DBCC CHECKDB (Transact-SQL)

Überprüft die logische und physische Integrität aller Objekte in der angegebenen Datenbank durch Ausführen der folgenden Vorgänge:

  • Die Ausführung von DBCC CHECKALLOC für die Datenbank.

  • Die Ausführung von DBCC CHECKTABLE für jede Tabelle und Sicht in der Datenbank.

  • Die Ausführung von DBCC CHECKCATALOG für die Datenbank.

  • Die Überprüfung des Inhalts jeder indizierten Sicht in der Datenbank.

  • Die Überprüfung der Konsistenz auf Linkebene zwischen den Metadaten der Tabellen und den Dateisystemverzeichnissen und -dateien beim Speichern von varbinary(max)-Daten im Dateisystem mithilfe von FILESTREAM.

  • Die Überprüfung der Service Broker-Daten in der Datenbank.

Das bedeutet, dass die Befehle DBCC CHECKALLOC, DBCC CHECKTABLE oder DBCC CHECKCATALOG nicht separat von DBCC CHECKDB ausgeführt werden müssen. Ausführlichere Informationen zu den von diesen Befehlen ausgeführten Überprüfungen finden Sie in den Beschreibungen dieser Befehle.

Themenlink (Symbol)Transact-SQL-Syntaxkonventionen

Syntax

DBCC CHECKDB 
[
    [ ( database_name | database_id | 0
        [ , NOINDEX 
        | , { REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS | REPAIR_FAST | REPAIR_REBUILD } ]
        ) ]
    [ WITH 
        {
            [ ALL_ERRORMSGS ]
            [ , EXTENDED_LOGICAL_CHECKS ] 
            [ , NO_INFOMSGS ]
            [ , TABLOCK ]
            [ , ESTIMATEONLY ]
            [ , { PHYSICAL_ONLY | DATA_PURITY } ]
        }
    ]
]

Argumente

  • database_name | database_id | 0
    Der Name oder die ID der Datenbank, für die Integritätsprüfungen ausgeführt werden. Wird das Argument nicht angegeben oder wird 0 angegeben, wird die aktuelle Datenbank verwendet. Datenbanknamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen.

  • NOINDEX
    Gibt an, dass keine intensive Überprüfung nicht gruppierter Indizes für Benutzertabellen ausgeführt werden soll. Auf diese Weise wird die Gesamtausführungszeit reduziert. NOINDEX wirkt sich nicht auf Systemtabellen aus, da Integritätsprüfungen für Systemtabellenindizes immer ausgeführt werden.

  • REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS | REPAIR_FAST | REPAIR_REBUILD
    Gibt an, dass DBCC CHECKDB gefundene Fehler behebt. Die angegebene Datenbankmuss sich im Einzelbenutzermodus befinden, damit eine der folgenden Reparaturoptionen verwendet werden kann.

    • REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS
      Versucht, alle gemeldeten Fehler zu reparieren. Diese Reparaturen können zu Datenverlusten führen.

    • REPAIR_FAST
      Wird nur aus Gründen der Abwärtskompatibilität der Syntax beibehalten. Es werden keine Reparaturaktionen ausgeführt.

    • REPAIR_REBUILD
      Führt Reparaturen aus, bei denen kein Datenverlust möglich ist. Dazu können schnelle Reparaturen gehören, wie z. B. das Reparieren fehlender Zeilen in nicht gruppierten Indizes, als auch zeitaufwändigere Reparaturen, wie das Neuerstellen von Indizes.

      REPAIR_REBUILD behebt keine Fehler, die FILESTREAM-Daten betreffen.

    Wichtiger HinweisWichtig

    Verwenden Sie die REPAIR-Optionen nur als letzte Möglichkeit. Zum Reparieren von Fehlern empfiehlt sich das Wiederherstellen mithilfe einer Sicherung. Bei Reparaturvorgängen werden keine Einschränkungen berücksichtigt, die möglicherweise in oder zwischen Tabellen vorhanden sind. Wenn die angegebene Tabelle an einer oder mehreren Einschränkungen beteiligt ist, ist es empfehlenswert, nach einem Reparaturvorgang DBCC CHECKCONSTRAINTS auszuführen. Wenn Sie REPAIR verwenden müssen, sollten Sie DBCC CHECKDB ohne Reparaturoption ausführen, um die zu verwendende Reparaturstufe zu ermitteln. Wenn Sie die REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS-Stufe verwenden, sollten Sie die Datenbank vor dem Ausführen von DBCC CHECKDB mit dieser Option sichern.

