Office Communications Server

Neuerungen in Office Communications Server 2007 R2

Stephanie Pierce

 

Dieser Artikel beruht auf dem neuen Buch „Microsoft Office Communications Server 2007 R2 Resource Kit“ (Microsoft Press, 2009).

Auf einen Blick:

  • Anrufdelegierung, benutzerdefinierte Anrufweiterleitung, Gruppenchat
  • Desktopfreigabe, Erweiterung der Sprach- und Konferenzfunktionalität
  • Verbesserungen bei der Anwesenheitsfunktionalität, vereinfachte Verwaltung

Inhalt

Anrufdelegierung
Benutzerdefinierte Anrufweiterleitung
Gruppenchat
Desktopfreigabe
Serveranwendungen zur Erweiterung der Sprach- und Konferenzfunktionalität
Response Group Service
Outside Voice Control
SIP-Trunking
Medienverbesserungen
Vereinfachte Firewallkonfiguration für den A/V-Edgeserver
Verbesserungen bei der Anwesenheitsfunktionalität
Verbesserungen bei Archivierung, KDS und QoE
Vereinfachte Verwaltung

Microsoft Office Communications Server 2007 R2 bzw. OCS 2007 R2 bietet viele neue Features und wichtige Verbesserungen der bestehenden Funktionalität. Die neuen Features und Verbesserungen umfassen Anrufdelegierung, benutzerdefinierte Anrufweiterleitung, Gruppenchat, Desktopfreigabe, Serveranwendungen, Unterstützung für SIP-Trunking, Medienverbesserungen, vereinfachte Firewallkonfiguration für den Audio/Visual (A/V)-Edgeserver, Verbesserungen bei der Anwesenheitsfunktionalität, Verbesserungen bei der Archivierung, QoE-Verbesserungen (Quality of Experience, Erlebnisqualität) und vereinfachte Verwaltung. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über einige der wichtigsten neuen Features und Funktionalitäten, die in R2 hinzugefügt wurden.

Anrufdelegierung

Das neue Feature der Anrufdelegierung in OCS 2007 R2 ermöglicht Managern, einen Anruf an einen oder mehr Verwaltungsassistenten oder andere Delegaten zu delegieren. Wenn ein Delegat einen Anruf beantwortet, wird der Manager benachrichtigt, dass und von wem der Anruf beantwortet wurde.

In Microsoft Office Communicator 2007 R2 wählt ein Manager unter den Namen in der Kontaktliste für Manager einen Delegaten und dann die Anrufweiterleitungseinstellungen aus. Der ausgewählte Delegat verwendet den neuen Office Communicator 2007 R2 Attendant für die Bearbeitung der Anrufe für den Manager.

In Abhängigkeit von den Berechtigungen, die der Manager delegiert, kann der Assistent die folgenden Aufgaben durchführen (Beachten Sie, dass diese Funktionen nur für Telefonanrufe gelten. Der Assistent kann IM-Unterhaltungen (Instant Messaging), IM-Konferenzen oder Nur-Daten-Anrufe nicht überprüfen):

  • Überprüfen der persönlichen Anrufe oder Konferenzanrufe im Auftrag des Managers. Diese Anrufe können nur Audio, Audio und Video oder Audio und Daten umfassen
  • Teilnahme am Sprachteil einer Konferenz im Auftrag des Managers
  • Abhören der Voicemail des Managers (wenn der Manager ihren Microsoft Office Outlook-Posteingang freigegeben hat)
  • Tätigen eines persönlichen Anrufs im Auftrag des Managers
  • Initiieren eines Konferenzanrufs im Auftrag des Managers
  • Weiterleiten von Anrufen an den Manager
  • Ändern der Anrufweiterleitungseinstellungen des Managers
  • Suchen nach Kontakten in der freigegebenen Outlook-Kontaktliste des Managers
  • Verwenden einer Verknüpfung zum Weiterleiten eines Anrufs im Auftrag eines anderen Managers, sodass beide Manager direkt miteinander sprechen, ohne einen Assistenten zwischenschalten zu müssen
  • Proxy-Remotebenutzerverbindungen mit dem richtigen Standard Edition Server- oder Enterprise-Pool. Dies ist erforderlich, weil Remotebenutzerverbindungen nicht umgeleitet werden können

Hauptkomponenten des Desktopfreigabeframeworks

Das Framework für die Freigabe von Desktops enthält fünf Hauptkomponenten:

Communicator Web Access Client Die Version 2007 R2 des Communicator Web Access-Clients umfasst die Hosting- und Anzeigekomponenten für die Desktopfreigabe. Die Hostingkomponente steuert die Desktopfreigabesitzung. Diese Komponente sendet grafische Daten an den Application Sharing Server-Client oder einen anderen Client, wie z. B. Office Communicator 2007 R2, der das Remotedesktopprotokoll (RDP) erkennt.

Die Anzeigekomponente zeigt dem Benutzer die grafischen Daten aus der Desktopfreigabesitzung an. Die grafischen Daten werden vom Communicator Web Access-Server abgerufen. Die Anzeige kann einem Host über den Communicator Web Access-Server und den Application Sharing Conferencing Server auch Tastatur- und Mausdaten senden.

Desktopfreigabeclient Der Desktopfreigabeclient ist eine webbasierte Anzeige, die auf dem Communicator Web Access-Client gehostet wird. Bei der Initiierung der Freigabe werden die Teilnehmer der Besprechung eingeladen, den Desktop der freigebenden Partei anzuzeigen. Wenn sie akzeptieren, wird der Desktopfreigabeclient in einem neuen Anzeigefenster geöffnet, das in den Communicator Web Access-Client integriert ist.

Teilnehmer, die Office Communicator 2007 R2 verwenden, können den Desktopfreigabeclient direkt von Office Communicator aus öffnen. Der Desktopfreigabeclient der einzelnen Teilnehmer empfängt grafische Daten vom Communicator Web Access-Server, der sie wiederum vom Application Sharing Conferencing Server empfängt.

