Share via


Microsoft Assessment and Planning Toolkit

Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP) 4.0

Rob Polly

Das Microsoft Assessment and Planning (MAP) Toolkit 4.0 kann IT-Experten, Partner und Berater gleichermaßen darin unterstützen, die IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu verstehen und die für die jeweiligen Anforderungen geeignete Microsoft-Technologie zu bestimmen. Dieser kostenlose Solution Accelerator kann sowohl von kleinen als auch von umfangreichen IT-Umgebungen rasch eine Bestandsaufnahme erstellen, ohne dass Agent-Software in der Umgebung installiert werden muss. Die von MAP bereitgestellten Daten und Analysen vereinfachen den Planungsprozess für eine breite Palette an Projekten im Bereich Ermittlung, Eignung und Serverkonsolidierung.

Nachdem MAP auf einem Computer im Netzwerk installiert wurde, können mithilfe bereits vorhandener Technologien, z. B. Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMI), Remoteregistrierungsdienst, Active Directory-Domänendienste und Computersuchdienst, Daten über eine IT-Umgebung gesammelt und gegliedert werden. Nachdem die angeforderten Daten erfasst wurden, kann MAP ausführliche und zusammenfassende Berichte erstellen, die bei der Erledigung der folgenden Aufgaben hilfreich sind:

  • Ermitteln der Eignung der Hardware und der Gerätekompatibilität in Bezug auf Betriebssysteme
  • Identifizieren nicht ausreichend genutzter physischer Server und der auf diesen Computern installierten Rollen
  • Entwickeln von Empfehlungen für die Konsolidierung von Servern mit Hyper-V
  • Ermitteln der in einer Umgebung vorhandenen Microsoft SQL Server und virtuellen Computer

Abbildung 1: MAP-Konsole mit "Windows 7 Readiness Summary Results"

 

Neuerungen in MAP 4.0

Im Juli 2009 veröffentlichte das Solution Accelerators-Team die neueste Version von MAP, die im Microsoft Download Center unter go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=157858 verfügbar ist. Diese Version umfasst neue Bewertungen der Eignung für Windows 7 und Windows Server 2008 R2, ein verbessertes Modul zur Erfassung von Leistungsdaten und neue Konfigurationseinstellungen, mit denen sich die Planung einer Servervirtualisierung leichter individuell anpassen lässt.

In diesem Artikel wird beschrieben, auf welche Weise die neuen Bewertungen der Windows 7- und Windows Server 2008 R2-Eignung in einer Organisation die Umstellung vorhandener Computer auf diese neuen Betriebssysteme erleichtern. Außerdem wird erläutert, wie MAP Sie darin unterstützen kann, vorhandene physische Server mithilfe der Virtualisierung zu konsolidieren.

Um die Planung der Migration vorhandener Windows-Computer zu Windows 7 zu erleichtern, stellt MAP ein Szenario bereit, mit dessen Hilfe Sie leichter einschätzen können, auf welchen Computern Windows 7 lauffähig ist. Nach dem Umgebungsscan werden die Computer untersucht, auf denen ältere Windows-Versionen ausgeführt werden, z. B. Windows XP und Windows Vista, und deren CPU-Geschwindigkeit, Arbeitsspeicher und freier Festplattenspeicher mit den Mindestanforderungen sowie den empfohlenen Systemvoraussetzungen verglichen. Wenn ein Computer eine bestimmte Anforderung nicht erfüllt, beispielsweise nicht über ausreichend Arbeitsspeicher verfügt, dann gibt MAP einschlägige Empfehlungen dazu, durch welche Maßnahme der Computer auf den empfohlenen Stand gebracht werden kann.

Nach Abschluss der Bewertung werden die Ergebnisse in der MAP-Konsole angezeigt, die in Abbildung 1 dargestellt ist. Für Windows 7 zeigt MAP die folgenden vier Ergebnistypen jeweils in einem eigenen Abschnitt an: Für Windows 7 zeigt MAP die folgenden vier Ergebnistypen jeweils in einem eigenen Abschnitt an:

  • Inventory Summary
  • Before Hardware Upgrades
  • After Hardware Upgrades
  • Device Compatibility Summary

Aus dem Abschnitt "Inventory Summary" geht hervor, wie erfolgreich die MAP-Bestandsaufnahme war. Er enthält die Anzahl der Computer, auf denen Client- oder Serverbetriebssysteme ausgeführt werden, sowie die Anzahl der Computer, über die nicht ausreichend Daten zur Bestimmung des Betriebssystems gesammelt werden konnten.