  • ALL_ERRORMSGS
    Zeigt alle gemeldeten Fehler für jedes Objekt an. In SQL Server 2008 Service Pack 1 (SP1) werden standardmäßig alle Fehlermeldungen angezeigt. Das Angeben oder Weglassen dieser Option hat keine Auswirkungen. In vorherigen Versionen von SQL Server (mit Ausnahme von SQL Server 2005 SP3) werden nur die ersten 200 Fehlermeldungen für jedes Objekt angezeigt, wenn ALL_ERRORMSGS nicht angegeben wird. Die Fehlermeldungen werden nach der Objekt-ID sortiert. Davon ausgenommen sind Meldungen, die für die tempdb-Datenbank generiert wurden.

    In SQL Server Management Studio werden maximal 1.000 Fehlermeldungen zurückgegeben. Mit Management Studio müssen Sie DBCC CHECKDB möglicherweise mehrmals ausführen, um eine vollständige Fehlerliste abzurufen, wenn ALL_ERRORMSGS angegeben ist. Wenn Sie ALL_ERRORMSGS angeben, empfiehlt es sich, den DBCC-Befehl auszuführen, indem Sie sqlcmd utility verwenden oder einen SQL Server-Agentauftrag planen, um den Befehl auszuführen und die Ausgabe an eine Datei weiterzuleiten. Mit jeder dieser Methoden kann sichergestellt werden, dass beim einmaligen Ausführen des Befehls alle Fehlermeldugen gemeldet werden.

  • EXTENDED_LOGICAL_CHECKS
    Wenn der Kompatiblitätsgrad 100 (SQL Server 2008) oder höher ist, werden logische Konsistenzprüfungen an einer indizierten Sicht, XML-Indizes und räumliche Indizes (sofern vorhanden) ausgeführt.

    Weitere Informationen finden Sie unter "Ausführen logischer Konsistenzprüfungen an Indizes" im Abschnitt mit den Hinweisen weiter unten in diesem Thema.

  • NO_INFOMSGS
    Alle Informationsmeldungen werden unterdrückt.

  • TABLOCK
    Bewirkt, dass DBCC CHECKDB Sperren erhält, statt einen internen Datenbanksnapshot zu verwenden. Dies schließt eine kurzfristige exklusive Sperre (X) für die Datenbank ein. Durch TABLOCK wird DBCC CHECKDB schneller auf einer Datenbank bei starker Belastung ausgeführt, jedoch wird während der Ausführung von DBCC CHECKDB die in der Datenbank verfügbare Parallelität verringert. Weitere Informationen zu Sperren finden Sie unter Sperrmodi.

    TABLOCK beschränkt die ausgeführten Überprüfungen. DBCC CHECKCATALOG wird nicht für die Datenbank ausgeführt, und Service Broker-Daten werden nicht überprüft.

  • ESTIMATEONLY
    Zeigt den tempdb-Speicherplatz an, der schätzungsweise erforderlich ist, um DBCC CHECKDB mit allen anderen angegebenen Optionen auszuführen. Die eigentliche Datenbankprüfung wird nicht ausgeführt.

  • PHYSICAL_ONLY
    Begrenzt die Überprüfung auf die Integrität der physischen Struktur der Seiten- und Datensatzheader und die Zuordnungskonsistenz der Datenbank. Die Überprüfung dient dazu, mit geringem Verwaltungsaufwand eine Überprüfung der physischen Konsistenz der Datenbank vorzunehmen. Dabei können auch zerrissene Seiten, Prüfsummenfehler und häufige Hardwarefehler erkannt werden, die Benutzerdaten gefährden können.

    Eine vollständige Ausführung von DBCC CHECKDB kann erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen als in früheren Versionen. Dieses Verhalten tritt aus den folgenden Gründen auf:

    • Die logischen Überprüfungen sind umfassender.

    • Einige der zugrunde liegenden Strukturen, die überprüft werden, sind komplexer.

    • Es wurden viele neue Überprüfungen eingeführt, um die neuen Features einzuschließen.

    Daher bewirkt das Verwenden der PHYSICAL_ONLY-Option möglicherweise eine viel kürzere Ausführungszeit von DBCC CHECKDB für große Datenbanken. Sie wird daher für die häufige Verwendung in Produktionssystemen empfohlen. Dennoch ist eine vollständige Ausführung von DBCC CHECKDB in regelmäßigen Abständen empfehlenswert. Die Häufigkeit dieser Ausführungsvorgänge hängt von Faktoren ab, die für einzelne Unternehmen und Produktionsumgebungen spezifisch sind.

    PHYSICAL_ONLY setzt immer NO_INFOMSGS voraus und kann nicht mit einer der Reparaturoptionen verwendet werden.

