Planen der Erfassung von Betriebssystemabbildern in Configuration Manager

 

Betrifft: System Center 2012 Configuration Manager, System Center 2012 Configuration Manager SP1, System Center 2012 Configuration Manager SP2, System Center 2012 R2 Configuration Manager, System Center 2012 R2 Configuration Manager SP1

Sie müssen einen Referenzcomputer verwenden, um das Betriebssystemabbild zu erfassen, das Sie in Ihrer System Center 2012 Configuration Manager-Umgebung bereitstellen möchten.

Konfigurieren des Referenzcomputers

Sie können den Referenzcomputer manuell konfigurieren oder die Konfiguration des Referenzcomputers und das Erfassen des Betriebssystemabbilds vollständig automatisieren. Sie können entscheiden, in welchem Umfang der Referenzcomputer manuell konfiguriert werden soll. Mithilfe einer Tasksequenz zum Erstellen und Erfassen können Sie die Konfiguration des Referenzcomputers vollständig automatisieren. Alternativ konfigurieren Sie bestimmte Aspekte des Referenzcomputers manuell und automatisieren dann den Rest mithilfe von Tasksequenzen, oder Sie konfigurieren Referenzcomputer ohne Tasksequenzen vollständig manuell.

Nachdem Sie ein Abbild von einem Referenzcomputer erfasst haben, dürfen Sie kein weiteres Betriebssystemabbild vom Referenzcomputer erfassen, da bei der ersten Konfiguration Registrierungseinträge erstellt werden. Erstellen Sie bei jedem Erfassen des Betriebssystemabbilds einen neuen Referenzcomputer. Wenn Sie den gleichen Referenzcomputer für das Erstellen zukünftiger Betriebssystemabbilder verwenden möchten, deinstallieren Sie zunächst den Configuration Manager-Client, und installieren Sie dann den Configuration Manager-Client erneut.

In der folgenden Tabelle werden die Vor- und Nachteile der automatischen und manuellen Konfiguration des Referenzcomputers dargestellt:

Referenzcomputer

Vorteile

Nachteile

Automatische Konfiguration

Die Konfiguration kann vollkommen unbeaufsichtigt erfolgen, sodass kein Administrator oder Benutzer anwesend sein muss.

Sie können die Tasksequenz wiederverwenden, um die Konfiguration zusätzlicher Referenzcomputer mit einem hohen Maß an Zuverlässigkeit zu wiederholen.

Sie können die Tasksequenz ändern, um Unterschiede bei Referenzcomputern zu berücksichtigen. Eine erneute Erstellung der gesamten Tasksequenz ist nicht nötig.

Das erste Erstellen und Testen einer Tasksequenz kann sehr lange dauern.

Wenn sich die Anforderungen des Referenzcomputers erheblich ändern, kann das erneute Erstellen und Testen der Tasksequenz ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen.

Manuelle Konfiguration

Sie brauchen keine Tasksequenz zu erstellen, und der Zeitaufwand für Tests und die Problembehandlung für die Tasksequenz entfällt.

Die Installation kann direkt von den CDs erfolgen, ohne alle Softwarepakete (einschließlich Windows selbst) in ein Configuration Manager-Paket zu integrieren.

Die Genauigkeit der Konfiguration des Referenzcomputers wird durch den Administrator oder Benutzer vorgegeben, der den Computer konfiguriert.

Sich müssen weiterhin überprüfen und testen, ob der Referenzcomputer ordnungsgemäß konfiguriert ist.

Sie können die Konfigurationsmethode nicht wiederverwenden.

Erfordert eine Person, die aktiv am gesamten Prozess beteiligt ist.

In der folgenden Tabelle werden die grundlegenden Punkte aufgezeigt, die Sie bei der Konfiguration eines Referenzcomputers beachten müssen.

