Sonderbeitrag: Windows Server 2008

Bereitstellen von Windows Server 2008 mit System Center

Tim Mintner

 

Kurz zusammengefasst:

  • Bereitstellungsfeatures von Configuration Manager
  • Erstellen und Anpassen einer Servertasksequenz
  • Hinzufügen von Serverrollen
  • Festlegen von computerspezifischen Variablen

Mit der Veröffentlichung von System Center Configuration Manager 2007 können Serveradministratoren jetzt die gleichen Bereitstellungstools für Betriebssysteme nutzen, die Clientadministratoren

schon seit mehreren Jahren zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit haben Serveradministratoren Windows Server® oft mit einer CD oder DVD manuell installiert und dann Stunden mit der Konfiguration des Servers verbracht. Einige Administratoren sind einen Schritt weiter gegangen und haben durch die Erstellung einer unattend.txt-Datei und vielleicht mithilfe von Remoteinstallationsdiensten (Remote Installation Services, RIS) unbeaufsichtigte Setuproutinen erstellt, um den Installationsvorgang zu automatisieren und zu vermeiden, persönlich an der Serverkonsole anwesend sein zu müssen. Fortschrittlichere Administratoren haben die automatischen Bereitstellungsdienste (Automated Deployment Services, ADS) für Windows Server 2003 genutzt, um den gesamten Servererstellungsprozess vollständig zu automatisieren. Mit Windows Server 2008 hat sich der Installationsvorgang für Server zum ersten Mal seit Windows NT® 4.0 wesentlich geändert.

Bei der Bereitstellung von Windows Server 2008 werden die gleichen zugrunde liegenden Bereitstellungstools und -technologien verwendet wie bei Windows Vista®. Aufgrund dieser Änderung müssen die Tools, die Serveradministratoren in der Vergangenheit verwendet haben, aktualisiert oder ersetzt werden. RIS wurde durch die Windows®-Bereitstellungsdienste (Windows Deployment Services, WDS) ersetzt, und ADS unterstützt die Bereitstellung von Windows Server 2008 nicht. Weitere Informationen zu den Technologien und Tools, die sich bei der Server- und Clientbereitstellung geändert haben, finden Sie in „10 wissenswerte Punkte zur Bereitstellung von Windows Vista“ unter technetmagazine.com/ issues/2006/11/Deployment.

Da die zugrunde liegenden Technologien für die Bereitstellung von Windows Server 2008 und Windows Vista sich gleichen, wäre es da nicht großartig, wenn Sie die gleichen Tools und die gleichen Kenntnisse nutzen könnten, um beide bereitzustellen? System Center Configuration Manager und Microsoft® Deployment bieten jetzt dieses integrierte Toolset. In diesem Artikel wird beschreiben, wie Sie Configuration Manager zusammen mit Microsoft Deployment verwenden können, um mit der Veröffentlichung von Windows Server 2008 zu beginnen.

Betriebssystembereitstellung mit Configuration Manager

Bevor Sie mit der Bereitstellung von Windows Server 2008 beginnen, sehen Sie sich die Bereitstellungsfeatures für Betriebssysteme von Configuration Manager an. Wenn Sie die Configuration Manager-Konsole starten und die Computerverwaltung aufrufen, sehen Sie einen neuen Landebereich für die Betriebssystembereitstellung, wie in Abbildung 1 gezeigt.

Abbildung 1 Die Seite für die Betriebssystembereitstellung

Abbildung 1** Die Seite für die Betriebssystembereitstellung **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Auf dieser Seite können Sie eine kurze Zusammenfassung von Betriebssystembereitstellungen anzeigen, die in Ihrer Umgebung stattgefunden haben. Sie können auch zu anderen Betriebssystembereitstellungs-Knoten wie „Manage Task Sequences“ (Tasksequenzen verwalten) und „Manage Boot Images“ (Startabbilder verwalten) navigieren. Sie finden eine Liste von Webberichten zum Anzeigen des Status von Bereitstellungen und der Integrität Ihrer Bereitstellungsumgebung. Es gibt auch einen Schnellhilfeverweis unter „Resources“ (Ressourcen), der Sie mit der Hilfedokumentation für die Betriebssystembereitstellung verknüpft.