    HinweisHinweis

    Bei Angabe von PHYSICAL_ONLY überspringt DBCC CHECKDB alle Prüfungen der FILESTREAM-Daten.

  • DATA_PURITY
    Bewirkt, dass DBCC CHECKDB die Datenbank auf Spaltenwerte überprüft, die ungültig sind oder außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. So können mit DBCC CHECKDB z. B. Spalten mit Datums- und Zeitwerten erkannt werden, die außerhalb des zulässigen Bereichs für den datetime-Datentyp liegen, oder es werden decimal-Spalten oder Spalten mit einem ungefähren numerischen Datentyp erkannt, die ungültige Dezimal- oder Genauigkeitswerte enthalten.

    Bei Datenbanken, die in SQL Server 2005 und höher erstellt werden, ist die Überprüfung der Spaltenwertintegrität standardmäßig aktiviert; die Option DATA_PURITY ist in diesem Fall nicht erforderlich. Bei Datenbanken, die von früheren Versionen von SQL Server aktualisiert wurden, ist die Spaltenwertprüfung nicht standardmäßig aktiviert, die Aktivierung erfolgt erst, wenn DBCC CHECKDB WITH DATA_PURITY fehlerfrei für die Datenbank ausgeführt wurde. Danach wird die Spaltenwertintegrität standardmäßig von DBCC CHECKDB überprüft. Weitere Informationen zu den möglichen Auswirkungen der Aktualisierung einer Datenbank von einer früheren Version von SQL Server finden Sie im Abschnitt mit Hinweisen weiter unten in diesem Thema.

    Wenn PHYSICAL_ONLY angegeben ist, wird die Spaltenintegrität nicht überprüft.

    Mit dieser Option gemeldete Überprüfungsfehler können nicht mithilfe der DBCC-Reparaturoptionen behoben werden. Informationen zur manuellen Behebung dieser Fehler finden Sie im Knowledge Base-Artikel 923247: Fehlerbehebung für DBCC-Fehler 2570 in SQL Server 2005 (maschinelle Übersetzung).

Hinweise

In früheren Versionen von SQL Server ist möglich, dass die tabellen- und indexbasierten Zeilen- und Seitenzähler falsche Werte annehmen. Unter bestimmten Bedingungen können einer oder mehrere dieser Werte sogar negativ werden. In SQL Server 2005 und höher werden diese Werte immer richtig verwaltet. Daher sollten in SQL Server 2005 und höher erstellte Datenbanken nie fehlerhafte Zählungen enthalten. Bei Datenbanken, die auf SQL Server 2005 und höher aktualisiert wurden, ist dies jedoch möglich. Hierbei handelt es sich nicht um eine Beschädigung der Daten, die in der Datenbank gespeichert sind. DBCC CHECKDB wurde verbessert, sodass nun erkannt wird, wenn diese Anzahl negativ wird. Wenn negative Zählwerte erkannt werden, enthält die Ausgabe von DBCC CHECKDB eine Warnung und die Empfehlung, DBCC UPDATEUSAGE auszuführen, um das Problem zu beseitigen.

Deaktivierte Indizes werden von DBCC CHECKDB nicht untersucht. Weitere Informationen zu deaktivierten Indizes finden Sie unter Deaktivieren von Indizes.

Wenn ein benutzerdefinierter Typ als Typ markiert ist, dessen Sortierreihenfolge eine Bytereihenfolge ist, darf es nur eine Serialisierung des benutzerdefinierten Typs geben. Wenn keine konsistente Serialisierung benutzerdefinierter Typen vorhanden ist, deren Sortierreihenfolge eine Bytereihenfolge ist, wird bei der Ausführung von DBCC CHECKDB der Fehler 2537 ausgegeben. Weitere Informationen finden Sie unter Anforderungen für den benutzerdefinierten Typ.

Da der Zugriff auf die Ressourcendatenbank nur im Einzelbenutzermodus möglich ist, kann der DBCC CHECKDB-Befehl für diese Datenbank nicht direkt ausgeführt werden. Wenn DBCC CHECKDB jedoch für die master-Datenbank ausgeführt wird, wird intern noch ein zweiter CHECKDB-Befehl für die Resource-Datenbank ausgeführt. Das bedeutet, dass DBCC CHECKDB möglicherweise zusätzliche Ergebnisse zurückgibt. Der Befehl gibt zusätzliche Resultsets zurück, wenn keine Optionen festgelegt wurden oder wenn entweder die Option PHYSICAL_ONLY oder die Option ESTIMATEONLY festgelegt wurde.