Microsoft Office Communicator Web Access-Plug-In Weil der Desktopfreigabeclient auf einem Browser basiert, muss die Interaktion mit dem zugrunde liegenden Betriebssystem durch ein systemeigenes Plug-In implementiert werden. Das Microsoft Office Communicator Web Access-Plug-In ist während der Installation des Communicator Web Access-Clients als Option verfügbar.

Communicator Web Access-Server Der Communicator Web Access-Server ist zuständig für das Einrichten, Auflösen und Steuern der Desktopfreigabesitzung für den Communicator Web Access-Client. Außerdem sendet der Communicator Web Access-Server Freigabedaten an den Client und empfängt sie von ihm. Der Communicator Web Access-Server behandelt Medien nur für Communicator Web Access-Anzeigen.

Application Sharing Conferencing Server Der Anwendungsfreigabeserver ist zuständig für das Verwalten und Streamen der Daten für Konferenzen, die eine Desktopfreigabe erfordern. In Konferenzen mit mehreren Parteien führt der Communicator Web Access-Client in der Rolle des Desktopfreigabehosts eine Direktanwahl des Konferenzservers durch (oder im Fall externer Benutzer über einen A/V-Edgeserver). Der Communicator Web Access-Server stellt dann eine Verbindung zum Konferenzserver her, um die Desktopfreigabedaten im Auftrag der Webclients zu empfangen, die auf dem Communicator Web Access-Server gehostet werden.

In Office Communications Server 2007 R2 verwenden Desktopfreigabekomponenten RDP, das auch von der Terminaldienstefunktionalität in Windows Server 2003 verwendet wird. Desktopfreigabesitzungen, die RDP verwenden, können weder Teilnehmer unterstützen, die frühere Versionen von Office Communications Server Clients ausführen, noch können sie Benutzer des Office Live Meeting-Diensts einschließen.

Es können jedoch weiterhin Teilnehmer, die keine Office Communications Server-Clients ausführen und kein Office Communications Server-Konto haben, zu einer Desktopfreigabesitzung eingeladen werden. Sie nehmen an dieser Sitzung teil, indem sie mit einem unterstützten Internetbrowser einfach zu einer Besprechungs-URL navigieren, die auf dem Communicator Web Access-Server gehostet wird.

Manager können außerdem einige Optionen vom Communicator-Client aus konfigurieren. Sie können einen Hilfsassistenten für die Zeiten bestimmen, wenn der primäre Assistent nicht verfügbar ist. Sie können einen Anruf an konfigurierte Delegaten weiterleiten, die automatisch im Communicator 2007 R2-Weiterleitungsmenü platziert werden. Zudem können sie Outlook-Kontakte an den Assistenten freigeben. Folgende Anrufdelegierungsoptionen werden unterstützt:

  • Ein Manager und ein Delegat
  • Ein Manager und mehrere Delegaten
  • Mehrere Manager und ein Delegat
  • Mehrere Manager und mehrere Delegaten

Benutzerdefinierte Anrufweiterleitung

Das neue Feature für benutzerdefinierte Anrufweiterleitung in OCS 2007 R2 ermöglicht es, eingehende Anrufe an ein festgelegtes Team weiterzuleiten. Wenn also ein Team einen weitergeleiteten Anruf erhält, klingelt das Telefon aller Mitglieder, und alle Mitglieder können sehen, wer den Anruf weitergeleitet hat. Wenn ein Teammitglied den Anruf beantwortet, hören die Telefone aller anderen Mitglieder auf zu klingeln.

Das Feature für benutzerdefinierte Anrufweiterleitung ist im Grunde eine Weiterleitungsoption, die der Teamleiter in Office Communicator 2007 R2 konfiguriert. Im Dialogfeld „Einstellungen für die Anrufweiterleitung“ kann der Leiter ein Team einrichten, Mitglieder hinzufügen sowie konfigurieren, wie Anrufe an andere Teammitglieder weitergeleitet werden. Die Optionen für das Weiterleiten von Anrufen an ein Team umfassen Folgendes:

Leiter anrufen, dann Team anrufen Ein Anruf, der an einen Teamleiter weitergeleitet wird, klingelt zuerst eine vorgegebene Zahl von Sekunden am Telefon des Leiters, und klingelt dann an den Telefonen aller Teammitglieder. Jedes Mitglied kann sehen, wer den Anruf weitergeleitet und angenommen hat. Nachdem der Anruf beantwortet ist, hören alle Teamtelefone auf zu klingeln.

Leiter und Team gleichzeitig anrufen Ein Anruf, der an einen Teamleiter weitergeleitet wird, klingelt gleichzeitig an den Telefonen aller Teammitglieder. Nachdem der Anruf beantwortet ist, hören alle Teamtelefone auf zu klingeln.

Team nur während der Arbeitszeiten anrufen Ein Anruf, der außerhalb der Arbeitszeiten an den Teamleiter weitergeleitet wird, wird nicht an das Team weitergeleitet.

Team anrufen, wenn Leiterstatus auf „Nicht stören“ gesetzt ist Wenn die Anwesenheitseinstellung des Leiters auf „Nicht stören“ gesetzt ist, klingelt ein weitergeleiteter Anruf nicht am Telefon des Leiters, sondern automatisch an den Telefonen aller anderen Teammitglieder. Nachdem der Anruf beantwortet ist, hören alle Teamtelefone auf zu klingeln. Wenn der Anruf unbeantwortet bleibt, wird er an die Voicemail des Leiters weitergeleitet. Wenn der Anrufer die Berechtigung hat, zum Leiter durchzukommen, klingelt das Telefon des Leiters, und der Anruf wird nicht an die anderen Teammitglieder weitergeleitet.