Unterhalb der Knoten im Navigationsbereich können Sie alle Elemente sehen, die konfiguriert werden müssen, um eine Betriebssystembereitstellung durchzuführen. Hier eine Zusammenfassung dieser Elemente:

Boot Images (Startabbilder) Enthält eine Liste von Startabbildern, die auf Windows PE 2.0 basieren und während des Bereitstellungsprozesses verwendet werden.

Computer Associations (Computerzuordnungen) Wird hauptsächlich für Clientbereitstellungen verwendet, um einem neuen Computer einen vorhandenen Computer zuzuordnen, damit der Benutzerstatus sicher verwaltet werden kann. Enthält auch einen Assistenten, um unbekannte Computerkonten in die Datenbank von Configuration Manager zu importieren, damit Bare-Metal-Server bereitgestellt werden können.

Operating System Images (Betriebssystemabbilder) Enthält eine Liste der Pakete, in denen angepasste WIM-Abbilder (Windows Imaging) für die Server- und Clientbereitstellung gespeichert sind.

Operating System Install Packages (Installationspakete für Betriebssysteme) Hält Pakete bereit, die den vollständigen Satz an Quelldateien für eine Betriebssystembereitstellung enthalten, z. B. die Quelldateien für Windows Server 2008.

Task Sequences (Tasksequenzen) Enthält mehrere Schritte, von denen jeder die Befehlszeilenaktionen definiert, die ohne Benutzereingriff ausgeführt werden. Tasksequenzen sind der Motor des Bereitstellungsprozesses von Betriebssystemen und können alle Schritte zur Verfügung stellen, die für die Bereitstellung und Konfiguration eines Betriebssystems erforderlich sind.

Drivers (Treiber) Ein zentrales Repository zum Verwalten aller Treiber, die für die verschiedenen Modelle von Server- und Clientcomputern benötigt werden.

Driver Packages (Treiberpakete) Enthält einen oder mehrere Sätze von Treibern, die an Configuration Manager-Verteilungspunkte verteilt werden können und während der Bereitstellung von Server- oder Clientcomputern verwendet werden.

Nun, da Sie über grundlegende Kenntnisse der Bereitstellungsfeatures für Betriebssysteme von Configuration Manager verfügen, werden wir alles zusammentragen, was Sie benötigen, um eine Windows Server 2008-Bereitstellung durchführen zu können.

Vorbereitung auf die Bereitstellung von Windows Server 2008

Was ist Microsoft Deployment?

Microsoft Deployment ist die nächste Version von Business Desktop Deployment (BDD) 2007. Es vereint die Tools und Prozesse, die sowohl für die Desktop- als auch für die Serverbereitstellung erforderlich sind, in einer gemeinsamen Bereitstellungskonsole und einer Sammlung von Leitfäden. Das Produkt fügt mit System Center Configuration Manager 2007 neue Funktionen zur Bereitstellung und Tasksequenzierung für Desktops und Server hinzu.

Microsoft Deployment ist im Microsoft Download Center erhältlich, und Leitfäden können online in den TechCentern zur Desktopbereitstellung bzw. Serverbereitstellung auf Microsoft TechNet gelesen werden. Weitere Informationen und Links zu diesen Zielen und weitere verwandte Inhalte finden Sie unter Microsoft.com/deployment.

Zur Bereitstellung von Windows Server 2008 mit Configuration Manager benötigen Sie folgende Elemente:

Microsoft Deployment Toolkit (MDT) Bietet Dokumentation zu Tools und bewährten Methoden für die Bereitstellung von Server- und Clientbetriebssystemen. Wird direkt in die Configuration Manager-Konsole integriert, um den Bereitstellungsprozess zu optimieren. Sie können das Microsoft Deployment Toolkit unter Microsoft.com/deployment herunterladen.

Custom Boot Image (Benutzerdefiniertes Startabbild) Configuration Manager bietet 32-Bit- und 64-Bit-Startabbilder, die auf Windows PE 2.0 basieren und Unterstützung für VBScript, Windows-Verwaltungsinstrumentation (Windows Management Instrumentation, WMI) und HTML-Anwendungen (HTAs) umfassen. Wenn Sie jedoch möchten, dass Ihr Bereitstellungsprozess Informationen von einer separaten SQL Server®-Datenbank anfordert, benötigen Sie ein benutzerdefiniertes Startabbild mit ADO-Unterstützung.