In Versionen von SQL Server 2005 vor SP2 wurde beim Ausführen von DBCC CHECKDB der Plancache für die Instanz von SQL Server gelöscht. Durch das Löschen des Plancaches wird eine Neukompilierung aller späteren Ausführungspläne verursacht, und möglicherweise entsteht plötzlich eine temporäre Verringerung der Abfrageleistung. In SP2 und höher wird beim Ausführen von DBCC CHECKDB der Plancache nicht gelöscht.

Ausführen logischer Konsistenzprüfungen an Indizes

Die logische Konsistenzprüfung an Indizes variiert wie folgt je nach dem Kompatibilitätsgrad der Datenbank:

  • Wenn der Kompatibilitätsgrad 100 (SQL Server 2008) oder höher ist:

    • DBCC CHECKDB führt sowohl physische als auch logische Konsistenzprüfungen für eine einzelne Tabelle und alle nicht gruppierten Indizes aus, sofern nicht NOINDEX angegeben wird. Allerdings werden an XML-Indizes, räumlichen Indizes und indizierten Sichten standardmäßig nur physische Konsistenzprüfungen ausgeführt.

    • Bei Angabe von WITH EXTENDED_LOGICAL_CHECKS werden logische Konsistenzprüfungen an indizierten Sichten, XML-Indizes und räumlichen Indizes (sofern vorhanden) ausgeführt. Standardmäßig werden physische Konsistenzprüfungen vor den logischen Konsistenzprüfungen ausgeführt. Wenn NOINDEX ebenfalls angegeben wird, werden nur die logischen Prüfungen ausgeführt.

      Diese logischen Konsistenzprüfungen überprüfen die interne Indextabelle des Indexobjekts anhand der Benutzertabelle, auf die verwiesen wird. Zum Auffinden externer Zeilen wird eine interne Abfrage konstruiert, um eine vollständige Schnittmenge der internen Tabellen und der Benutzertabellen zu bilden. Die Ausführung dieser Abfrage kann sich sehr stark auf die Leistung auswirken, und ihr Status kann nicht verfolgt werden. Daher empfiehlt es sich, WITH EXTENDED_LOGICAL_CHECKS nur dann anzugeben, wenn Sie Indexprobleme vermuten, die nicht mit einer physischen Beschädigung in Zusammenhang stehen, oder wenn die Prüfsummen auf Seitenebene deaktiviert wurden und Sie eine Beschädigung der Hardware auf Spaltenebene vermuten.

    • Bei einem gefilterten Index prüft DBCC CHECKDB anhand von Konsistenzprüfungen, ob die Indexeinträge dem Filterprädikat entsprechen.

  • Wenn der Kompatibilitätsgrad 90 oder weniger beträgt, führt DBCC CHECKDB sowohl physische als auch logische Konsistenzprüfungen für eine einzelne Tabelle oder indizierte Sicht und für alle nicht gruppierten Indizes und XML-Indizes aus, sofern nicht NOINDEX angegeben wird. Räumliche Indizes werden nicht unterstützt.

So erfahren Sie den Kompatibilitätsgrad einer Datenbank

Interner Datenbanksnapshot

DBCC CHECKDB verwendet einen internen Datenbanksnapshot für die Transaktionskonsistenz, die für diese Überprüfungen erforderlich ist. Auf diese Weise werden beim Ausführen dieser Befehle Blockierungs- und Parallelitätsprobleme verhindert. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zur Größe von Dateien mit geringer Dichte in Datenbanksnapshots und im Abschnitt zur Verwendung von internen Datenbanksnapshots in DBCC unter DBCC (Transact-SQL). Wenn kein Snapshot erstellt werden kann oder TABLOCK angegeben wird, ruft DBCC CHECKDB Sperren ab, um die erforderliche Konsistenz bereitzustellen. In diesem Fall ist für die Durchführung der Zuordnungsprüfungen eine exklusive Datenbanksperre erforderlich, und für die Durchführung der Tabellenüberprüfungen sind freigegebene Tabellensperren erforderlich.

Bei Ausführung von DBCC CHECKDB für master wird ein Fehler gemeldet, falls kein interner Datenbanksnapshot erstellt werden kann.

Das Ausführen von DBCC CHECKDB für tempdb bewirkt keine Zuordnungs- oder Katalogüberprüfungen. Zum Ausführen von Tabellenüberprüfungen sind weiterhin freigegebene Tabellensperren erforderlich. Dies liegt daran, dass aus Leistungsgründen keine Datenbanksnapshots für tempdb verfügbar sind. Dies bedeutet, dass sich die erforderliche Transaktionskonsistenz nicht herstellen lässt.

