Programmausführungsszenario unter Verwendung von Wartungsfenstern

Betrifft: System Center Configuration Manager 2007, System Center Configuration Manager 2007 R2, System Center Configuration Manager 2007 R3, System Center Configuration Manager 2007 SP1, System Center Configuration Manager 2007 SP2

Wartungsfenster bieten Administratoren eine effektive Möglichkeit, Änderungen in Clients zu verwalten. Es ist jedoch äußerst wichtig, dass Administratoren sich des potenziellen Konflikts bewusst sind, der zwischen den Wartungsfenstern und der Einstellung unter „Maximal zulässige Laufzeit“ für angekündigte Programme auftreten kann.

Wenn für einen Clientcomputer eine Wartungsfensterrichtlinie festgelegt ist, wird die folgende Bewertung ausgeführt, bevor ein angekündigtes Programm durch Configuration Manager 2007 gestartet wird:

  • Ist die noch übrige verfügbare Zeit im definierten Wartungsfenster größer oder gleich (>=) der maximal zulässigen Laufzeit für das angekündigte Programm plus (+) der Countdowndauer des Client-Agents für angekündigte Programme?

Lautet die Antwort „Ja“, dann wird das angekündigte Programm ausgeführt, lautet sie „Nein“, wartet Configuration Manager 2007 auf das nächste geplante Wartungsfenster, in dem noch genügend Zeit zur Verfügung steht.

Wichtig

Angekündigte Programme können nicht ausgeführt werden, wenn die auf dem Clientcomputer definierten Wartungsfenster für eine kürzere Dauer festlegt sind als die Einstellung Maximal zulässige Laufzeit dieses Programms.

Programmausführungsreihenfolgen

Angekündigte Programme werden in der Regel in der Reihenfolge ausgeführt, in der sie auf den Clientcomputer heruntergeladen wurden, auf der Grundlage der Startzeit und Zuweisungszeit der Ankündigung (wenn das Programm obligatorisch ist). Werden jedoch Wartungsfenster genutzt, dann wird diese Reihenfolge u. U. nicht befolgt.

Wenn ein Wartungsfenster eingerichtet ist, wird ein Programm nur auf Grundlage der Bewertung der verfügbaren Zeit gestartet. Wenn noch Zeit im Wartungsfenster verbleibt, nachdem das Programm abgeschlossen ist, und weitere Programme in der Warteschlange darauf warten, gestartet zu werden, bewertet Configuration Manager 2007 das nächste Programm in der Reihenfolge. Wenn die Bewertung positiv ausfällt und noch ausreichend Zeit für die Ausführung des Programms verfügbar ist, wird das Programm gestartet. Wenn die Bewertung negativ ausfällt und im Wartungsfenster nicht genügend Zeit zum Ausführen des Programms vorhanden ist, bewertet Configuration Manager 2007 das nächste Programm in der Reihenfolge und überspringt das erste Programm. Dieses wird dann im nächsten Wartungsfenster mit ausreichend verfügbarer Zeit ausgeführt. Bei Bedarf wird dieser Vorgang für alle Programme in der Warteschlange, die auf den Start warten, ausgeführt.

Die Einstellung der Option „Maximal zulässige Laufzeit“ ist „Unbekannt“

Ist die Option Maximal zulässige Laufzeit für ein angekündigtes Programm auf Unbekannt festgelegt, wird die verfügbare Zeit anders bewertet. Die Einstellung Unbekannt wird von Configuration Manager 2007 mit 12 Stunden bewertet, doch dies dient nur Überwachungszwecken. Beim Bestimmen, ob in einem Wartungsfenster ausreichend Zeit zum Ausführen eines Programms vorhanden sind, wird die Einstellung Unbekannt mit 0 Minuten bewertet, unabhängig davon, ob die Ausführung des Programms 1 Minute oder 3 Stunden dauert.

Ein Programm mit der festgelegten maximalen Laufzeit Unbekannt wird daher auch in einem Wartungsfenster gestartet, in dem nur noch 1 Minute verfügbar ist, und bis zum Ende ausgeführt, auch wenn das zugewiesene Wartungsfenster bereits beendet ist.