Operating System Install Package (Installationspaket für Betriebssysteme) Enthält die Quelldateien von der Windows Server 2008-DVD.

MDT Package (MDT-Paket) Enthält alle Skripts und unterstützenden Dateien, die für das Microsoft Deployment Toolkit benötigt werden.

Configuration Manager Client Package (Configuration Manager-Clientpaket) Enthält die Installationsdateien für den Configuration Manager-Client.

Settings Package (Einstellungspaket) Enthält die Datei „unattend.xml“, die für eine automatisierte Installation von Windows Server 2008 verwendet wird, sowie die Datei „customsettings.ini“, die mit dem Microsoft Deployment Toolkit verwendet wird.

Sysprep Package (Sysprep-Paket) Wird nur bei der Bereitstellung von Windows Server 2003 oder Windows XP verwendet und bietet die Sysprep-Dateien, die erforderlich sind, um einen Computer auf die Erfassung eines Betriebssystemabbilds vorzubereiten.

Drivers (Treiber) Enthält alle Treiber, die für bestimmte Modelle von Servern benötigt werden.

Netzwerkfreigaben für Paketquellen und aufgezeichnete WIMs Die UNC-Speicherorte (Universal Naming Convention), unter denen die oben aufgelisteten Pakete zusammen mit dem angepassten WIM-Abbild gespeichert werden.

Es mag so aussehen, als ob viel Arbeit erforderlich ist, um alle diese Pakete zu erstellen. Die gute Nachricht ist, dass mithilfe des Microsoft Deployment Toolkit ein Assistent alle Pakete für Sie erstellt.

Um das Microsoft Deployment Toolkit mit Configuration Manager zu verwenden, müssen Sie es auf dem gleichen Computer installieren wie die Configuration Manager-Verwaltungskonsole. Nachdem Sie dies erledigt haben, rufen Sie „Start“ | „Alle Programme“ | „Microsoft Deployment Toolkit“ auf, und wählen Sie „Configure ConfigMgr Integration“ (ConfigMgr-Integration konfigurieren) aus. Geben Sie den Namen Ihres Configuration Manager-Standortservers und den Standortcode an, und klicken Sie auf „Next“ (Weiter). Dadurch werden der Configuration Manager-Konsole Erweiterungen hinzugefügt, die vom Microsoft Deployment Toolkit zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie jetzt die Configuration Manager-Konsole starten und mit der rechten Maustaste auf „Task Sequences“ (Tasksequenzen) klicken, sehen Sie eine neue Option, wie in Abbildung 2 gezeigt.

Abbildung 2 Importieren der Microsoft Deployment-Tasksequenz

Abbildung 2** Importieren der Microsoft Deployment-Tasksequenz **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Wählen Sie „Import Microsoft Deployment Task Sequence“ (Microsoft Deployment-Tasksequenz importieren) aus, und befolgen Sie die unten stehenden Schritte, um die notwendigen Pakete und die Windows Server 2008-Tasksequenz zu erstellen:

