Informationen zur Configuration Manager-Ermittlung

Letzte Aktualisierung: September 2013

Betrifft: System Center Configuration Manager 2007, System Center Configuration Manager 2007 R2, System Center Configuration Manager 2007 R3, System Center Configuration Manager 2007 SP1, System Center Configuration Manager 2007 SP2

Mit der Ermittlungsfunktion von Microsoft System Center Configuration Manager 2007 werden Computer- und Benutzerressourcen identifiziert, die von einem Configuration Manager 2007-Standort verwaltet werden können. Wenn eine Ressource ermittelt wird, wird von Konfigurationsmanager in der Konfigurationsmanager-Datenbank für die Ressource und die zugehörigen Informationen ein Datensatz erstellt. Sie können dann die Ermittlungsinformationen bei der Installation des Konfigurationsmanager-Clients verwenden und benutzerdefinierte Abfragen und Sammlungen erstellen, mit deren Hilfe Ressourcen für zugehörige Verwaltungsaufgaben logisch gruppiert werden. Beispiel: Nach dem Ermitteln von Active Directory-Informationen zu Computern können Sie eine Sammlung zum Installieren von Microsoft Office auf allen Clientcomputern in einer angegebenen Organisationseinheit erstellen.

Sie können Clients erst nach dem Ausführen der Ermittlungsfunktion mithilfe der Clientpushinstallation installieren. Bei den anderen Clientinstallationsmethoden ist es nicht erforderlich, die Ermittlungsfunktion auszuführen. Weitere Informationen zu den anderen Clientinstallationsmethoden finden Sie unter Bestimmen der zu verwendenden Configuration Manager-Clientinstallationsmethode.

Zum Ermitteln von Ressourcen müssen Sie mindestens eine für die zu ermittelnde Ressource geeignete Ermittlungsmethode ausführen. Mit einigen Ermittlungsmethoden werden keine neuen Ressourcen ermittelt, sondern zusätzliche Informationen zu bereits ermittelten Ressourcen bereitgestellt oder in der Konfigurationsmanager-Datenbank vorhandene Datensätze aktualisiert.

Hinweis

Datensätze für Ressourcen, die mit Konfigurationsmanager nicht ermittelt werden können, können mithilfe von MIF-Dateien (Management Information Format) erstellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Erweitern der Hardwareinventur mithilfe von MIF-Dateien.

Weitere Informationen zu Ressourcen in Configuration Manager 2007 finden Sie unter Informationen zu Ressourcen.

Discovery Data Records (DDRs)

Beim Ausführen der Ermittlungsfunktion werden Discovery Data Records (DDRs) erstellt. Welche Informationen in einem DDR enthalten sind, hängt von der ermittelten Ressource ab. Der Datensatz kann beispielsweise den NetBIOS-Namen eines Computers, die IP-Adresse und das IP-Subnetz eines Computers oder Geräts und den Namen des Betriebssystems des Computers enthalten. Ein einzelner DDR umfasst etwa 1 KB.

Der Ermittlungsdaten-Manager ist der Thread des Diensts „SMS Executive“, mit dem DDRs verarbeitet werden. Wenn an einem sekundären Standort ein Ermittlungsdatensatz erstellt wird, wird dieser an den übergeordneten primären Standort übertragen, dort verarbeitet und anschließend weitergeleitet, sofern andere primäre Standorte weiter oben in der Hierarchie vorhanden sind. Beim Verarbeiten des DDR werden vom Ermittlungsdaten-Manager Ressourceninformationen aus dem DDR in der Standortdatenbank hinzugefügt oder aktualisiert.

Ermittlungsfunktion in Configuration Manager-Hierarchien

Die Ermittlungsfunktion kann über primäre und sekundäre Standortserver in der Configuration Manager-Hierarchie ausgeführt werden. Beachten Sie Folgendes, wenn eine Hierarchie vorhanden ist:

  • Ermittlungsdaten werden innerhalb der Hierarchie nach oben übertragen. Die Ermittlungsdaten werden an jedem primären Standort in der Struktur nach oben bis einschließlich zum zentralen Standort verarbeitet.

  • An sekundären Standorten werden Ermittlungsdaten auch dann nicht verarbeitet, wenn die Ermittlungsfunktion für die Ausführung am sekundären Standort konfiguriert wurde. Beim Ausführen der Ermittlungsfunktion an sekundären Standorten werden die Ermittlungsdatensätze von den sekundären Standortservern zur Verarbeitung an den primären Standortserver weitergeleitet. Sekundäre Standorte erhalten ermittlungsbezogene Daten immer vom übergeordneten primären Standort.

