Identifizieren von Netzwerk- und Geschäftsanforderungen zum Planen einer Configuration Manager-Hierarchie

 

Betrifft: System Center 2012 Configuration Manager, System Center 2012 Configuration Manager SP1, System Center 2012 Configuration Manager SP2, System Center 2012 R2 Configuration Manager, System Center 2012 R2 Configuration Manager SP1

Wenn Sie eine System Center 2012 Configuration Manager-Standorthierarchie oder einen einzelnen Standort installieren, müssen Sie Ihre Netzwerkstruktur, Ihre Organisationsanforderungen und die zur Verwendung mit Configuration Manager verfügbaren Ressourcen kennen. Dann können Sie diese Informationen mit den Anforderungen von Configuration Manager kombinieren, um Entscheidungen hinsichtlich der Entwürfe Ihrer Hierarchie und Ihrer Standorte sowie hinsichtlich der Platzierung des Standortsystemservers zu treffen.

Verwenden Sie die Informationen in den folgenden Abschnitten zum Planen Ihrer Configuration Manager-Hierarchie:

  • Sammeln von Daten über verfügbare Ressourcen

    • Berücksichtigen Ihrer Organisation

    • Berücksichtigen Ihrer physischen Netzwerke

  • Verwenden der Daten, die zum Planen von Configuration Manager-Standorten gesammelt wurden

    • Verwenden der Active Directory-Informationen

    • Verwenden der gesammelten Informationen zum Planen der Ermittlung

    • Planen von Grenzen und Begrenzungsgruppen anhand der gesammelten Informationen

    • Planen des Standort- und Hierarchieentwurfs anhand der gesammelten Informationen

    • Planen von Standortsystemen anhand der gesammelten Informationen

Sammeln von Daten über verfügbare Ressourcen

Wenn Sie Ihre System Center 2012 Configuration Manager-Bereitstellung entwerfen, müssen Sie die verfügbare Netzwerkinfrastruktur sowie die IT-Organisation und die Anforderungen Ihres Unternehmens kennen.

Berücksichtigen Ihrer Organisation

Kenntnisse über die Struktur der Organisation sind wichtig, weil durch die Struktur die Art und Weise bestimmt wird, wie Configuration Manager bereitgestellt, verwendet und unterstützt wird. Auch die langfristige Planung der Organisationsstruktur ist von Interesse. Die IT-Infrastruktur kann durch Änderungen wie Fusionen und Übernahmen entscheidend beeinflusst werden. Ihr Entwurf und Ihre Bereitstellung von Configuration Manager können von externen Faktoren, durch die die Änderungen und interne Projekte (geplant oder in Arbeit) erforderlich werden, beeinflusst werden.

Verwenden Sie beim Sammeln von Daten über Ihre Organisation die folgenden Richtlinien:

Überlegungen

Details

Abteilungsstruktur der Organisation

Schließen Sie die folgenden Informationen ein:

  • Übersichtliche Organisationsdiagramme zum Bestimmen der Abteilungsstruktur der Organisation, des Configuration Manager-Hierarchieentwurfs und der Methode zum Kommunizieren von Configuration Manager-Implementierungsupdates an die verschiedenen Abteilungen

  • Berichterstattungshierarchie

  • Kommunikationsmethoden

  • Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements, SLAs)

IT-Organisation und Administratorrichtlinien

Berücksichtigen Sie die folgenden Faktoren:

  • Die Struktur und das technische Niveau von lokalen und Remote-IT-Abteilungen, deren Hierarchien für die Berichterstattung sowie lokale und globale IT-Administratorrichtlinien.

  • Organisationsstruktur

  • Berichterstattungshierarchie

  • Lokale Administratorrichtlinien und SLAs

  • Globale IT-Administratorrichtlinien und SLAs

Langfristige Unternehmensperspektive

Alle wesentlichen zukünftigen Unternehmensänderungen wie Fusionen, Übernahmen, größere Umzüge oder Netzwerkmigrationen.

Geografisches Profil

Sie müssen das geografische Profil Ihrer Organisation kennen, um eine effiziente Hierarchie von Configuration Manager-Standorten bereitstellen und die einzelnen Standorte optimal platzieren zu können. Bei vielen Organisationen sind ein zentraler Hauptsitz und verschiedene Zweigstellen in anderen Regionen (Remotestandorte) vorhanden. Bei Organisationen mit Niederlassungen in anderen Städten ist zu überlegen, wie die Ressourcen dieser Niederlassungen verwaltet werden sollen. Hierfür muss die verfügbare Netzwerkbandbreite zwischen den Niederlassungen ausgewertet werden, und es müssen Datums- sowie Zeitzonenunterschiede berücksichtigt werden. Durch diese Faktoren wird beeinflusst, wie und wann Sie Software an die verschiedenen Niederlassungen verteilen.

Verwenden Sie beim Sammeln von geografischen Informationen die folgenden Richtlinien:

Geografische Informationen

Details

Datums- und Zeitzoneninformationen

  • Führen Sie die Zeitzonen für jeden Standort und alle Datums- und Zeitunterschiede zwischen dem Remotestandort und dem Hauptsitz auf.

  • Zeitzone.

  • Datums- und Zeitunterschiede.

Betriebssysteme und internationale Betriebssystemversionen

Listen Sie die Betriebssysteme, die Sie verwenden, sowie deren Standorte auf.

Active Directory-Struktur

Berücksichtigen Sie beim Planen der Configuration Manager-Hierarchie das Layout Ihrer Active Directory-Struktur (hierarchische Gesamtstrukturanordnung und Domänenstruktur) sowie ihre physische Struktur (Active Directory-Standorttopologie). In einem Active Directory-Standort sind üblicherweise ein oder mehrere korrekt verbundene TCP/IP-Subnetze enthalten. Von einem korrekt verbundenen TCP/IP-Subnetz wird eine schnelle, zuverlässige Netzwerkverbindung bereitgestellt.

Dokumentieren Sie die physische Active Directory-Struktur und die Domänenstruktur, bevor Sie mit der Planungsphase beginnen. Machen Sie sich später bei der Planung der Configuration Manager-Bereitstellung mit detaillierteren Informationen zur logischen Struktur (beispielsweise Organisationseinheiten) vertraut. Verwenden Sie diese Informationen, wenn Sie bestimmen, wie in Configuration Manager Sammlungen organisiert, Software verteilt und Abfragen ausgeführt werden.

Verwenden Sie beim Sammeln von Active Directory-Informationen die folgenden Richtlinien:

Active Directory-Struktur

Details

Logische Struktur

Die logische Struktur Ihrer Organisation wird durch die folgenden Active Directory-Komponenten dargestellt: Organisationseinheiten, Domänen, Strukturen und Gesamtstrukturen.

