Planen einer Reporting Services-Bereitstellung

Aktualisiert: 14. April 2006

SQL Server 2005 Reporting Services stellt zwei Bereitstellungsmodelle zur Verfügung:

  • Eine Standardbereitstellung besteht aus einer einzelnen Berichtsserverinstanz, die ein lokales oder remote installiertes SQL Server-Datenbankmodul zum Hosten der Berichtsserver-Datenbank verwendet. Sie können SQL Server 2000 oder SQL Server 2005 zum Hosten der Berichtsserver-Datenbank verwenden.
  • Eine Bereitstellung für dezentrales Skalieren besteht aus mehreren Berichtsservern, die gemeinsam eine einzige Berichtsserver-Datenbank verwenden. Die Datenbank kann auf einer SQL Server-Remoteinstanz oder lokal zusammen mit einem der Berichtsserver installiert werden. Die SQL Server-Instanz, die die Berichtsserver-Datenbank hostet, kann Bestandteil eines Failoverclusters sein.
    Die Bereitstellung durch dezentrales Skalieren wird in den folgenden Editionen unterstützt: Enterprise Edition, Developer Edition und Evaluation Edition.

Zur Vereinfachung des Bereitstellungsprozesses können Sie Checklisten verwenden, die die Abfolge der Aufgaben auflisten, die für eine Standardbereitstellung abgeschlossen werden müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Checkliste für die Serverbereitstellung. Weitere Informationen zur Bereitstellung durch dezentrales Skalieren finden Sie unter Konfigurieren einer Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren. Weitere Informationen zur SQL Server 2005-Lizenzierung finden Sie im Abschnitt zur SQL Server 2005-Lizenzierung auf der Seite How to Buy (in Englisch) der Microsoft SQL Server-Website.

Standardbereitstellung

Das folgende Diagramm zeigt das Standardbereitstellungsmodell, bei dem sich die Berichtsserver-Datenbank auf einem Remoteserver befindet. Sie können die Datenbank auch lokal installieren, sodass sich alle Serverkomponenten auf demselben Computer befinden.

Standardbereitstellung des Berichtsservers

Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte bei der Auswahl des Hosts für die Berichtsserver-Datenbank aufgeführt:

  • Verarbeitungsressourcen
  • Speicherplatzverfügbarkeit

Der Berichtsserver und das Datenbankmodul konkurrieren um Verarbeitungsressourcen wie CPU-Zeit, Arbeitsspeicher und Datenträgerzugriff. Einige Berichtsservervorgänge sind ressourcenintensiv. Beim Rendern von Berichten versucht ein Berichtsserver beispielsweise, den gesamten verfügbaren Arbeitsspeicher zu verwenden. Durch Ausführen des Berichtsservers auf einem separaten Computer kann der Wettbewerb um Verarbeitungsressourcen abgeschwächt werden.

Die Berichtsserveranforderungen im Hinblick auf Speicherplatz sind ein zweiter Grund, um ein remote installiertes SQL Server-Datenbankmodul zum Speichern von Berichtsserverdaten zu verwenden. Der Speicherplatzbedarf einer Berichtsserver-Datenbank kann zwar anfangs gering sein, aber zur Laufzeit erheblich anwachsen, je nachdem, wie Sie Berichte ausführen und wie viele Benutzer auf den Berichtsserver zugreifen. Weitere Informationen finden Sie unter Anforderungen für die Berichtsserver-Datenbank.

Bereitstellung für dezentrales Skalieren

Sie können Reporting Services in einer Bereitstellung durch dezentrales Skalieren bereitstellen, um eine Berichtsserverinstallation mit hoher Verfügbarkeit und Skalierbarkeit zu erstellen. Das Konfigurieren einer Bereitstellung für dezentrales Skalieren ist auch von Vorteil, wenn Sie die Leistung von geplanten Vorgängen und Abonnementübermittlungen optimieren möchten. Eine Berichtsserverbereitstellung durch dezentrales Skalieren besteht aus mehreren Berichtsservern, die gemeinsam eine einzige Berichtsserver-Datenbank verwenden. Jeder Berichtsserver in der Bereitstellung wird als Knoten bezeichnet. Knoten sind Bestandteil des dezentralen Skalierens, wenn der Berichtsserver so konfiguriert wird, dass dieselbe Berichtsserver-Datenbank wie für einen weiteren Berichtsserver verwendet wird.

