Planen der ConfigMgr-Standortsysteme für die Betriebssystembereitstellung

Betrifft: System Center Configuration Manager 2007, System Center Configuration Manager 2007 R2, System Center Configuration Manager 2007 R3, System Center Configuration Manager 2007 SP1, System Center Configuration Manager 2007 SP2

Zum Konfigurieren der Configuration Manager 2007-Standortsysteme für die Betriebssystembereitstellung werden die gleichen Planungsschritte angewendet, die beim Einrichten der Standortsysteme beachtet werden müssen. Wenn Sie beispielsweise planen, mehrere Standortsystemrollen auf einem Server einzurichten, müssen Sie die Gesamtauswirkungen all dieser Standortsystemrollen auf die Ressourcen des Servers berücksichtigen: Netzwerkleistung, Arbeitsspeicher, Speicherplatz auf dem Datenträger und Prozessorauslastung. Bei der Betriebssystembereitstellung werden hauptsächlich Ressourcen für den Zustandsmigrationspunkt und den Verteilungspunkt benötigt.

Berücksichtigen Sie beim Konfigurieren des Zustandsmigrationspunkts und des Verteilungspunkts für die Betriebssystembereitstellung die folgenden Punkte.

Zustandsmigrationspunkt

Der Zustandsmigrationspunkt wird von der Betriebssystembereitstellung verwendet, wenn im Zuge der Betriebssystemabbild-Bereitstellung der Benutzerzustand und die Einstellungen von einem Computer auf einen anderen migriert werden. Zur Verwendung des Zustandsmigrationspunkts müssen Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) installiert sein.

Berücksichtigen Sie bei der Planung des Zustandsmigrationspunkts Folgendes:

Größe des Benutzerzustands

Die Größe des Benutzerzustands hat direkte Auswirkungen auf den Speicherplatz auf dem Zustandsmigrationspunkt und die Netzwerkleistung während der Migration. Berücksichtigen Sie die Größe des Benutzerzustands und die Anzahl der zu migrierenden Computer. Überlegen Sie genau, welche Einstellungen von den Computern migriert werden müssen. Wenn beispielsweise vom Ordner „Eigene Dateien“ bereits eine Sicherungskopie auf einem Server erstellt wurde, muss dieser Ordner im Rahmen der Abbildbereitstellung vielleicht nicht migriert werden. Auf diese Weise kann die Gesamtgröße des Benutzerzustands geringer gehalten und die Auswirkung auf die Netzwerkleistung und den Speicherplatz auf dem Zustandsmigrationspunkt minimiert werden.

Migration des Benutzerzustands

Die Betriebssystembereitstellung verwendet zum Migrieren von Benutzerzustand und Einstellungen das Migrationsprogramm für den Benutzerzustand (User State Migration Tool, USMT).

USMT 3.0 unterstützt das Erfassen der Benutzereinstellungen (Zustandserfassung) auf Computern, auf denen das Betriebssystem Windows 9x oder höher ausgeführt wird. Außerdem unterstützt es das Wiederherstellen der Benutzereinstellungen (Zustandswiederherstellung) auf Computern, auf denen die Betriebssysteme Windows 2000 , Service Pack 4, Windows XP, Windows 2003 oder Windows Vista ausgeführt werden.

Hinweis

Configuration Manager 2007 unterstützt Computer, auf denen das Betriebssystem Windows 2000 Service Pack 4 oder höher ausgeführt wird. Weitere Informationen zu den bei der Betriebssystembereitstellung unterstützten Betriebssystemen finden Sie unter: Unterstützte Betriebssysteme und Festplattenkonfigurationen für die Betriebssystembereitstellung

Weitere Informationen zu USMT finden Sie auf der Webseite zur Bereitstellung von Windows XP Professional unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=88299 (möglicherweise in englischer Sprache). Sie können USMT vom Microsoft Download Center unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=88300 herunterladen.

Darüber hinaus finden Sie zusätzliche Skripte, die Sie bei der Zustandsmigration unterstützen, auf der Website zu Microsoft Business Desktop Deployment unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=88302 (möglicherweise in englischer Sprache).

Beibehaltungsrichtlinie

Beim Konfigurieren des Zustandsmigrationspunkts können Sie angeben, wie lange die Benutzerzustandsdaten auf dem Statusmigrationspunkt gespeichert werden sollen. Die Dauer der Datenspeicherung auf dem Zustandsmigrationspunkt hängt von zwei Faktoren ab: vom Speicherplatz, den die gespeicherten Daten belegen und von der Wahrscheinlichkeit, die Daten erneut migrieren zu müssen.

Bei der Zustandsmigration werden zwei Phasen unterschieden: Erfassung und Wiederherstellung.

Während der Erfassung werden die Benutzerzustandsdaten gesammelt und auf dem Zustandsmigrationspunkt gespeichert. Während der Wiederherstellung werden die Daten auf dem Zustandsmigrationspunkt gesucht, auf den Zielcomputer geschrieben und anschließend über den Tasksequenzschritt Zustandsspeicher freigeben freigegeben. Sobald die Daten freigegeben sind, wird der Beibehaltungszeitgeber gestartet. Wenn Sie bei der Konfiguration des Zustandsmigrationspunkts ausgewählt haben, dass die migrierten Daten sofort gelöscht werden sollen, werden die Benutzerzustandsdaten sofort nach der Freigabe gelöscht. Wenn Sie den Zustandsmigrationspunkt so konfiguriert haben, dass die Daten für einen gewissen Zeitraum gespeichert bleiben sollen, werden die freigegebenen Daten nach Ablauf dieses Zeitraums gelöscht. Je länger der festgelegte Beibehaltungszeitraum ist, desto mehr Speicherplatz wird voraussichtlich benötigt.