Team anrufen, wenn Leiterstatus auf „Offline“ gesetzt ist Wenn die Anwesenheitseinstellung des Leiters auf „Offline“ gesetzt ist, klingelt ein weitergeleiteter Anruf nicht am Telefon des Leiters, sondern automatisch an den Telefonen aller anderen Teammitglieder. Nachdem der Anruf beantwortet ist, hören alle Teamtelefone auf zu klingeln. Wenn der Anruf unbeantwortet bleibt, wird er an die Voicemail des Leiters weitergeleitet.

Anrufe von bestimmten Anrufern nicht an das Team weiterleiten Anrufe von Kontakten, die der Leiter als „Persönlich“ eingestuft hat, werden niemals an die Teammitglieder weitergeleitet.

Gruppenchat

Die Gruppenchat-Option in OCS 2007 R2 ermöglicht Benutzern, persistente, fortlaufende IM-Unterhaltungen zu führen. Gruppenchat unterscheidet sich insofern von Gruppen-IM, als Letzteres nicht persistent ist. Nachdem eine Gruppen-IM-Sitzung beendet ist, erlischt ihr Zustand.

Beim Gruppenchat von OCS 2007 R2 wird die Unterhaltung, zusammen mit allen IM-Unterhaltungen, -Dateien, -Weblinks und anderen zugeordneten Daten, jedoch gespeichert. Diese Persistenz ermöglicht, dass von jeder Sitzung vollständige Datensätze beibehalten werden können. Sie ermöglicht außerdem den sofortigen Austausch geschäftsbezogener Informationen in der gesamten Organisation und mit externen Partnern in einer Art, die einen fortlaufenden Informationsfluss zwischen Projektmitgliedern ermöglicht.

Gruppenchat erfordert die Bereitstellung von drei Komponenten, die in OCS 2007 R2 neu sind:

OCS 2007 R2 Group Chat Server Dadurch erhalten die Benutzer Zugriff auf die Gruppenchatfunktionalität.

OCS 2007 R2 Chat Administration Tool Dieses Tool ermöglicht einem Office Communications Server-Administrator oder -Delegaten, Chatrooms und Benutzer zu verwalten. Ein Administrator kann Kategorien und Gruppenkanäle erstellen, ihren Bereich und ihre Mitgliedschaft definieren, die Verwendung der Gruppenkanäle seitens der Benutzer verwalten und die Benutzer gegebenenfalls als Administratoren oder Manager einstufen.

Office Communicator 2007 R2 Group Chat Dies ist eine Desktopclientanwendung, die Endbenutzern Chatroomunterhaltungen und -features zur Verfügung stellt und Benutzern ermöglicht, entweder in einem Chatroom oder einzeln mit einem anderen Benutzer außerhalb des Chatrooms Sofortnachrichten auszutauschen. Für das Verwenden des Chatrooms muss diese Komponente zusätzlich zu Office Communicator installiert werden.

Abbildung 1 zeigt alle Komponenten einer Topologie mit einem einzigen Gruppenchatserver und optionalem Kompatibilitätsserver mit einer separaten Kompatibilitätsdatenbank an. Abbildung 2 zeigt die Topologie eines Gruppenchats mit mehreren Servergruppen.

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Abbildung 1 Topologie eines Gruppenchats mit einzelnem Server

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Abbildung 2 Topologie eines Gruppenchats mit mehreren Servern

Mit OCS 2007 R2 Group Chat können Endbenutzer die folgenden Aufgaben durchführen:

  • Erstellen eines Chatrooms, der ein persistentes Thema darstellt, an dem Benutzer teilnehmen können
  • Einschränken des Chatroomzugriffs auf ausgewählte Benutzer
  • Anzeigen aller Chatrooms, in denen der Benutzer ein Mitglied ist
  • Teilnahme an einem Chatroom
  • Anzeigen und Lesen von Chatroomnachrichten
  • Beitragen von Nachrichten zu einem Chatroom
  • Beitragen von Weblinks zu einem Chatroom
  • Empfangen von Benachrichtigungen, wenn ein Benutzer einem Chatroom oder einer Kontaktliste hinzugefügt wurde
  • Anpassen der Chatroomanzeige
  • Protokollieren des Chatroominhalts
  • Überprüfen der Chatroomprotokolle
  • Erstellen eines Publikumschatrooms, in dem nur bestimmte Mitglieder Nachrichten beitragen dürfen
  • Senden und Empfangen von Sofortnachrichten, ohne einen Chatroom zu erstellen
  • Speichern von Sofortnachrichten in einer Textdatei
  • Archivieren von Chatroominhalt und IM-Unterhaltungen
  • Auswählen, ob Communicator oder der Client des Chatrooms für IM-Unterhaltungen verwendet werden soll. Diese Entscheidung ist wichtig, weil durch die Auswahl eines der Clients IM-Unterhaltungen auf dem anderen Client nicht mehr verfügbar sind

Desktopfreigabe

Die Desktopfreigabe ermöglicht Benutzern, die Ansichten ihres Desktops an andere weiterzuleiten. Mit dem neuen webbasierten Client in OCS 2007 R2 können Benutzer die Desktopfreigabe während einer Webkonferenz initiieren, die der Server hostet. Der Desktopfreigabeclient basiert auf der 2007 R2-Version von Microsoft Office Communicator Web Access und ist darin integriert.

Der neue Desktopfreigabeclient kann mit der 2007 R2-Version des Communicator Web Access-Clients, Office Communicator 2007 R2, Microsoft Office Live Meeting 2007 R2 (in Besprechungen, die von Office Communications Server statt des Live Meeting-Diensts gehostet werden) und Microsoft Office SharedView initiiert werden. Eine Desktopfreigabesitzung kann außerdem initiiert werden, indem Sie mit einem Webbrowser zu dem Desktop navigieren, der die vom Communicator Web Access-Server gehostete Website freigibt. Die Desktopfreigabe erfordert die Installation des Microsoft Office Communicator Web Access-Plug-Ins.