An Berichtsserverknoten kann ein Lastenausgleich vorgenommen werden, damit die Berichterstellung im großen Umfang möglich ist. Sie können die Berichtsserver-Datenbank auch auf einem Failovercluster erstellen, damit die Anforderungen an hohe Verfügbarkeiten erfüllt werden.

Zu den nicht unterstützten Clusterkonfigurationen zählt die Bereitstellung einer vollständigen Berichtsserverinstallation (d. h. eines Berichtsservers und der entsprechenden Datenbank) auf jedem einzelnen Knoten eines Clusters mit mehreren Knoten. Insbesondere können Sie Reporting Services nicht auf einem Cluster mit zwei Knoten bereitstellen, der aus einem aktiven Knoten und einem passiven Knoten besteht, der verwendet wird, wenn am aktiven Knoten Fehler auftreten.

Bereitstellung in einem Cluster mit Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing oder NLB)

Sie können Berichtsserverknoten in einem NLB-Cluster ausführen. Zum Implementieren des NLB-Clusters können Sie eine Software- oder Hardwarelösung verwenden. Zum Ausführen des Berichtsservers in einem NLB-Cluster müssen Sie Software und Tools verwenden, die diese Funktionen unterstützen. Mit Reporting Services wird keine Verwaltung von Serverclustern oder virtuellen Servern zur Verfügung gestellt. Zudem besteht keine Möglichkeit, einen virtuellen Servernamen zu definieren, der einen Eingangspunkt für alle Knoten in einer dezentralen Skalierung eines Berichtsservers bietet.

NLB ist nur erforderlich, wenn Sie die Leistung von Berichtsservern für bedarfsgesteuerte Berichterstellung und interaktive Berichte (z. B. Drillthrough und Matrixberichte) erhöhen möchten. Geplante Berichte und Abonnementverarbeitungen sind auf einer Bereitstellung für dezentrales Skalieren schneller. Dafür ist jedoch nicht notwendigerweise ein NLB-Cluster erforderlich, damit eine höhere Leistung erzielt wird.

Bereitstellung in einem SQL Server-Failovercluster

SQL Server 2005 unterstützt Failovercluster, sodass Sie mehrere Datenträger für eine oder mehrere SQL Server-Instanzen verwenden können. Failovercluster werden nur für die Berichtsserver-Datenbank unterstützt; Sie können den Berichtsserver-Windows-Dienst oder -Webdienst nicht als Teil eines Failoverclusters ausführen.

Damit eine Berichtsserver-Datenbank in einem SQL Server-Failovercluster gehostet werden kann, muss der Cluster bereits installiert und konfiguriert sein. Daraufhin können Sie den Failovercluster als Servernamen auswählen, wenn Sie die Berichtsserver-Datenbank erstellen.

Obwohl der Berichtsserver-Windows-Dienst oder -Webdienst nicht Bestandteil eines Failoverclusters sein kann, können Sie Reporting Services auf einem Computer installieren, auf dem ein SQL Server-Failovercluster installiert ist. Der Berichtsserver wird unabhängig vom Failovercluster ausgeführt. Wenn Sie einen Berichtsserver auf einem Computer installieren, der Bestandteil einer SQL Server-Failoverinstanz ist, müssen Sie den Failovercluster nicht für die Berichtsserver-Datenbank verwenden. Sie können eine andere SQL Server-Instanz zum Hosten der Datenbank verwenden.

Diagramm zur Bereitstellung für dezentrales Skalieren

Das folgende Diagramm zeigt mehrere Berichtsserver und Berichtsserver-Datenbanken, die in separaten Serverclustern bereitgestellt wurden.

Bereitstellung für horizontales Skalieren (Diagramm)

Siehe auch

Konzepte

Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank
Konfigurieren eines Berichtsservers für den Internetzugriff
Internationale Überlegungen zu Reporting Services
Verwalten von Reporting Services
Verwenden von Skripts für Bereitstellungs- und Verwaltungsaufgaben

Andere Ressourcen

Bereitstellen von Reporting Services

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005

Änderungsverlauf

Version Verlauf

14. April 2006

Neuer Inhalt
  • Bereitstellung in einem SQL Server-Failovercluster
  • Bereitstellung in einem Cluster mit Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing oder NLB)
Geänderter Inhalt:
  • Erläuterung der Verwendung von Clustertechnologien durch Reporting Services.