Konfigurieren von ReportViewer für die Remoteverarbeitung
ReportViewer-Steuerelemente können für die Verwendung der Verarbeitungsfunktionen eines SQL Server Reporting Services-Berichtsservers konfiguriert werden. Der Berichtsserver verarbeitet die Daten und rendert den Bericht in ein Ausgabeformat. Das ReportViewer-Steuerelement zeigt die gerenderte Ausgabe am Bildschirm an.
Zum Verwenden eines Serverberichts müssen Sie Zugriff auf einen Berichtsserver mit SQL Server 2008 Reporting Services (oder höher) haben. Um zu überprüfen, ob Sie Zugriff auf einen Bericht haben, öffnen Sie ein Browserfenster und geben die URL (Uniform Resource Locator) des Berichtsservers sowie den Berichtspfad in die URL-Adresse ein. Stellen Sie beim Konfigurieren einer Verbindung mit dem Berichtsserver sicher, dass das verwendete Konto über Berechtigungen zum Anzeigen des Berichts verfügt.
Konfigurieren von ReportViewer für die Remoteverarbeitung
Geben Sie zum Konfigurieren eines ReportViewer-Steuerelements für die Remoteverarbeitung einen Serverbericht an, der für das Steuerelement verwendet werden soll. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um einen Serverbericht auszuwählen:
Fügen Sie das ReportViewer-Steuerelement aus dem Berichterstellungsbereich der Toolbox in das Formular oder die Webseite des Projekts ein.
Wählen Sie im Smarttagbereich ReportViewer-Aufgaben unter Bericht auswählen die Option Serverbericht aus.
Geben Sie im Textfeld Berichtsserver die URL des Berichtsservers ein. Standardmäßig lautet die URL-Syntax https://localhost/reportserver. Die in Ihrer Installation tatsächlich verwendete URL kann sich davon unterscheiden, je nachdem, wie die Einstellungen für das virtuelle Verzeichnis des Berichtsservers konfiguriert sind.
Geben Sie im Textfeld Berichtspfad den vollqualifizierten Pfad eines veröffentlichten Berichts ein. Beim Verweisen auf einen Bericht auf einem Berichtsserver im systemeigenen Modus beginnt der Berichtspfad mit einem Schrägstrich (/). Beim Verweisen auf einen Bericht auf einem Berichtsserver im integrierten SharePoint-Modus ist der Berichtspfad eine vollqualifizierte URL. Beispiel:
Systemeigener Modus: /Adventureworks 2008 Sample Reports/Company Sales 2008
Integrierter SharePoint-Modus: http://MyServer/sites/MySite/MyLibrary/Adventureworks 2008 Sample Reports/Company Sales 2008.rdl
Erstellen Sie die Anwendung bzw. stellen Sie sie bereit, um sicherzustellen, dass der Bericht in Ihrer Anwendung richtig angezeigt wird.
Grundlegendes zu Serverberichtseigenschaften
In der folgenden Tabelle werden die Merkmale von remote verarbeiteten Serverberichten beschrieben.
Berichtsverarbeitung |
Serverberichte werden auf einem SQL Server 2008 Reporting Services-Berichtsserver (oder höher) ausgeführt. Serverberichte sind Berichtsdefinitionsdateien (RDL), die in Business Intelligence Development Studio oder im Berichts-Designer erstellt wurden. |
Datenverarbeitung |
Serverberichte verwenden die Datenverarbeitungserweiterungen eines Berichtsservers, um eine Verbindung zu einem Resultset herzustellen und dieses zu verarbeiten. Für SQL Server-, Analysis Services-, SQL Server Integration Services-, Oracle-, SAP NetWeaver® Business Intelligence-, XML-, ODBC- und OLE DB-Datenquellen werden standardmäßige Datenverarbeitungserweiterungen bereitgestellt. Sie können benutzerdefinierte Datenverarbeitungserweiterungen erstellen und verwenden, um zusätzliche Datentypen zu unterstützen. Im Gegensatz zu Clientberichten enthalten Serverberichte in der Berichtsdefinition Verbindungsinformationen für die Datenquelle sowie mindestens eine Abfrage. Im Remoteverarbeitungsmodus erfolgt die Datenverarbeitung und Berichtsverarbeitung vollständig auf dem Berichtsserver. |
Parametrisierung |