Der Abschnitt "Before Hardware Upgrades" enthält die Ergebnisse bezüglich der Windows 7-Eignung der untersuchten Umgebung. Computer gelten als für Windows 7 geeignet (Ready for Windows 7), wenn sie die Mindestanforderungen an CPU, Arbeitsspeicher und freiem Festplattenspeicher erfüllen. Computer, die als nicht für Windows 7 geeignet (Not Windows 7 Ready) identifiziert werden, erfüllen die Mindestsystemanforderungen nicht, könnten jedoch durch eine Erweiterung des Arbeitsspeichers oder des freien Festplattenspeichers auf den entsprechenden Stand gebracht werden. Computer, die als für Windows 7 ungeeignet eingestuft werden (Cannot Run Windows 7), verfügen in der Regel über eine CPU, die nicht leistungsfähig genug ist, um das Betriebssystem ausführen zu können. Das Ergebnis "Insufficient Data" bedeutet, dass ein Computer nicht gefunden wurde oder nicht inventarisiert werden konnte. Das Arbeitsblatt "Client Assessment" im Detailbericht "Windows 7 Assessment" enthält detaillierte Daten zu den einzelnen Computern. Hierzu zählen Angaben darüber, ob ein Computer erfolgreich inventarisiert wurde, grundlegende Hardwareinformationen, der aktuelle Grad der Windows 7-Eignung (Minimum, empfohlen) sowie gegebenenfalls detaillierte Informationen zu erforderlichen Hardwareaktualisierungen und erkannten Gerätekompatibilitätsproblemen.

Der Abschnitt "After Hardware Upgrades" enthält Angaben zur Windows 7-Eignung der Umgebung, gesetzt den Fall, dass alle im ausführlichen Bewertungsbericht empfohlenen Hardwareaktualisierungen durchgeführt wurden.

Abbildung 2: Dialogfeld zum Anpassen der Windows 7-Hardwarebewertung

 

Im Abschnitt "Device Compatibility Summary" werden die Ergebnisse der Hardwaregeräteanalyse dargestellt. Jedes erkannte Gerät, beispielsweise ein Drucker oder ein externes Festplattenlaufwerk, wird daraufhin analysiert, ob ein geeigneter Gerätetreiber auf der Windows 7-DVD vorhanden ist, über Microsoft Update verfügbar ist, auf der Website des Geräteherstellers zur Verfügung steht oder ob Sie sich an den Gerätehersteller wenden müssen, um die Gerätekompatibilität zu bestimmen. Die Daten dieser Zusammenfassung können einen Eindruck davon vermitteln, welche Kompatibilitätsprobleme bei einer Migration auf Sie zukommen könnten.

Die von MAP verwendeten Informationen zur Gerätetreiberkompatibilität werden regelmäßig aktualisiert. Stellen Sie unbedingt mithilfe des auf der Registerkarte "Reference Material" verfügbaren Features "Check for Updates" sicher, dass die neuesten Daten in einer Bewertung zum Einsatz kommen.

Anpassen der Windows 7-Hardwarebewertung

Migration zu Windows 7

MAP 4.0 bietet ein neues Feature, mit dem Sie die für die Bewertung der Hardwareeignung geltenden Anforderungen anpassen können. Der Bereich "Actions“ der Ansicht "Windows 7 Readiness Summary Results" enthält die Aufgabe "Set Assessment Properties“. Wählen Sie diese Aufgabe, um das in Abbildung 2 dargestellte Dialogfeld "Assessment Properties" zu öffnen. Hier können Sie die folgenden Hardwareanforderungen für x64- und x86-Architekturen einstellen:

  • CPU Speed (CPU-Geschwindigkeit)
  • Free Disk (Freier Festplattenspeicher)
  • Memory (Arbeitsspeicher)

Sie können die Einstellung jeder Eigenschaft auf die jeweilige Mindestanforderung verringern bzw. auf die betreffende Anforderung der Umgebung erhöhen. Sie erhalten durch diese Anpassungsmöglichkeiten die Flexibilität, die Eignung den bevorzugten Systemvoraussetzungen und den Bedürfnissen der Desktopbenutzer entsprechend zu bestimmen. Nachdem Sie die gewünschten Einstellungen für die Umgebung ermittelt bzw. durch mehrmaliges Ausführen die beste Hardwarekonfiguration ermittelt haben, können Sie die Einstellungen entsprechend ändern und auf "Run Assessment" klicken. MAP analysiert die Daten zum Inventar anhand der neuen Einstellungen und aktualisiert die Bewertungsergebnisse innerhalb weniger Minuten.