  • Ermittlungsdaten werden in der Hierarchie nicht nach unten an untergeordnete primäre Standorte übertragen.

  • Die Ermittlungsfunktion kann erheblichen Verkehr im Netzwerk verursachen, vor allem, wenn dieselben Ressourcen an mehreren Standorten innerhalb der Hierarchie ermittelt werden. Befolgen Sie die bewährten Methoden zum Reduzieren des Netzwerkverkehrs:

    • Aktivieren Sie die Ermittlungsfunktion an einem Standort in der Hierarchie nur dann, wenn die Ermittlungsdaten an diesem Standort und an den zugehörigen untergeordneten Standorten benötigt werden.

    • Überprüfen Sie alle Ermittlungsmethoden, um zu ermitteln, welche Methoden den geringsten Verkehr im Netzwerk verursachen und wie häufig die Methoden ausgeführt werden müssen, damit die Ermittlungsdaten aktuell bleiben.

    • Ändern Sie die Eigenschaften der Active Directory-Ermittlungsmethoden so, dass nach Möglichkeit bestimmte Container abgefragt werden. Konfigurieren Sie die Active Directory-Systemermittlung beispielsweise so, dass nicht die ganze Domäne abgefragt wird, sondern nur die Organisationseinheiten, die die zu ermittelnden Computer enthalten.

  • Die Frequenzermittlung ist die einzige Ermittlungsmethode, bei der der Status des Clientdatensatzes als aktiv beibehalten wird. Stellen Sie sicher, dass die Frequenzermittlung aktiviert ist, damit die Clientdatensätze aktiv bleiben.

Ermittlungsmethoden

Es gibt sechs konfigurierbaren Ermittlungsmethoden. Die Ermittlungsmethoden werden über den Standortserver ausgeführt, auf dem sie aktiviert wurden. Mit den Ermittlungsmethoden wird an angegebenen Speicherorten nach Ressourcen gesucht, die dem Konfigurationsmanager-Standort hinzugefügt werden. Beide Aussagen gelten jedoch nicht für die Frequenzermittlung.

Zum Konfigurieren einer Ermittlungsmethode benötigen Sie eine Modify-Berechtigung für den Standort. Dies gilt nicht für die Frequenzermittlung.

Folgende Ermittlungsmethoden können konfiguriert werden:

  • Active Directory-Systemermittlung: Dient zur Ermittlung von Computern an den angegebenen Speicherorten in Active Directory-Domänendienste.

  • Active Directory-Benutzerermittlung: Dient zur Ermittlung von Benutzerkonten an den angegebenen Speicherorten in Active Directory-Domänendienste.

  • Active Directory-Sicherheitsgruppenermittlung: Dient zur Ermittlung von Sicherheitsgruppen wie lokale, globale und universelle Gruppen an den angegebenen Speicherorten in Active Directory-Domänendienste.

  • Active Directory-Systemgruppenermittlung: Dient zur Ermittlung von zusätzlichen Informationen zu bereits ermittelten Computern an den angegebenen Speicherorten in Active Directory-Domänendienste. Zu diesen Informationen zählt die Zugehörigkeit des Computers zu einer Organisationseinheit oder zu einer Gruppe. Mit der Active Directory-Systemgruppenermittlung werden nur Informationen zu Ressourcen ermittelt, die bereits in der Konfigurationsmanager-Standortdatenbank vorhanden sind.

  • Frequenzermittlung: Wird von aktiven Configuration Manager-Clients zum Aktualisieren der Ermittlungsdatensätze in der Datenbank verwendet. Da die Frequenzermittlung von einem aktiven Client initiiert wird, werden mit dieser Ermittlungsmethode keine neuen Ressourcen ermittelt.

  • Netzwerkermittlung: Mit dieser Ermittlungsmethode wird in der Netzwerkinfrastruktur nach Netzwerkgeräten mit einer IP-Adresse gesucht. Auf diese Weise können Sie Geräte wie Drucker, Router und Brücken ermitteln, die mit anderen Ermittlungsmethoden möglicherweise nicht ermittelt werden.

Neben diesen sechs Ermittlungsmethoden wird von Configuration Manager 2007 der Prozess „SMS-Ermittlungs-Agent für Windows NT Server“ (SMS_WINNT_SERVER_DISCOVERY_AGENT) verwendet. Mit diesem Prozess können Ressourcendatensätze für Computer erstellt werden, bei denen es sich um Standortsysteme handelt. Ein Beispiel hierfür ist der Computer, der mit der Verwaltungspunkt- oder Standortsystemrolle konfiguriert wurde. Diese Ermittlungsmethode wird täglich ausgeführt und kann nicht konfiguriert werden.