Überprüfen und Reparieren von FILESTREAM-Daten

Wenn FILESTREAM für eine Datenbank und eine Tabelle aktiviert ist, können Sie varbinary(max)-BLOBs (Binary Large Objects) optional im Dateisystem speichern. Wenn Sie DBCC CHECKDB für eine Datenbank verwenden, die BLOBs im Dateisystem speichert, überprüft DBCC die Konsistenz auf Linkebene zwischen dem Dateisystem und der Datenbank.

Wenn eine Tabelle beispielsweise eine varbinary(max)-Spalte mit dem FILESTREAM-Attribut enthält, überprüft DBCC CHECKDB, ob zwischen den Dateisystemverzeichnissen und -dateien und den Tabellenzeilen, Spalten und Spaltenwerten eine 1:1-Zuordnung besteht. DBCC CHECKDB kann Beschädigungen reparieren, wenn Sie die REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS-Option angeben. Zum Reparieren einer FILESTREAM-Beschädigung löscht DBCC alle Tabellenzeilen, für die Dateisystemdaten fehlen, sowie alle Verzeichnisse und Dateien, die keiner Tabellenzeile, keiner Spalte oder keinem Spaltenwert zugeordnet sind.

Bewährte Methoden

Es empfiehlt sich, die Option PHYSICAL_ONLY für die häufige Verwendung in Produktionssystemen zu verwenden. Das Verwenden von PHYSICAL_ONLY kann die Ausführungszeit von DBCC CHECKDB für große Datenbanken erheblich verkürzen. Darüber hinaus sollte in regelmäßigen Abständen DBCC CHECKDB ohne Optionen ausgeführt werden. Die Häufigkeit der Ausführung hängt von den jeweiligen Unternehmen und Produktionsumgebungen ab.

Paralleles Überprüfen von Objekten

Standardmäßig führt DBCC CHECKDB eine parallele Überprüfung von Objekten aus. Der Grad an Parallelität wird automatisch durch den Abfrageprozessor bestimmt. Der Höchstgrad für die Parallelität wird genauso konfiguriert wie parallele Abfragen. Verwenden Sie sp_configure, um die maximale Anzahl von Prozessoren zu beschränken, die für DBCC-Überprüfungen verfügbar sind. Weitere Informationen finden Sie unter max degree of parallelism (Option). Die parallele Überprüfung kann mithilfe des Ablaufverfolgungsflags 2528 deaktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Ablaufverfolgungsflags (Transact-SQL).

Grundlegendes zu DBCC-Fehlermeldungen

Nach der Fertigstellung des Befehls DBCC CHECKDB wird eine Meldung in das SQL Server-Fehlerprotokoll geschrieben. Falls der DBCC-Befehl erfolgreich ausgeführt wird, gibt die Meldung den Erfolg und die Dauer der Ausführung an. Falls der DBCC-Befehl vor Abschluss der Überprüfung aufgrund eines Fehlers beendet wird, gibt die Meldung die Beendigung des Befehls, einen Statuswert sowie die Dauer der Ausführung an. In der folgenden Tabelle sind die Statuswerte aufgeführt und beschrieben, die in der Meldung enthalten sein können.

Status

Beschreibung

0

Fehler Nr. 8930 wurde ausgelöst. Dies deutet auf eine Beschädigung der Metadaten hin, die zur Beendigung des DBCC-Befehls geführt hat.

1

Fehler Nr. 8967 wurde ausgelöst. Ein interner DBCC-Fehler ist aufgetreten.

2

Während einer Datenbankreparatur im Notfallmodus ist ein Fehler aufgetreten.

3

Dies deutet auf eine Beschädigung der Metadaten hin, die zur Beendigung des DBCC-Befehls geführt hat.

4

Eine Assertations- oder Zugriffsverletzung wurde erkannt.

5

Ein unbekannter Fehler ist aufgetreten, der den DBCC-Befehl beendet hat.

Fehlerberichterstellung

Eine Dumpdatei (SQLDUMPnnnn.txt) wird jedes Mal im SQL Server-Verzeichnis LOG erstellt, wenn DBCC CHECKDB einen Fehler durch eine Beschädigung erkennt. Falls die Features zur Erfassung von Featureverwendungsdaten und zur Fehlerberichterstellung für die SQL Server-Instanz aktiviert sind, wird die Datei automatisch an Microsoft weitergeleitet. Die gesammelten Daten werden zur Verbesserung der Funktionalität von SQL Server verwendet.