Auswählen von Laufwerken

Bei der Konfiguration des Zustandsmigrationspunkts müssen Sie das Laufwerk auf dem Server angeben, das zur Speicherung der Benutzerzustandsmigrationsdaten verwendet werden soll. Die Auswahl des Laufwerks erfolgt über eine vorgegebene Liste von Laufwerken. In dieser Liste der verfügbaren Laufwerke werden jedoch alle verfügbaren Laufwerkbuchstaben aufgeführt, von denen einige schreibgeschützten Laufwerken (z. B. CD-Laufwerken) oder freigegebenen Laufwerken zugeordnet sein können, die keine Netzwerklaufwerke sind. Einige der Laufwerkbuchstaben sind möglicherweise überhaupt keinem Laufwerk auf dem Computer zugeordnet. Sie sollten daher vor dem Konfigurieren des Zustandsmigrationspunkts wissen, welche Laufwerke für die Speicherung der Benutzerzustandsmigrationsdaten infrage kommen.

Verteilungspunkt

Sie müssen die Anzahl der erforderlichen Verteilungspunkte sowie deren Platzierung planen. Diese Art der Planung unterscheidet sich im Prinzip nicht von anderen Planungen zur Bereitstellung von Configuration Manager 2007-Paketen. Bei der Betriebssystembereitstellung sind jedoch einige besondere Punkte zu beachten.

Berücksichtigen Sie die maximal mögliche Anzahl von Computern, die über einen gegebenen Verteilungspunkt gleichzeitig Bereitstellungen empfangen können. Verarbeitungsgeschwindigkeit und Datenträger-E/A-Kapazität des Verteilungspunkts, die verfügbare Netzwerkbandbreite sowie die Auswirkungen der Abbildpaketgröße auf diese Ressourcen müssen in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Zum Beispiel beträgt die maximale Anzahl der Computer, die in einem 100-MBit-Ethernet-Netzwerk ein 2 GB großes Abbildpaket in einer Stunde verarbeiten können, theoretisch 23. Bei diesem Wert sind jedoch keine anderen Serverressourcenfaktoren berücksichtigt.

1 Megabit transfers 8 Megabytes of data
100 Megabits/sec = 12.5 Megabytes/sec = 750 Megabytes/min = 45 Gigabytes/hour= 23 images @ 2GB per image. 

In Wirklichkeit kann die Anzahl sehr viel geringer sein. Wenn also Bereitstellungen für eine bestimmte Anzahl von Computern innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens ausgeführt werden müssen, benötigen Sie eine passende Anzahl von Verteilungspunkten, auf die die Abbildpakete verteilt werden, sowie Configuration Manager 2007-Features wie geschützte Verteilungspunkte und Zweigverteilungspunkte, um sicherzustellen, dass die Abbilder auf die passenden Zielcomputer übertragen werden.

Wichtig

Bei der Betriebssystembereitstellung werden Configuration Manager 2007-Standortserver und insbesondere Zweigverteilungspunkte wie andere Zielcomputer in der Sammlung behandelt. Wenn Sie eine Tasksequenz in einer Sammlung ankündigen, die einen Configuration Manager 2007-Standortserver enthält, wird die Tasksequenz auf dem Standortserver genauso wie auf allen anderen Computern in der Sammlung ausgeführt. Vor dem Bereitstellen eines Betriebssystemabbilds sollten Sie die Standortsystemrolle von einem solchen Standortserver entfernen und sie ihm anschließend wieder zuweisen. Ferner sollten Sie beachten, dass bei der Bereitstellung eines Abbilds für einen Verteilungs- oder Zweigverteilungspunkt der betreffende Server das Abbildpaket von einem anderen Verteilungspunkt erhalten muss. Er kann sich das Paket nicht selbst zusenden.

PXE-Dienstpunkt

Die PXE-Dienstpunkt-Standortrolle wird zum Initiieren der Betriebssystembereitstellung verwendet. Der PXE-Dienstpunkt muss so konfiguriert werden, dass er auf PXE-Startanforderungen von Configuration Manager 2007-Clients im Netzwerk reagiert und anschließend mit der Configuration Manager 2007-Infrastruktur interagiert, um die erforderlichen Bereitstellungsaktionen zu bestimmen.

Weitere Informationen zum Bereitstellen von Betriebssystemen mithilfe von PXE finden Sie unter: Planen von durch PXE initiierten Betriebssystembereitstellungen

Siehe auch

Andere Ressourcen

Planen der Betriebssystembereitstellung

Weitere Informationen finden Sie unter Configuration Manager 2007 – Informationen und Support (möglicherweise in englischer Sprache).
Das Dokumentationsteam erreichen Sie per E-Mail unter: SMSdocs@microsoft.com