  1. Wählen Sie im Fenster „Choose Template Screen“ (Vorlagenfenster wählen) die Option „Server Task Sequence“ (Servertasksequenz) aus, und klicken Sie dann auf „Next“.
  2. Geben Sie einen Tasksequenznamen und Kommentare zur Beschreibung der Tasksequenz an, und klicken Sie dann auf „Next“.
  3. Geben Sie die Details zum Beitreten zu einer Domäne oder einer Arbeitsgruppe an, einschließlich der Anmeldeinformationen des Benutzerkontos, um den Server in die Domäne aufzunehmen. Geben Sie die Informationen für Ihre Organisation und den Produktschlüssel ein, und geben Sie einen UNC-Pfad und einen Dateinamen für das benutzerdefinierte WIM-Abbild an, das aufgezeichnet wird. Geben Sie Anmeldeinformationen des Benutzers an, um eine Verbindung zur Netzwerkfreigabe herzustellen, auf der die WIM-Datei gespeichert wird, und klicken Sie dann auf „Next“.
  4. Wählen Sie im Fenster „Boot Image“ (Startabbild) die Option zum Erstellen eines neuen Startabbildpakets, und geben Sie einen Netzwerkspeicherort für das Paketquellverzeichnis des Startabbildpakets an. Klicken Sie dann auf „Next“.
  5. Geben Sie einen Paketnamen, Versionsinformation und Kommentare für das Startabbildpaket an, und klicken Sie auf „Next“.
  6. Wählen Sie eine Plattform (x86 oder x64) aus, ADO-Unterstützung, beliebige optionale Schriftarten, die Sie benötigen, ggf. einen benutzerdefinierten Hintergrund für das Startabbild und beliebige zusätzliche Ordner, die im Windows PE-Abbild enthalten sein sollen, und klicken Sie auf „Next“.
  7. Wählen Sie im Fenster „MDT Package“ (MDT-Paket) die Option „Create a new Microsoft Deployment Toolkit Files Package“ (Neues Microsoft Deployment Toolkit-Dateipaket erstellen) aus, geben Sie einen UNC-Pfad an, der als Paketquelle verwendet wird, und klicken Sie auf „Next“.
  8. Geben Sie Namen, Version, Sprache, Hersteller und Kommentare für das MDT-Paket an, und klicken Sie auf „Next“.
  9. Wählen Sie für das Betriebssystemabbild die Option „Create a new OS Install Package“ (Neues Betriebssystem-Installationspaket erstellen) aus, geben Sie den Pfad zu den Windows Server 2008-Quelldateien sowie einen UNC-Speicherort an, der als Paketquellverzeichnis verwendet wird, und klicken Sie auf „Next“.
  10. Wählen Sie für das Clientpaket die Option „Create a new Configuration Manager client package“ (Neues Configuration Manager-Clientpaket erstellen) aus, und klicken Sie auf „Next“.
  11. Wählen Sie für das „Settings Package“ (Einstellungspaket) die Option „Create a new Settings Package“ (Neues Einstellungspaket erstellen) aus. Geben Sie einen UNC-Speicherort an, der als Paketquelle für das Einstellungspaket verwendet wird, und klicken Sie auf „Next“.
  12. Wählen Sie für das Sysprep-Paket die Option „No Sysprep Files required“ (Keine Sysprep-Dateien erforderlich) aus, und klicken Sie auf „Next“.

Vom Assistenten werden jetzt das Startabbild und alle Pakete erstellt. Wenn Sie „Packages“ (Pakete), „Boot Images“ (Startabbilder), „Operating System Install Packages“ (Installationspakete für Betriebssysteme) und „Task Sequences“ (Tasksequenzen) erweitern, werden alle erstellten Pakete und die Tasksequenz angezeigt. Nachdem alle diese Pakete erstellt sind, sollten sie an Verteilungspunkten bereitgestellt werden.

Außer diesen Paketen müssen Sie oft auch Treiber für bestimmte Serverhardware hinzufügen. Dies erledigen Sie, indem Sie Treiber dem Configuration Manager-Treiberspeicher hinzufügen und ein Treiberpaket erstellen, das während der Bereitstellung verwendet wird.

Um Treiber in den Treiberkatalog zu importieren und ein Treiberpaket zu erstellen, gehen Sie zur Configuration Manager-Konsole, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Drivers“ (Treiber) und dann auf „Import“ (Importieren). Importieren Sie alle Treiber in den angegebenen UNC-Pfad. Geben Sie dann einen UNC-Pfad ein, der alle Treiber enthält, die Sie für Ihre spezifischen Servermodelle gesammelt haben. Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, klicken Sie auf „Next“.

Wählen Sie auf der Seite „Drivers Details“ (Treiberdetails) aus, welche INF-Dateien Sie importieren möchten. Sie haben auch die Möglichkeit, die Treiber einer Kategorie zuzuweisen. (Eine Kategorie könnte auf einem bestimmten Servermodelltyp basieren.) Klicken Sie auf „Next“ und auf der Seite „Add Drivers to Package“ (Treiber dem Paket hinzufügen) auf „New Package“ (Neues Paket). Geben Sie einen Namen, einen Kommentar und einen UNC-Pfad an, die als Paketquelle für das Treiberpaket verwendet werden, und klicken Sie auf „OK“. Wählen Sie „Update distribution points when finished“ (Nach Fertigstellung Verteilungspunkte aktualisieren) aus, und klicken Sie auf „Next“.