Bei der Verarbeitung eines Serverberichts kann das ReportViewer-Steuerelement einen Parametereingabebereich am oberen Rand des Berichts enthalten, in dem Benutzer bei Abfrage der zugrunde liegenden Datenquelle zu verwendende Parameterwerte eingeben oder auswählen können. Bei der Verarbeitung eines lokalen Berichts wird der Parametereingabebereich nicht angezeigt, da kein Datenabruf erfolgt, sodass Sie eine Benutzereingabeaufforderung manuell hinzufügen müssen und die Datenverarbeitung auf Grundlage der Benutzereingabe direkt in der Anwendung erfolgen muss. Weitere Informationen zu lokalen Berichten finden Sie unter Konfigurieren von ReportViewer für die lokale Verarbeitung. |
Herstellen einer Verbindung mit externen Servern |
Von Serverberichten verwendete Datenquellen rufen in der Regel Daten aus externen Datenquellen auf anderen Servern ab. Stellen Sie beim Ausführen eines Serverberichts in Ihrer Anwendung sicher, dass Sie wissen, wie der Berichtsserver Verbindungen mit externen Datenquellen herstellt und Daten aus diesen Quellen abruft. Beispiel: Wenn der Bericht die integrierte Sicherheit von Windows verwendet, müssen Sie die Anwendung bzw. das Netzwerk so einrichten, dass kein "Doppel-Hop"-Problem (NTLM-Authentifizierung) auftritt, beispielsweise durch Aktivierung der Kerberos-Authentifizierung für das Netzwerk. Weitere Informationen finden Sie unter Authentication Types in Reporting Services und Understanding Kerberos Double Hop. Beachten Sie, dass das ReportViewer-Steuerelement keine Seiten für Aufforderungen zur Eingabe der Anmeldeinformationen bereitstellt. Wenn Ihre Anwendung eine Verbindung mit einem Berichtsserver herstellt, der die formularbasierte Authentifizierung verwendet, muss Ihre Anwendung die Anmeldeseite bereitstellen. |
Verwalten von Berichten |
Serverberichte werden auf einem Berichtsserver verwaltet. Ein Berichtsserveradministrator kann die Rollenzuweisungen ändern, die Zugriff auf einen Bericht erteilen. Er kann auch die Datenquellenverbindungen neu konfigurieren und den Bericht aktualisieren, verschieben, umbenennen oder löschen. Jede dieser Änderungen kann sich auf den Bericht auswirken und dazu führen, dass sich der Bericht nicht in Ihrer Anwendung ausführen lässt. Wenn Sie einen Serverbericht in Ihrer Anwendung verwenden, sollten Sie wissen, wie dieser Bericht nach dem Bereitstellen der Anwendung verwaltet wird. |
Weitere Informationen zu den Themen Berichtsentwurf, Datenabruf, Bereitstellung und Sicherheitseinstellungen für SQL Server Reporting Services finden Sie in der SQL Server-Onlinedokumentation auf msdn.microsoft.com.
Verwendungsbereiche der Remoteverarbeitung
Die serverbasierte Berichterstellung ermöglicht Ihnen, die Speicherung und Verwaltung von Berichten zu zentralisieren, Richtlinien festzulegen und den Zugriff auf Berichte und Ordner zu sichern, die Verarbeitung und Verteilung von Berichten zu steuern sowie die Verwendung von Berichten im Unternehmen zu standardisieren. Sie können Reporting Services in Einzelserver- und Clusterkonfigurationen sowie in verteilten Konfigurationen installieren. Ziehen Sie in Betracht, die Remoteverarbeitung zu verwenden, wenn Ihr Bericht folgende Merkmale aufweist:
Auf den Bericht greifen viele Benutzer zu.
Der Bericht hat eine sehr komplexe Abfrage oder enthält eine sehr große Datenmenge.
Der Bericht wurde bereits auf einem Berichtsserver veröffentlicht, und Sie möchten ihn in eine von Ihnen erstellte und bereitgestellte Anwendung einbetten.
Remoteverarbeitung erfordert Zugriff auf eine lizenzierte Version von SQL Server, die für die Anwendung einen umfangreichen Satz von Funktionen bereitstellt, z. B. Abonnements, Zwischenspeicherung, Sicherheit und zusätzliche Renderingformate. Weitere Informationen zu Remoteverarbeitungsfunktionen in SQL Server Reporting Services finden Sie unter Reporting Services and ReportViewer Controls in Visual Studio in der SQL Server-Onlinedokumentation.
Siehe auch
Konzepte
Konvertieren von RDLC-Dateien in RDL-Dateien
Hinzufügen und Konfigurieren der ReportViewer-Steuerelemente
Konfigurieren von ReportViewer für die lokale Verarbeitung
Bereitstellen von Berichten und ReportViewer-Steuerelementen