Die Sicherungsdatei enthält die Ergebnisse des DBCC CHECKDB-Befehls sowie eine zusätzliche Diagnoseausgabe. Der Zugriff ist auf das SQL Server-Dienstkonto und Mitglieder der sysadmin-Rolle beschränkt. Die sysadmin-Rolle enthält standardmäßig alle Mitglieder der Windows-Gruppe VORDEFINIERT\Administratoren und der Gruppe lokaler Administratoren. Ein Fehler bei der Datensammlung verursacht keinen Fehler des DBCC-Befehls.

Beheben von Fehlern

Wenn DBCC CHECKDB Fehler meldet, empfiehlt es sich, die Datenbank mithilfe einer Datenbanksicherung wiederherzustellen, statt REPAIR mit einer der REPAIR-Optionen auszuführen. Wenn keine Sicherung vorhanden ist, können Sie die gemeldeten Fehler durch Ausführen von REPAIR beheben. Die zu verwendende Reparaturoption wird am Ende der Liste gemeldeter Fehler angegeben. Wenn die Fehlerkorrektur mithilfe der Option REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS erfolgen soll, müssen möglicherweise jedoch einige Seiten, und damit auch Daten, gelöscht werden.

Unter bestimmten Bedingungen werden möglicherweise Werte in die Datenbank eingegeben, die basierend auf dem Datentyp der Spalte ungültig sind oder außerhalb des gültigen Bereichs liegen. In SQL Server 2000 führt DBCC CHECKDB keine Bereichs- oder Integritätsprüfungen für diese Spaltenwerte aus. In SQL Server 2005 und höher kann DBCC CHECKDB jedoch ungültige Spaltenwerte für alle Spaltendatentypen erkennen. Wird DBCC CHECKDB mit der Option DATA_PURITY für Datenbanken ausgeführt, die von früheren Versionen von SQL Server aktualisiert wurden, ist es daher möglich, dass bereits vorhandene Spaltenwertfehler aufgedeckt werden. Da SQL Server diese Fehler nicht automatisch reparieren kann, muss der Spaltenwert manuell aktualisiert werden. Wenn CHECKDB einen derartigen Fehler erkennt, werden eine Warnung, die Fehlernummer 2570 sowie Informationen zurückgegeben, anhand derer die betroffene Zeile identifiziert und der Fehler manuell behoben werden kann.

Die Reparatur kann im Rahmen einer Benutzertransaktion ausgeführt werden, damit der Benutzer für die vorgenommenen Änderungen ggf. ein Rollback ausführen kann. Falls für Reparaturen ein Rollback ausgeführt wird, enthält die Datenbank immer noch Fehler und muss von einer Sicherung wiederhergestellt werden. Nach Abschluss der Reparaturen sollten Sie eine Sicherung der Datenbank durchführen.

Beheben von Fehlern im Datenbank-Notfallmodus

Wenn eine Datenbank mit der ALTER DATABASE-Anweisung in den Notfallmodus versetzt wurde, können mit DBCC CHECKDB einige besondere Reparaturen an der Datenbank ausgeführt werden, sofern die Option REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS angegeben wurde. Durch diese Reparaturen können normalerweise nicht wiederherstellbare Datenbanken in einem physisch konsistenten Zustand wieder online geschaltet werden. Die Reparaturen sollten als letzte Möglichkeit und nur dann verwendet werden, wenn die Datenbank nicht von einer Sicherung wiederhergestellt werden kann. Wenn sich die Datenbank im Notfallmodus befindet, wird sie als READ_ONLY gekennzeichnet, die Protokollierung deaktiviert und der Zugriff auf Mitglieder der festen Serverrolle sysadmin beschränkt.

HinweisHinweis

Sie können den DBCC CHECKDB-Befehl nicht im Notfallmodus in einer Benutzertransaktion ausführen und nach der Ausführung für die Transaktion ein Rollback ausführen.

Wenn sich die Datenbank im Notfallmodus befindet und DBCC CHECKDB mit der REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS-Klausel ausgeführt wird, werden die folgenden Aktionen ausgeführt:

  • DBCC CHECKDB verwendet Seiten, die aufgrund von E/A- oder Prüfsummenfehlern mit Kein Zugriff markiert wurden, als wären keine Fehler aufgetreten. Dadurch erhöhen sich die Chancen für eine Datenwiederherstellung aus der Datenbank.

  • DBCC CHECKDB versucht, die Datenbank mithilfe regulärer, protokollbasierter Wiederherstellungstechniken wiederherzustellen.

  • Falls die Datenbank aufgrund einer Beschädigung des Transaktionsprotokolls nicht wiederhergestellt werden kann, wird das Transaktionsprotokoll neu erstellt. Beim Neuerstellen des Transaktionsprotokolls kann die Transaktionskonsistenz möglicherweise verloren gehen.