In den Informationen, die Sie über Domänen und Gesamtstrukturen sammeln, müssen auch Informationen zu vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Domänen und Gesamtstrukturen enthalten sein, die Sie mit Configuration Manager verwalten. Dies schließt Informationen zu vorhandenen Domänen und Vertrauensstellungen zwischen Gesamtstrukturen ein.

Physische Struktur

Die physische Struktur Ihrer Organisation wird durch die folgenden Active Directory-Komponenten dargestellt: Active Directory-Standorte (physische Subnetze) und Domänencontroller.

IT-Organisation

Beim Planen der Configuration Manager-Bereitstellung ist es wichtig, den Personalbedarf zu bestimmen und Teammitgliedern Projektrollen zuzuweisen. Voraussetzung hierfür ist das Verständnis der aktuellen IT-Organisation. Sie benötigen diese Informationen während der Configuration Manager-Projektplanungs- und -bereitstellungsphase sowie für Betriebstasks nach der Bereitstellung.

Machen Sie sich mit der Struktur des IT-Personals im Unternehmen vertraut. In Ihrem Unternehmen besteht z. B. möglicherweise eine zentrale IT-Gruppe mit intensiver Kommunikation zwischen den Mitgliedern. Eine andere Möglichkeit sind mehrere dezentrale Gruppen mit erschwerten Kommunikationsbedingungen. Es gibt möglicherweise einen zentralen Hauptsitz mit IT-Verantwortung, oder aber es sind viele einzelne Verwaltungseinheiten mit verschiedenen Zielen und Ansätzen vorhanden.

Verwenden Sie beim Sammeln von IT-Organsiationsinformationen die folgenden Richtlinien:

Details

Sammeln Sie Informationen über Ihre IT-Organisation. Erstellen Sie außerdem ein Organigramm, von dem die IT-Organisation nach geografischem Profil abgebildet wird.

Hierarchie der IT-Berichterstattung

IT-Abteilungen mit einander überschneidenden Configuration Manager-Aufgaben (beispielsweise eine vom Configuration Manager-Team getrennte Abteilung, von der alle Datenbankserver einschließlich der Computer, auf denen Microsoft SQL Server ausgeführt wird, verwaltet werden)

Standorte mit Verwaltungssteuerungs- oder Richtlinienproblemen

Technischer Wissensstand und Sicherheitsbestätigung von IT-Mitarbeitern, die vor, während oder nach der Bereitstellung mit Configuration Manager arbeiten

Überwachungsrichtlinien

Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements, SLAs) für Abteilungen, Endbenutzer und IT-Gruppen

Im Netzwerk verwendete Betriebssysteme

Sensitivität für Sicherheitsrisiken

Richtlinie für die Änderungssteuerung

Sicherheitsumgebung

Verwenden Sie beim Sammeln von Sicherheitsrichtlinieninformationen die folgenden Richtlinien:

Details

Sammeln Sie Informationen zu den Sicherheitsrichtlinien Ihres Unternehmens. Beispiele:

  • Kennwortrichtlinien für Konten

  • Richtlinien für das Wiederverwenden von Konten

  • Richtlinien für Kontorechte

  • Richtlinien für Client- und Serversperrungen (Beschränkungen für den Zugriff auf Datenträger und Registrierung, zu beendende Dienste, Verwendung von Domänenadministratorkonten durch Dienste und versteckte freigegebene Ordner, die entfernt werden sollen)

  • Überwachungsrichtlinien

Aufgabentrennung oder Delegieren von Aufgabenbereichen an verschiedene IT-Abteilungen des Unternehmens.

Umfang der Kontrolle über Clientgeräte durch Benutzer, Ausnahmen von diesen Richtlinien (beispielsweise Server oder Computer, die von Programmierern verwendet werden)

Sammeln Sie Informationen dazu, wie sicherheitsbezogene Probleme behandelt und unterstützt werden. Beispiele für solche Informationen:

  • Sensibilität für Sicherheitsrisiken

  • Bedeutung einfacher Verwaltung

  • Besondere Anforderungen zum Sichern von Datenzugriffen und Datenübertragungen

  • Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements, SLAs) zum Anwenden von Sicherheitsupdates

Betriebssystemsprachen

Identifizieren Sie die Client- und Server-Betriebssystemsprachen, die von den Geräten, die mit Configuration Manager verwaltet werden sollen, verwendet werden.

Standardmäßig werden die Informationen in der Configuration Manager-Konsole und der Clientbenutzeroberfläche in englischer Sprache angezeigt. Es können jedoch an jedem Standort mehrere unterstützte Sprachen installiert werden, sodass die Informationen in der Sprache des Betriebssystems angezeigt werden. Verwenden Sie diese Informationen zum Planen der Sprachen, die Sie an jedem Standort benötigen, um Ihrem Verwaltungspersonal und den Endbenutzern die jeweils erforderliche Sprachunterstützung bereitzustellen.

Berücksichtigen Ihrer physischen Netzwerke

Es ist wichtig, dass Sie die Struktur Ihrer verfügbaren Netzwerke kennen, außerdem die Netzwerktopologie, die verfügbare Bandbreite, den Standort der Server und den Standort der Computer, die möglicherweise als Configuration Manager-Clients installiert werden. Von diesen Informationen kann beeinflusst werden, welcher Standorttyp für Ihren Configuration Manager-Entwurf erforderlich ist und wo die Standorte platziert werden sollten.

Verwenden Sie die folgenden Abschnitte beim Sammeln von Daten über Ihre Organisation:

Netzwerktopologie

Erstellen Sie übersichtliche Diagramme der Netzwerktopologie mit allen Informationen, die in der folgenden Tabelle aufgelistet sind. Wenn Sie später Entscheidungen über die Configuration Manager-Hierarchiestruktur und die Systemhardwareanforderungen des Standorts getroffen haben, können Sie bestimmen, ob Upgrades oder Erweiterungen Ihrer Infrastruktur für die Bereitstellung von Configuration Manager erforderlich sind.

Netzwerkdiagramme sind außerdem hilfreich, wenn Sie eine repräsentative Testumgebung für ein Testnetzwerk oder ein Pilotprojekt erstellen. Stellen Sie sicher, dass das Netzwerkdiagramm detailliert ist und jeweilige Besonderheiten berücksichtigt. Wenn es sich um ein großes oder komplexes Netzwerk handelt, ist es möglicherweise empfehlenswert, ein ähnliches, separates Diagramm für die Domänenstruktur und die Servertopologie zu erstellen.

