Erstellen einer benutzerdefinierten Eingabedatei für Edgeserver

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-04-05

Im vorherigen Thema, Definieren einer Eingabedatei für Edgeserver, wurden die Bausteine für die Eingabedatei beschrieben, die zum Zusammenführen der Vorversionstopologie mithilfe der Lync Server-Verwaltungsshell erforderlich sind. In diesem Thema werden das Layout und der Verwendungszweck der Datei input.xml ausführlicher behandelt. Im vorliegenden Thema werden die verschiedenen Parameter erläutert, die Sie beim Erstellen der Edgeserver-Datei input.xml festlegen müssen.

Die Datei input.xml, die mit einem beliebigen Text-Editor erstellt werden kann, sollte so oder ähnlich aussehen:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<TopologyInput xmlns="urn:schema:Microsoft.Rtc.Management.Deploy.LegacyUserInput.2008"  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
<EdgeClusters>
    <EdgeCluster AP="true" MR="true" DP="true" Version="OCS2007R2">
    <LoadBalancer InternalFqdn="edgeint.fqdn" ExternalDPFqdn="ExternalDP.Fqdn " />  
    <Machines>
      <Machine InternalFqdn = "node1.fqdn"/>
      <Machine InternalFqdn = "anothernode1.fqdn"/>
    </Machines>
    <Ports InternalAPPort="5061" InternalDPPort="8057"    ExternalDPPort="443"/>
    <DirectorOrEdgeNextHop Fqdn="director.fqdn.com " />
    </EdgeCluster>
</EdgeClusters>
    <RegistrarClusterPort EnableAutoDiscoveryOfPorts = "false" Port = "5065" />
</TopologyInput>

Was bedeutet nun all dies? Zunächst einmal sollte die XML-Datei mit der folgenden XML-Deklaration beginnen: <?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>

noteHinweis:
Die XML-Deklaration ist zwar optional, vermeidet aber Missverständnisse im Hinblick auf die Version und den Codierungstyp, die in dieser Datei verwendet werden.

Nach der XML-Deklaration sollten Sie wie folgt das <TopologyInput>-Element einfügen:

<TopologyInput xmlns="urn:schema:Microsoft.Rtc.Management.Deploy.LegacyUserInput.2008"  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">

Dieses Element spielt eine sehr wichtige Rolle: ohne das <TopologyInput>-Element erfolgt keine Schemaüberprüfung. Dies könnte wiederum dazu führen, dass Merge-CsLegacyTopology versucht, eine nicht wohlgeformte XML-Datei zusammenzuführen. Eine XML-Datei muss jedoch unbedingt wohlgeformt sein. Deshalb müssen Sie auch ein schließendes Tag für das <TopologyInput>-Element hinzufügen: </TopologyInput>

Ihre XML-Datei sollte demnach nun wie folgt aussehen:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<TopologyInput xmlns="urn:schema:Microsoft.Rtc.Management.Deploy.LegacyUserInput.2008"  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
</TopologyInput>

Nachdem damit die grundlegende Dateistruktur vorhanden ist, können Sie nun die Edgeserver-Komponenten identifizieren, die in Office Communications Server bereitgestellt werden. Dies erfolgt innerhalb des <EdgeClusters>-Elements. Deshalb fügen Sie im nächsten Schritt der XML-Datei öffnende und schließende Tags für das <EdgeClusters>-Element hinzu:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<TopologyInput xmlns="urn:schema:Microsoft.Rtc.Management.Deploy.LegacyUserInput.2008"  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">

<EdgeClusters>

</EdgeClusters>

</TopologyInput>

Innerhalb des <EdgeClusters>-Elements fügen Sie dann fünf untergeordnete Elemente hinzu:

  • <EdgeCluster>   Im <EdgeCluster>-Element definieren Sie die verschiedenen Edgeserver-Rollen in Ihrer vorhandenen Office Communications Server-Topologie. Den folgenden drei Rollen müssen Sie Ihr Augenmerk schenken:

    • Lync-Zugriffs-Edgeserver   Der früher als Zugriffsproxyserver bezeichnete Zugriffs-Edgeserver ist für die Verarbeitung des gesamten SIP-Datenverkehrs zuständig, der über die Firewall Ihrer Organisation übertragen wird. Falls in Ihrer Topologie ein Zugriffs-Edgeserver vorhanden ist, müssen Sie dieses Attribut dem <EdgeCluster>-Element hinzufügen: AP="true"

    • Webkonferenz-Edgeserver   Der Webkonferenz-Edgeserver (wird auch als Datenproxyserver bezeichnet) überträgt Datenverkehr zwischen dem A/V-Konferenzserver und externen Clients. Falls in Ihrer Topologie ein Webkonferenz-Edgeserver vorhanden ist, müssen Sie dieses Attribut dem <EdgeCluster>-Element hinzufügen: DP="true"

    • A/V-Edgeserver   Der A/V-Edgeserver (wird auch als Mediarelayserver bezeichnet) bietet einen einzelnen Verbindungspunkt, der ein- und ausgehenden Mediendatenverkehr ermöglicht, um Firewalls und Geräte zur Netzwerkadressenübersetzung (Network Address Translation, NAT) zu unterstützen. Falls in Ihrer Topologie ein A/V-Edgeserver vorhanden ist, müssen Sie dieses Attribut dem <EdgeCluster>-Element hinzufügen: MR="true"

      Geben Sie anschließend die Office Communications Server-Version an, die in Ihrer Vorversionsdomäne ausgeführt wird. Für Office Communications Server 2007 R2 verwenden Sie das folgende Attribut und den folgenden Attributwert: Version="OCS2007R2"

      Falls Sie schließlich den Partnerverbund in Office Communications Server aktiviert haben, sollten Sie das FederationEnabled-Attribut dem <EdgeCluster>-Element hinzufügen: FederationEnabled="true"

      Ein abgeschlossenes <EdgeCluster>-Element sieht so oder ähnlich aus:

      <EdgeCluster AP="true" MR="true" DP="true" Version="OCS2007R2">
      
  • <LoadBalancer>   Das <LoadBalancer>-Element enthält die vollqualifizierten Domänennamen (Fully Qualified Domain Names, FQDNs) für Ihre internen und externen Edgeserver-Lastenausgleichsmodule. Beachten Sie, dass Sie für externe Lastenausgleichsmodule alle Ihre Lastenausgleichsmodule angeben müssen, einschließlich der Lastenausgleichsmodule für Zugriffs-Edge (AP), Webkonferenzen (DP) und A/V-Edge (MR). Ein abgeschlossenes <LoadBalancer>-Tag sollte so oder ähnlich aussehen:

    <LoadBalancer InternalFqdn="edgeint.fqdn " ExternalDPFqdn="ExternalDP.Fqdn" />
    

    Dieses Element kann weggelassen werden, falls Sie keine Edgeserver-Lastenausgleichsmodule verwenden.

  • <Machine>   Das <Machine>-Element enthält den vollqualifizierten Domänenennamen (FQDN) Ihres Edgeservers (beachten Sie, dass dies der interne Name des Servers sein sollte). Beispiel: <Machine InternalFqdn="node1.fqdn " />

  • <Ports>   Mit dem <Ports>-Element geben Sie die von Ihrem Edgeserver verwendeten Ports an. "APPort" steht für einen Zugriffs-Edgeserver, "DPPort" für einen Webkonferenz-Edgeserver und "MRPort" für einen Mediarelayserver. Unterscheiden Sie unbedingt zwischen internen Ports und externen Ports. Im folgenden Beispiel werden die Ports "InternalAPPort", "InternalDPPort" und "ExternalDPPort" definiert:

    <Ports InternalAPPort="5061" InternalDPPort="8057" ExternalDPPort="443"/>
    
  • <DirectorOrEdgeNextHop>   Das <DirectorOrEdgeNextHop>-Element enthält den vollqualifizierten Domänennamen (FQDN) des nächsten Hopservers Ihres Edgeservers: <DirectorOrEdgeNextHop Fqdn="director.fqdn.com " /> Falls der nächste Hopserver ein Director ist, müssen Sie das Attribut IsDirector="true": hinzufügen.