Benutzer können auf einem Computer unter Windows das Freigeben und Anzeigen initiieren oder die Programme während einer Desktopfreigabesitzung steuern. Benutzer, die auf einem Apple Macintosh oder einem Computer mit dem Linux-Betriebssystem an einer Desktopfreigabesitzung teilnehmen, können die Programme anzeigen oder steuern, die Freigabe jedoch nicht initiieren.

Mithilfe eines unterstützten Clients können Benutzer eine Desktopfreigabesitzung initiieren und andere Benutzer einladen, einschließlich der Benutzer, für die Unified Communications (UC) nicht aktiviert ist. Benutzer von Communicator Web Access und Office Communicator können die Desktopfreigabe in einer bereits vorhandenen IM-Unterhaltung oder Audio-/Videokonferenz starten. Communicator Web Access generiert bei der Initiierung der Desktopfreigabesitzung automatisch eine URL für neue Teilnehmer. Mitglieder einer Verteilergruppe können einer Desktopfreigabesitzung hinzugefügt werden. Benutzer außerhalb des Netzwerks der Organisation können an einer Desktopfreigabesitzung teilnehmen, wenn Communicator Web Access für den externen Zugriff konfiguriert ist.

In Abhängigkeit von den Richtlinien kann der Benutzer, der eine Sitzung hostet, anderen Teilnehmern die Steuerung übergeben, verweigern, sie wieder übernehmen oder die Sitzung beenden. In einer Desktopfreigabesitzung können alle Benutzer anderen Teilnehmern Sofortnachrichten senden.

Alle Sitzungsteilnehmer können einer Desktopfreigabesitzung eine Audiokonferenz hinzufügen, wenn die Umgebung mit einem A/V-Konferenzserver konfiguriert wurde und Anrufe an das Telefonfestnetz (Public Switched Telephone Network, PSTN) unterstützt. Wenn Audio hinzugefügt wird, initiiert Communicator Web Access einen Anruf an das Telefon des Benutzers und ruft dann die Telefonnummern der anderen Benutzer in der Sitzung an, um sie der Audiokonferenz hinzuzufügen. Benutzer von Conference Attendant Console können sich am Audiokonferenzteil einer Desktopfreigabesitzung beteiligen.

Serveranwendungen zur Erweiterung der Sprach- und Konferenzfunktionalität

OCS 2007 R2 enthält mehrere Anwendungen, mit denen die vorhandene Sprach- und Konferenzfunktionalität des Servers verbessert wird. Diese Anwendungen werden auf dem OCS 2007 R2-Anwendungsserver ausgeführt, der auf demselben Computer installiert ist wie der Enterprise Edition- Front-End-Server oder der Standard Edition-Server.

Einwählkonferenzfeature Die Einwählkonferenz ermöglicht anonymen Benutzern und Benutzern der Organisation, die ein PSTN-Telefon verwenden möchten oder müssen, am Audioteil einer vor Ort abgehaltenen Konferenz teilzunehmen. Conferencing Attendant ist eine Anwendung, die ausgeführt wird, um dieses Einwählkonferenzfeature zu ermöglichen, und Conferencing Announcement Service ist eine Anwendung, die dieses Feature durch das Bereitstellen von Ankündigungen verbessert, wenn sich Benutzer in eine Konferenz einschalten oder sie verlassen.

Conferencing Attendant OCS 2007 R2 Conferencing Attendant ist eine Anwendung, die Benutzern ermöglicht, an einer A/V-Konferenz teilzunehmen, indem sie sich mithilfe eines Telefons des PSTN einwählen. Conferencing Attendant kann installiert werden, um für Telefonbenutzer die Audiokonferenzfunktionen bereitzustellen, ohne die Dienste eines Drittanbieters für Audiokonferenzen zu erfordern. Die Anwendung erfordert außerdem, dass die 2007 R2-Version von Communicator Web Access installiert wird, um die Einwählkonferenzwebseite bereitzustellen, auf die Benutzer zugreifen können, um ihre Informationen zu Besprechungen ohne Reservierung sowie ihre PIN zu verwalten.

Conferencing Attendant ermöglicht die Benutzerverwaltung von Informationen zu Besprechungen ohne Reservierung sowie PIN-Verwaltung über eine Einwählkonferenzwebseite, Unterstützung für mehrere Sprachen, Wartemusik, Konferenzplanung mit einem Outlook-Add-In, Unterstützung sowohl für anonyme Benutzer als auch für Remotebenutzer, Besprechungen ohne Reservierung sowie konfigurierbare Zugriffstelefonnummern.

Conferencing Announcement Service Dieser Dienst kündigt mit einem Signal an, dass sich ein Telefonbenutzer eingeschaltet hat oder die Konferenz verlässt. Wenn der Konferenzorganisator die Nummer eines Benutzers mit einer Bitte zur Konferenzteilnahme wählt, ertönt ein Signal, wenn der Benutzer sich einschaltet. Conferencing Announcement Service kündigt außerdem an, wenn ein Telefonbenutzer auf stumm geschaltet oder die Stummschaltung aufgehoben wurde. Wenn Sie Conferencing Attendant ohne Conferencing Announcement Service ausführen, erfolgen keine Ankündigungen für Telefonbenutzer.

Response Group Service

OCS 2007 R2 Response Group Service ermöglicht Administratoren das Erstellen und Konfigurieren einer oder mehrerer kleiner Antwortgruppen, um eingehende Anrufe an einen oder mehrere bestimmte Agents weiterzuleiten und in die Warteschlange einzureihen. Diese Antwortgruppen können in Abteilungs- oder Arbeitsgruppenumgebungen und in vollständig neuen Telefonieinstallationen bereitgestellt werden.

Typische Verwendungsszenarios umfassen einen internen Helpdesk, einen Kundendienst oder allgemeine externe Anrufhandler. Response Group Service kann die Nutzung der Antwortgruppe erhöhen und den damit verbundenen Aufwand verringern, indem es die Aufgaben der Antwortgruppenverwaltung auf die Benutzer verteilt, die direkt von ihnen profitieren.