Verwenden Sie beim Sammeln von Informationen zur Netzwerktopologie die folgenden Richtlinien:

Netzwerktopologie

Details

Übersicht über die Wide Area Network (WAN)-/LAN-Architektur

Links, Gateways, Firewalls, Extranets, virtuelle private Netzwerke und Umkreisnetzwerke

Netzwerkgröße

Anzahl von Servern und Clients an jedem Standort

Netzwerkbandbreite

Verbindungsgeschwindigkeiten und verfügbare Bandbreite einschließlich bekannter Bandbreitenprobleme

Netzwerkauslastung und Datenverkehrsmuster

Kategorisieren Sie den Umfang des Datenverkehrs. Identifizieren Sie die Tageszeiten, zu denen das Netz am stärksten ausgelastet ist (Spitzenzeiten), sowie die geplanten Sicherungs- und Wartungszeiten (Zeiten geringer Auslastung).

Netzwerktypen

Windows-Netzwerkbetriebssysteme und Systeme von Drittanbietern

Netzwerkprotokolle

TCP/IP, IPv4, IPv6, AppleTalk etc. und Namensauflösungsmethoden wie DNS und WINS

IP-Subnetzstruktur

Die IP-Subnetze (Internet Protocol) in Ihrem Netzwerk nach Subnetz-ID

Active Directory-Standortstruktur

Organisationseinheiten, Standortnamen, Strukturen und Gesamtstrukturen von Active Directory

Serverumgebung

Von Configuration Manager wird eine typische Netzwerkinfrastruktur verwendet einschließlich Active Directory-Domänendiensten, DNS oder WINS zur Namensauflösung und Internetinformationsdiensten (IIS) für die Kommunikation zwischen Clients Configuration Manager-Standortsystemservern.

Verwenden Sie beim Sammeln von Serverdaten die folgenden Richtlinien:

Serverdaten

Details

Standort und Funktion

Dokumentieren Sie Standort und Funktion der Computer, von denen die Hauptdienste in Ihrem Netzwerk ausgeführt werden. Hierzu zählen globale Katalogserver, Domänencontroller, DNS- und WINS-Server, IIS-Server, Server von Zertifizierungsstellen (CA), Computer mit Microsoft SQL Server oder Terminaldiensten, Computer mit Microsoft Exchange Server sowie Drucker- und Dateiserver.

Benennungskonventionen

Dokumentieren Sie die aktuellen Namenskonventionen für Produkte, die Sie mit Configuration Manager verwenden, beispielsweise für Computer, auf denen Windows Server 2008 oder SQL Server ausgeführt wird. Dies ist hilfreich, wenn Sie Namenskonventionen für Ihre Configuration Manager-Hierarchieelemente festlegen und dokumentieren. Zu den Elementen gehören Standorte, Standortcodes, Server sowie Objekte, die in der Configuration Manager-Konsole verwendet oder erstellt werden.

Es ist wichtig, dass die Standortcodes zentral vergeben und nachverfolgt werden, da sie zum Identifizieren der Configuration Manager-Standorte verwendet werden.

Informationen zu Hardware, Software und Netzwerken

Dokumentieren Sie für jeden Server, der in Ihrer Configuration Manager-Hierarchie als Standortsystemrolle verwendet werden soll, Informationen zu Hardware, Software und Netzwerk.

Dokumentieren Sie beispielsweise zu jedem Server, der Teil Ihrer Configuration Manager-Hierarchie werden soll, die folgenden Informationen:

  • Prozessortyp und -geschwindigkeit

  • Größe des Arbeitsspeichers (RAM)

  • Datenträger- und Arraycontrollerkonfiguration und -merkmale einschließlich Größe, Cache-Größe, Laufwerksmodelle und -typen

  • Plattformbetriebssystem, Version und Sprache

  • Ob der Windows-Cluster- oder der Windows-Netzwerklastenausgleich-Dienst aktiviert ist

  • Relevante Softwareanwendungen auf Servern einschließlich Firewall- und Antivirensoftware

Geräteumgebung

Identifizieren Sie gegebenenfalls Informationen zu Geräten in Ihrem Netzwerkdiagramm. Mit dieser Art von Informationen können Sie bestimmen, ob Sie bei Ihren Betriebssystemen Upgrades ausführen müssen, bevor Sie Configuration Manager bereitstellen. Außerdem können Sie damit den Umfang Ihrer Clientbereitstellung für Geräte sowie die Art der zu verwendenden Ermittlungs- und Configuration Manager-Clientinstallationsmethoden bestimmen.

Es ist wichtig, diese Informationen zu sammeln, um auf Interoperabilitäts- und Verbindungsprobleme bei der Installation des Configuration Manager-Clients vorbereitet zu sein.

Beispiel: Alle Mitglieder der Vertriebsgruppe von Contoso Pharmaceuticals verwenden tragbare Computer.

  • Auf einigen Laptops wird Windows XP Professional SP2 ausgeführt (dies wird nicht als System Center 2012 Configuration Manager-Client unterstützt), auf anderen wird Windows 7 ausgeführt.

  • Außerdem reisen die Mitglieder der Vertriebsgruppe oft zwischen den Standorten und verwenden eine benutzerdefinierte Remotezugriffsanwendung, um auf die Vertriebsdatenbank am Hauptsitz zuzugreifen.

  • Die Marketinggruppe von Contoso Pharmaceuticals dagegen verwendet Desktopcomputer, auf denen Windows Vista ausgeführt wird. Die Mitglieder der Marketinggruppe befinden sich zwar nicht im Außendienst, aber sie verwenden Heimcomputer, mit denen sie über ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) eine Remoteverbindung mit dem Unternehmensnetzwerk herstellen.

Verwenden Sie die Informationen zu Betriebssystemen, Reiseverhalten und benutzerdefinierten Anwendungen, um die Verwaltung der Computerbetriebssysteme in Verwendung vorzubereiten und Betriebssystemupgrades zu planen, bevor Sie Configuration Manager bereitstellen. Verwenden Sie die Informationen außerdem zum Planen der Bereitstellung von Standortsystemservern für Clients im Intranet und im Internet sowie zum weiteren Planen der Verwaltung der benutzerdefinierten Anwendungen, die Sie verwenden.

Verwenden Sie beim Sammeln von Daten über die zu verwaltenden Geräte die folgenden Richtlinien:

Überlegungen zu den Geräten

Details

Anzahl der zu verwaltenden Geräte

Gesamtanzahl der im Netzwerk verwendeten Geräte sowie Informationen zu deren physischen und logischen Gruppierungen

IP-Subnetzgröße

Anzahl und Art (Betriebssystem) der Geräte in jedem IP-Subnetz einschließlich der geplanten Anzahl der verwalteten Geräte im kommenden Jahr

Anmeldeskripts

Verwendung von Anmeldeskripts durch Benutzer; gegebenenfalls Verwendung von Skripts, die für Benutzer oder Gruppen benutzerdefiniert sind Notieren Sie den Dateinamen und den Speicherort jedes Skripts sowie die Benutzer und Gruppen, die dem Skript zugeordnet sind.