Hinweis

Beim Bestimmen, ob ein Programm, für das die maximal zulässige Laufzeit auf „Unbekannt“ festgelegt ist, in einem Wartungsfenster ausgeführt wird, wird auch die Dauer des Countdowns in Betracht gezogen, der für den Client-Agent für angekündigte Programme festgelegt ist. Weitere Informationen zu dieser Einstellung finden Sie unter Eigenschaften von Client-Agent für angekündigte Programme: Registerkarte „Benachrichtigung“.

Beispielszenario für eine Programmreihenfolge

Im folgenden Szenario finden Sie ein Beispiel für die Reihenfolge, in denen Programme auf einem Clientcomputer ausgeführt werden können, für den täglich ein Wartungsfenster von 1 Stunde verfügbar ist. Jedes der vier Programme hat einen obligatorischen Zeitplan, und alle Programme sind so geplant, dass sie nur einmal am Sonntag um 13:00 Uhr installiert werden. Jeden Tag um 17:00 Uhr steht ein Wartungsfenster von einer Stunde Dauer zur Verfügung. Für jedes Programm ist die im Feld „Maximal zulässige Laufzeit“ angegebene Zeit zur Installation erforderlich. Die Dauer des Countdowns ist auf Null (0) festgelegt.

In der folgenden Tabelle sehen Sie, wann die einzelnen Programme installiert werden.

  Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag   Samstag

Programm 1

(30 Min.)

17:00 Uhr

(1)

Programm 2

(45 Min.)

17:00 Uhr

(2)

Programm 3

(90 Min.)

(3)

Programm 4

(Unbekannt)

17:30 Uhr

(4)

(1) Programm 1 wird am Sonntag um 17:00 Uhr ausgeführt, da ausreichend Zeit für die Installation des Programms zur Verfügung steht, denn die folgende Regel wird als wahr bewertet: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 1) bzw. (60 - 0 >= 30).

(2) Programm 2 wird nicht am Sonntag ausgeführt, da die folgende Regel als falsch bewertet wird: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 2) bzw. (30 - 0 >= 45). Es wird am Montag um 17 Uhr ausgeführt, da zu diesem Zeitpunkt ausreichend Zeit zur Installation des Programms zur Verfügung steht, denn die folgende Regel wird als wahr bewertet: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 2) bzw. (60 - 0 >= 45).

(3) Programm 3 wird nicht am Sonntag ausgeführt, da die folgende Regel als falsch bewertet wird: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 3) bzw. (30 - 0 >= 90). Tatsächlich wird Programm 3 überhaupt nicht ausgeführt, da nicht ausreichend Zeit für die Installation des Programms verfügbar ist, denn die folgende Regel wird als falsch bewertet: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 3) bzw. (60 - 0 >= 90). Wenn dieses Programm nicht ausgeführt wird, bewertet Configuration Manager 2007, ob es jemals ausgeführt wird, und da die Regel immer als falsch bewertet wird, wird das Programm am Sonntag nicht ausgeführt.

(4) Programm 4 wird am Sonntag um 17:30 Uhr ausgeführt, da ausreichend Zeit für die Installation des Programms zur Verfügung steht, denn die folgende Regel wird als wahr bewertet: (Verbleibende Dauer des Wartungsfensters  - Countdown >= Maximal zulässige Laufzeit von Programm 4) bzw. (60 - 0 (da „Unbekannt“ in 0 aufgelöst wird) >= 0).

Hinweis

Obwohl die tatsächliche Laufzeit von Programm 4 die Dauer des Wartungsfensters übertrifft, beendet Configuration Manager 2007 das Programm nur, wenn es auf Mit Administratorrechten ausführen festgelegt und die Einstellung Benutzerinteraktion mit dem Programm zulassen nicht ausgewählt ist. Andernfalls wird das Programm nicht beendet, sondern so lange ausgeführt, bis es abgeschlossen ist oder bis ein Fehler auftritt.

Siehe auch

Tasks

Festlegen eines Wartungsfensters

Referenz

Eigenschaften von Client-Agent für angekündigte Programme: Registerkarte „Benachrichtigung“
Eigenschaften von <Programmname>: Registerkarte „Anforderungen“

Konzepte

Informationen zu Sammlungen
Informationen zu Wartungsfenstern

Weitere Informationen finden Sie unter Configuration Manager 2007 – Informationen und Support (möglicherweise in englischer Sprache).
Das Dokumentationsteam erreichen Sie per E-Mail unter: SMSdocs@microsoft.com