Response Group Service nutzt Office Communicator und das neue Office Communications Server Attendant. Es unterstützt auch Anrufe, die aus dem Netzwerk des lokalen Trägers eingehen. Agents können Communicator, Communicator Phone Edition oder Office Communications Server Attendant verwenden. Abbildung 3 zeigt die Bereitstellung von Response Group Service auf den Servern von Office Communications Server 2007 R2 Enterprise Edition in einer konsolidierten Konfiguration. In diesem Beispiel können Anrufe von Onsite- und Remoteanrufern an Onsite- und Remoteempfänger verteilt werden.

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Abbildung 3 Bereitstellung von Response Group Service

Response Group Service enthält die folgenden Features:

Unterstützte Anrufweiterleitungsalgorithmen Response Group Service unterstützt Anrufweiterleitungsalgorithmen für Standardantwortgruppen, einschließlich serieller, am längsten im Leerlauf befindlicher und paralleler Algorithmen sowie Roundrobin-Algorithmen. Weiterleitungsalgorithmen werden für jede definierte Gruppe von Agents konfiguriert.

Interactive Voice Response (IVR) Die Anrufnavigation setzt IVR ein, das sowohl Spracheingabe als auch DTMF-Tastatureingabe (dual-tone multi-frequency, Mehrfrequenzverfahren) erkennt. Response Group Service IVR unterstützt außerdem das Text-zu-Sprache- und das WAV-Dateiformat. Der Administrator kann IVR-Eingabeaufforderungen aktualisieren.

Anrufwarteschlange Anrufe werden je nach Verfügbarkeit eines Agent, der für die Anrufannahme konfiguriert ist, in die Warteschlange eingereiht.

Wartemusik Anrufer hören Wartemusik, bis ein Agent verfügbar wird. Bei der anwesenheitsbasierten Weiterleitung von Anrufweiterleitungen wird der Agentanwesenheitsstatus berücksichtigt. Die Weiterleitungskomponente würde z. B. Agents auslassen, die abgemeldet oder beschäftigt sind.

Antwortgruppenvorlagen Vordefinierte Antwortgruppenvorlagen erleichtern einem Administrator das Erstellen einer neuen Antwortgruppe. Der Administrator verwendet die Antwortgruppenvorlage, um die Nutzungseigenschaften eines Anrufs zu definieren, einschließlich der Fragen, die dem Anrufer gestellt werden, der Optionen, die dem Anrufer gegeben werden, den Optionen der Wartemusik und der Konfiguration der Geschäftszeiten und Feiertage.

Benutzerverwaltung Mit einem webbasierten Tool weisen Administratoren einem Benutzer die Verwaltungsverantwortung für eine Antwortgruppe zu (nur einfache oder erweiterte Sammelanschlüsse). Der Benutzer wird dadurch befähigt, die Antwortgruppe zu konfigurieren und zu verwalten, einschließlich der Konfiguration der Wartemusik und der Definition der Geschäftszeiten. Demzufolge legt die Benutzerverwaltung die Steuerung der Antwortgruppen in die Hand der Personen, die sie tatsächlich verwenden, während sie die Administratoren von einem Großteil des Aufwands entlastet, der mit dem Verwalten traditioneller Antwortgruppen verbunden ist.

Agenttypen Response Group Service unterstützt sowohl formelle als auch informelle Agents. Formelle Agents sind für die An- und Abmeldung bei Antwortgruppen erforderlich. Es kann sich um eine Person handeln, die einspringt, wenn Kollegen auf Urlaub oder in der Mittagspause sind, oder vielleicht auch um verschiedene Gruppen von Personen, die Anrufe zu verschiedenen Tageszeiten entgegennehmen. Informelle Agents sind für die An- und Abmeldung bei Antwortgruppen nicht erforderlich.

Vereinfachte Verwaltung Response Group Service vereinfacht die Verwaltung von Antwortgruppen durch das Bereitstellen eines webbasierten Tools für die Bereitstellung und Konfiguration von Antwortgruppen, eines eigenständigen Microsoft Management Console (MMC) 3.0-Snap-Ins (das in OCS 2007 R2 geöffnet werden kann) sowie der Unterstützung für Endbenutzer, die Antwortgruppen konfigurieren und verwalten.

Outside Voice Control

Outside Voice Control bietet Enterprise-VoIP-Funktionalität und die Anrufsteuerung auf Mobiltelefonen, die ansonsten nicht für Enterprise-VoIP geeignet sind. Microsoft Office Communicator Mobile-Clients können mit einer einzigen Unternehmenstelefonnummer oder einem Session Initiation-Protokoll-URI (Uniform Resource Identifier) Anrufe empfangen oder tätigen.

Unbeantwortete Anrufe werden an das einzelne Enterprise-VoIP-Mailrepository des Benutzers weitergeleitet. Benutzer von Geräten, die Office Communicator Mobile-Clients ausführen, können statt des Trägernetzwerks die Sprachfunktionalität dieses Geräts verwenden, als ob es Teil des Unternehmensnetzwerks wäre, indem sie für den Server eine Rückrufnummer bereitstellen.

SIP-Trunking

OCS 2007 R2 vereinfacht und verringert die Kosten der Bereitstellung von Enterprise-VoIP, indem einem Unternehmen ermöglicht wird, sein Sprachnetzwerk mit einem Dienstanbieter zu verbinden, der einen Dienst für die PSTN-Zuführung (origination) und -Zustellung (termination) und Notfalldienste bietet. Diese Funktion, die in der Telekommunikationsbranche als SIP-Trunking bekannt ist, gibt Unternehmen die Möglichkeit, IP-PSTN-Gateways, mit oder ohne Vermittlungsserver, nicht bereitzustellen, um eine PSTN-Konnektivität zu ermöglichen. Anders gesagt, bietet sie ein generisches Mittel für eine IP-Nebenstellenanlage, damit eine Verbindung mit einem gehosteten Remotedienst zur Zuführung und Zustellung von Anrufen an das PSTN hergestellt werden kann.