Konfigurationselemente für Referenzcomputer

Weitere Informationen

Bereitzustellendes Betriebssystem

Auf dem Referenzcomputer muss das Betriebssystem installiert sein, das Sie auf Ihren Zielcomputern bereitstellen möchten. Weitere Informationen zu den Betriebssystemen, die Sie bereitstellen können, finden Sie unter Unterstützte Betriebssysteme und Festplattenkonfigurationen für die Betriebssystembereitstellung.

Mit dem entsprechenden Service Pack

Stellen Sie sicher, dass das aktuelle Service Pack für das auf dem Referenzcomputer ausgeführte Betriebssystem installiert wurde.

Mit den entsprechenden Softwareupdates

Installieren Sie alle Softwareanwendungen, die in das vom Referenzcomputer zu erfassende Betriebssystemabbild eingeschlossen werden sollen. Sie können Softwareanwendungen auch bei der Bereitstellung eines Betriebssystemabbilds auf Ihren Zielcomputern installieren.

Mitgliedschaft in einer Arbeitsgruppe

Der Referenzcomputer muss als Mitglied einer Arbeitsgruppe konfiguriert sein.

Mit der entsprechenden Version von Sysprep oder einem anderen Migrationsprogramm

Das Tool für die Systemvorbereitung (Sysprep) ist eine Technologie, die Sie in Verbindung mit anderen Bereitstellungstools zum Installieren von Windows-Betriebssystemen auf neuer Hardware verwenden können. Mithilfe von Sysprep wird ein Computer für die Erstellung eines Festplattenabbilds oder für die Bereitstellung für einen Kunden vorbereitet, indem der Computer so konfiguriert wird, dass beim Neustart des Computers eine neue Sicherheitskennung (SID) erstellt wird. Außerdem werden mit Sysprep benutzer- und computerspezifische Einstellungen und Daten bereinigt, die nicht auf den Zielcomputer kopiert werden dürfen.

System_CAPS_importantWichtig

Auf Windows XP-Computern müssen Sie die entsprechenden Sysprep-Dateien (sysprep.exe und setupcl.exe) auf dem Referenzcomputer in den Ordner C:\Sysprep kopieren. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie das Abbild auf mehreren Zielcomputern bereitstellen. Unter neueren Betriebssystemen sind die Dateien bereits verfügbar, sodass keine Aktion erforderlich ist.

Sie können Sysprep mithilfe des folgenden Befehls manuell auf dem Referenzcomputer ausführen:

Sysprep /quiet /generalize /reboot

Sie können Sysprep mithilfe des Tasksequenzschritts Windows für die Erfassung vorbereiten oder mithilfe von Erfassungsmedien automatisieren. Weitere Informationen zum Erstellen von Erfassungsmedien finden Sie im Abschnitt Erstellen von Erfassungsmedien des Themas Bereitstellen von Betriebssystemen mithilfe von Medien in Configuration Manager.

System_CAPS_importantWichtig

Im Tasksequenzschritt Windows für die Erfassung vorbereiten wird versucht, das lokale Administratorkennwort auf dem Referenzcomputer vor der Ausführung von Sysprep auf einen leeren Wert zurückzusetzen. Wenn die lokale Sicherheitsrichtlinie Kennwort muss Komplexitätsvoraussetzungen entsprechen aktiviert ist, kann das Administratorkennwort nicht von diesem Tasksequenzschritt zurückgesetzt werden. Deaktivieren Sie in diesem Fall die Richtlinie, bevor Sie die Tasksequenz ausführen.

Weitere Informationen zu Sysprep für Windows 8 und Windows Server 2012 finden Sie im Thema Technische Referenz für die Systemvorbereitung (Sysprep).

Mit den entsprechenden erforderlichen Tools und Skripts für die Installationsszenarien

Sie können die Anwendungskompatibilitätstools und Skripts, die zur Behandlung bekannter Probleme bei bestimmten Installationsszenarien auf den Zielcomputern erforderlich sind, auf dem Referenzcomputer installieren, wenn Sie das erfasste Betriebssystemabbild auf Ihren Zielcomputern bereitstellen.