Ist der DBCC CHECKDB-Befehl erfolgreich, befindet sich die Datenbank in einem physisch konsistenten Zustand, und der Datenbankstatus wird auf ONLINE festgelegt. Die Datenbank kann jedoch Transaktionsinkonsistenzen enthalten. Es wird empfohlen, DBCC CHECKCONSTRAINTS auszuführen, um mögliche Fehler in der Geschäftslogik zu identifizieren und die Datenbank dann sofort zu sichern.

Falls der DBCC CHECKDB-Befehl einen Fehler generiert, kann die Datenbank nicht repariert werden.

Ausführen von DBCC CHECKDB mit REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS in replizierten Datenbanken

Das Ausführen des Befehls DBCC CHECKDB mit der Option REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS kann Auswirkungen auf Benutzerdatenbanken (Veröffentlichungs- und Abonnementdatenbanken) und die von der Replikation verwendete Verteilungsdatenbank haben. Veröffentlichungs- und Abonnementdatenbanken schließen veröffentlichte Tabellen und Tabellen mit Replikationsmetadaten ein. Beachten Sie die folgenden potenziellen Probleme in diesen Datenbanken:

  • Veröffentlichte Tabellen. Aktionen, die vom CHECKDB-Prozess zur Reparatur beschädigter Benutzerdaten ausgeführt werden, werden möglicherweise nicht repliziert:

    • Die Mergereplikation verwendet Trigger, um Änderungen an veröffentlichten Tabellen nachzuverfolgen. Wenn Zeilen vom CHECKDB-Prozess eingefügt, aktualisiert oder gelöscht werden, werden die Trigger nicht ausgelöst. Daher wird die Änderung nicht repliziert.

    • Die Transaktionsreplikation verwendet das Transaktionsprotokoll, um Änderungen an veröffentlichten Tabellen nachzuverfolgen. Anschließend verschiebt der Protokolllese-Agent diese Änderungen in die Verteilungsdatenbank. Einige DBCC-Reparaturen werden zwar protokolliert, können vom Protokolllese-Agent jedoch nicht repliziert werden. Wenn z. B. die Zuordnung einer Datenseite durch den CHECKDB-Prozess aufgehoben wird, übersetzt der Protokolllese-Agent dies nicht in eine DELETE-Anweisung. Daher wird die Änderung nicht repliziert.

  • Tabellen mit Replikationsmetadaten. Für Aktionen, die vom CHECKDB-Prozess zur Reparatur beschädigter Tabellen mit Replikationsmetadaten ausgeführt werden, ist das Entfernen und Neukonfigurieren der Replikation erforderlich.

Führen Sie Folgendes aus, wenn Sie den Befehl DBCC CHECKDB mit der Option REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS für eine Benutzerdatenbank oder Verteilungsdatenbank ausführen müssen:

  1. Versetzen Sie das System in einen inaktiven Status: Beenden Sie die Aktivität in der Datenbank und allen anderen Datenbanken in der Replikationstopologie, und versuchen Sie anschließend, alle Knoten zu synchronisieren. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Versetzen einer Replikationstopologie in einen inaktiven Status (Replikationsprogrammierung mit Transact-SQL).

  2. Führen Sie DBCC CHECKDB aus.

  3. Wenn der Bericht von DBCC CHECKDB Reparaturen für Tabellen in der Verteilungsdatenbank oder für Tabellen mit Replikationsmetadaten in einer Benutzerdatenbank einschließt, entfernen Sie die Replikation, und konfigurieren Sie sie neu. Weitere Informationen finden Sie unter Entfernen der Replikation.

  4. Wenn der Bericht von DBCC CHECKDB Reparaturen für replizierte Tabellen enthält, führen Sie eine Datenüberprüfung aus, um zu bestimmen, ob Unterschiede zwischen den Daten in den Veröffentlichungs- und Abonnementdatenbanken bestehen. Weitere Informationen finden Sie unter Fehlende Übereinstimmung der Daten auf dem Verleger und auf dem Abonnenten.

Resultsets

DBCC CHECKDB gibt das folgende Resultset zurück. Die Werte können variieren, es sei denn, die Optionen ESTIMATEONLY, PHYSICAL_ONLY oder NO_INFOMSGS werden angegeben:

DBCC-Ergebnisse für "model".

Service Broker-Meldung 9675, Ebene 10, Status 1: Analysierte Meldungstypen: 13.

Service Broker-Meldung 9676, Ebene 10, Status 1: Analysierte Dienstverträge: 5.

Service Broker-Meldung 9667, Ebene 10, Status 1: Analysierte Dienste: 3.

Service Broker-Meldung 9668, Ebene 10, Status 1: Analysierte Dienstwarteschlangen: 3.