Abbildung 4 stellt die SID-Trunking-Topologie in OCS 2007 R2 dar. Wie im Diagramm dargestellt, wird ein virtuelles privates IP-Netzwerk für die Konnektivität zwischen dem Unternehmensnetzwerk und dem PSTN-Dienstanbieter verwendet. Dieses private Netzwerk dient dazu, IP-Konnektivität, Sicherheit und (optional) Servicequalitätsgarantien bereitzustellen.

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Abbildung 4 SIP-Trunking-Topologie

In einer solchen Umgebung ist es nicht erforderlich, den SIP-Signalverkehr (mit Transport Layer Security, TLS) oder den Mediendatenverkehr (mit Secure Real-Time Protocol, SRTP) zusätzlich zu sichern. Verbindungen zwischen dem Unternehmen und dem Dienstanbieter bestehen deshalb aus einfachen TCP-Verbindungen für SIP und einfachem RTP (über UDP) für Medien, die möglicherweise durch ein IP-VPN getunnelt werden.

Es wird erwartet, dass der Demarkationspunkt in den Netzwerken der meisten Dienstanbieter ein Sitzungsgrenzencontroller (session border controller) ist, obwohl dies nicht erforderlich ist. Ebenso liegt es am Dienstanbieter, ob ein IP-PSTN-Gateway oder Softswitch im Dienstanbieternetzwerk verwendet wird.

In dieser SID-Trunking-Topologie führt der Vermittlungsserver die Medien- und Signalisierungsübersetzung durch, so wie er dies auch tut, wenn er mit einem Unternehmens-IP-PSTN-Gateway verbunden ist. Der gesamte SIP-Datenverkehr und Mediendatenverkehr zwischen dem Unternehmensnetzwerk und den Dienstanbietern fließt durch das VPN und durch den Vermittlungsserver.

Der Vermittlungsserver kann den Dienstanbieterproxy (den Sitzungsgrenzencontroller in Abbildung 4) entweder durch statische Bereitstellung oder DNS-Abfrage anhand eines vom PSTN-Dienstanbieter veröffentlichten FQDN erkennen. Der PSTN-Dienstanbieter kann sowohl die eine als auch die andere Methode verwenden, um die Liste der Unternehmensproxys (Vermittlungsserver) zu erkennen, mit denen er eine Verbindung herstellen kann.

Die OCS 2007 R2-SDP-Trunking-Funktion ermöglicht zwei wichtige Szenarios. Im ersten Szenario kann ein Unternehmensbenutzer innerhalb oder außerhalb der Unternehmensfirewall ein Orts- oder Ferngespräch oder einen Notruf tätigen (angegeben durch eine E.164-konforme, im PSTN zugestellte Nummer als Dienst des entsprechenden Dienstanbieters). Im zweiten Szenario kann ein PSTN-Abonnent einen Unternehmensbenutzer innerhalb oder außerhalb der Unternehmensfirewall durch Wählen einer Durchwahlnummer kontaktieren, die diesem Unternehmensbenutzer zugeordnet ist.

Medienverbesserungen

Eine verbesserte A/V-Zusammenarbeit ist das Kernstück von OCS 2007 R2. Grundlage hierfür ist eine Verbesserung der gesamten Benutzerfunktionalität sowohl während der Dauer von Anrufen als auch Konferenzen. Zu den Medienverbesserungen, die zum Erreichen dieses Ziels implementiert wurden, gehören folgende:

Verbesserte Medienstabilität Endbenutzer können eine zuverlässige Sprachkommunikation erwarten, die selbst dann noch funktioniert, wenn vorübergehende Netzwerkbedingungen einen Signalisierungsfehler in einer Office Communications Server-Komponente verursachen. Wenn der Versuch eines Benutzers, eine neue Medienverbindung einzurichten, fehlschlägt, wie z. B. während des Versuchs, einer vorhandenen Sprachverbindung Video hinzuzufügen, unternimmt Office Communicator 2007 R2 automatisch den Versuch, diese Verbindung im Hintergrund ohne eine weitere Benutzerbeteiligung wiederherzustellen. (Beachten Sie Folgendes: Wenn ein Signalisierungsfehler die Dauer des Anrufs anhält, nachdem dieser anfangs ausgeführt wurde, funktionieren Anrufsteuerungsfeatures wie Warten, Abrufen und Übertragen nicht.)

Verbesserte Sprachqualität Die Sprachqualität ist bei OCS 2007 R2 insgesamt wesentlich besser. Einige der bedeutenderen Änderungen umfassen die Unterdrückung von Tastaturgeräuschen während der Anrufe, eine verbesserte Generierung von so genanntem Komfortrauschen (verringert das Rauschen und bewirkt einen kontinuierlicheren Fluss der Audiopakete), eine bessere Echoerkennung und ein verringertes Echo zu Beginn eines Anrufs, eine bessere Regelung der Lautstärke unter Peer-to-Peer-Anrufern und Konferenzteilnehmern sowie eine verbesserte Codecauswahl für PSTN-Anrufe über Verbindungen mit niedriger Latenz.

High-Definition und VGA-Video HD-Video (Auflösung 1270 x 720; Seitenverhältnis 16:9) und VGA-Video (Auflösung 640 x 480; Seitenverhältnis 4:3) werden für Peer-to-Peer-Anrufe zwischen Benutzern unterstützt, die Office Communicator 2007 R2 auf High-End-Computern ausführen. Die Auflösung, die die einzelnen Teilnehmer in einer einzelnen Unterhaltung anzeigen, kann in Abhängigkeit von Videofunktionen der jeweiligen Hardware abweichen. (Siehe Randleiste „Videoaushandlung“.)