Sicherheitsrechte

Desktopsicherheitsrechte, die Endbenutzern erteilt wurden

Betriebssysteme

Windows-Betriebssysteme (einschließlich Sprachversion), die in den IP-Subnetzen verwendet werden, sowie Standort aller Computer, auf denen andere Betriebssysteme als Windows ausgeführt werden

Gerätemobilität

Computer, die von mehreren Benutzern gemeinsam verwendet werden; Laptops, die auf Reisen verwendet werden; mobile Geräte; alle heimbasierten Computer mit Remotezugriff auf das Netzwerk; alle anderen Geräteumgebungen

Software

Datenbank oder Tabellenkalkulation mit allen wesentlichen Anwendungen, die im Unternehmen verwendet werden, kategorisiert nach Organisationsbereich oder IP-Subnetz

Besondere Anwendungen

Abteilungen, von denen Windows-Terminaldienste zum Ausführen von Anwendungen oder andere besondere Anwendungen, beispielsweise intern erstellte oder veraltete Anwendungen, verwendet werden

Verbindung

Verbindungstypen, die von verschiedenen Gruppen der Organisation verwendet werden, einschließlich Remoteverbindungsgeschwindigkeiten (abhängig von der verwendeten Remotezugriffsmethode wie Funk, DFÜ, Internet oder andere)

Verwenden der Daten, die zum Planen von Configuration Manager-Standorten gesammelt wurden

Wenn Sie relevante Informationen zu Ihren Netzwerken und Ihrer Organisation gesammelt haben, können Sie sie mit den Optionen und Anforderungen von Configuration Manager kombinieren, um einen Standort oder eine Hierarchie zu planen, von denen Ihre verfügbaren Ressourcen effizient genutzt und Ihre Organisationsziele erfüllt werden.

Verwenden Sie die folgenden Abschnitte, um diese Daten beim Planen von Standorten und Hierarchien zu verwenden.

Verwenden der Active Directory-Informationen

Kombinieren Sie die Informationen über Ihre Active Directory-Umgebung mit den Informationen in der folgenden Tabelle, um zu identifizieren, wie Sie Ihre vorhandene Active Directory-Umgebung mit Configuration Manager verwenden können.

Active Directory-Planung

Details

Fügen Sie Configuration Manager Ihre Active Directory-Standorte als Grenzen hinzu.

Erwägen Sie, Active Directory-Standorte und -Subnetze mithilfe der Active Directory-Gesamtstrukturermittlung zu identifizieren und dann als Configuration Manager-Grenzen hinzuzufügen.

Weitere Informationen finden Sie unter Informationen zur Active Directory-Gesamtstrukturermittlung.

Erweitern Sie das Active Directory-Schema, um das Verwalten der Kommunikation zwischen Clients und Configuration Manager-Standorten zu vereinfachen.

Die empfohlene, aber optionale Methode, mit der Informationen über Configuration Manager-Standorte und verfügbare Configuration Manager-Dienste von Clients gefunden werden können, besteht in den Active Directory-Domänendiensten. Wenn Sie das Active Directory-Schema erweitern und Standorte für die Veröffentlichung von Daten in Active Directory aktivieren, können Ressourcen aus dieser vertrauenswürdigen Quelle automatisch von Clients ermittelt werden. So ist eine effiziente Nutzung des Netzwerks auf Basis des aktuellen Clientstandorts möglich.

Weitere Informationen finden Sie unter Bestimmen, ob das Active Directory-Schema für Configuration Manager erweitert werden soll.

Verwenden Sie Configuration Manager zum Verwalten von Standorten, in denen mehrere Active Directory-Gesamtstrukturen enthalten sind.

Für Konfigurationen zwischen Gesamtstrukturen innerhalb eines Standorts oder zwischen zwei Standorten ist eine vollständige bidirektionale Vertrauensstellung zwischen den Gesamtstrukturen erforderlich, damit zur Authentifizierung Kerberos verwendet werden kann.

Sie können Computer verwalten, die keine Mitglieder einer vertrauenswürdigen Active Directory-Domäne sind. Sie müssen jedoch zusätzliche Konfigurationen implementieren, damit solche Computer unterstützt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Kommunikation in Configuration Manager.

Verwenden der gesammelten Informationen zum Planen der Ermittlung

Kombinieren Sie die Informationen über Ihre Active Directory-Struktur, Ihr Netzwerk und Ihre Geräteressourcen mit den Informationen in der folgenden Tabelle, um die Ermittlung zum Finden von Ressourcen, die von Configuration Manager verwaltet werden sollen, zu planen.

Ermittlungsplanung

Details

Verwenden Sie die Active Directory-Ermittlungsmethoden, um Computer, Benutzer und Gruppen zu finden, die Sie mit Configuration Manager verwalten können.

Sie müssen die Struktur Ihres Active Directory-Containers und des Standorts (lokale Domäne, lokales Gesamtverzeichnis) kennen, um die Active Directory-Domänendienste auf Ressourcen abzufragen. Sie müssen zudem wissen, wie Sie ein benutzerdefiniertes Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) oder Abfragen an den globalen Katalog erstellen, damit Sie bestimmte Bereiche der Active Directory-Domänendienste durchsuchen können, sodass möglichst wenig Netzwerkbandbreite in Anspruch genommen wird.

Weitere Informationen dazu, welche Ermittlungsmethode Sie verwenden sollten, um verschiedene Ressourcen zu ermitteln, finden Sie im Abschnitt Auswählen geeigneter Ermittlungsmethoden im Thema Planen der Ermittlung in Configuration Manager.

Verwenden Sie die Netzwerkermittlung, um Einzelheiten über die Netzwerktopologie und die Computerressourcen, die Sie mit Configuration Manager verwalten können, zu ermitteln. 

Sie müssen mit der DHCP-Serverinfrastruktur, den verfügbaren SNMP-fähigen Geräten oder den Active Directory-Domänen vertraut sein, um das Netzwerk mithilfe der Netzwerkermittlung abfragen zu können. Anhand dieser Informationen können Sie die Netzwerkermittlungssuche so konfigurieren, dass bei ihrer Ausführung möglichst wenig Netzwerkbandbreite in Anspruch genommen wird.

Weitere Informationen zur Netzwerkermittlung finden Sie im Abschnitt Informationen zur Netzwerkermittlung des Themas Planen der Ermittlung in Configuration Manager.

Verwenden Sie die Active Directory-Gesamtstrukturermittlung, um die lokale Gesamtstruktur sowie alle weiteren von Ihnen konfigurierten Gesamtstrukturen nach Active Directory-Standorten und -Subnetzen zu durchsuchen.