Mit der entsprechenden Desktopanpassung (Hintergrundbild, Branding, Standardbenutzerprofil)

Sie können den Referenzcomputer mit entsprechenden benutzerdefinierten Desktopeigenschaften konfigurieren, die beim Erfassen des Betriebssystemabbilds vom Referenzcomputer berücksichtigt werden sollen. Zu den Desktopeigenschaften zählen Hintergrundbild, Branding und ein Standardbenutzerprofil.

Überlegungen zur Bereitstellung eines Betriebssystemabbilds

Berücksichtigen Sie die folgenden Faktoren, wenn Sie die Bereitstellung eines Betriebssystemabbilds in Configuration Manager planen:

  • Größe des Betriebssystemabbilds

  • Cachegröße des Configuration Manager-Clients

  • Erfassen des Benutzerzustands und des Computerzustands

  • Paket für Windows-EasyTransfer (früher USMT)

  • Tasksequenzbereitstellung

Größe des Betriebssystemabbilds

Betriebssystemabbilder können sehr groß sein. Beispielsweise beträgt die Abbildgröße für Windows 7 mindestens 3 GB. Die Größe des Abbilds und die Anzahl der Computer, auf denen Sie das Betriebssystem gleichzeitig bereitstellen, haben Einfluss auf die Netzwerkleistung und die verfügbare Bandbreite. Stellen Sie sicher, dass Sie die Netzwerkleistung testen, um die Auswirkung besser einschätzen zu können, die die Abbildbereitstellung möglicherweise hat. Zudem erhalten Sie Informationen zum Zeitaufwand, der für das Abschließen der Bereitstellung erforderlich ist.Configuration Manager-Aktivitäten, die sich auf die Leistung des Netzwerks auswirken, umfassen die Verteilung des Abbilds an einen Verteilungspunkt sowie die Verteilung des Abbilds von einem Standort an einen anderen und das Herunterladen des Abbilds auf den Configuration Manager-Client.

Sie müssen auch genügend Speicherplatz auf den Verteilungspunkten einplanen, auf denen die Betriebssystemabbilder gehostet werden.

Cachegröße des Clients

Wenn Inhalt von Configuration Manager-Clients heruntergeladen wird, wird automatisch der intelligente Hintergrundübertragungsdienst (Background Intelligent Transfer Service oder BITS) verwendet, sofern dieser verfügbar ist. Wenn Sie eine Tasksequenz bereitstellen, mit der ein Betriebssystem installiert wird, können Sie über eine Bereitstellungsoption festlegen, dass das vollständige Abbild von den Configuration Manager-Clients vor der Ausführung der Tasksequenz in einen lokalen Cache heruntergeladen wird.

Allgemein gilt: Wenn ein Paket (oder in diesem Szenario ein Betriebssystemabbild) von einem Configuration Manager-Client heruntergeladen werden muss und im Cache nicht genügend Platz verfügbar ist, werden die anderen Pakete im Cache vom Client überprüft, um zu bestimmen, ob durch das Löschen einiger oder aller ältesten Pakete genügend Speicherplatz für die Aufnahme des neuen Pakets freigegeben wird. Wenn durch diese Maßnahme nicht genügend Speicherplatz freigegeben wird, wird das neue Paket nicht vom Client heruntergeladen, und bei der Bereitstellung tritt ein Fehler auf. Dieses Szenario kann eintreten, wenn sich ein großes Paket im Cache befindet, das aufgrund der Konfiguration durch einen Administrator im Cache verbleiben muss.

Falls durch das Löschen der ältesten Pakete genügend Speicherplatz im Cache freigegeben werden kann, wird der Löschvorgang vom Client ausgeführt, und das neue Paket wird in den Cache heruntergeladen.

Der Standardcache auf Configuration Manager-Clients ist für die meisten Betriebssystemabbild-Bereitstellungen evtl. nicht groß genug. Wenn Sie das vollständige Abbild in den Clientcache herunterladen möchten, müssen Sie die Größe des Configuration Manager-Clientcaches auf den Zielcomputern so anpassen, dass das bereitzustellende Abbild darin aufgenommen werden kann.

