Planen der Aktivierung über Schlüsselverwaltungsdienste (Key Management Services, KMS)

In den folgenden Informationen sind die anfänglichen Planungsüberlegungen beschrieben, die Sie für die Aktivierung über Schlüsselverwaltungsdienste (Key Management Services, KMS) überprüfen müssen.

KMS verwendet ein Client-Server-Modell für aktive Clients und dient der Volumenaktivierung. KMS-Clients werden zur Aktivierung mit einem KMS-Server, dem KMS-Host, verbunden. Der KMS-Host muss sich in Ihrem lokalen Netzwerk befinden.

KMS-Hosts müssen keine dedizierten Server sein, und KMS kann zusammen mit anderen Diensten gehostet werden. Sie können einen KMS-Host auf einem beliebigen physischen oder virtuellen System mit einem unterstützten Windows-Server- oder -Clientbetriebssystem ausführen. Ein KMS-Host, der auf einem Windows Server-Betriebssystem läuft, kann Computer aktivieren, auf denen sowohl Server- als auch Client-Betriebssysteme laufen. Ein KMS-Host, der auf einem Windows-Client-Betriebssystem läuft, kann jedoch nur Computer aktivieren, auf denen ebenfalls Client-Betriebssysteme laufen.

Zur Verwendung von KMS benötigt ein KMS-Host einen Schlüssel, der den KMS-Host bei Microsoft aktiviert oder authentifiziert. Dieser Schlüssel wird manchmal auch als KMS-Hostschlüssel bezeichnet, ist aber offiziell als Microsoft Customer Specific Volume License Key (CSVLK) bekannt. Sie können diesen Schlüssel im Abschnitt „Product Keys“ im Volume Licensing Service Center für die folgenden Vereinbarungen abrufen: Open, Open Value, Select, Enterprise und Services Provider License. Außerdem können Sie Unterstützung anfordern, indem Sie sich an Ihr lokales Microsoft Activation Center wenden.

Betriebsanforderungen

KMS kann physische und virtuelle Computer aktivieren. Zur Qualifikation für die KMS-Aktivierung muss in einem Netzwerk jedoch eine bestimmte Mindestanzahl von Computern (als Aktivierungsschwellenwert bezeichnet) vorhanden sein. KMS-Clients werden nur aktiviert, wenn der Schwellenwert nicht überschritten wird. Um sicherzustellen, dass der Aktivierungsschwellenwert nicht überschritten wird, zählt ein KMS-Host die Computer im Netzwerk, die eine Aktivierung anfordern.

KMS-Hosts zählen die Anzahl der neuesten Verbindungen. Wenn ein Client oder Server den KMS-Host kontaktiert, zählt der Host die Computer-ID als weiteren Computer und gibt dann die aktuelle Anzahl als Antwort zurück. Der Client oder Server wird aktiviert, wenn die Anzahl hoch genug ist. Die Clients werden aktiviert, wenn die Anzahl 25 oder mehr beträgt. Server und Volume-Editionen von Microsoft Office-Produkten werden aktiviert, wenn die Anzahl fünf oder mehr beträgt. Der KMS zählt nur eindeutige Verbindungen der letzten 30 Tage und speichert nur die letzten 50 Kontakte.

KMS-Aktivierungen sind 180 Tage lang gültig – dieser Zeitraum wird als Aktivierungsgültigkeitsintervall bezeichnet. Damit sie aktiviert bleiben, müssen KMS-Clients ihre Aktivierung erneuern, indem sie mindestens einmal alle 180 Tage eine Verbindung mit dem KMS-Host herstellen. KMS-Clientcomputer versuchen standardmäßig alle sieben Tage, ihre Aktivierung zu erneuern. Sobald die Aktivierung eines Clients erneuert wurde, beginnt der Gültigkeitszeitraum der Aktivierung von vorne.

Ein einzelner KMS-Host kann eine unbegrenzte Anzahl von KMS-Clients unterstützen. Bei mehr als 50 Clients empfehlen wir, mindestens zwei KMS-Hosts einzusetzen, für den Fall, dass einer der KMS-Hosts nicht verfügbar ist. Für die meisten Organisationen sind nicht mehr als zwei KMS-Hosts für die gesamte Infrastruktur erforderlich.