Ausführliche Berichte

Neben den Zusammenfassungen der Ergebnisse in der Benutzeroberfläche stellt MAP druckbare Zusammenfassungs- und Detailberichte bereit, um Organisationen bei der Planung zu unterstützen. Sie können diese vorformatierten Berichte mithilfe der Aufgabe "Generate Report/Proposal" erstellen, die auf der Seite "Windows 7 Readiness Summary Results" im Bereich "Actions" verfügbar ist, bzw. mithilfe des im Menü "File" verfügbaren Assistenten "Prepare New Reports and Proposals".

Beim Windows 7-Szenario besteht der ausführliche Bericht aus einer Microsoft Excel-Arbeitsmappe, die die Bewertungsergebnisse enthält. Diese Arbeitsmappe umfasst Arbeitsblätter mit Zusammenfassungen der Windows 7-Eignung der Umgebung, Arbeitsblätter mit den in der Analyse verwendeten Bewertungseigenschaften, Arbeitsblätter mit den Bewertungsergebnissen einzelner Computer, Arbeitsblätter mit zusammenfassenden und ausführlichen Informationen zur Gerätetreiberkompatibilität, Arbeitsblätter mit Angaben zu Hardwareaktualisierungen, die bei den einzelnen Computern durchzuführen sind, damit diese die Mindestanforderungen bzw. die empfohlenen Voraussetzungen erfüllen, sowie ein Arbeitsblatt mit einer Liste aller Anwendungen, die während der Inventarisierung auf den Clientcomputern gefunden wurden.

Der Bericht "Windows 7 Readiness Assessment Summary Report" ist ein Microsoft Word-Dokument, das eine druckbare Variante der in der Benutzeroberfläche dargestellten Bewertungsergebnisse enthält. Neu ist in dieser Version die Möglichkeit, den Inhalt des zusammenfassenden Berichts individuell anzupassen. Dieses Feature ermöglicht es Partnern und Beratern, die bereitgestellten präsentationsreifen Diagramme und Grafiken in Verbindung mit eigenen Texten, Empfehlungen, Marketingbotschaften oder Markenstrategien zu verwenden. Weitere Informationen zum Anpassen und Co-Branding des Toolkits finden Sie unter https://partner.microsoft.com/40114089.

Windows Server 2008 R2-Eignung

Neu ist in MAP 4.0 eine Bewertung, die die Erkennung und Inventarisierung von Servercomputern erleichtert und die Eignung dieser Computer für Windows Server 2008 R2 bewertet. Ganz ähnlich wie im Windows-7-Szenario überprüft MAP die CPU-Geschwindigkeit, den installierten Arbeitsspeicher und den freien Festplattenspeicher, um zu bestimmen, ob die einzelnen Computer aktuell die Mindestanforderungen bzw. die empfohlenen Anforderungen an die Systemeignung erfüllen.

Abbildung 3: MAP-Konsole mit "Windows Server 2008 R2 Readiness Summary Results"

 

Da diese Version von Windows Server 2008 R2 nur auf x64-kompatibler Hardware lauffähig ist, untersucht MAP auch die im Inventar erfassten Attribute der CPU, um zu bestimmen, ob sie mit diesem Betriebssystem kompatibel ist.
Nach Abschluss der Bewertung werden die Ergebnisse in der MAP-Konsole angezeigt, die in Abbildung 3 dargestellt ist. Für die Windows Server 2008 R27-Eignung zeigt MAP die folgenden vier Bewertungsergebnisse an:

  • Inventory Summary
  • Readiness Summary Results
  • Operating System Summary
  • Device Compatibility Summary

Die Abschnitte "Inventory Summary" und "Device Compatibility Summary" enthalten ähnliche Daten zu Servern wie die entsprechenden Abschnitte im Windows 7-Szenario zu Clients.

Im Abschnitt "Readiness Summary Results" wird die Eignung der Serverumgebung für Windows Server 2008 R2 in vier Kategorien zusammengefasst. Ebenso wie bei Windows Server 2008 ermittelt MAP anhand von zwei Kategorien an Systemvoraussetzungen (Minimum und empfohlen) die Eignung von Servern. Server, die diese Anforderungen erfüllen, werden in die Kategorie "Minimum System Requirements" bzw. "Recommended System Requirements" aufgenommen.