Weitere Informationen zum Verwalten des Clientcaches finden Sie im Abschnitt Konfigurieren des Clientcaches für Configuration Manager-Clients des Themas Verwalten von Clients in Configuration Manager.

Erfassen der Einstellungen für Benutzerzustand und Computerzustand

Wenn Sie die Einstellungen für Benutzerzustand und Computerzustand als Teil Ihrer Betriebssystembereitstellung erfassen möchten, müssen Sie sich für eine Remotespeicherung der Daten auf einem Zustandsmigrationspunkt oder für die lokale Speicherung auf dem Zielcomputer entscheiden. Weitere Informationen zum Verwalten des Benutzerzustands finden Sie unter Verwalten des Benutzerzustands in Configuration Manager.

Tasksequenzbereitstellungen

Mit der von Ihnen erstellten Tasksequenz kann das Betriebssystemabbild auf eine der folgenden Weisen auf einem Configuration Manager-Clientcomputer bereitgestellt werden:

  • Laden Sie das Abbild und dessen Inhalt zunächst von einem Verteilungspunkt in den Configuration Manager-Clientcache herunter, und installieren Sie dann das Abbild samt Inhalt.

  • Installieren Sie das Abbild und dessen Inhalt unmittelbar vom Verteilungspunkt aus.

  • Installieren Sie das Abbild und dessen Inhalt im Bedarfsfall vom Verteilungspunkt aus.

Wenn Sie die Bereitstellung für die Tasksequenz erstellen, wird das Abbild standardmäßig zunächst in den Configuration Manager-Clientcache heruntergeladen und dann installiert. Weitere Informationen zu Tasksequenzen finden Sie im Abschnitt Bereitstellen einer Tasksequenz des Themas Verwalten von Tasksequenzen in Configuration Manager.

Wenn Sie sich entscheiden, das Abbild vor dem Ausführen in den Configuration Manager-Clientcache herunterzuladen, und die Tasksequenz einen Schritt zum Neupartitionieren des Festplattenlaufwerks enthält, tritt bei diesem Schritt ein Fehler auf, weil der Inhalt des Configuration Manager-Clientcaches beim Neupartitionieren der Festplatte gelöscht wird. Wenn die Festplatte von der Tasksequenz neu partitioniert werden muss, müssen Sie die Abbildinstallation vom Verteilungspunkt ausführen. Verwenden Sie dazu bei der Bereitstellung der Tasksequenz die Option Programm vom Verteilungspunkt ausführen.

Manuelles Bereitstellen des Betriebssystemabbilds

Sie können ein eigenständiges Medium (eine CD, ein DVD-Satz oder einen USB-Speicherstick) erstellen, um das Betriebssystem manuell auf einem Zielcomputer bereitzustellen. Welchen Typ von eigenständigen Medien Sie hierzu auswählen, wird jedoch möglicherweise durch die Größe des Abbilds beeinflusst. Weitere Informationen zum Erstellen von eigenständigen Medien finden Sie im Abschnitt Erstellen eigenständiger Medien des Themas Erstellen eigenständiger Medien.

Wenn der Zielcomputer momentan nicht von Configuration Manager verwaltet wird, müssen Sie den Computer zudem der Configuration Manager-Datenbank hinzufügen, bevor Sie den Vorgang der Betriebssystembereitstellung initiieren. Sie können keine eigenständigen Medien verwenden, um ein Betriebssystem auf einem unbekannten Computer bereitzustellen. Diese Anforderung gilt immer, egal ob auf dem Computer ein Betriebssystem installiert ist oder nicht. Weitere Informationen zum Importieren eines neuen Computers in Configuration Manager finden Sie im Abschnitt Hinzufügen eines Computers zur Configuration Manager-Datenbank des Themas Bereitstellen von Betriebssystemen in Configuration Manager.