HD- und VGA-Video werden für Konferenzen nicht unterstützt. Administratoren können Richtlinien festlegen, um HD- oder VGA-Video auf Clients einzuschränken oder zu deaktivieren, in Abhängigkeit von Computerfunktionen, Netzwerkbandbreite und Anwesenheit einer Kamera, die fähig ist, die erforderliche Auflösung zu bieten. Diese Richtlinien werden durch eine bandinterne Bereitstellung durchgesetzt.

Vereinfachte Firewallkonfiguration für den A/V-Edgeserver

OCS 2007 R2 vereinfacht die Firewallkonfiguration für den A/V-Edgeserver, um die Audio- und Videoszenarios zu unterstützen, die Remote- und Verbundbenutzer einschließen. In OCS 2007 R2 muss die externe Firewall des Umkreisnetzwerks so konfiguriert werden, dass sie eingehende und ausgehende Verbindungen mit dem öffentlichen Internet zum A/V-Edgedienst an den Ports 3478 für User Datagram-Protokoll (UDP), 443 für Transmission Control-Protokoll (TCP) und 50.000 bis 59.999 sowohl für UDP als auch TCP ermöglicht.

Wenn die Anwendungsfreigabe für Verbundszenarios nicht aktiviert werden muss, kann mit OCS 2007 R2 die Umkreisfirewall so konfiguriert werden, dass nur eingehende Verbindungen vom öffentlichen Internet zum A/V-Edgeserver an den Ports 3478 für UDP und 443 für TCP ermöglicht werden. Dieser eingeschränkte Portbereich für eingehende Verbindungen vereinfacht die Konfigurationsänderungen, die bei der externen Firewall erforderlich sind. Wenn jedoch die Anwendungsfreigabe in Verbundszenarios aktiviert werden muss, müssen die Ports 50.000 bis 59.999 für ausgehende TCP-Verbindungen geöffnet werden.

In OCS 2007 muss die externe IP-Adresse des A/V-Edgeservers öffentlich routingfähig sein und darf sich nicht hinter einer Netzwerkadressübersetzung (Network Address Translation, NAT) befinden. Im Communications Server 2007 R2 kann, wenn eine öffentliche IP-Adresse nicht verfügbar ist, der A/V-Edgedienst hinter einer NAT als Teil einer einzigen Edgeservertopologie bereitgestellt werden. (Es ist wichtig zu beachten, dass eine öffentlich routingfähige IP-Adresse erforderlich ist, wenn die Topologie mehrere A/V-Edgeserver mit Lastenausgleich enthält.)

Verbesserungen bei der Anwesenheitsfunktionalität

Die Möglichkeit, Anwesenheitsinformationen zu übertragen und anzuzeigen, ist eine grundlegende Anforderung für eine effektive Echtzeitkommunikation. Verbesserungen bei der Anwesenheitsfunktionalität für OCS 2007 R2 behandeln hauptsächlich die Anforderungen der neuen Sprachszenarios:

  • Erhöhung der Anzahl der Abonnenten eines Kontaktobjekts. Zum Beispiel ist die maximale Zahl der Kategorieabonnements 3.000, was 600 Abonnenten mit jeweils einem Gerät über fünf Kategorien ermöglichen würde.
  • Aktivieren von Response Group Service, um die Anwesenheit seiner Agents zu abonnieren.
  • Erstellen von Anwesenheitsrichtlinien, um Begrenzungen und Einschränkungen für bestimmte Personen festzulegen.
  • Implementieren einer abstimmungsbasierten Anwesenheit für neu erstellte Anrufer des Response Group Service.
  • Ermöglichen, dass ein Administrator die Anwesenheit im Auftrag eines Managers veröffentlicht und auf alle veröffentlichten Anwesenheitskategorien des Managers zugreift.

Verbesserungen bei Archivierung, KDS und QoE

Office Communications Server 2007 R2 bietet verbesserte standardmäßige Überwachungs- und Berichterstattungsfunktionen für neue Features und Szenarios und vereinfacht dabei die Bereitstellung und Verwaltung von Überwachungskomponenten. Die Verbesserungen bei Archivierung, Kommunikationsdatensätzen (KDS) und Erlebnisqualität in Office Communications Server 2007 R2 umfassen Folgendes:

  • KDS und das Archivieren von Daten für neue Szenarios und Features, einschließlich Anrufdelegierung, Teamanrufen und Response Group Service.
  • Neue KDS-Verwendungsberichte bieten Systemverwendungsdetails für Konferenzen, Sprache und Video sowie IM.
  • Neue QoE-Metriken für Audioqualität, PSTN-Verbindungen und Netzwerkkonnektivität. Diese neuen QoE-Metriken bieten eine verbesserte Qualitätsüberwachung und Diagnose. Außerdem wurden QoE-Berichte vollständig neu entworfen und durch die neuen Metriken verbessert.
  • Eine neue Office Communications Server-Rolle, der Überwachungsserver, sammelt sowohl KDS- als auch QoE-Daten.
  • Der OCS 2007 R2-Archivierungsserver führt jetzt nur archivierungsbezogene IM-Unterhaltungsfunktionen durch.

Videoaushandlung

Die Videoaushandlung ist ein Prozess, bei dem ein Endpunkt, der vorschlägt, ein Video zu senden, die Videofunktionen des empfangenden Endpunkts vor dem Senden des Videodatenstroms bestimmen kann. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der sendende Endpunkt eine bestimmte Auflösung senden kann, die der empfangende Endpunkt empfangen und darstellen kann. Die Aushandlung erfolgt nach einem Angebot/Antwort-Modell, bis eine allgemeine Übereinstimmung zustande kommt. Die qualitativ hochwertigste Videofunktion wird in der Regel in Peer-to-Peer-Anrufen verwendet, es sei denn, der empfangende Benutzer bevorzugt eine niedrigere Auflösung oder Bildrate.