Service Broker-Meldung 9669, Ebene 10, Status 1: Analysierte Konversationsendpunkte: 0.

Service Broker-Meldung 9674, Ebene 10, Status 1: Analysierte Konversationsgruppen: 0.

Service Broker-Meldung 9670, Ebene 10, Status 1: Analysierte Remotedienstbindungen: 0.

DBCC-Ergebnisse für "sys.sysrowsetcolumns".

Es sind 630 Zeilen auf 7 Seiten für das Objekt "sys.sysrowsetcolumns" vorhanden.

DBCC-Ergebnisse für "sys.sysrowsets".

Es sind 97 Zeilen auf 1 Seiten für das Objekt "sys.sysrowsets" vorhanden.

DBCC-Ergebnis für "sysallocunits".

Es sind 195 Zeilen auf 3 Seiten für das Objekt "sysallocunits" vorhanden.

Es sind 0 Zeilen auf 0 Seiten für das Objekt "sys.sysasymkeys" vorhanden.

DBCC-Ergebnisse für "sys.syssqlguides".

Es sind 0 Zeilen auf 0 Seiten für das Objekt "sys.syssqlguides" vorhanden.

DBCC-Ergebnisse für "sys.queue_messages_1977058079".

Es sind 0 Zeilen auf 0 Seiten für das Objekt "sys.queue_messages_1977058079" vorhanden.

DBCC-Ergebnisse für "sys.queue_messages_2009058193".

Es sind 0 Zeilen auf 0 Seiten für das Objekt "sys.queue_messages_2009058193" vorhanden.

DBCC-Ergebnisse für "sys.queue_messages_2041058307".

Es sind 0 Zeilen auf 0 Seiten für das Objekt "sys.queue_messages_2041058307" vorhanden.

Von CHECKDB wurden 0 Zuordnungsfehler und 0 Konsistenzfehler in der Datenbank "model" gefunden.

Die DBCC-Ausführung wurde abgeschlossen. Falls DBCC Fehlermeldungen ausgegeben hat, wenden Sie sich an den Systemadministrator.

DBCC CHECKDB gibt das folgende Resultset (die folgende Meldung) zurück, wenn NO_INFOMSGS angegeben wird:

Der Befehl wurde erfolgreich abgeschlossen.

DBCC CHECKDB gibt das folgende Resultset zurück, wenn PHYSICAL_ONLY angegeben wird:

DBCC-Ergebnisse für "model".

Von CHECKDB wurden 0 Zuordnungsfehler und 0 Konsistenzfehler in der Datenbank "master" gefunden.

Die DBCC-Ausführung wurde abgeschlossen. Falls DBCC Fehlermeldungen ausgegeben hat, wenden Sie sich an den Systemadministrator.

DBCC CHECKDB gibt das folgende Resultset zurück, wenn ESTIMATEONLY angegeben wird.

Geschätzte TEMPDB-Speicherplatzanforderungen für CHECKALLOC (KB)

-------------------------------------------------

13

(1 Zeile(n) betroffen)

Geschätzte TEMPDB-Speicherplatzanforderungen für CHECKTABLES (KB)

--------------------------------------------------

57

(1 Zeile(n) betroffen)

Die DBCC-Ausführung wurde abgeschlossen. Falls DBCC Fehlermeldungen ausgegeben hat, wenden Sie sich an den Systemadministrator.

Berechtigungen

Erfordert die Mitgliedschaft in der festen Serverrolle sysadmin oder der festen Datenbankrolle db_owner.

Beispiele

A. Überprüfen der aktuellen Datenbank und der AdventureWorks-Datenbank

Im folgenden Beispiel wird DBCC CHECKDB für die aktuelle Datenbank und für die AdventureWorks-Datenbank ausgeführt.

-- Check the current database.
DBCC CHECKDB;
GO
-- Check the AdventureWorks database without nonclustered indexes.
DBCC CHECKDB (AdventureWorks, NOINDEX);
GO

B. Überprüfen der aktuellen Datenbank, wobei Informationsmeldungen unterdrückt werden

Im folgenden Beispiel wird die aktuelle Datenbank überprüft; alle Informationsmeldungen werden unterdrückt.

DBCC CHECKDB WITH NO_INFOMSGS;
GO

Änderungsverlauf

Aktualisierter Inhalt

In der Definition von PHYSICAL_ONLY wurde "physische Struktur von B-Strukturen" aus der Liste der Elemente entfernt, die bei Angabe dieser Klausel überprüft werden.

In der Definition von ALL_ERRORMSGS werden neue Funktionen von SQL Server 2008 SP1 beschrieben.