Erwägen Sie, Active Directory-Standorte und -Subnetze mithilfe der Active Directory-Gesamtstrukturermittlung zu identifizieren und dann als Configuration Manager-Grenzen hinzuzufügen.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Informationen zur Active Directory-Gesamtstrukturermittlung des Themas Planen der Ermittlung in Configuration Manager.

Planen von Grenzen und Begrenzungsgruppen anhand der gesammelten Informationen

Begrenzungsgruppen werden von System Center 2012 Configuration Manager-Clients für zwei Zwecke eingesetzt: Während der Clientinstallation dienen sie zur Standortzuweisung und nach der Installation zur Suche nach Ressourcen für die Inhaltsbereitstellung. Sie weisen einer Begrenzungsgruppe Grenzen und bei Bedarf auch Inhaltsserver zu. Von jeder Begrenzungsgruppe können zwei unterschiedliche Konfigurationen unterstützt werden: Standortzuweisung und Inhaltsort.

Wenn Sie mehrere Begrenzungsgruppen konfigurieren, die direkt oder indirekt die gleiche Grenze einschließen, werden diese beiden Gruppen als überlappend betrachtet. Angenommen, Sie fügen einer Begrenzungsgruppe die IP-Subnetzgrenze 5.5.5.5 direkt hinzu. Dann fügen Sie einen Active Directory-Standort, der das gleiche IP-Subnetz umfasst, einer zweiten Begrenzungsgruppe hinzu. Die beiden Begrenzungsgruppen überlappen einander jetzt, da beide das Subnetz 5.5.5.5 enthalten.

Von Configuration Manager werden überlappende Grenzen bei Inhaltsorten unterstützt. Bei dieser Art der Konfiguration können für Clients bei der Suche nach verfügbaren Inhalten zusätzliche Optionen bereitgestellt werden. Überlappende Grenzen werden von Configuration Manager allerdings nicht bei Standortzuweisungen unterstützt, da nicht festgestellt werden kann, mit welchem Standort der Client verknüpft werden soll. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Grenzen und Begrenzungsgruppen in Configuration Manager.

Nutzen Sie die Informationen über die Netzwerktopologie, die verfügbare Bandbreite, die Computerressourcen und die Unternehmensanforderungen zusammen mit den Details in der folgenden Tabelle, um Grenzen und Begrenzungsgruppen zu planen.

Zu erwägende Optionen

Details

Erstellen separater Grenzen für Standortzuweisung und Inhaltsorte

Von Begrenzungsgruppen werden zwar Konfigurationen unterstützt, die sowohl Standortzuweisungen als auch Inhaltsorte umfassen, aber Sie sollten erwägen, für jeden Zweck einen eigenen Satz Begrenzungsgruppen zu erstellen.

  • Konfigurieren Sie Begrenzungsgruppen für die Clientstandortzuweisung ohne überlappende Grenzen. Weisen Sie eine Grenze, die Sie einer Begrenzungsgruppe zugewiesen haben, keiner weiteren Begrenzungsgruppe zu, von der ein anderer Standort angegeben wird.

  • Sie können Begrenzungsgruppen für Inhaltsorte mit überlappenden Grenzen konfigurieren. Jede Grenze, die Sie einer Begrenzungsgruppe zuweisen, wird jedem Inhaltsortserver zugeordnet, den Sie der gleichen Begrenzungsgruppe zuordnen. Mit überlappenden Begrenzungskonfigurationen für Inhaltsorte kann Clients, von denen Inhalte angefordert werden, ein gewisses Maß an Flexibilität bereitgestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Grenzen und Begrenzungsgruppen in Configuration Manager.

Inhaltsort

Fügen Sie der Begrenzungsgruppe bestimmte Netzwerkorte als Grenzen hinzu. Fügen Sie diesen Netzwerkorten dann Verteilungspunkte hinzu, die sich auf schnellen Netzwerkverbindungen befinden. Diese Server werden den Clients auf den angegebenen Grenzen bei Inhaltsanforderungen als Inhaltsorte zugewiesen.

System_CAPS_noteHinweis

Zustandsmigrationspunkte werden ebenfalls als Inhaltsortserver betrachtet, wenn Sie Begrenzungsgruppen konfigurieren.

Weitere Informationen zu Inhaltsorten finden Sie unter Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Standortzuweisung

Fügen Sie der Begrenzungsgruppe bestimmte Netzwerkorte als Grenzen hinzu, und geben Sie dann für die Begrenzungsgruppe einen Standort an. Achten Sie darauf, die gleiche Grenze nicht mehreren für die Standortzuweisung verwendeten Begrenzungsgruppen zuzuweisen – weder direkt noch indirekt.

Weitere Informationen zur Clientstandortzuweisung finden Sie unter Zuweisen von Clients zu einem Standort in Configuration Manager.

Zuweisung des Fallbackstandorts

Erwägen Sie, die Hierarchie mithilfe einer Zuweisung des Fallbackstandorts zu konfigurieren. Der Fallbackstandort wird einem neuen Clientcomputer zugewiesen. Dieser Computer muss so konfiguriert sein, dass sein Standort automatisch ermittelt wird, wenn sich der Client auf einer Netzwerkgrenze befindet, die keiner für die Standortzuweisung konfigurierten Begrenzungsgruppe zugeordnet ist.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Konfigurieren eines Fallbackstandorts für die automatische Standortzuweisung des Themas Konfigurieren von Einstellungen für die Clientverwaltung in Configuration Manager.

Planen des Standort- und Hierarchieentwurfs anhand der gesammelten Informationen

Nutzen Sie die Informationen über die Netzwerktopologie, die verfügbare Bandbreite, die Server- und Computerressourcen sowie die Unternehmensanforderungen zusammen mit den Details in der folgenden Tabelle, um die Orte für Standorte und Standortsystemrollen in der Hierarchie sowie die Verwaltung der Kommunikation zwischen Standorten, Standortsystemen und Clients zu planen.

Überlegungen

Details

Erwägen Sie, einen Configuration Manager-Standort nur in einem schnellen Netzwerk zu installieren. Schnelle Netzwerke entsprechen normalerweise geografischen Orten. Gehen Sie zu Planungszwecken zunächst davon aus, dass jedes schnelle Netzwerk einen Configuration Manager-Standort darstellt. Passen Sie diese Zahl an, während Sie weitere Informationen über Ihr Unternehmen sammeln.

Stellen Sie fest, wie viele schnelle Netzwerke Ihr Netzwerk umfasst und wo diese sich befinden.

Von den Clients an einem Standort wird erwartet, dass die Kommunikation mit Standortsystemservern über ein schnelles Netzwerk erfolgt. Wenn Sie eine Begrenzungsgruppe verwenden, die für Inhaltsorte konfiguriert ist, können Sie steuern, auf welche Verteilungspunkte und Zustandsmigrationspunkte ein Client Zugriff hat.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Kommunikation in Configuration Manager.