Wählen Sie auf der Seite „Add Driver to Boot Images page“ (Treiber zu Startabbildern hinzufügen) das zuvor erstellte Startabbild aus, und aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Update distribution points when finished“ (Nach Fertigstellung Verteilungspunkte aktualisieren). Klicken Sie auf „Next“ und auf der Zusammenfassungsseite erneut auf „Next“, um den Assistenten abzuschließen, die Treiber zu importieren und das Treiberpaket zu erstellen.

Bearbeiten der Tasksequenz

Nun, da Sie alle notwendigen Pakete und die Tasksequenz zum Installieren von Windows Server 2008 erstellt haben, möchten Sie wahrscheinlich mehrere der Aktionen in der Standardtasksequenz anpassen. Um die Tasksequenz zu ändern, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Sequenz und dann auf „Edit“ (Bearbeiten). Daraufhin wird die Tasksequenzvorlage von Microsoft Deployment Server angezeigt, wie in Abbildung 3 zu sehen.

Abbildung 3 Sie können die Standardtasksequenz anpassen

Abbildung 3** Sie können die Standardtasksequenz anpassen **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Allgemein ausgedrückt, ist eine Tasksequenz eine Reihe von Befehlszeilenelementen, die als Tasks bezeichnet werden, von denen jeder bestimmte Vorgänge durchführt. Jeder Task kann über bestimmte Eigenschaften verfügen, die konfiguriert werden können und für die auf der Registerkarte „Options“ (Optionen) Bedingungen festgelegt sein können, anhand derer bestimmt wird, ob bestimmte Aufgaben ausgeführt werden sollten. Für den ersten Task in der Tasksequenz sind z. B. Bedingungen wie in Abbildung 4 festgelegt.

Abbildung 4 Sie können einen Task oder dafür festgelegte Bedingungen auf der Registerkarte „Optionen“ deaktivieren.

Abbildung 4** Sie können einen Task oder dafür festgelegte Bedingungen auf der Registerkarte „Optionen“ deaktivieren. **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

In diesem Beispiel ist der Task standardmäßig deaktiviert, da das Kontrollkästchen „Disable this step“ (Diesen Schritt deaktivieren) aktiviert wurde. Wenn der Task aktiviert wäre, würde er nur auf Grundlage der aktuell angegebenen Bedingungen ausgeführt.

Einige der geläufigeren Aufgaben, die Sie u. U. vor der Bereitstellung von Windows Server 2008 ändern müssen, umfassen „Format and Partition Disk“ (Datenträger formatieren und partitionieren), „Validate“ (Überprüfen), „Apply Operating System Image“ (Betriebssystemabbild anwenden) und „Apply Network Settings“ (Netzwerkeinstellungen anwenden).

Anhand des Tasks „Format and Partition Disk“ (Datenträger formatieren und partitionieren) können Sie definieren, wie Sie die Partitionsstruktur der Datenträger für Ihre Serverbereitstellungen erstellen möchten. In der Standardeinstellung wird eine Partition erstellt, die den gesamten Speicherplatz auf dem ersten Datenträger beansprucht. Unter Umständen möchten Sie Ihre Server nicht mit dieser Konfiguration bereitstellen. Deshalb können Sie diese Einstellung ändern und das gewünschte Datenträgerlayout angeben.

Mithilfe des Tasks „Validate“ (Überprüfen) können Sie einige grundlegende Anforderungen wie Arbeitsspeicher und Prozessorgeschwindigkeit prüfen. Wenn in Ihrem Unternehmen beispielsweise ein Arbeitsspeicher von 2 GB Standard für Serverbereitstellungen ist, können Sie dies als Anforderung festlegen. Die Installation wird nicht fortgesetzt, wenn der Server diese Anforderung nicht erfüllt.

Mit dem Task „Apply Operating System Image“ (Betriebssystemabbild anwenden) können Sie das Abbild konfigurieren, das bereitgestellt werden soll. Wenn Sie z. B. Quelldateien für Windows Server 2008 verwenden, können Sie Server Standard, Server Enterprise, Server Datacenter, Server Standard Core, Server Enterprise Core und Server Datacenter Core bereitstellen. Sie müssen das geeignete Abbild auswählen, und dies hängt davon ab, welche Version von Windows Server 2008 bereitgestellt werden soll.

