäßig mithilfe Ihres Tools zur Leistungsüberwachung oder eines ausgefeilten Systems wie SCOM überwachen, ist in der Regel ist eine schrittweise Verschlechterung der Leistung feststellbar. Bei beiden Optionen können Sie in unterschiedlichem Umfang Lösungen in Form von Empfehlungen oder Skriptbefehlen in eine Warnung einbauen.

Möglicherweise müssen Sie Engpässe durch Änderungen an Hardware oder Systemkonfigurationen beseitigen, sofern Sie festgestellt haben, dass diese nicht mit einer fehlerhaften Konfiguration, ineffizientem benutzerdefinierten Code, unzureichenden Drittanbieterlösungen oder ineffizienter Lösungsimplementierung zusammenhängen. In den folgenden Tabellen werden Problemschwellenwerte und mögliche Lösungsoptionen aufgeführt. Bei einigen Optionen werden Hardwareupgrades oder -änderungen empfohlen.

Objekte und Indikatoren Problem Lösungsoptionen

Prozessor

Prozessor - Prozessorzeit (%)

Über 75-85%

Upgrade des Prozessors

Anzahl Prozessoren erhöhen

Zusätzliche(n) Server hinzufügen

Datenträger

   

Durchschnittl. Warteschlangenlänge des Datenträgers

Schrittweise Zunahme, System nicht stabil und Rückstau der Warteschlange

Anzahl oder Geschwindigkeit von Datenträger erhöhen

Arraykonfiguration zu Stripe ändern

Einige Daten auf alternativen Server verschieben

Leerlaufzeit (%)

Höher als 90%

Anzahl Datenträger erhöhen

Daten auf alternativen Datenträger oder Server verschieben

Freier Speicherplatz (%(

Weniger als 30%

Anzahl Datenträger erhöhen

Daten auf alternativen Datenträger oder Server verschieben

Arbeitsspeicher

   

Verfügbare MB

Weniger als 2 GB auf einem Webserver.

Arbeitsspeicher hinzufügen.

Hinweis

Der für SQL Server verfügbare Arbeitsspeicher ist entwurfsbedingt niedrig und weist nicht immer auf ein Problem hin.

Cachefehler/s

Mehr als 1

Arbeitsspeicher hinzufügen

Cachegeschwindigkeit oder -größe ggf. erhöhen

Daten auf alternativen Datenträger oder Server verschieben

Seiten/s

Mehr als 10

Arbeitsspeicher hinzufügen

Auslagerungsdatei

   

% belegt und Maximale Belegung %

In der Serverauslagerungsdatei werden "virtuelle" Speicheradressen auf dem Datenträger gespeichert. Seitenfehler treten auf, wenn ein Prozess angehalten wird und warten muss, während erforderliche "virtuelle" Ressourcen vom Datenträger in den Arbeitsspeicher abgerufen werden. Bei unzureichendem physikalischen Speicher treten diese häufiger auf.

Arbeitsspeicher hinzufügen

NIC

   

Gesamtanzahl Bytes/s

Über 40-50% der Netzwerkkapazität. Dies ist die Geschwindigkeit, mit der Daten mittels Netzwerkkarte gesendet und empfangen werden.

Empfangene Bytes/s und Bytes gesendet/s weiter überwachen

Geschwindigkeit der Netzwerkkarte erneut überprüfen

Anzahl, Größe und Verwendung von Speicherpuffern überprüfen

Prozess

   

Arbeitssatz

Über 80% des Gesamtspeicherplatzes

Arbeitsspeicher hinzufügen

Prozessorzeit (%)

Über 75-85%

Anzahl Prozessoren erhöhen

Arbeitslast auf zusätzliche Server umverteilen

ASP.NET

   

Anwendungspool-Wiederverwendungen

Mehrere täglich, was zeitweise auftretende Langsamkeit zur Folge hat

Achten Sie darauf, keine Einstellungen zu implementieren, durch die der Anwendungspool im Verlauf des Tages unnötig wiederverwendet wird.

Anforderungen in Warteschlange

Hunderte oder Tausende von Anforderungen in Warteschlange.

Zusätzliche Webserver implementieren

Der Standard-Maximalwert für diesen Indikator beträgt 5.000; Sie können diese Einstellung in der Datei Machine.config ändern.

Wartezeit der Anforderung

Mit steigender Anzahl von Warteereignissen sinkt die Leistung beim Rendern von Seiten für Benutzer.

Zusätzliche Webserver implementieren

Zurückgewiesene Anforderungen

Mehr als 0

Zusätzliche Webserver implementieren

See Also

Concepts

Kapazitätsverwaltung und Größengestaltung für SharePoint Server 2010 (Übersicht)
Testen der Leistung für SharePoint Server 2010
Kapazitätsplanung für SharePoint Server 2010
Systemüberwachung (SharePoint Server 2010)
Speicher- und SQL Server-Kapazitätsplanung und -Konfiguration (SharePoint Server 2010)