Remotesubnetze sind mitunter zu klein, um einen eigenen Configuration Manager-Standort zu rechtfertigen.

Haben Sie Remotesubnetze, die zu klein sind, um einen eigenen Configuration Manager-Standort zu rechtfertigen, führen Sie diese IP-Subnetze in einer Liste zusammen mit dem jeweils nächstgelegenen schnellen Netzwerk auf.

Erwägen Sie, vom nächstgelegenen Standort aus einen für die Bandbreitensteuerung aktivierten Verteilungspunkt auf diesen Subnetzen zu platzieren, um die Verwaltung der Inhaltsbereitstellung an Clients an diesen Orten zu erleichtern.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen einer Migrationsstrategie für die Inhaltsbereitstellung in System Center 2012 Configuration Manager.

In einer Hierarchie mit mehreren primären Standorten werden Daten vom Standort der zentralen Verwaltung an jedem primären Standort repliziert.

Bei der Auswahl des Orts für den Standort der zentralen Verwaltung sollten Sie einen Kompromiss zwischen einem Ort, der für die meisten Administratoren vorteilhaft ist, und einem Ort, der eine schnelle Netzwerkverbindung mit den größten primären Standorten hat, finden.

Von Configuration Manager-Konsolen, die mit einem primären Standort verbunden sind, können einige Daten von anderen primären Standorten weder erkannt noch verwaltet werden.

Die Datenbankreplikation findet regelmäßig zwischen primären Standorten und dem Standort der zentralen Verwaltung statt. Mit einer schnellen Netzwerkverbindung können Verzögerungen bei der Replikation der Configuration Manager-Datenbank verhindert werden.

Weitere Informationen zur standortübergreifenden Replikation finden Sie im Abschnitt Planen der Kommunikation zwischen Standorten in Configuration Manager des Themas Planen der Kommunikation in Configuration Manager.

Die praktische Anzahl von Clients, die von einem primären Standort verwaltet werden kann, hängt von verschiedenen Details ab, darunter den folgenden:

  • Hardwarekonfiguration und Leistungseinschränkungen des Standortservers und der Standortsystemserver

  • Ob der primäre Standort ein eigenständiger oder ein untergeordneter primärer Standort ist

  • Der von Ihnen verwendeten Version von Configuration Manager

Informationen finden Sie unter .c1e93ef9-761f-4f60-8372-df9bf5009be0#BKMK_SupConfigClientNumbers

Obwohl ein primärer Standort bis zu 100.000 Clients unterstützen kann, sind die Grenzwerte für Standortsystemrollen niedriger. Wenn Sie an einem Standort zu wenige Standortsystemserver für kritische Rollen konfigurieren, entsteht möglicherweise ein Leistungs- und Kommunikationsengpass, der sich negativ auf die Verwaltung der Umgebung auswirkt.

Beispielsweise werden von Verwaltungspunkten bis zu 25.000 Clients unterstützt. Bei einem Standort mit 100.000 Clients können Sie daher davon ausgehen, dass Sie mindestens vier Verwaltungspunkte installieren müssen, um den Clients eine angemessene Leistung zu bieten. Durch Hinzufügen weiterer Verwaltungspunkte können Sie jedoch für Redundanz sorgen, die Kommunikation der Clients mit dem Standort insgesamt verbessern und unerwartete Leistungsprobleme auf diesen Verwaltungspunktservern kompensieren.

Weitere Informationen zu Anforderungen und Kapazität von Standortsystemservern finden Sie im Abschnitt Anforderungen für Standortsysteme des Themas Unterstützte Konfigurationen für den Konfigurations-Manager.

Planen Sie die Infrastruktur der Hierarchie mit der geringstmöglichen Anzahl von Standorten, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

System_CAPS_tipTipp

In einer System Center 2012 Configuration Manager-Hierarchie benötigen Sie für die Verwaltung der gleichen Infrastruktur weniger Standorte als in Configuration Manager 2007.

Von Configuration Manager können mehrere Instanzen der folgenden Optionen am gleichen Standort verwaltet werden:

System_CAPS_noteHinweis

In früheren Produktversionen war für die vergleichbaren Konfigurationen jeweils ein separater Standort zur Verwaltung der verschiedenen Instanzen einer Option erforderlich.

Wenn Sie Inhalte an Netzwerkorte verteilen, die nicht über eine schnelle Verbindung verfügen, und die Inhaltsverteilung im Hinblick auf die Netzwerkbandbreite Ihr Hauptanliegen darstellt, können Sie einen sekundären Standort durch die Standortsystemrolle eines für die Bandbreitensteuerung aktivierten Verteilungspunkts ersetzen.

Weitere Informationen zur Verwendung von Verteilungspunkten anstelle von sekundären Standorten finden Sie unter Planen einer Migrationsstrategie für die Inhaltsbereitstellung in System Center 2012 Configuration Manager.

Wählen Sie den für ein bestimmtes Netzwerk oder einen bestimmten geografischen Ort geeigneten Standorttyp aus.

Bei der Entscheidung über den Standorttyp, den Sie in einem Netzwerk oder an einem geografischen Ort bereitstellen möchten, sollten Sie Folgendes berücksichtigen:

  • Für primäre Standorte und Standorte der zentralen Verwaltung ist eine Instanz von SQL Server erforderlich, und diese Instanz muss in einem schnellen Netzwerk installiert sein.

  • Sie stellen primäre Standorte zur Verwaltung von Clients bereit. Zwar können Sie einen sekundären Standort zur Verwaltung der Clientinformationen von Clients an Remotestandorten bereitstellen, aber die Clients müssen dennoch einem primären Standort zugewiesen werden. Die Richtlinien der Clients werden vom primären Standort bereitgestellt.

  • Durch sekundäre Standorte wird ein primärer Standort auf einen Remotenetzwerkort ausgeweitet. Sie können einen für die Bandbreitensteuerung aktivierten Verteilungspunkt vom primären Standort aus bereitstellen, wenn die Inhaltsbereitstellung am Netzwerkort Ihr Hauptanliegen darstellt und Sie keine Bedenken hinsichtlich der Netzwerkbandbreite haben, die beim Senden der Clientinformationen von Computern an den Standort in Anspruch genommen wird.

  • Von Configuration Manager-Konsolen kann nur mit einem primären Standort oder mit dem Standort der zentralen Verwaltung eine Verbindung hergestellt werden.

Weitere Informationen zu den Optionen für Standorttypen finden Sie im Abschnitt Informationen zu Standorttypen in Configuration Manager des Themas Planen von Standorten und Hierarchien in Configuration Manager.

Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, eine Public Key-Infrastruktur (PKI) zur Bereitstellung und Verwaltung der für die Kommunikation erforderlichen Zertifikate in Configuration Manager zu verwenden.

