Hardwaregeräte zum Lastenausgleich

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-10-18

Auch wenn Sie DNS-Lastenausgleich implementieren, benötigen Sie Hardwarelastenausgleichssysteme, um den HTTP-Datenverkehr zu den Front-End-Pools und den Director-Pools auszugleichen.

Zusätzlich wurde Hardwarelastenausgleich im Umkreisnetzwerk für die Reverseproxyserver bereitgestellt.

Um Lastenausgleich und hohe Verfügbarkeit im größtmöglichen Umfang zu gewährleisten, wurde ein Hardwaregerätepaar zum Lastenausgleich mit einem Global Server Load Balancer (GSLB) an jedem Standort bereitgestellt. Sind alle Lastenausgleichssysteme bezüglich der Standort- und Serverintegrität kostant in Kommunikation miteinander, kann kein einzelner Gerätefehler an einem zentralen Standort einen Dienstausfall für die derzeit verbundenen Benutzer verursachen.

Bei diesem Testszenario wurde Hardwarelastenausgleich sowohl für den globalen Server (F5 BIG-IP GTM) als auch für den lokalen Server (F5 BIG-IP LTM) eingesetzt. Der Hardwarelastenausgleich für den globalen Server wurde implementiert, um den Datenverkehr zu jedem Standort basierend auf der Verfügbarkeit und Integrität des zentralen Standorts zu steuern, während mit dem Hardwarelastenausgleich für den lokalen Server Verbindungen innerhalb des Standorts zu den lokalen Servern gesteuert werden. Diese Implementierung bietet folgende Vorteile:

  • Vollständig vernetztes System, dadurch maximale Fehlertoleranz auf lokaler und globaler Ebene.

  • Vollständige Segmentierung des internen und externen Datenverkehrs innerhalb des zentralen Standorts.

  • Die Möglichkeit, bei Bedarf die Hardware zum Lastenausgleich bei allen Verbindungen zu Front-End-Servern, Edgeservern und Directors auszuschöpfen.

Diese Bereitstellung ist zwar unter manchen Gesichtspunkten optimal, weist aber zwei konkrete Nachteile auf: Sie müssen mehr Hardwaregeräte zum Lastenausgleich anschaffen, und die zahlreichen Geräte machen die zu verwaltende Konfiguration komplexer. Eine Konsolidierung der Infrastruktur für den Lastenausgleich ist definitiv möglich und in manchen Umgebungen von Vorteil. Beispielsweise umfassen viele Bereitstellungsdesigns eine einzige Hardwarelastenausgleich-Instanz oder ein Hardwarelastenausgleich-Paar an jedem zentralen Standort. Obwohl der Hardwarelastenausgleich in diesem Design mehrere Subnetze überspannt, bleibt die Logik für den Lastenausgleich die gleiche. F5 hat Orientierungshilfen für die Architektur bereitgestellt, in denen die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Netzwerkdesigns gegeneinander abgewogen werden. Ausführliche Informationen finden Sie unter http://www.f5.com/products/technology/microsoft/lync-server/. Informationen zu Bereitstellungen, in denen Hardwarelastenausgleich für Lync Server ohne GSLBs eingesetzt wird, finden Sie im Whitepaper zum Thema "Ausfallsicherheit für Office Communications Server 2007 R2-Standorte" unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=211387&clcid=0x407. Die in diesem Whitepaper beschriebenen Bereitstellungen können Ihnen auch als Referenzarchitektur für Lync Server 2010 dienen.

Durch Einsatz von lokalen und globalen Lastenausgleichssystemen haben wir Ausfallsicherheit sowohl für Server als auch für die Standorte erreicht, wobei wir eine einzige URL verwendet haben, mit der die Benutzer eine Verbindung herstellen können. Vom GTM wird eine einzige URL basierend auf dem ausgewählten Lastenausgleichsalgorithmus und der Verfügbarkeit von globalen Diensten in unterschiedliche IP-Adressen aufgelöst. Dadurch, dass die autorisierenden Windows-DNS-Server (contoso.com) die URL (pool.contoso.com) an den GTM delegieren, werden Benutzer, die eine Verbindung mit pool.contoso.com herstellen, zum Zeitpunkt der DNS-Auflösung an den richtigen Standort übermittelt. Der Lastenausgleich für den lokalen Server ruft dann die Verbindung ab und nimmt den Lastenausgleich zum entsprechenden Server vor.

Der Hardwarelastenausgleich wurde so konfiguriert, dass die Front-End-Pool-Mitglieder mithilfe eines HTTP- oder HTTPS-Monitors überwacht werden. Dieser liefert dem Lastenausgleichssystem die genauesten Informationen über Integrität und Leistung der Server. Anschließend nimmt der Hardwarelastenausgleich anhand dieser Informationen einen Lastenausgleich für die eingehenden Verbindungen auf den am besten geeigneten Front-End vor. Mithilfe eines Features namens Featureaktivierung nach Priorität haben wir den Hardwarelastenausgleich zudem so konfiguriert, dass Verbindungen zu dem anderen zentralen Standort übermittelt werden, wenn alle lokalen Front-Ends ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben oder nicht mehr funktionieren.

Der Lastenausgleich auf dem lokalen Server (GTM) wurde so konfiguriert, dass die Hardwarelastenausgleichssysteme an jedem Standort überwacht werden und die Benutzer an den Standort mit der höchsten Leistung umgeleitet werden. Der GTM kann so konfiguriert werden, dass bei zentralen Standorten mit Aktiv/Standby-Bereitstellungen alle Benutzer an einen bestimmten Standort übermittelt werden (wie es bei diesem Test der Fall war), oder dass bei Aktiv/Aktiv-Bereitstellungen die Benutzer auf die verschiedenen Standorte verteilt werden. Wenn ein Standort seine Kapazitätsgrenzen erreicht oder nicht mehr verfügbar ist, leitet der GTM die Benutzer an die anderen verfügbaren Standorte um.