Die Videofunktion eines Endpunkts basiert auf mehreren Eigenschaften, einschließlich CPU, verfügbarem Speicher, angeschlossenen Geräten und Netzwerkressourcen. Zum Beispiel hat ein Benutzer möglicherweise eine Kamera, die ein VGA-Video mit 15 Frames pro Sekunde (fps) oder ein CIF-Video (Common Intermediate Format) mit 30 fps senden kann, aber die kein HD-Video behandeln kann. Die Videoaushandlung hat immer eine CIF-Auflösung von 15 fps für eine Videokonferenz mit mehreren Teilnehmern.

Die Videoeinstellung des Benutzers am empfangenden Endpunkt hilft auch, das endgültige ausgehandelte Format zu bestimmen. Zum Beispiel kann es sein, dass ein Benutzer ein kleineres Videofenster auswählen möchte, obwohl die ausgehandelten Videoeinstellungen eine höhere Auflösung ermöglichen. In solchen Fällen teilt der Empfänger dem Absender mit, ein niedrigeres Videoformat zu wählen. Die Möglichkeit, Videoeinstellungen auf diese Weise anzugeben, verhindert die ineffiziente Verwendung der Bandbreite. Office Communicator bietet drei Fenstergrößen und deshalb drei Voreinstellungen: kleine, große und volle Bildschirmgröße.

Vereinfachte Verwaltung

Office Communications Server 2007 R2 verringert den Verwaltungsaufwand und vereinfacht die Bereitstellung und den fortlaufenden Betrieb. Diese Verwaltungsverbesserungen umfassen Folgendes:

Vereinfachte Topologien Die empfohlene Topologie für Office Communications Server 2007 R2 ist eine konsolidierte Konfiguration, bei der alle Serverrollen in einem Pool auf einem einzigen Computer angeordnet sind. Response Group Service, Conferencing Auto-Attendant, Conferencing Announcement Service und Outside Voice Control sind ebenfalls auf einem einzigen Computer angeordnet. Alle Edgeserverrollen in einem Umkreisnetzwerk sind auf einem einzigen Computer angeordnet. Dadurch werden sowohl der Bereitstellungs- als auch der Betriebsaufwand verringert, was wiederum die Betriebskosten senkt. Skalierbarkeit wird durch Hinzufügen von Computern zum Pool oder Umkreisnetzwerk und durch entsprechenden Lastenausgleich erreicht.

Verbessertes administratives Snap-In Das administrative Snap-In wurde für Office Communications Server 2007 R2 aktualisiert und enthält Application Server, Response Group Distributor, Conference Attendant, Conference Announcement Service, Call Control Service und Application Sharing Conferencing Server.

Das neue Snap-In ermöglicht Administratoren, die einzelnen neuen Komponenten mithilfe einer vertrauten Schnittstelle zu konfigurieren und zu verwalten. Außerdem werden die neuen Komponenten in der rollenbasierten Serveransicht im Snap-In angezeigt.

Konferenzverzeichnisse Konferenzverzeichnisse sind neue Entitäten, die geplanten Konferenzen beständige Identitäten bieten. Wenn eine geplante Konferenz zu einem neuen Pool verschoben werden muss, wenn z. B. ihr ursprünglicher Pool offline geschaltet wird, behält die geplante Konferenz die Identität, die durch ihr Konferenzverzeichnis bereitgestellt wurde. Konferenzverzeichnisse, einschließlich der noch nicht zugewiesenen, werden in der Strukturansicht der Verwaltungskonsole aufgelistet.

Automatische Updates Administratoren können Updates mittels Push an Office Communicator 2007 R2, Communicator Phone Edition und RoundTable übertragen, ohne sich auf die Aktualisierungszyklen anderer Administratoren verlassen zu müssen und ohne oder nur mit geringer Benutzerbeteiligung.

Verbesserter Zertifikats-Assistent Ein verbesserter Zertifikats-Assistent ermöglicht Administratoren, offline mehrere Zertifikatsanforderungen für denselben Computer zu erstellen und sie dann an eine Zertifizierungsstelle des Unternehmen oder eine öffentliche Zertifizierungsstelle zu senden. Nach dem Import von Zertifikaten ermöglicht der Zertifikats-Assistent dem Administrator, die Zertifikatszuweisungen an bestimmte Dienste anzugeben. Der Zertifikats-Assistent warnt außerdem, wenn die alternativen Antragstellernamen (Subject Alternate Names, SANs) nicht zulässige Leerzeichen und Sonderzeichen enthalten.

Verbesserungen der bandinternen Bereitstellung Alle Clients (Communicator, Communicator Web Access, Communicator Mobile und Communicator Phone Edition) werden automatisch bei der ersten Anmeldung bereitgestellt, wobei die neuen Einstellungen in Office Communications Server 2007 R2 eingeführt werden.

Optionale Installation von Verwaltungstools Die Installation des Office Communications Server 2007 R2 Administrative-Snap-Ins ist jetzt optional. Außerdem werden das administrative Snap-In von Communicator Web Access und das Bereitstellungsbefehlszeilentool „LcsCmd“ nicht mehr standardmäßig installiert.

Planungstool Das Planungstool für Office Communications Server 2007 R2 bietet Leitfäden für das Planen und Bereitstellen. Das Planungstool ist ein Assistent, der eine Reihe von Fragen über interessante Features stellt und sich mit Informationen zu Ihrer Organisation und mit der voraussichtlichen Kapazität befasst.

Anhand Ihrer Antworten erstellt das Planungstool eine empfohlene Topologie für jeden der Hauptstandorte Ihrer Organisation, gibt empfohlene Hardware an und empfiehlt Planungs- und die Bereitstellungsschritte für das Implementieren der Topologien. Das Planungstool erfordert, in Abhängigkeit von der Komplexität Ihrer Organisation, ungefähr 10 Minuten.

Stephanie Pierce ist Senior Technical Writer im Microsoft Office Communications Server User Assistance-Team und ehemalige Programmmanagerin der Unified Communications Group.