Falls Sie eine PKI verwenden, dokumentieren Sie, wie die Zertifikate für Standortsysteme, Clientcomputer und mobile Geräte konfiguriert, bereitgestellt und verwaltet werden.

Weitere Informationen zu den Zertifikatanforderungen in Configuration Manager finden Sie im Abschnitt Planen von Zertifikaten (selbstsigniert und PKI) des Themas Planen der Sicherheit in Configuration Manager.

Bereiten Sie die Active Directory-Domänendienste zur Unterstützung der Clientkommunikation vor, oder konfigurieren Sie Alternativen wie DNS oder WINS.

Informationen zur Erweiterung des Active Directory-Schemas zur Unterstützung von Configuration Manager finden Sie unter Bestimmen, ob das Active Directory-Schema für Configuration Manager erweitert werden soll.

Informationen zur Clientkommunikation finden Sie im Abschnitt Planen der Clientkommunikation in Configuration Manager des Themas Planen der Kommunikation in Configuration Manager.

Planen von Standortsystemen anhand der gesammelten Informationen

Je nach der Hardwarekonfiguration der Standortsystemserver, der Anzahl der Clients, von denen die einzelnen Standortsystemserver verwendet werden, und den Sicherheitsanforderungen Ihres Unternehmens kommen Sie möglicherweise zu dem Schluss, dass ein Server eine oder mehrere Standortsystemrollen erfüllen kann. Möglicherweise müssen Sie bestimmte Standortsystemrollen, wie beispielsweise die Rollen, die über Internet Information Services (IIS) mit Configuration Manager-Clients kommunizieren, von anderen Standortsystemrollen, wie beispielsweise dem Standortdatenbankserver, trennen.

In den folgenden Abschnitten werden die typischen Planungserwägungen und Fragen aufgeführt, mit denen Sie sich beim Planen von Standortsystemen, die in der Regel in Configuration Manager eingesetzt werden, auseinandersetzen müssen. Eventuell müssen in Ihrem Unternehmen weitere Punkte beachtet werden.

Datenbankserver

Auf dem Datenbankserver werden Informationen von Clients und die zur Verwaltung der Umgebung verwendeten Konfigurationen gespeichert. Die Informationen in einer Standortdatenbank werden von einem Standort durch die Replikation der Datenbank für andere Standorte in der Hierarchie freigegeben.

Sie können einen Datenbankserver auf dem Standortserver oder einem anderen Server installieren, der sich in einem schnellen Netzwerk befindet. Für diese Standortsystemrolle ist Microsoft SQL Server erforderlich. Wenn eine Hierarchie mehrere Standorte umfasst, muss die Datenbank an jedem Standort die gleiche SQL Server-Datenbanksortierung aufweisen, damit die Daten repliziert werden können.

Setzen Sie sich bei der Planung von Datenbankservern mit den folgenden Punkten auseinander.

Planungsüberlegungen

Details

Ist dies ein Standort der zentralen Verwaltung, ein primärer Standort oder ein sekundärer Standort?

Für Standorte der zentralen Verwaltung und primäre Standorte ist der Zugriff auf eine vollständige Installation von SQL Server erforderlich, damit die Standortdatenbank gehostet werden kann. Von sekundären Standorten kann eine vollständige Installation von SQL Server oder SQL Server Express verwendet werden.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Planen von Datenbankservern in Configuration Manager des Themas Planen der Standortsysteme in Configuration Manager.

Planen Sie, die Configuration Manager-Standortdatenbank auf dem Standortserver zu platzieren?

Sie können die Standortdatenbank auf einer Instanz von SQL Server installieren, die sich auf dem Standortserver oder einem anderen Server befindet. Wenn Sie die Standortdatenbank mithilfe einer SQL Server-Instanz auf einem anderen Server installieren oder sie nach der Standortinstallation auf eine andere SQL Server-Instanz verschieben, wird von Configuration Manager das spätere Rückverschieben der Standortdatenbank auf den Standortserver unterstützt.

System_CAPS_noteHinweis

SQL Server wird von sekundären Standorten nicht auf einem anderen Server unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Planen von Datenbankservern in Configuration Manager des Themas Planen der Standortsysteme in Configuration Manager.

Entscheiden Sie, ob mehrere SMS-Anbieter auf einem Standort installiert werden sollen.

Die Kommunikation zwischen Standortserver und Standortdatenbank geschieht über den SMS-Anbieter. In Configuration Manager wird die Installation mehrerer Instanzen des SMS-Anbieters unterstützt, jedoch kann auf jedem Computer nur eine einzige Instanz des SMS-Anbieters installiert werden. Jeder SMS-Anbieter kann auf dem Standortserver, auf einem anderen Server, auf dem SQL Server ausgeführt wird, oder auf einem anderen Server installiert werden.

Auf Standorten der zentralen Verwaltung und primären Standorten werden mehrere Instanzen des SMS-Anbieters unterstützt.

System_CAPS_noteHinweis

Auf sekundären Standorten wird die Installation des SMS-Anbieters auf einem anderen Computer nicht unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Planen des SMS-Anbieters in Configuration Manager des Themas Planen der Standortsysteme in Configuration Manager.

Für eine Hierarchie: Verfügen Sie über Server, auf denen SQL Server mit kompatiblen Konfigurationen ausgeführt wird und die für jeden geplanten Standort verfügbar sein werden?

Jeder Server, auf dem SQL Server ausgeführt wird und den Sie als Datenbankserver verwenden, muss bestimmten Konfigurationen entsprechen. Da Standorte beispielsweise Daten direkt mit anderen Standorten replizieren, muss die SQL Server-Sortierung jedes Datenbankservers mit der Sortierung auf jedem anderen Standort in der Hierarchie übereinstimmen.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt SQL Server-Konfigurationen für Datenbankserver des Themas Planen der Standortsysteme in Configuration Manager.

Verteilungspunkte

Sie können auf jedem primären und sekundären Standort einen oder mehrere Verteilungspunkte installieren.

Planungsüberlegungen

Details

Werden Sie auf Clients auf diesem Standort Inhalt bereitstellen?

Berücksichtigen Sie die Anzahl und Größe der Anwendungen Pakete, die voraussichtlich in den Verteilungspunkten auf diesem Standort gespeichert werden. So können Sie die Speicherplatzanforderungen für die Verteilungspunktserver besser einschätzen.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Wie viele Clients werden auf die Verteilungspunkte an diesem Standort zugreifen?

Planen Sie ausreichend Verteilungspunkte ein, um die Anzahl von Clients, die auf diesem Standort Inhalt anfordern, verarbeiten zu können.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Bestimmen der Verteilungspunkt-Infrastruktur des Themas Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Werden Sie Verteilungspunktgruppen verwenden, um die Verwaltung von Inhaltsbereitstellungen zu verbessern?

