Konfigurieren von Proxyeinstellungen für den Mobilitätsdienst: Azure-zu-Azure-Notfallwiederherstellung

Dieser Artikel bietet eine Anleitung zum Anpassen der Netzwerkkonfigurationen auf Azure-Ziel-VMs für die Replikation und Wiederherstellung von Azure-VMs zwischen verschiedenen Regionen mithilfe von Azure Site Recovery.

In diesem Dokument werden die Schritte zum Konfigurieren der Proxyeinstellungen für den Azure Site Recovery-Mobilitätsdienst bei einer Azure-zu-Azure-Notfallwiederherstellung beschrieben.

Proxys sind Netzwerkgateways, die Netzwerkverbindungen mit Endpunkten zulassen bzw. ablehnen. Bei einem Proxy handelt es sich in der Regel um einen Computer außerhalb des Clientcomputers, der versucht, auf Netzwerkendpunkte zuzugreifen. Über eine Umgehungsliste kann der Client Verbindungen direkt mit den Endpunkten herstellen, ohne den Proxy einzubinden. Netzwerkadministratoren können für einen Proxy optional einen Benutzernamen und ein Kennwort festlegen, damit er nur von authentifizierten Clients genutzt werden kann.

Vorbereitung

Erfahren Sie, wie Site Recovery die Notfallwiederherstellung für dieses Szenario bereitstellt. Machen Sie sich mit dem Netzwerkleitfaden für die Replikation und Wiederherstellung von Azure-VMs zwischen verschiedenen Regionen per Azure Site Recovery vertraut. Stellen Sie sicher, dass Ihr Proxy gemäß den Anforderungen Ihrer Organisation richtig eingerichtet wurde.

Konfigurieren des Mobilitätsdiensts

Vom Mobilitätsdienst werden nur nicht authentifizierte Proxys unterstützt. Es gibt hierbei zwei Möglichkeiten, wie Sie Proxydetails für die Kommunikation mit Site Recovery-Endpunkten eingeben können.

Methode 1: Automatische Erkennung

Der Mobilitätsdienst erkennt beim Aktivieren der Replikation die Proxyeinstellungen anhand der Umgebungseinstellungen bzw. IE-Einstellungen (nur Windows) automatisch.

  • Windows-Betriebssystem: Beim Aktivieren der Replikation erkennt der Mobilitätsdienst die Proxyeinstellungen, die in Internet Explorer für die lokalen Systembenutzer*innen konfiguriert sind. Zum Einrichten des Proxys für das lokale Systemkonto kann ein Administrator „psexec“ verwenden, um eine Eingabeaufforderung und dann Internet Explorer zu starten. Die Proxyeinstellungen werden als Umgebungsvariablen mit dem Namen „http_proxy“ und „no_proxy“ konfiguriert.
  • Linux-Betriebssystem: Die Proxyeinstellungen werden unter „/etc/profile“ oder „/etc/environment“ als Umgebungsvariablen mit dem Namen „http_proxy“ bzw. „no_proxy“ konfiguriert.
  • Automatisch erkannte Proxyeinstellungen: Die automatisch erkannten Proxyeinstellungen werden in der Proxykonfigurationsdatei „ProxyInfo.conf“ des Mobilitätsdiensts gespeichert. Der Standardspeicherort von ProxyInfo.conf lautet: - Windows: C:\ProgramData\Microsoft Azure Site Recovery\Config\ProxyInfo.conf - Linux: /usr/local/InMage/config/ProxyInfo.conf

Methode 2: Bereitstellen von benutzerdefinierten Anwendungsproxyeinstellungen

In diesem Fall stellt der Kunde die benutzerdefinierten Anwendungsproxyeinstellungen in der Konfigurationsdatei „ProxyInfo.conf“ des Mobilitätsdiensts bereit. Bei dieser Methode können Kunden den Proxy nur für den Mobilitätsdienst oder einen anderen Proxy für den Azure Site Recovery-Mobilitätsdienst bereitstellen, der sich von den restlichen Anwendungen auf dem Computer unterscheidet (bzw. keinen Proxy bereitstellen).

Proxyvorlage

ProxyInfo.conf enthält die folgende Vorlage:

[proxy]
Address=http://1.2.3.4
Port=5678
BypassList=hypervrecoverymanager.windowsazure.com,login.microsoftonline.com,blob.core.windows.net.

Der Parameter BypassList unterstützt keine Wildcards wie z. B. *.windows.net zum Umgehen von windows.net.

Nächste Schritte