Nach dem Aktivieren des ersten KMS-Hosts, kann der dazu verwendete CSVLK zum Aktivieren von bis zu fünf weiteren KMS-Hosts in Ihrem Netzwerk (max. 6 KMS-Hosts) verwendet werden. Nach dem Aktivieren eines KMS-Hosts können Administratoren diesen Host bis zu neun Mal mit demselben Schlüssel erneut aktivieren.

Wenn Ihre Organisation mehr als sechs KMS-Hosts benötigt, können Sie zusätzliche Aktivierungen für den CSVLK Ihrer Organisation anfordern. Wenn Sie beispielsweise 10 physische Standorte unter einem Volumenlizenzvertrag haben und Sie möchten, dass jeder Standort einen lokalen KMS-Host hat. Um diese Ausnahme zu beantragen, wenden Sie sich an Ihr lokales Microsoft Activation Center.

Computer, auf denen Volumenlizenzeditionen von Windows Server und Windows-Client ausgeführt werden, sind standardmäßig KMS-Clients und benötigen keine zusätzliche Konfiguration.

Wenn Sie einen Computer von einer KMS-Host-, MAK- oder Retail-Edition von Windows auf einen KMS-Client umstellen, müssen Sie den entsprechenden KMS-Client-Setupschlüssel installieren. Weitere Informationen finden Sie unter KMS-Clientsetupschlüssel.

Netzwerkanforderungen

Die KMS-Aktivierung erfordert eine TCP/IP-Verbindung. KMS-Hosts und -Clients sind standardmäßig für die Verwendung von Domain Name System (DNS) konfiguriert. KMS-Hosts verwenden dynamische DNS-Updates zum automatischen Veröffentlichen der erforderlichen Informationen, sodass KMS-Clients die Hosts erkennen und eine Verbindung zu ihnen herstellen können. Sie können diese Standardeinstellungen übernehmen oder KMS-Hosts und -Clients manuell konfigurieren, wenn Sie spezielle Anforderungen bezüglich der Netzwerk- und Sicherheitskonfigurationen haben.

Standardmäßig ist ein KMS-Host für die Verwendung von TCP an Port 1688 konfiguriert.

Aktivierungsversionen

Die folgende Tabelle fasst die KMS-Host- und -Client-Versionen für Netzwerke zusammen, die Windows Server- und Windows-Clientgeräte enthalten.

Wichtig

Auf dem KMS-Server sind möglicherweise Windows Updates erforderlich, um die Aktivierung neuer Clients zu unterstützen. Wenn Sie Aktivierungsfehler erhalten, überprüfen Sie, ob die entsprechenden, unter dieser Tabelle aufgelisteten Updates vorhanden sind.