Computer, auf denen Windows Server 2008 nicht ausgeführt werden kann, weil sie die Hardwareanforderungen nicht erfüllen oder weil sie über eine x86-CPU verfügen, werden in der Kategorie "Cannot run Windows Server 2008 R2" aufgeführt. MAP fügt alle Computer, die nicht inventarisiert werden konnten, sowie alle Computer, bei denen eines der erforderlichen Attribute nicht ermittelt werden konnte, in die Kategorie "Insufficient Data" ein.

Der Abschnitt "Operating System Summary" enthält Angaben zu den in der IT-Umgebung vorhandenen Serverbetriebssystemen. Sie können anhand dieser Ergebnisse und der unter tinyurl.com/n6tr7j verfügbaren Informationen zu Aktualisierungsoptionen bestimmen, ob eine direkte Aktualisierung oder eine Flatten-and-Rebuild-Strategie die Anforderungen Ihres Migrationsprojekts am besten erfüllt.

Anpassen von Windows Server 2008 R2

Hardwarebewertung

Das Feature "Set Assessment Properties" ist auch für die Windows Server 2008 R2-Bewertung verfügbar. Wenn Sie im Bereich "Action" der Seite "Windows Server 2008 R2 Readiness Summary Results" die Aufgabe "Set Assessment Properties" auswählen, wird das in Abbildung 4 dargestellte Dialogfeld "Assessment Properties" geöffnet. Hier können Sie die Werte einstellen, auf deren Grundlage MAP identifizieren soll, welche Server die empfohlenen Systemvoraussetzungen erfüllen.

Zu diesen Werten zählen CPU-Geschwindigkeit, freier Festplattenspeicher und installierter Arbeitsspeicher. Wie bei der Windows 7-Bewertung können Sie diese Werte den Anforderungen der jeweiligen Umgebung entsprechend anpassen. Sobald Sie diese Werte festgelegt haben, können Sie die bereits erfassten Daten zur Aktualisierung der Ergebnisse nutzen, indem Sie auf "Run Assessment" (Bewertung durchführen) klicken.

Abbildung 4: Dialogfeld zum Anpassen der Windows Server 2008 R2-Hardwarebewertung

 

Eignungsberichte

Der zur Windows Server 2008 R2-Bewertung gehörende ausführliche Bericht enthält eine Zusammenfassung der Eignung der Umgebung, Bewertungsergebnisse einzelner Computer mit Hinweisen zu Unzulänglichkeiten der Hardware, eine ausführliche Bestandsaufnahme der physischen und virtuellen Serverumgebung, zusammenfassende und ausführliche Informationen zur Gerätetreiberkompatibilität sowie eine Liste der Anwendungen, die auf diesen Servern gefunden wurden.

Planen der Servervirtualisierung

Seit der ersten im Jahr 2008 veröffentlichten Version bietet MAP die Möglichkeit, eine Serverkonsolidierung mit Virtualisierung zu planen. In Version 4.0 wurde dieses Feature in folgender Hinsicht verbessert:

  • Arbeitsspeicherhinzufügungen können bei der Bestimmung der Serververteilung berücksichtigt werden.
  • Benutzer können IOP (E/A pro Sekunde) als Attribut des Hosts definieren.
  • Hostkonfigurationen können definiert, benannt und wiederverwendet werden.
  • Der Benutzer kann zusätzliche Arbeitsspeicherreserven und Festplattenspeicher für Gastcomputer konfigurieren.
  • Empfehlungen zur Serverkonsolidierung wurden in das Modul zur Berechnung der Rendite einer integrierten Virtualisierung (Integrated Virtualization ROI Calculator) von Microsoft integriert.
  • Der zur Entwicklung von Virtualisierungsempfehlungen erforderliche Arbeitsablauf wurde vereinfacht.

Verwenden von MAP zum Entwickeln von Konsolidierungsempfehlungen

Das MAP-Szenario zur Serverkonsolidierung erfordert vier Schritte:

  1. Identifizieren der Server
  2. Erfassen von Leistungsdaten
  3. Konfigurieren des Hostcomputers und Ausführen des Analysemoduls
  4. Berechnen der möglichen Rendite