Die Standortsystemermittlung wird in der Protokolldatei ntsvdis.log im Ordner <Installationspfad>\LOGS auf dem Standortserver aufgezeichnet.

Wählen Sie mithilfe der folgenden Tabelle die zu verwendenden Ermittlungsmethoden aus.

Ermittlungsmethode Ermitteln neue Ressourcen Bereitstellen zusätzlicher Daten für ermittelte Ressourcen Verwalten von Ermittlungsdatensätzen für aktive Clients Ermitteln von benutzerdefinierten Attributen in Active Directory-Domänendienste

Active Directory-Sicherheitsgruppenermittlung

Ja

Nein

Nein

Nein

Active Directory-Systemermittlung

Ja

Nein

Nein

Ja1

Active Directory-Systemgruppenermittlung

Nein

Ja

Nein

Nein

Active Directory-Benutzerermittlung

Ja

Nein

Nein

Ja1

Frequenzermittlung

Nein

Nein

Ja

Nein

Netzwerkermittlung

Ja

Nein

Nein

Nein

1 Benutzerdefinierte Active Directory-Attribute können auf der Registerkarte Active Directory-Attribut unter Eigenschaften von Active Directory-Systemermittlung und Eigenschaften von Active Directory-Benutzerermittlung konfiguriert werden.

Active Directory-Ermittlung

Bei allen vier Active Directory-Ermittlungsmethoden wird das Computerkonto des Standortservers von Configuration Manager dazu verwendet, eine Verbindung mit dem nächstgelegenen Domänencontroller herzustellen und an den angegebenen Active Directory-Speicherorten nach Active Directory-Ressourcen zu suchen. Mit der Active Directory-Ermittlung kann nach Computerkonten, Benutzerkonten, Computergruppen und Sicherheitsgruppen gesucht werden. Zudem können mit der Active Directory-Systemermittlung und mit der Active Directory-Benutzerermittlung zusätzliche Active Directory-Attribute ermittelt werden, die standardmäßig nicht erfasst werden. Sie können festlegen, wie häufig die Active Directory-Ermittlungsmethoden ausgeführt werden.

Geben Sie den Active Directory-Container mithilfe einer Abfrage mit der folgenden Syntax an, um sicherzustellen, dass von den Active Directory-Ermittlungsmethoden ein bestimmter Domänencontroller verwendet wird:

LDAP:// <Server> /DC= <Domäne>, DC=<DNS-Name der dritten Stufe>, DC=<DNS-Name der zweiten Stufe>, DC=<DNS-Name der ersten Stufe>

Geben Sie den Active Directory-Container mithilfe einer Abfrage mit der folgenden Syntax an, um sicherzustellen, dass von den Active Directory-Ermittlungsmethoden der globale Active Directory-Katalog verwendet wird:

GC://DC= <Domäne>, DC=<DNS-Name der dritten Stufe>, DC=<DNS-Name der zweiten Stufe>, DC=<DNS-Name der ersten Stufe>

Zum Ausführen der Active Directory-Ermittlung kann sich die Active Directory-Domäne in einem beliebigen Active Directory-Modus befinden und das Computerkonto des Standortservers muss über Lesezugriff für die angegebenen Active Directory-Container verfügen. Darüber hinaus gelten für dieses Konto die folgenden Anforderungen:

  • Wenn Sie dieses Konto zum Ermitteln von Ressourcen in anderen Domänen als der Domäne des Standortservers verwenden, muss das Computerkonto des Standortservers Mitglied der Gruppe „Domänenbenutzer“ oder der lokalen Gruppe „Benutzer“ der anderen Domäne sein.

  • Wenn Sie dieses Konto zum Ermitteln von Ressourcen in einer anderen Gesamtstruktur verwenden, ist zwischen den beiden Gesamtstrukturen volle Vertrauenswürdigkeit erforderlich.

Beim Ausführen einer Active Directory-Ermittlungsmethode wird an den angegebenen Speicherorten nach Objekten gesucht und versucht, Informationen zum Objekt zu erfassen. Wenn genügend Informationen zur Ressource ermittelt werden können, wird ein DDR erstellt. Welche Informationen erforderlich sind, hängt von der verwendeten Ermittlungsmethode ab.

Siehe auch

Tasks

Problembehandlung bei Ermittlungsproblemen

Andere Ressourcen

Übersicht über die Ermittlung
Flussdiagramme zur Problembehandlung bei der Ermittlung

Weitere Informationen finden Sie unter Configuration Manager 2007 – Informationen und Support (möglicherweise in englischer Sprache).
Das Dokumentationsteam erreichen Sie per E-Mail unter: SMSdocs@microsoft.com