CSVLK-Gruppe CSVLK kann gehostet werden auf Windows-Versionen, die von diesem KMS-Host aktiviert wurden
Volumenlizenz für Windows Server 2022
  • Windows Server 2022
  • Windows Server 2019
  • Windows Server 2016
  • Windows Server 2022 (alle Editionen)
  • Windows Server (Halbjährlicher Kanal)
  • Windows Server 2019 (alle Editionen)
  • Windows Server 2016 (alle Editionen)
  • Windows 11 Enterprise/Enterprise N
  • Windows 11 Professional/Professional N
  • Windows 11 Professional for Workstations/Professional N for Workstations
  • Windows 11 Education/Education N
  • Windows 10 Enterprise LTSC/LTSC N/LTSB
  • Windows 10 Enterprise/Enterprise N
  • Windows 10 Professional/Professional N
  • Windows 10 Professional for Workstations/Professional N for Workstations
  • Windows 10 for Education/Education N
  • Windows Server 2012 R2 (alle Editionen)
  • Windows 8.1 Professional
  • Windows 8.1 Enterprise
  • Windows Server 2012 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 R2 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 (alle Editionen)
  • Windows 7 Professional
  • Windows 7 Enterprise
Volumenlizenz für Windows Server 2019
  • Windows Server 2019
  • Windows Server 2016
  • Windows Server 2012 R2
  • Windows Server (Halbjährlicher Kanal)
  • Windows Server 2019 (alle Editionen)
  • Windows Server 2016 (alle Editionen)
  • Windows 10 Enterprise LTSC/LTSC N/LTSB
  • Windows 10 Enterprise/Enterprise N
  • Windows 10 Professional/Professional N
  • Windows 10 Professional for Workstations/Professional N for Workstations
  • Windows 10 for Education/Education N
  • Windows Server 2012 R2 (alle Editionen)
  • Windows 8.1 Professional
  • Windows 8.1 Enterprise
  • Windows Server 2012 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 R2 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 (alle Editionen)
  • Windows 7 Professional
  • Windows 7 Enterprise
Volumenlizenz für Windows Server 2016
  • Windows Server 2016
  • Windows Server 2012 R2
  • Windows Server 2012
  • Windows Server (Halbjährlicher Kanal)
  • Windows Server 2016 (alle Editionen)
  • Windows 10 LTSB (2015 und 2016)
  • Windows 10 Enterprise/Enterprise N
  • Windows 10 Professional/Professional N
  • Windows 10 Professional for Workstations/Professional N for Workstations
  • Windows 10 Education/Education N
  • Windows Server 2012 R2 (alle Editionen)
  • Windows 8.1 Professional
  • Windows 8.1 Enterprise
  • Windows Server 2012 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 R2 (alle Editionen)
  • Windows Server 2008 (alle Editionen)
  • Windows 7 Professional
  • Windows 7 Enterprise
Volumenlizenz für Windows 10
  • Windows 10
  • Windows 8.1
  • Windows 7
  • Windows 10 Professional
  • Windows 10 Professional N
  • Windows 10 Enterprise
  • Windows 10 Enterprise N
  • Windows 10 Education
  • Windows 10 Education N
  • Windows 10 Enterprise LTSB (2015)
  • Windows 10 Enterprise LTSB N (2015)
  • Windows 10 Pro for Workstations
  • Windows 8.1 Professional
  • Windows 8.1 Enterprise
  • Windows 7 Professional
  • Windows 7 Enterprise

Erforderliche Updates für den KMS-Host

Abhängig vom Betriebssystem Ihres KMS-Hosts und abhängig davon, welches Betriebssystem Sie aktivieren möchten, müssen Sie möglicherweise eines oder mehrere der folgenden Updates installieren. Dies ist erforderlich, wenn Sie eine Version von Windows aktivieren möchten, die neuer ist als die Version, die auf Ihrem KMS-Host ausgeführt wird.

Hinweis

Die unten aufgeführten Updates sind mindestens erforderlich. Wenn spätere kumulative Updates oder monatliche Rollups als Option aufgeführt sind, installieren Sie bitte die neueste verfügbare Version für Ihr Betriebssystem, um von zusätzlichen Sicherheits- und anderen Korrekturen zu profitieren.

Betriebssystemversion des KMS-Hosts Zu Aktivierende Betriebssystemversionen des KMS-Clients Erforderliches Update
Windows Server 2022 Windows Server 2025 13. Februar 2024 – KB5034765 oder späteres kumulatives Update
Windows Server 2019 – Windows Server 2025
Windows Server 2022
13. Februar 2024 – KB5034768 oder späteres kumulatives Update
8. Juni 2021 – KB5003646 oder späteres kumulatives Update
Windows Server 2016 – Windows Server 2022
Windows Server 2019
8. Juni 2021 – KB5003638 oder späteres kumulatives Update
Windows Server 2016 Windows Server 2019 3. Dezember 2018 – KB4478877 oder späteres kumulatives Update
Windows Server 2012 R2 – Windows Server 2019
– Windows Server 2016
– Windows 10
27. November 2018 – KB4467695 (Vorschau des monatlichen Rollups) oder späteres monatliches Rollup
Windows Server 2012 R2 – Windows Server 2016
– Windows 10
Updaterollup für Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 vom Juli 2016 oder ein späteres monatliches Rollup
Windows Server 2012 – Windows Server 2016
– Windows Server 2012 R2
– Windows 10
Updaterollup für Windows Server 2012 vom Juli 2016 oder ein späteres monatliches Rollup
Windows Server 2008 R2 – Windows Server 2012 R2
– Windows Server 2012
– Windows 10
Update, mit dem Windows 7- und Windows Server 2008 R2-KMS-Hosts Windows 10 aktivieren können
Windows 8.1 – Windows 10 Updaterollup für Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 vom Juli 2016 oder ein späteres monatliches Rollup
Windows 7 – Windows 10 Update, mit dem Windows 7- und Windows Server 2008 R2-KMS-Hosts Windows 10 aktivieren können