    <DirectorOrEdgeNextHop Fqdn=" director.fqdn.com " IsDirector="true" /> 
    

    Wenn das IsDirector-Attribut nicht auf "True" festgelegt ist, kann Lync Server 2010 den Office Communications Server 2007 R2 Director nicht für den Partnerverbund verwenden.

    Das abgeschlossene Element sollte so oder ähnlich aussehen:

    <EdgeClusters>
          <EdgeCluster AP="true" MR="true" DP="true" Version="OCS2007R2">
         <LoadBalancer InternalFqdn="edgeint.fqdn" ExternalDPFqdn="ExternalDP.Fqdn  />
         <Machines>
          <Machine InternalFqdn = "node1.fqdn"/>
          <Machine InternalFqdn = "anothernode1.fqdn"/>
         </Machines>
         <Ports InternalAPPort="5061" InternalDPPort="8057" ExternalDPPort="443"/>
           <DirectorOrEdgeNextHop Fqdn="director.fqdn.com " />    
          </EdgeCluster>
    </EdgeClusters> 
    

Nun müssen Sie nur noch das <RegistrarClusterPort>-Element hinzufügen. In diesem Abschnitt der XML-Datei definieren Sie den Port und den Transporttyp für den Registrierungsstellencluster. Ein abgeschlossenes <RegistrarClusterPort>-Element, in dem der Port 5065 und der Transporttyp MTLS definiert werden, sieht wie folgt aus:

<RegistrarClusterPort EnableAutoDiscoveryOfPorts = "false" Port = "5065" /> 

Für den EnableAutoDiscoveryOfPorts-Parameter gelten die folgenden Bedingungen:

  • EnableAutoDiscoveryOfPorts ist ein erforderlicher Parameter, aber Port ist ein optionaler Parameter.

  • Wenn EnableAutoDiscoveryOfPorts auf "True" festgelegt ist und Port angegeben ist, wird der Wert für Port ignoriert.

  • Wenn EnableAutoDiscoveryOfPorts auf "False" festgelegt ist und Port angegeben ist, wird der Wert für Port verwendet.

  • Wenn EnableAutoDiscoveryOfPorts auf "False" festgelegt ist und Port nicht angegeben ist, wird ein Fehler protokolliert, da es sich um eine nicht unterstützte Konfiguration handelt.

Damit erhalten wir schließlich eine XML-Datei, die zusammen mit dem Cmdlet Merge-CsLegacyTopology verwendet werden kann:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<TopologyInput xmlns="urn:schema:Microsoft.Rtc.Management.Deploy.LegacyUserInput.2008"  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
<EdgeClusters>
   <EdgeCluster AP="true" MR="true" DP="true" Version="OCS2007R2" FederationEnabled="true">
    <LoadBalancer InternalFqdn="edgeint.fqdn" ExternalDPFqdn="ExternalDP.Fqdn " />
    <Machines>
      <Machine InternalFqdn = "node1.fqdn"/>
      <Machine InternalFqdn = "anothernode1.fqdn"/>
    </Machines>
    <Ports InternalAPPort="5061" InternalDPPort="8057" ExternalDPPort="443"/> 
    <DirectorOrEdgeNextHop Fqdn="director.fqdn.com " />
   </EdgeCluster>
</EdgeClusters>
   <RegistrarClusterPort EnableAutoDiscoveryOfPorts = "false" Port = "5065" /> 
</TopologyInput>