Entscheiden Sie, wie Sie Ihre Verteilungspunkte gruppieren möchten.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Planen der Verteilungspunktgruppen des Themas Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Sind auf Ihren Verteilungspunktservern alle erforderlichen Komponenten installiert?

Beispielsweise sind für Verteilungspunkte Remote Differential Compression und Internet Information Services (IIS) erforderlich.

Weitere Informationen zu den Voraussetzungen für Verteilungspunkte finden Sie im Abschnitt Konfigurationen für Verteilungspunkte des Themas Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Verfügen Sie über Verteilungspunkte auf Standorten, die sich an Netzwerkorten mit langsamen Verbindungen befinden?

Wenn dies der Fall ist, konfigurieren Sie diese Verteilungspunkte für die Steuerung der Netzwerkbandbreite.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Überlegungen zur Netzwerkbandbreite für Verteilungspunkte des Themas Planen der Inhaltsverwaltung in Configuration Manager.

Verwaltungspunkte

Ein Verwaltungspunkt ist der primäre Kontaktpunkt zwischen Configuration Manager-Clients und dem Standortserver. Für primäre und sekundäre Standorte können mehrere Verwaltungspunkte für Clients im Intranet verfügbar sein, und von primären Standorten können mehrere internetbasierte Verwaltungspunkte für mobile Geräte und Clientcomputer, die sich im Internet befinden, unterstützt werden. Setzen Sie sich bei der Planung von Verwaltungspunkten mit den folgenden Punkten auseinander.

Planungsüberlegungen

Details

Berücksichtigen Sie die maximale Anzahl von Clients, die auf diesem Standort verwaltet werden sollen.

Bei mehr als 25.000 Clients auf einem Standort müssen mehrere Verwaltungspunkte installiert werden. Selbst wenn Sie über weniger als 25.000 Clients verfügen, empfiehlt sich die Installation zusätzlicher Verwaltungspunkte, um Redundanz zu gewährleisten und potenzielle Probleme mit Hardware oder Serverbetriebsbedingungen zu kompensieren.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Anforderungen für Standortsysteme des Themas Unterstützte Konfigurationen für den Konfigurations-Manager.

Berücksichtigen Sie, wie oft durch diesem Standort zugewiesene Clients neue Richtlinieninformationen abgerufen werden.

Clientrichtlinien werden von Clients gemäß einem als Clienteinstellung konfigurierten Zeitplan heruntergeladen. Berücksichtigen Sie die Häufigkeit des Herunterladens, wenn Sie planen, wie viele Verwaltungspunkte auf jedem Standort bereitgestellt werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Clients in Configuration Manager.

Wenn auf diesem Standort die Hardware- oder Softwareinventurdaten von Clients gesammelt werden, berücksichtigen Sie die Konfigurationen und Zeitpläne für die Inventur.

Inventurdaten werden von Clients gemäß einem als Clienteinstellung konfigurierten Zeitplan gesammelt und an einen Verwaltungspunkt gesendet. Berücksichtigen Sie die Häufigkeit dieser Aktionen und die Menge der von Clients gesammelten Daten, wenn Sie planen, wie viele Verwaltungspunkte auf jedem Standort bereitgestellt werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Hardwareinventur in Configuration Manager.

Wenn für die Clients auf diesem Standort Softwaremessung verwendet wird, berücksichtigen Sie den Zeitplan für das Senden der Messungsdaten.

Messungsdaten werden von Clients gemäß einem als Clienteinstellung konfigurierten Zeitplan gesammelt und an einen Verwaltungspunkt gesendet. Berücksichtigen Sie die Häufigkeit dieser Aktion, wenn Sie planen, wie viele Verwaltungspunkte auf jedem Standort bereitgestellt werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Softwaremessung in Configuration Manager.

Reporting Services-Punkte

Ein Reporting Services-Punkt ist ein Standortserver, auf dem eine Berichterstattungswebsite des Standorts gehostet ist. Von einem Berichterstattungspunkt werden Berichtsdaten vom Datenbankserver seines Configuration Manager-Standorts abgerufen.

Planungsüberlegung

Details

Ist für diesen Standort ein Reporting Services-Punkt erforderlich?

Sie können einen Reporting Services-Punkt auf einem Standort der zentralen Verwaltung oder auf einem primären Standort installieren. Allerdings können nur über den Reporting Services-Punkt auf dem Standort auf der obersten Ebene Ihrer Hierarchie Daten von allen Standorten in Ihrer Hierarchie für Berichte abgerufen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Einführung in die Berichterstattung in Configuration Manager.

Softwareupdatepunkte

Ein Softwareupdatepunkt ist ein Standortsystemserver, der auf einem Standortsystem mit Windows Server Update Services (WSUS) installiert ist.

Die Bereitstellung von Softwareupdates ist nur möglich, wenn der Standort der zentralen Verwaltung und alle primären untergeordneten Standorte über einen aktiven Softwareupdatepunkt verfügen. Sie müssen bestimmen, auf welchen Standorten ein internetbasierter Softwareupdatepunkt installiert werden soll, wann der aktive Softwareupdatepunkt als Windows-NLB-Cluster konfiguriert werden soll, und wann ein aktiver Softwareupdatepunkt auf einem sekundären Standort erstellt werden soll.

Planungsüberlegungen

Details

Wie viele Clients sollen auf diesem Standort maximal verwaltet werden?

Von jedem Softwareupdatepunkt können bis zu 25.000 Clients unterstützt werden. Wenn diesem Standort mehr als 25.000 Clientcomputer zugewiesen sind, sollten Sie das Erstellen eines NLB-Clusters für eine Gruppe von WSUS-Servern in Betracht ziehen und den NLB-Cluster als aktiven Softwareupdatepunkt des Standorts verwenden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Softwareupdates in Configuration Manager.

Ist eine unterstützte Version von WSUS auf einem vorhandenen Standortsystem installiert? Wie lautet der Computername des Standortsystems?

Vor dem Hinzufügen der Softwareupdatepunktrolle zum Standortsystem muss auf dem Standortsystem eine unterstützte Version von WSUS installiert werden.

Informationen zu unterstützten WSUS-Konfigurationen finden Sie unter Voraussetzungen für Softwareupdates in Configuration Manager.

Werden auf diesem Standort Clients unterstützt, die sich im Internet befinden?

Mit dem internetbasierten Softwareupdatepunkt können Verbindungen von Geräten im Internet hergestellt werden. Sie können den internetbasierten Softwareupdatepunkt nur dann erstellen, wenn der aktive Softwareupdatepunkt nicht dafür konfiguriert ist, Verbindungen von Geräten im Internet zu akzeptieren.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Bestimmen der Softwareupdatepunkt-Infrastruktur des Themas Planen von Softwareupdates in Configuration Manager.