Mit dem Task „Apply Network Settings“ (Netzwerkeinstellungen anwenden) können Sie statische IP-Adressen für Ihre Netzwerkkarten konfigurieren und die Einstellungen für den Beitritt zu einer Domäne oder Arbeitsgruppe ändern. Es ist zwar möglich, mithilfe dieses Tasks eine statische IP-Adresse festzulegen, doch dadurch würde diese Tasksequenz nur für einen Server funktionieren. Später werden Sie erfahren, wie Sie statische IP-Adressen mit Variablen festlegen können, damit Sie eine einzige Tasksequenz für mehrere Server verwenden können.

Installieren und Konfigurieren von Serverrollen

Bisher haben Sie gesehen, wie Sie die Tasksequenz ändern können, um Elemente zu konfigurieren, die mit der Installation des Betriebssystems zusammenhängen. Mit dem Microsoft Deployment Toolkit ist Ihnen aber auch die Möglichkeit gegeben, Serverrollen zu installieren und zu konfigurieren. Sie können z. B. eine Tasksequenz konfigurieren, um Windows Server 2008 auf einem Zweigstellenserver bereitzustellen, auf dem ein schreibgeschützter Domänencontroller und ein Dateiserver ausgeführt werden.

Um dies erfolgreich durchzuführen, navigieren Sie im Tasksequenzeditor zum Task „Install Software“ (Software installieren), und wählen Sie „Add“ (Hinzufügen) | „MDT“ | „Install Roles and Features“ (Rollen und Features installieren). Aktivieren Sie dann im neu erstellten Task „Install Roles and Features“ (Rollen und Features installieren) sowohl „Active Directory Domain Controller“ (Active Directory-Domänencontroller) als auch „File Server“ (Dateiserver), wie in Abbildung 5 gezeigt.

Abbildung 5 Installieren von Rollen und Features

Abbildung 5** Installieren von Rollen und Features **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Jetzt müssen Sie die Einstellungen für den schreibgeschützten Domänencontroller konfigurieren. Wählen Sie im Tasksequenzeditor „Add“ (Hinzufügen) | „MDT“ | „Configure ADDS“ (ADDS konfigurieren). Wählen Sie im neu erstellten Task „Configure ADDS“ (ADDS konfigurieren) die Option zum Erstellen eines neuen schreibgeschützten Domänencontrollerreplikats aus, und geben Sie Werte für die folgenden Eigenschaften an:

  • Existing domain DNS name (Vorhandener DNS-Name der Domäne)
  • Replication source domain controller (Replikationsquellen-Domänencontroller)
  • Account (Konto)
  • Recovery (safe mode) password (Wiederherstellungskennwort (abgesicherter Modus))

Arbeiten mit Variablen

Sie sollten unbedingt verstehen, dass eines der leistungsfähigsten Features von Tasksequenzen darin besteht, Benutzern die Möglichkeit zu bieten, nahezu jede Eigenschaft in der Tasksequenz während der Bereitstellung dynamisch als Variable festzulegen. Configuration Manager und Microsoft Deployment bieten beide mehrere Methoden zum Festlegen und Verwenden von Variablen.

Mit Configuration Manager können Sie die Variablen als Computervariable, Auflistungsvariable oder direkt innerhalb der Tasksequenz festlegen. Mit Microsoft Deployment können Sie Variable durch die Datei „customsettings.ini“, durch eine Back-End-Datenbank oder durch einen Webdienst festlegen. Unter technet.microsoft.com/bb632442.aspx finden Sie eine Liste von Variablen, die festgelegt werden können.

Nehmen wir das Festlegen einer statischen IP-Adresse auf einem bestimmten Server als Beispiel. Weiter oben in diesem Artikel haben Sie erfahren, dass Sie die statische IP-Adresse direkt innerhalb der Tasksequenz im Task „Apply Network Settings“ (Netzwerkeinstellungen anwenden) festlegen können. Dies ist nicht die beste Methode, da diese Tasksequenz dann nur für einen bestimmten Server verwendet werden kann.