Identifizieren der Server

Die einfachste Methode, die zu konsolidierenden Server zu identifizieren, besteht darin, als Erstes den Assistenten für Inventur und Bewertung (Inventory and Assessment Wizard) auszuführen. Mit diesem Assistenten können Sie konfigurieren, wie MAP Computer erkennen soll. Außerdem stellt dieser Assistent die lokalen Administratoranmeldeinformationen bereit, die zur Inventarisierung der von MAP katalogisierten Computer erforderlich sind. Nachdem diese Aufgabe erledigt wurde, können Sie die Ergebnisse der Bewertung der Windows Server 2008 R2-Eignung überprüfen und feststellen, ob die Bestandsaufnahme erfolgreich war. Das Arbeitsblatt "Server Inventory" des ausführlichen Eignungsberichts enthält alle Computer, die nicht inventarisiert werden konnten. Falls eine umfassendere Bestandsaufnahme erforderlich ist, können Sie im Abschnitt "Vorbereiten der Umgebung" im Handbuch "Erste Schritte" nachschlagen, alle Konnektivitäts- oder Anmeldeprobleme beheben und den Assistenten erneut ausführen. Sobald die erforderlichen Inventarisierungsergebnisse vorliegen, können Sie nochmals auf das Arbeitsblatt "Server Inventory" zurückgreifen, um eine Liste der Computer zu erstellen, über die Leistungsdaten erfasst werden sollen. Kopieren Sie einfach die Daten aus der Spalte "Computer Name" in eine Textdatei, und speichern Sie diese, damit Sie sie im nächsten Schritt verwenden können.

Erfassen von Leistungsdaten

Der Assistent für die Serverkonsolidierung (Server Consolidation Wizard) wird in MAP erst aktiviert, nachdem Sie mit dem Assistenten für Leistungsdaten (Performance Metrics Wizard) die Leistungsindikatoren erfasst haben, die zur Entwicklung von Empfehlungen für die Serververteilung benötigt werden. In diesem Assistenten identifizieren Sie mithilfe der Textdatei, die Sie im vorigen Schritt gespeichert haben, die Zielcomputer, stellen lokale Administratoranmeldeinformationen bereit, damit MAP eine Verbindung mit diesen Computern herstellen kann, und legen den Datenerfassungszeitraum fest.

Der Assistent sammelt auf jedem angegebenen Computer Informationen über CPU-, Arbeitsspeicher-, Festplattenspeicher- und Netzwerknutzung. Die Leistungsindikatoren werden alle fünf Minuten auf diesen Computern erfasst. Auf wie vielen Computern MAP erfolgreich Leistungsindikatoren erfassen kann, hängt von Faktoren wie der Netzwerklatenz und der Reaktionszeit der Server ab. Wenn für eine große Anzahl von Computern Leistungsdaten gesammelt werden müssen, sollten Sie die Zielcomputer in Gruppen von jeweils 150 Computern aufteilen. MAP kann bessere Konsolidierungsempfehlungen geben, wenn die Nutzungsdaten zu Hauptgeschäftszeiten erfasst werden. Befolgen Sie die Anleitungen im Handbuch "Erste Schritte", um den Einsatz von MAP in diesem Szenario zu optimieren.

Abbildung 5: Server Virtualization and Consolidation Wizard

Nachdem die Leistungsdaten erfasst wurden, können Sie die Ergebnisse in der MAP-Konsole anzeigen. Auf der Seite "Performance Metrics Results" von MAP sind für jeden Computer Bewertungseigenschaften wie Erfolgsquote der Datensammlung, CPU-, Arbeitsspeicher-, Netzwerk- und Festplattennutzung verfügbar.

Anhand dieses Arbeitsblatts können Sie potenzielle Konsolidierungskandidaten bestimmen. Dieser Bericht enthält nicht nur Ergebnisse zur Datensammlung, sondern auch detaillierte Angaben zu Prozessor-, Arbeitsspeicher-, Netzwerk- und physischer (sowie logischer) Festplattenspeicherausstattung und -nutzung. Wenn die Ergebnisse zufrieden stellend sind, können Sie die Werte, die in einem der Arbeitsblätter in der Spalte "Computer Name" enthalten sind, nutzen, um die Computernamen der Konsolidierungskandidaten in eine Textdatei zu kopieren, die im nächsten Schritt benötigt wird. Führen Sie den Assistenten für die Leistungsdaten erneut aus, wenn Daten zu weiteren Servern oder Erfassungszeiträumen erforderlich sind.

Konfigurieren des Hostcomputers und Ausführen des Analysemoduls

Der letzte Schritt bei der Generierung von Empfehlungen für die Serverkonsolidierung besteht in der Erzeugung einer Hostcomputerkonfiguration und der Identifizierung der Server, die für eine Konsolidierung in Betracht kommen. Im Assistenten für die Serverkonsolidierung (Server Consolidation Wizard) können Sie die zu verwendende Virtualisierungstechnologie auswählen, bestimmte CPU-, Speicher- Netzwerkkarten- und Arbeitsspeicherkonfigurationen angeben, die für Gastcomputer zu reservierenden Mengen an Arbeitsspeicher und physischen Festplattenspeicher einstellen und MAP-Empfehlungen generieren.

Abbildung 6: MAP-Konsole mit "Server Consolidation Summary Results"

Erstellen einer Hardwarebibliothek

Wenn Sie diesen Schritt mehrmals ausführen möchten, ohne jedes Mal eine neue Hostkonfiguration festzulegen, oder wenn Sie durchgängig mit einigen bekannten Konfigurationen arbeiten möchten, dann können Sie Ihren Arbeitsprozess durch die Erstellung einer Hardwarebibliothek optimieren. Mit dem entsprechenden Assistenten (Hardware Library Wizard) können Sie vorab benannte Instanzen von Hardwarekonfigurationen einrichten. Sie finden diesen Assistenten im Menü "Tools".

Dieser Assistent enthält Formulare für CPU-, Speicher-, Netzwerkkarten- und Speicherkonfigurationen und ermöglicht es Ihnen, Hardwarebibliothekseinträge zu benennen, zu bearbeiten und zu löschen. Die gespeicherten Konfigurationen stehen im Assistenten für die Servervirtualisierung und -konsolidierung (Server Virtualization and Consolidation Wizard) zur Verfügung, der in Abbildung 5 dargestellt ist. Sie können mithilfe dieser benannten Instanzen schnell Empfehlungen generieren.

Überprüfen der Ergebnisse

Nachdem die Empfehlungen zur Serververteilung erzeugt wurden, können Sie die Ergebnisse in der MAP-Konsole auf der Seite "Server Consolidation Summary Results", die in Abbildung 6 zu sehen ist, sowie in den ausführlichen Informationen des zugehörigen Berichts überprüfen. In der MAP-Konsole werden die Empfehlungen in vier Abschnitten zusammengefasst.

  • Der Abschnitt "Consolidation Summary" enthält ein Kreisdiagramm, aus dem die Anzahl der erfolgreich platzierten Server hervorgeht, einen aggregierten Vergleich der Leistungsindikatoren der konsolidierten Server vor der Virtualisierung und die Leistungsdaten, die für den physischen Hostcomputer nach der Einrichtung der virtuellen Computer veranschlagt werden.
  • In den Abschnitten "Utilization Before Virtualization" und "Utilization After Consolidation" sind die wichtigsten Leistungsindikatordaten zusammengefasst, die auf jedem Computer vor der Konsolidierung erfasst wurden, und die für jeden neuen Hostcomputer nach der Konsolidierung veranschlagte Nutzung.
  • Der Abschnitt "Host Configuration" enthält die Hostkonfiguration und die in der Bewertung verwendeten Host-/Gastschwellenwerte.

Der Bericht "Server Virtualization Recommendations" umfasst detaillierte Daten zur Hostcomputerkonfiguration, einen Plan, aus dem hervorgeht, welche physischen Computer zusammen konsolidiert werden sollten, und die vor der Virtualisierung gemessene Nutzung der konsolidierten Computer. Die Gründe dafür, warum ein neuer Hostcomputer erforderlich wurde, können Sie der Spalte "Last Placement Failed Reason" im Arbeitsblatt "Consolidation Recommendations" entnehmen.

Berechnen der möglichen Rendite

Bevor Sie die Planung der Virtualisierung abschließen, sollten Sie mit dem Modul "Microsoft Virtualization ROI Calculator" die Gesamtbetriebskosten und die Rendite (Return on Investment, ROI) ermitteln. MAP erstellt während der Generierung der Empfehlungen zur Serverkonsolidierung auch eine XML-Datei mit den Analyseergebnissen.

Sie können diese Datei verwenden, um die Rendite von Microsoft-Virtualisierungslösungen abzuschätzen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite "Integrated Virtualization ROI Calculator" unter tinyurl.com/kmtfl4.

 

Rob Polly*ist leitender Programmmanager bei Microsoft und an der Entwicklung des Assessment and Planning Toolkit beteiligt. Bevor Rob Polly zum Microsoft Solution Accelerators-Team stieß, war er für die Erstellung von Branchenanwendungen für die internen Prozesse der Finanz- und Personalabteilungen von Microsoft verantwortlich. Sie erreichen ihn unter robpolly@microsoft.com*****.