Stattdessen möchten Sie die Tasksequenz unverändert lassen und die IP-Adresse durch eine Variable festlegen. Es folgt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Festlegen der statischen IP-Adresse als Computervariable:

  1. Navigieren Sie in der Configuration Manager-Konsole zu „System Center Configuration Manager“ | „Site Database“ (Standortdatenbank) | „Computer Management“ (Computerverwaltung) | „Collections“ (Sammlungen).
  2. Um einem Computer eine Variable pro Computer zuzuweisen, suchen und erweitern Sie die Sammlung, der der Computer angehört. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Computer, auf „Properties“ (Eigenschaften) und auf die Registerkarte „Variables“ (Variable).
  3. Um benutzerdefinierte Variablen und ihre zugeordneten Werte anzugeben, klicken Sie auf das Neu-Symbol, um das Dialogfeld für neue Variable zu öffnen.
  4. Im Dialogfeld für neue Variable müssen Sie einen Namen für die Variable angeben und festlegen, ob diese Variable in der Configuration Manager 2007-Konsole sichtbar sein wird. Für eine statische IP-Adresse würden Sie die folgenden Variablen hinzufügen:
  • OSDAdapter0IPAddressList
  • OSDAdapter0SubnetMask
  • OSDAdapter0Gateways
  • OSDAdapter0DNSServerList

Die konfigurierten Variablen sollten jenen in Abbildung 6 ähneln.

Abbildung 6 Verwenden von Computervariablen zum Festlegen einer statischen IP-Adresse

Abbildung 6** Verwenden von Computervariablen zum Festlegen einer statischen IP-Adresse **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Bereitstellen der Tasksequenz

Nun, da Sie die Tasksequenz vollständig konfiguriert und Ihre Variablen eingerichtet haben, können Sie Windows Server 2008 bereitstellen. Configuration Manager bietet mehrere Methoden zum Bereitstellen eines Betriebssystems, z. B. Pre-Boot eXecution Environment (PXE), per Tasksequenz startbare Medien, eigenständige Medien und eine Standardankündigung für vorhandene Computer.

Der Einfachheit halber werde ich skizzieren, wie eine Tasksequenz für startbare Medien erstellt wird. Navigieren Sie in der Configuration Manager-Konsole zu „Task Sequences“ (Tasksequenzen), und wählen Sie im Menü „Actions“ (Aktionen) die Option „Create Task Sequence Media“ (Tasksequenzmedien erstellen) aus. Wählen Sie auf der Seite „Select Media Type“ (Medientyp auswählen) die Option „Bootable Media“ (Startbare Medien) aus, und klicken Sie auf „Next“ (Weiter). Geben Sie auf der Seite „Media Type“ (Medientyp) eine CD als Art des Mediums an, und geben Sie einen Namen für die Mediendatei an. Auf der Seite „Security“ (Sicherheit) können Sie ein Kennwort angeben, um die Medien zu schützen, oder aber ein selbst signiertes Zertifikat. Als Nächstes geben Sie das Startabbild an. Sobald dies abgeschlossen ist, navigieren Sie zur Bestätigungsseite, wo Sie auf „Fertig stellen“ klicken. Ausführliche Anweisungen zum Bereitstellen mit dieser und anderen Methoden finden Sie in der Dokumentation unter technet.microsoft.com/bb681029.aspx.

Zusammenfassung

In diesem Artikel haben Sie erfahren, wie Sie mit System Center Configuration Manager und Microsoft Deployment Windows Server 2008 bereitstellen, Rollen wie Dateiserver und Domänencontroller hinzufügen, computerspezifische Variable festlegen und das Betriebssystem mithilfe von „Task Sequence Bootable media“ (Per Tasksequenz startbare Medien) bereitstellen können. In Wirklichkeit können Serverbereitstellungen sehr viel komplexer sein, doch dieser Artikel sollte Ihnen dabei helfen, mit der Konsolidierung Ihrer Server- und Clientbereitstellungstools zu beginnen.

Tim Mintner ist leitender Softwareentwicklungsingenieur im Microsoft Solutions Accelerator-Team, das sich auf das Microsoft Deployment Toolkit konzentriert. Er hat mehr als 14 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kunden bei der Bereitstellung von Microsoft-Betriebssystemen. Sie können Tim Mintner unter tmintner@microsoft.com erreichen.

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